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Re: Terzerole

Verfasst: Sa 6. Aug 2011, 09:54
von Greenhorn
Gutachten sind nicht erforderlich!

Ein im Jahr 1872 in der der Colt-Fabrik vom Band gelaufener Colt 180 Army gilt als "vor 1871 gefertigt", weil seit 1860 unverändert produziert, einziger unterschied ist die aufgestempelte Seriennummer.

Für eine Terzerole, wie man sie seit - sagen wir - 1850 baut, gilt das selbe.

Replikas werden ja nur deshalb anders bewertet, weil es einen "Massenmarkt" gibt.

Eine Gesetzänderung nach amerikanischem Muster, von der EU durchaus akzeptiert, wonach Waffen die bis inkl. 1899 gefertigt wurden als Antik gelten, ist hierzulande überfällig, leider derzeit auch chancenlos.

Die US-Regelung berücksichtigt das Fertigungsjahr des originalen ersten Serienmodells allerdings nicht! Eine Winchester 1894 produziert 1898 ist frei, eine die 1901 gefertigt wurde unterliegt den FLL Regeln.

besten Gruß

Werner

Re: Terzerole

Verfasst: Sa 6. Aug 2011, 10:15
von GSchoenbauer
Jo aber für Reiterpistolen oder orginale Colts gibts auch Expertisen, Gutachten und was weiss ich was.... für eine (gschissene) Weinbergpistole gibts halt gar nix und dem Pfandl wirds auch wurscht sein. Bleibt letztlich eh am "User" hängen.


Du wirst es nicht gesehen haben, aber ich hab soeben mit der Schulter gezuckt.
Lassen wir es also dabei bewenden.
Ich bin kein Missionar, daher kannst Du gerne nach Deinen eigenen, selbstgemachten Regeln leben. Und in so einem Fall drauf bestehen, daß das Ding in deine WBK eingetragen wird ... ich hab damit kein Problem. :)

bauli
(ja, geschlafen hab ich gut) ;)

Re: Terzerole

Verfasst: Sa 6. Aug 2011, 15:02
von Salem
Bei einem wiener Händler wird Ropers Modell (laut Doro. von ca. 1860) als "WBK pflichtig"
verkauft, für mich kein Zeichen dafür dass @tonto Recht hat, eher der Beweis dafür dass
der Waffen"Fach"Handel ganz genau NULL Ahnung hat, Ausnahmen gibts, aber eher selten...

Re: Terzerole

Verfasst: Mo 8. Aug 2011, 09:50
von cowroper
Keine Angst lieber Tonto, die Tante Dorothee ist christlicher als der Papst, als langjähriger Kunde weiß ich das. Die folgen einem nichteinmal C Waffen ohne WBK aus.
Diese, meine Terzerole ist laut amtl. beeidetem Gutachter zwischen 1865 und 1870 gebaut worden und die liebe Tante hat diesmal nichteinmal einen Ausweis verlangt. Ich bin sicherheitshalber mit dem kompletten WG hingegangen, war aber nciht notwendig.
Die wissen schon wo es lang geht.
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Habe am Samstag damit geschossen. Zuerst nur ein Zündhütchen (zu Sicherheit), dann ungefähr 10 grain BP, nur verdämmt und, nachdem das Ding nicht auseinandergeflogen ist, ca 18 grain und eine halbe Füllung (einer NSI). Hat ganz schön gerummst und geraucht und mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

cowroper

Re: Terzerole

Verfasst: Mo 8. Aug 2011, 11:10
von mgritsch
cowroper hat geschrieben:Habe am Samstag damit geschossen. Zuerst nur ein Zündhütchen (zu Sicherheit), dann ungefähr 10 grain BP, nur verdämmt und, nachdem das Ding nicht auseinandergeflogen ist, ca 18 grain und eine halbe Füllung (einer NSI). Hat ganz schön gerummst und geraucht und mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.


das wollt ich schon fragen - wie betreibt man denn so ein ding richtig?
wie einen gewöhnlichen vorderlader, also pulver reinstopfen und dann einfach gepflastertes gefettetes geschoss drauf?
wie funktioniert das mit schrot?
was kann so ein ding in etwa, mit wieviel streuung ist zu rechnen? trifft man damit ein scheunentor auf 10m?
wie ist das mit beschuss, ich nehme an es hat keinen?
wie sehr vertraust du so einem historischen stück bzgl mechanischer stabilität, würdest du es auch regelmäßiger mit gebrauchsladungen schießen?

lg
Martin

Re: Terzerole

Verfasst: Mo 8. Aug 2011, 13:30
von cowroper
Wie ein Vorderlader eben.Geladen wird von vorne!

