PULVERDAMPF

Hallo alle,

nach einigen Tagen vorsichtiger Herumprobiererei und warm Entladen am Schießstand habe ich eine Ladung gefunden, das mit den vorhandenen Hülsen und Schussbecher harmoniert. Glaube ich jedenfalls. Rückstoß ist vergleichbar wie eine bestimmte Fabrikmuni, und die Deckung der Schrote ist auch vergleichbar vom subjektiven Empfinden her.

Morgen gehen 5 Schrotpatronen auf die Reise zum Beschußamt Süßenbrunn, bin neugierig, was dabei rauskommt. Ist der Druck noch im vertretbaren Rahmen und wie groß ist die Abweichung der V0? Mal schauen.

50 Stück habe ich heute geladen in einer halben Stunde, es war ganz streßfrei, gehudelt habe ich nicht.

Extra für Euch habe ich transparente Hülsen verwendet, damit man sieht, wie eine Schrotpatrone aufgebaut ist :





Die Schrotpatronen, 16/70, mußte ich dringend aus der Not heraus machen, da mir der Händler trotz Bestellung vor fast 6 Wochen die benötigte Muni nicht liefern kann.



Charles

hättest du da bestimmten Schrot gebraucht? der Kettner hat immer den den TT in 16 lagernd gehabt, von Rio wenn ich mich nicht täusche.

hast ja ganz schön Pulver reingetan, kleiner Schlingel

Die Rio in 16 kann das Katerchen net brauchen weil die nicht oder selten aus der Flinte fallen tun - wir haben keinen Ejektor

So ist es. Mit Ejektor ist aus die Maus, man kann nur mehr zuschauen, mehr nicht.

Diese Hülsen flutschen richtiggehend raus aus den engen Patronenlagern, wie es sich gehört.

Die Patronenlager werden morgen nochmals mit Gefühl geweitet und auf Hochglanz, äääh, poliert.

Ja. Was man alles tun muß, damit es wie geschmiert läuft.


Pulver könnte schon mehr reinpassen, aber dann blasen sich die Hülsen zu sehr auf - Kolbenklemmergefahr, dann tut es weh!

Ja das schaut ja wirklich sauber aus - aber ich kenn das, lade selber .410 und 12 wieder - es gibt fast nix an Wiederladedaten meistens nur mit Amipulver und Hulls und substitionieren mit anderen europäischen Pulversorten ist böse... Drum versorg uns mit Deinen Ladedaten und Erfahrungen ich kann Dir auch gern meine getesteten Ladungen mailen. Schwank on : Ich hab halt meine Ladungen am untersten Niveau der "vergleichbaren" Pulversorten angesiedelt, bin aber nicht sehr risikofreudig deshalb war mein Testaufbau: billige Baikal, mit Schraubzwingen an einen Tisch montiert und mit modifiziertem Kleiderbügel aus der Putzereil mit Respektabstand hinter Eisenbahnschwellenbarrikade gezündet, Flinte ganz? Ladung ok. Ich weiss ich bin ein Weichei...
LG und DVC
Martini
EDIT: Rechtschreibfehler so gut es ging beseitigt - wer sonst noch wälche findet darf sie behalten...

schaut nicht schlecht aus
und was kommt da so rein
lade ja nur KW munition
aber intersieren würde mcih das auch
was mann kann kann mann eben dann
und wissen ist ja nicht schlecht

lg

Interessant

Hab immer gedacht Schrot wiederladen zahlt sich ned wirklich aus genau so wie 9 para. ausser man hat die mörder schusszahlen (IPSC)

Wie oft kann man die Schrothüllen verwenden? Brauchst da bestimmte oder kann man abeschossene Fabriksteile nehmen? Brauchts da eine spezielle presse oder geht das auch auf einer klassischen Einstationenpresse?

Gruß

@ Martini: Ja, das Schrotpatronen laden macht schon Spaß. Und bezüglich der üblichen europäischen Kurzwaffenpulver muß ich Dir Recht geben, es gibt wirklich kaum gesicherte Ladedaten, man kommt ums Ausprobieren auf eigene Gefahr nicht herum.

Ausprobiert habe ich schon aus der 16/70: N340 ist viel zu langsam, das qualmt nur, N330 müßte ich noch ausprobieren, N320 passt halbwegs und N310 ist sehr heikel. Wirklich heikel.
Das Problem bei den üblichen Kurzwaffenpulvern ist der geringe Füllgrad. Das heißt, sie haben zu wenig Füllvolumen für Schrotpatronen. Echtes Schrotpatronenpulver ist sehr leicht und voluminös zugleich.
Was bedeutet das zum Laden von Schrotpatronen? Sehr viel, immerhin muß man bei wenig Füllhöhe des Pulvers (Kurzwaffenpulver!) den Hohlraum der Schrotpatrone irgendwie kompensieren. Seien es mit Korkscheiben oder Filzpropfen, die man zwischen dem Pulver und Schrotbecher legt oder/und! oberhalb des Schrotbechers, also auf der Vorlage drauf auflegt.
Der Knackpunkt ist die richtige Gesamthöhe der Komponenten in der Schrothülse - für die Bildung des Sterncrimps! Damit sich ein schöner Sterncrimp bilden kann, muß alles passen. Ist gar nicht so einfach, das muß erst alles ausgetestet werden. Unter Umständen verhunzt man nicht wenige Schrothülsen, bis es passt.

