Servus in die Runde,
da ich bei fast jedem Standbesuch wieder mal die ein oder andere heftige Zuführ-Störung habe (waffenunabhängig), bei denen mir die scharfe Patrone fest im Lager steckt und praktisch immer ein vergrößerter Durchmesser am Hülsenboden bzw. eine Glock-Aufbauchung schuld ist:
Wie handhaben das die Bewerbsschützen unter euch, die entsprechende Volumina verschießen und trotzdem (zumindest beim Bewerb dann) 100% Zuverlässigkeit brauchen?
Jagd ihr nur die Bewerbshülsen vorm Laden durch eine LEE Debulger-Matrize oder nehmt ihr dann deswegen eher Fabriksware?
Oder verwendet der ein oder andere gar eine Rollsizer-Maschine?
Mir geht das Thema nämlich massiv auf die Nerven und ich würde das für mich gerne abschließend lösen.
Bitte keine Glaubenskriege zu pro und contra anfangen, mich würden die reinen Erfahrungen und die Praxis von Betroffenen interessieren.
Danke schonmal.
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Meinungen zum debulgen / rollkalibrieren
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ACHTUNG! Es kann keinerlei Haftung für gepostete Ladedaten und sonstige Informationen übernommen werden. Jeder handelt auf eigene Gefahr und Verantwortung.
Wiederladen kann gefährlich sein und soll nur von Personen mit dem entsprechenden Fachwissen durchgeführt werden.
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Re: Meinungen zum debulgen / rollkalibrieren
Ich selbst habe noch keine Rollsizing Vorrichtung, sollte aber etwas erschwingliches auf den Markt kommen würde ich es in Betracht ziehen. DAA hat was aber das habe ich noch nicht wirklich in Betracht gezogen, weil die Kosten für mich aktuell nicht dafür sprechen.
Ich bin aktuell mit einer Charge Hülsen beschäftigt (~3000-4000) die sich aus vielen unterschiedlichen Quellen und Lebenszyklen zusammensetzt. Für Trainingsmuni habe ich bisher gar nichts gemacht, und Matchmuni überprüfe ich mit einer Lehre. Wenn die Patronen ohne wiederstand in den Anschlag der Lehre fallen, kommen sie zur Matchmuni Kiste. Wenn sie leicht stecken, sodass noch ein bisschen Rand sichtbar ist, dann Trainingsmuni. Wenn die Rille sichtbar wird dann wirds in meinen Waffen schon grenzwertig (Blowback AR-9mm und Glocks) funktioniert aber meistens auch noch, fürs Training jedenfalls. Wenn der Boden schon mehr als ~1.5 -2mm drüber steht ist für normal Ende im Gelände und die Hülse bleibt auch im Lager stecken und zuverlässige Verriegelung kann nicht mehr gewährleistet werden.
Bei ~1000 Schuss habe ich aktuell ca 50 grenzwertige und 10 problematische dabei. Die Problematischen werden delaboriert und die Hülsen entsorgt. Die grenzwertigen versuche ich im Training getrennt von den anderen zu verfeuern und entsorge die Hülsen dann.
Insgesamt also nicht so schlimm, dass sich ein Rollkalibrierer auszahlen würde. Mit einer 100er lehre geht auch das aussortieren recht flott.
Und zum delaborieren schlage ich den Hammer gegen ein Stück alu Rundvollmaterial (~d45x300) in meiner linken Hand, das bremst den Hammer recht effizient und klescht weit nicht so laut wie wenn man auf den Tisch haut. Ein kürzeres Stück Rundmaterial mit höherer Dichte (Messing, Niro,...) ist vermutlich noch besser.
Ich bin aktuell mit einer Charge Hülsen beschäftigt (~3000-4000) die sich aus vielen unterschiedlichen Quellen und Lebenszyklen zusammensetzt. Für Trainingsmuni habe ich bisher gar nichts gemacht, und Matchmuni überprüfe ich mit einer Lehre. Wenn die Patronen ohne wiederstand in den Anschlag der Lehre fallen, kommen sie zur Matchmuni Kiste. Wenn sie leicht stecken, sodass noch ein bisschen Rand sichtbar ist, dann Trainingsmuni. Wenn die Rille sichtbar wird dann wirds in meinen Waffen schon grenzwertig (Blowback AR-9mm und Glocks) funktioniert aber meistens auch noch, fürs Training jedenfalls. Wenn der Boden schon mehr als ~1.5 -2mm drüber steht ist für normal Ende im Gelände und die Hülse bleibt auch im Lager stecken und zuverlässige Verriegelung kann nicht mehr gewährleistet werden.
Bei ~1000 Schuss habe ich aktuell ca 50 grenzwertige und 10 problematische dabei. Die Problematischen werden delaboriert und die Hülsen entsorgt. Die grenzwertigen versuche ich im Training getrennt von den anderen zu verfeuern und entsorge die Hülsen dann.