Ein Scheunentor trifft man auf 10 Meter sicher, dafür ist eine Terzerole aber nicht gedacht.
Ist/war, neben ihrer Aufgabe als Weinbergpistole = Vögel verjagen, eine frühe version der Belly-Gun.

Beschußzeichen geb es Mitte des 19 Jhdt. noch nicht.

mechanischer stabilität, würdest du es auch regelmäßiger mit gebrauchsladungen schießen?


Ist auf jeden Fall stabiler gebaut als so mancher heutiger BP-Nachbau.

Wenn ich mir einen antiken Bugatti, Bentley oder so etwas in der Art kaufe, fahre ich damit auch nicht zum Bäcker um Semmeln.
...Gebrauchsladung ist ein dehnbarer Begriff. Mehr als 20 grain würde ich nicht laden.

cowroper

Re: Terzerole

Verfasst: Mo 8. Aug 2011, 14:55
von Salem
Jo, 20grs CH2 und dann mit CH3 als Zwischenmittel bis knapp vor die Mündung aufgefüllt,
das Kugerl steht dann ein Drittel vom Umfang vorne raus: Typische Verbrauchsladung :mrgreen:

Re: Terzerole

Verfasst: Mo 8. Aug 2011, 15:01
von Charles
Salem hat geschrieben:Jo, 20grs CH2 und dann mit CH3 als Zwischenmittel bis knapp vor die Mündung aufgefüllt,
das Kugerl steht dann ein Drittel vom Umfang vorne raus: Typische Verbrauchsladung :mrgreen:


Das wollte ich auch schreiben... 8-)

Re: Terzerole

Verfasst: Mo 8. Aug 2011, 15:24
von GSchoenbauer
geht das leicht anders auch noch ? :o

bauli
(und bevor ihr hier die Rechtschreibung noch mehr verbiegt: laut Duden: Das Terzerol (Einzahl), Die Terzerole (Mehrzahl)) :whistle:

Re: Terzerole

Verfasst: Mo 8. Aug 2011, 16:20
von cowroper
Salem hat geschrieben:..20grs CH2 und dann mit CH3...

Woher kennst du meine Geheimladung? :dance:


...Rechtschreibung noch mehr verbiegt...

Mein italienisch/latein ist halt schon ein bschen eingerostet, doch du hast natürlich recht.

cowroper

Re: Terzerole

Verfasst: Mo 8. Aug 2011, 18:27
von Centershot
Gratulation...ein kleines Stück Geschichte...viel Spaß damit :!: :!: :!:
Centershot

Re: Terzerole

Verfasst: Mo 8. Aug 2011, 19:07
von Salem
Roper: Was heißt hier geheim? Grober Unfug ist überall gleich....grob. :mrgreen:

Re: Terzerole

Verfasst: Mo 8. Aug 2011, 19:33
von cowroper
Je kleiner das Terzerol, desto gröber der Unfug! :dance:

Re: Terzerole

Verfasst: Mo 8. Aug 2011, 20:51
von Salem
Jo eh. :lol:

Re: Terzerole

Verfasst: Mi 10. Aug 2011, 21:14
von tonto
Ich kenn die Dinger noch von Seinerzeit irgendwann in den frühen 60zigern aus der Steiermark. Da bin ich als Zwirn beim Altbauern gesessen und der hat jede Menge Kirschen gefressen und die Kerne fein säuberlich abgelutscht in ein ähnliches Gerät wie vom Cowroper geladen. Knall, Bumm und dann sind die „lieben“ Vogerln davongeflattert oder manchmal halt abgestürzt. War halt so und irgendwie das Normalste wo gibt.
Ich wollte in meinem Beitrag nur darauf hinweisen, wie durch eine pervertierte Gesetzgebung aus einem (früher) massenweise verwendeten WERKZEUG theoretisch eine WAFFE mit erhöhtem Gefährdungspotential entstehen kann.
Nicht mehr und nicht weniger und dem Herrn Gschoenbauer ins Stammbuch, weil wer sinnerfassend lesen kann ist klar im Vorteil :whistle: