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Pulverchargen - Was macht den Unterschied?

Pulver, Hülsen, Geschosse, Zündhütchen, Ausrüstung - Alles zum Thema "Wiederladen".
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GehtDas
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Pulverchargen - Was macht den Unterschied?

Beitrag von GehtDas » Mo 19. Jan 2015, 19:02

Grüß euch!


Zu meinem Problem:

Ich trau mich schon zu sagen, das ich beim Gewehrschießen und Wiederladen nicht mehr so schlecht drauf bin, zur Veranschaulichung ein Bildchen, ich hab auch schon Bewerbe gewonnen.
Nur hab ich in letzter Zeit fürs Wiederladen so wenig Zeit :?
Ich geh meisten so vor:

Hülsen kalibrieren
trimmen
entgraten
Zündglocke säubern
waschen
bezündern
Pulver abwägen - und da ist auch schon mein Problem :!:
Ich arbeite mit dem Lee Pulverfüller, danach kommts auf die gute Kern Digitalwaage die auf +-0,001g genau arbeitet, dannach wird getrickelt aufs letzte Körnchen so das ich wirklich +-0,002g genau bei meinem Wunschergebniss bin, das dauert natürlich ca. 1h für 50 Patronen.

und am Schluss Geschoss setzen.


Jetzt hab ich mir das Buch Präzisionsschießen zu Gemüte geführt, und da steht das für 100m Ladungen die Chargen aus einem guten Pulverfüller mehr als ausreichend genau sind :o

Dann lies ich das Caliber Heftl, do wo sie die Walküre testen und da steht, dass bei Ladungen über 40gn eine Ladeleiter nurmehr in Grain Schritten sinnvoll ist, ja spinn i ? :o :tipphead: für was tu ich mir dann den Aufwand an mit Ladeleitern um die 0,2gn mit peinlichst genau getrickelten Pulverchargen, bis aufs letze scheiß Kerndl? :headslap:

So zu meiner Frage, wie handhabt ihr das?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht wie Die Autoren?

Bild

Seid so lieb und teilt eure Erfahrungen, gerne mit Schussbild, vielleicht bringen wir was gscheides für die Nachweld zamm :mrgreen:
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Traditon ist nicht das Bewahren der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.

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Magnum828
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Re: Pulverchargen - Was macht den Unterschied?

Beitrag von Magnum828 » Mo 19. Jan 2015, 19:06

Ich habe letztens auf meiner Einstationenpresse (Redding Big Boss II) 60 schuss 223 geladen, mit 25gr D073.4 und Hornady 55gr FMJ geschoss. Das Pulver habe ich per RCBS Chargemaster getrickelt, alle Ladungen hatten genau 25grain. Hat konstant 2cm Streukreise geschossen.

Dann habe ich 150 Schuss auf der Hornady Lock n Load mehrstationenpresse geladen (vorher kalibriert und getrimmt). Der Pulverfüller hat Chargen von 24,7 bis 25,3 grain geschmissen. Aufm Stand dann wieder konstant 2cm streukreise.

Das ist meine Erfahrung zu dem Thema ;) Aber damit es aussagekräftiger wird, müsste man wohl mindestens auf 300m testen...
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Re: Pulverchargen - Was macht den Unterschied?

Beitrag von alfacorse » Mo 19. Jan 2015, 20:37

Denk mal darüber nach, wie viel % Abweichung 0,1grs sind von der Gesamtmenge des Pulvers - da ist das Pulver der kleinste Faktor bei der Präzision. Mit einer Ladeleiter von 0,2grs erkennt man die Abweichungen der Ladung garnicht.

Fritzchen
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Re: Pulverchargen - Was macht den Unterschied?

Beitrag von Fritzchen » Mo 19. Jan 2015, 23:05

Ich hab zwei Lyman55 mit denen schaft man so auf +/- 0,2 grain genau - Kommt aber drauf an wie hoch die Pulversäule ist, hab mir da mal was eingebaut damit es besser ist. Seit 3 Monaten hab ich einen el. Pulverdosierer der macht 0,0- 0,1 grain an Fehler aber nur in eine Richtung.Das ist schon bequemer.

Wenn du allerdings mal in QL schaust was 0,2 grain an der Ausmachen und das widerum am Point of Impact: vergiss es !!!
Vor allem wenn du mit ner Mehrsationen Presse lädst kannst auch net das Pulvergewicht abwiegen.

Für mich ist die Toleranz 0,2 Grain +/- das hab ich mir mal gesagt. Ich hab selten nachgetrickelt her schütte ich es oben wieder zurück udn lass nioch mal neu raus. Bei 40 grn sind 0,2 grn 0,5% das ist ausreichend genau nach meinem Maßstab.

Ich wiege aber auch keine Hülsen leer und sortiere sie und Geschosse wiege ich auch nicht. Mein bester Streukreis in 308 Win lag bei 10mm

Weiter Faktoren sind ja auch noch Rundlauf, Geschossgewicht in der Charge, Auszugswiderstand und noch viel andere Dinge...