Insgesamt also nicht so schlimm, dass sich ein Rollkalibrierer auszahlen würde. Mit einer 100er lehre geht auch das aussortieren recht flott.
Und zum delaborieren schlage ich den Hammer gegen ein Stück alu Rundvollmaterial (~d45x300) in meiner linken Hand, das bremst den Hammer recht effizient und klescht weit nicht so laut wie wenn man auf den Tisch haut. Ein kürzeres Stück Rundmaterial mit höherer Dichte (Messing, Niro,...) ist vermutlich noch besser.
Zuletzt geändert von impact am Mi 28. Okt 2020, 10:44, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Meinungen zum debulgen / rollkalibrieren
Ich liebäugel mit der one-stop-Lösung, die Markus vom YT-Kanal WiederladerTV unlängst vorgestellt hat.
Polnisches Produkt, fast baugleich aber ca. 1/3 günstiger als die Variante von DAA.
Der manuelle Schritt mit dem Durchsortieren wäre mir fürs komplette Volumen zu mühsam.
DASS ich Unterschiede in der Lehre habe ist fix, aber das waren Stichproben und nix, was ich für ein paar tausend Patronen machen möchte.
Mich hat auch die Aussage überrascht, dass vereinheitlichte Hülsen auch in der Progressivpresse beim Pulverwerfen gleichmäßigere Mengen ermöglichen (sollen), weil angeblich die Kraft beim Kalibrieren und so auch die Vibrationen der Presse beim Arbeiten weniger werden... hätte ich nicht berücksichtigt, wäre aber ein weiteres Pro (ich hab momentan auf der XL650 wirklich leicht schwankende Mengen obwohl alles so stabil montiert is wies nur irgend geht ohne Beton zu gießen).
Polnisches Produkt, fast baugleich aber ca. 1/3 günstiger als die Variante von DAA.
Der manuelle Schritt mit dem Durchsortieren wäre mir fürs komplette Volumen zu mühsam.
DASS ich Unterschiede in der Lehre habe ist fix, aber das waren Stichproben und nix, was ich für ein paar tausend Patronen machen möchte.
Mich hat auch die Aussage überrascht, dass vereinheitlichte Hülsen auch in der Progressivpresse beim Pulverwerfen gleichmäßigere Mengen ermöglichen (sollen), weil angeblich die Kraft beim Kalibrieren und so auch die Vibrationen der Presse beim Arbeiten weniger werden... hätte ich nicht berücksichtigt, wäre aber ein weiteres Pro (ich hab momentan auf der XL650 wirklich leicht schwankende Mengen obwohl alles so stabil montiert is wies nur irgend geht ohne Beton zu gießen).
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Re: Meinungen zum debulgen / rollkalibrieren
Servus,Saitzev hat geschrieben: ↑Mi 28. Okt 2020, 09:39Servus in die Runde,
da ich bei fast jedem Standbesuch wieder mal die ein oder andere heftige Zuführ-Störung habe (waffenunabhängig), bei denen mir die scharfe Patrone fest im Lager steckt und praktisch immer ein vergrößerter Durchmesser am Hülsenboden bzw. eine Glock-Aufbauchung schuld ist:
Wie handhaben das die Bewerbsschützen unter euch, die entsprechende Volumina verschießen und trotzdem (zumindest beim Bewerb dann) 100% Zuverlässigkeit brauchen?
Jagd ihr nur die Bewerbshülsen vorm Laden durch eine LEE Debulger-Matrize oder nehmt ihr dann deswegen eher Fabriksware?
Oder verwendet der ein oder andere gar eine Rollsizer-Maschine?
Mir geht das Thema nämlich massiv auf die Nerven und ich würde das für mich gerne abschließend lösen.
Bitte keine Glaubenskriege zu pro und contra anfangen, mich würden die reinen Erfahrungen und die Praxis von Betroffenen interessieren.
Danke schonmal.
ich weis nicht wieviele tausend Wiederlader es gibt, die mit herkömmlichen Matrizen tadellose Munition herstellen.
Ich lade seit gut 35 Jahren und bis auf meine Anfangsblödheiten in ersten Jahr, funktionieren (bis auf einige wegen defekter zH) alle ausnahmslos.
Geladen mit dem Lee Handlader, der Rockchucker, der Redding und der Hornady.
Es steht dir natürlich frei irgend welche Gerätschaften zu kaufen, die den Fehler wieder ausbügeln, aber ich würde an deiner Stelle einen alten Hasen aus deinem Umfeld bitten dir zuzusehen.
Ich bin überzeugt, dass es an deinem Setup liegt.