Ein Rollcrimp ist einfach zu machen. Sehr einfach. Hülse einfach ablängen, Komponenten rein, Abdeckplatterl rein, Crimpgerät dran, fertig.

Sternverschlüsse erfordern viel Feingefühl. Aus diesem Grund gibt es die unterschiedlichsten Schrotbechern mit unterschiedlichen Bauhöhen und Bechergrößen. Anfangs habe ich mich wirklich nicht ausgekannt, jetzt aber weiß ich nun ein bisserl, wie der Hase läuft.

Ladedaten werde ich veröffentlichen, sobald ich die Ergebnisse vom Beschußamt in der Hand habe. Vorher veröffentliche ich keine Nitro-Ladedaten für Plastikhülsenschrotmuni! Ist einfach viel zu heikel, allzuleicht kann was schiefgehen.


@ lowieuser: Und etwas gelernt? Zumindest für Dich, und natürlich allen Interessierten hier, habe ich diesen Beitrag geschrieben.


@ Simarduk: Schau Dir das untere Foto von meinem Eröffnungspost an, da ist das Schrotladegerät zu sehen. Eine LEE Load All II. Ist ein praktisches Gerät, zwar eine einfache Konstruktion, funktioniert aber super! Auf der kann man: entzündern, kalibrieren, Zündhütchen einpressen, Pulver einfüllen, Schrotbecher leicht einpressen, Schrotkugerl einfüllen, und 2 verschiedene Crimps formen. Ok, hohe Stückzahlen kann man damit nicht realisieren, bis zu 6 Hebelbewegungen muß man machen für eine einzige Patrone.
Matrizen für eine normale Einstationenpresse gibt es, aber nur für Schrot-Messing-Hülsen. Ist eine ganz andere Baustelle.

Ja, die stinknormalen Plastikhülsen aus der abgeschossenen Fabriksmunition lassen sich einige Male wiederladen. Meine Versuchshülsen habe ich schon 5x wiedergeladen, Ausfallserscheinungen sehe ich bis jetzt keine, bis auf die Zündhütchen, die nicht mehr so fest sitzen in der Zündglocke.


Charles

he charles ich bin morgen in tirol da werd ich glatt bei dir vorbeischaun müssn

Dave_64 hat geschrieben:he charles ich bin morgen in tirol da werd ich glatt bei dir vorbeischaun müssn

Hallo Dave,

auweh. Da hat der Mister Murphy wieder mal zugeschlagen. Ich bin morgen gar nicht in Tirol, sondern in Amstetten beim CAS-Schießen. Und Sonntag bin ich auf der Fliegenfischer-Messe in Fürstenfeldbruck. Auf die beiden Termine kann ich nicht verzichten.
Aber ein anderes Mal klappt es bestimmt!

lg,

Charles

Die Schrotpatronen haben sich bewährt, sind anstandslos rausgerutscht aus den Patronenlagern, und haben genug Wumms, die schweren Stahlfallziele mit Schwung umzuschmeißen.
Nur die Pulvermenge um ein bisserl erhöhen (0,3grs.), damit die Verbrennung sauberer vonstatten geht.

Bin hochzufrieden. Werde in einigen Wochen ein großer Haufen Hülsen und Schrotbecher bestellen.

Und beim Händler werde ich die Fabrikmuni abbestellen. Hat er halt Pech gehabt.



Charles

jawoll - weiter so - durch Deine Beiträge wird wirklich das Spektrum erweitert. Werde auch wieder berichten wenn ich zum Thema etwas Sinnvolles beitragen kann.

LG und DVC
Martini

Vielen Dank für Deine Worte, Martini!


Für den kommenden CAS-Bewerb nächste Woche habe ich wieder über 60 Schrotpatronen geladen, auch in 16/70, dieses Mal aber mit knapp 60grs. sowie über 80grs. Schwarzpulver. Und als Verschluß fungiert Wachspropfen, das ist einfach heißes Kerzenwachs in die Schrothülsen eingefüllt.

Ein Rollcrimp wäre ästhetischer, aber so ein Rollcrimp-Werkzeug habe ich leider noch nicht, nur in Kal. 12.



Da werden die Schrotläufe im wahrsten Sinn des Wortes glühen aufgrund des Schwarzpulvers. Endlich wieder Fun und Spaß nächstes Wochenende!



Charles