Ladeleitern mache ich meist in 0,5er Schritten. Wobei ich dann 10 Stück lade und verschieße und schaue ob sich eine enge Gruppe bildet ( das gilt
hauptsächlich für offne Visierung). Das ganze wiederhole ich an mehren Schießtagen and schrebe mir aber auch in einer Tabelle auf wie die Umweltbedingungen waren. Grade die Temperatur und die Lichtverhältnisse sowie Regen, Sturm... wenn ich am erabeiten einer Laborierung bin.

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Re: Pulverchargen - Was macht den Unterschied?

Beitrag von Sandville- » Di 20. Jan 2015, 00:03

Ich setze Dir noch einen drauf:

Norma Jaktmatch (sic!) 308 1x aus meiner AICS Remmy abgefeuert (mieser Streukreis), Hülsenhalskalibriert, bezündert (CCI BR2), 43grs N140 via Redding Modell 3 geworfen, via Rock Chucker Presse und Hornady Standard Matrize Hornady HPBT,168GR auf 73mm OAL gesetzt.
(auf eigene Gewähr nachzumachen!)

Der Streukreis war noch enger als die auf Deinem Foto.

Kein Trimmen, kein trickeln oder sonstigen Zauber.

Lass den Hokus Pokus mal weg und staune.

Rundlauf und OAL sind viel wichtiger als die o.a. Parameter.

Benchresten ist wieder eine andere Liga, da kann ich mir die Sinnhaftigkeit solcher Arbeiten sogar vorstellen.

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Re: Pulverchargen - Was macht den Unterschied?

Beitrag von Paintfreak » Di 20. Jan 2015, 07:20

Ich persönlich glaube (Glauben heisst nix wissen) daß es stark von der Waffe abhängig ist, wie genau denn nun genau sein muss..

Es ist wahrscheinlich ein Unterschied ob man nun einen dicken Varmint-Lauf hat, oder einen dünnen super Lightweight Lauf .. oder was dazwischen..

Ein ?? Steyr SSG wird, so vermute ich, wesentlich Unempfindlicher auf Ladungen reagieren als ein superleichtes Jagdgewehr oder ein Umgepopelter K98er..

Und es gibt sicher auch noch mehr Faktoren wie die Pulvercharge...
Etwas Fett vergessen im Hülsenmund vom Kalibrieren, vielleicht das Projektil etwas fettig oder gewachst als ein anderes...
Mal schneller mal langsamer den Hebel betätigt - somit anderer Hülsenmund.. = anderer Ausziehwiederstand...

Die Variationen an Variationen sind deren mannigfaltig...

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Re: Pulverchargen - Was macht den Unterschied?

Beitrag von fjp08 » Di 20. Jan 2015, 08:06

alfacorse hat geschrieben:Denk mal darüber nach, wie viel % Abweichung 0,1grs sind von der Gesamtmenge des Pulvers - da ist das Pulver der kleinste Faktor bei der Präzision. Mit einer Ladeleiter von 0,2grs erkennt man die Abweichungen der Ladung garnicht.


Ich stimme mit dir vollkommen überein. Plus minus 0,1 gr Pulvermenge ist auch bei den genauesten Pulverfüllern (Harrel, Wilson usw.) normal, und es ist auf der Scheibe nicht zu bemerken.
mfg
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Re: Pulverchargen - Was macht den Unterschied?

Beitrag von jagawirth » Di 20. Jan 2015, 08:51

Nachdem auch Benchrestern +-0,1 grain Abweichung bei der Pulvercharge egal ist, ist es mir erst recht egal. Da macht leicht unterschiedliches Hülsenvolumen mehr aus. Im Endeffekt betreibe ich als Wiederlader eh zu viel Aufwand. reload-smile
Aber es ist einfach ein nettes Hobby. Das genaue Arbeiten macht einfach Spaß. :-)

lg
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Re: Pulverchargen - Was macht den Unterschied?

Beitrag von zelle12 » Di 20. Jan 2015, 10:39

Hier noch ein gutes PDF zum Thema
The Perverse Nature of Standard Deviation
http://shootingsoftware.com/ftp/Perverse%20Nature%20of%20SD.pdf

Insbesondere im Zusammenhang mit diesem Thema unter Punkt 4 nachlesen ;)

Fritzchen
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Re: Pulverchargen - Was macht den Unterschied?

Beitrag von Fritzchen » Di 20. Jan 2015, 17:42

Das Wiederladen mit den Resulaten kann ich beeinflussen, an ner Waffe kann man nicht immer viel rummachen ( beispw Sammlerwaffen)

Die Ausführungen der Waffe macht viel aus, vor allem der Übergangskonus und gerade bei alten Ordonnanzwaffen.

Ich habe übrigens auch das Buch Präzisionschießen, welches gut ist- ich bin aber kein Benchrester.

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Re: Pulverchargen - Was macht den Unterschied?

Beitrag von GehtDas » Do 22. Jan 2015, 06:10

Welche Pulverfüller verwendet ihr denn?
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Re: Pulverchargen - Was macht den Unterschied?

Beitrag von Fritzchen » Do 22. Jan 2015, 18:44

Früher Lyman55+Trickler+Digi-Waage und nun Lyman Gen6

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