Viel Erfolg,
Heinz
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Re: Meinungen zum debulgen / rollkalibrieren
So lange man kleinere Chargen läd, und im Idealfall sortenreine Munition, die immer nur aus der eigenen Waffe verschossen wurde, sollte es solche Probleme nicht geben.ASCO hat geschrieben: ↑Mi 28. Okt 2020, 16:30Servus,
ich weis nicht wieviele tausend Wiederlader es gibt, die mit herkömmlichen Matrizen tadellose Munition herstellen.
Ich lade seit gut 35 Jahren und bis auf meine Anfangsblödheiten in ersten Jahr, funktionieren (bis auf einige wegen defekter zH) alle ausnahmslos.
Geladen mit dem Lee Handlader, der Rockchucker, der Redding und der Hornady.
Es steht dir natürlich frei irgend welche Gerätschaften zu kaufen, die den Fehler wieder ausbügeln, aber ich würde an deiner Stelle einen alten Hasen aus deinem Umfeld bitten dir zuzusehen.
Ich bin überzeugt, dass es an deinem Setup liegt.
Viel Erfolg,
Heinz
Bei größeren Chargen, wie es zB IPSC Schützen zum Teil brauchen, dann wird der Aufwand und die Kosten Munition, mit für Einstationenpressen übliche Mittel zu laden, zu hoch.
Hülsen kommen dann aus verschiedensten Quellen, zum Messingschrottpreis oder von Kollegen, mit unterschiedlichsten Hintergründen und Ladezyklen. Das kann alles sein, von einer einmal abgefeuerten Match-Fabrikspatrone aus einer Sig 210 bis zu einer 15x mit einer zu früh aufmachenden, hart geladenen IPSC Open 2011er verfeuerten, auf der ein halbes Jahr lang herumgetreten wurde bis sie jemand aufgehoben hat. Da sind ganz einfach Hülsen dabei, die man mit konventionellen Matritzen und Pressen nicht mehr auf CIP Maß bringt, weil der Bereich kurz oberhalb der Ausziehrille gerade noch nicht von der Matritze erfasst wird. Dann hilft nur mehr rollkalibrieren oder aussortieren. Aussortieren vor dem Laden ist bei der großen Menge an Hülsen meist zu aufwändig, da die Anzahl der tatsächlich schlechten relativ gering ist, und meist viel effizienter im Nachhinein mit Lehren rausgefiltert werden kann.
Re: Meinungen zum debulgen / rollkalibrieren
@ASCO:
Kein Setup der Welt, das mit Matrizen und Hülsenhaltern arbeitet, kann das hier behandelte Thema beheben.
Da der HH nunmal Platz braucht und einen gewissen Teil der Hülse oberhalb der Rille verdeckt und auch die Matrizen nicht komplett bis zu deren Öffnung unten hinunter kalibrieren, wird da immer ein Bereich mehr oder weniger unkalibriert überbleiben.
Das Ausgangsmaterial ist (wie Impact schon geschrieben hat) ja auch aus unbekannten Quellen und hat unbekannte Vorgeschichten.
Wenn man also nicht - wie Impact - so tapfer ist und alles zum Abschluss mit einer Prüf-Lehre sortiert, bleibt eben nur irgendein halbwegs automatisierter Ablauf übrig, der die Arbeit übernimmt.
Gleiches gilt z.B. auch beim Thema Längen-Kontrolle (L3) bei Langwaffenhülsen. Entweder du misst alles mit einer Schiebelehre nach, oder du trimmst pauschal das ganze Material mit einem Trimmer in der Progressivpresse auf Maß (wie weit automatisiert auch immer).
Kein Setup der Welt, das mit Matrizen und Hülsenhaltern arbeitet, kann das hier behandelte Thema beheben.
Da der HH nunmal Platz braucht und einen gewissen Teil der Hülse oberhalb der Rille verdeckt und auch die Matrizen nicht komplett bis zu deren Öffnung unten hinunter kalibrieren, wird da immer ein Bereich mehr oder weniger unkalibriert überbleiben.
Das Ausgangsmaterial ist (wie Impact schon geschrieben hat) ja auch aus unbekannten Quellen und hat unbekannte Vorgeschichten.
Wenn man also nicht - wie Impact - so tapfer ist und alles zum Abschluss mit einer Prüf-Lehre sortiert, bleibt eben nur irgendein halbwegs automatisierter Ablauf übrig, der die Arbeit übernimmt.
Gleiches gilt z.B. auch beim Thema Längen-Kontrolle (L3) bei Langwaffenhülsen. Entweder du misst alles mit einer Schiebelehre nach, oder du trimmst pauschal das ganze Material mit einem Trimmer in der Progressivpresse auf Maß (wie weit automatisiert auch immer).
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Re: Meinungen zum debulgen / rollkalibrieren
Ich lasse die 45 acp einmal durch den Lee bulge Buster kit durch und fertig.