Joewood hat geschrieben: ↑Mo 15. Nov 2021, 14:53
Aber warum ein bestimmtes Modell?
Entscheidet das Auge mit "schaut geil aus" oder verbindet ihr damit Kindheitserinnerungen (Schauspieler xy hat die Kanone in meinem Lieblingsfilm gehabt - drum will ich die jetzt auch...) oder geht es rein um die Funktionalität? Oder...?
Das kommt auf den Einzelfall an. Meistens entdecke ich dass es irgendwo eine Disziplin gibt, die mir gefallen könnte. Dann mach ich mich schlau was dafür die Anforderungen an die Waffe sind und welche Waffen diese abdecken. Und dann kaufe ich mir in den meisten Fällen die passende Waffe mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis, welche gleichzeitig kein Exot ist (Ersatzteilversorgung etc.).
Meine erste versuchsweise Long-Range-Büchse war z.B. ein billiges Schultz & Larsen M69 in 6.5x55 aus dem Jahr Schnee, wo ein 12fach SWFA Super Sniper drauf kam. Warum - weil ich was in dem Kaliber gesucht hab, was das Budget nicht groß belastet (falls das Schnuppern ergibt, dass das doch nix für mich ist) und was mal als Sportgewehr gebaut wurde (also gewisse Grundvoraussetzungen erfüllt). Tatsächlich hat mir das Ding vieles beigebracht. Das Gewehr schießt nach wie vor 0.5MOA mit Selbstgedrehten. Zum gelegentlichen Spielen auf 6-800m reichts leicht, und für "ernsthaftes" Long Rangen fehlt mir ohnehin die Zeit.
Die Verfügbarkeit bzw. einfache Montagemöglichkeit von Wechselsystemen ist ebenfalls kein unwichtiger Faktor, siehe AR (wobei ich mir hier die damals billigste Basiswaffe (OA M5 BL) gekauft und die dann an meine Anforderungen angepasst habe. Mittlerweile 4 Upper in 3 Kalibern, und nicht bereut.
Manchmal entscheidet auch das pure Handling. Beispiel CAS: ich habe begonnen mit einem normalen Peacemaker und einer 1858er Remington Conversion in .45LC. Bald habe ich bemerkt dass ich beide Waffen nicht mit einer Hand spannen kann, ohne leicht den Griff zu verändern, was dich in meiner Kategorie einfach das Match kostet. Durch Probieren bin ich draufgekommen dass der 1860er Rahmen, wie er z.B. in der von Hege angebotenen Richards-Mason Conversion verwendet wird, meinen Griffeln schnelle Schussfolgen ohne umgreifen ermöglicht. Cool sind die Dinger sowieso. Also schieß ich jetzt die, der Peacemaker wurde verkauft, der Remington dient für Western-Präzi-Sachen.
Als CAS-Flinte hab ich mir die billigste TOZ-66 gekauft, die auf ebay zu kriegen war, weil ich brauch für eine Garbe auf ein 6m entferntes Stahlziel keine teure Flinte, die dann nach 6 Schuss auf den Tisch fliegt. Das Ding tut seit Jahren artig seinen Job, ohne zu zicken.
Was ich mir aus Prinzip (weil i des jetz hobm wüll) gekauft hab war eine Beretta 92FS. Schon als Kind davon gelesen (John Sinclair - Heftln), in Stirb Langsam und Boondock Saints und weiß der Henker noch wo springt sie auch rum, und schön ist sie. Als mir also um wenige Taler eine über den Weg gelaufen ist, hab ich zugeschlagen und den kauf nicht bereut, das Ding ist einfach gut (kommt bzw. kam zum Einsatz bei IPSC, PPC1500, 3Gun und Dienstwaffengeschichten).
Als ersten Präzi-Revolver hab ich mir einen 686 gekauft, weil den jeder hatte (er hat sich auch als gar nicht übel erwiesen, 2015 hab ich damit Landesrekord geschossen). Durch vermehrtes PPC1500-Aufkommen hab ich zur Vereinfachung der Zubehörlogistik (Holster, Speedloader, Speedloadertaschen, Ladebretter etc.) beschlossen, alle meine Revolver auf K-Rahmen umzustellen, daher geht der 686, und ein 14er kommt...
Und so weiter und so fort... Du siehst, es ist ein ewiges Spiel mit den äußeren Umständen...