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Vom Vorderlader bis zum Cowboy Action Shooting - Hauptsache es kracht und raucht!
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Greenhorn
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Beitrag von Greenhorn » So 13. Nov 2011, 19:42

... dumme Menschen wie ich sind manchmal mit vorgegebenen Formen nicht zufrieden.

Manchmal soll der Vorderschaft eines Gewehrs eben nicht 74cm lang sein, sondern 79cm lang sein. Immerhin sollen lange Gewehre durch ihre schlanke Kontur beeindrucken. Wenn die Gesamtlänge bereits vorgegeben ist, hat also der Schaft zwischen Beginn der Ladestock-Bohrung und dem Schafthals kürzer zu werden. Will man attraktive Konturen erhalten, muss auch das Schloss-Paneel, - und somit das Schloss kürzer werden.

Bild

Bleibt also nix übrig als das 'mal auszumessen, was denn so möglich ist, was historisch korrekt ist, um das gute Stück dann zu zerlegen, a bisserle zu sägen und zu feilen, ...

Bild

und dann wieder provisorisch zusammenzubauen.

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Richtig zusammenbauen hat noch keinen Sinn, immerhin will das Teil ja in einen Schaft eingepasst werden.
Und ein paar Korrekturen braucht's auch noch.

Lang lebe die Dummheit!

besten Gruß

Werner
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Re: So...

Beitrag von heimwerker » Mo 14. Nov 2011, 01:32

Hm, ich bin ja nicht der große Fachmann für Kentucky-Rifles, da hast Du mir Vieles voraus.
Zur Zeit versuche ich, meine erste Büchse herzustellen und kämpfe mit einem amerikanischen Nußholzbalken 25x140x5 cm, aus dem ein Schaft werden soll. Als Nächstes steht das Einlassen des Schlosses am Programm.
Ich habe viel gelesen, viele Bilder bertrachtet und Fachliteratur besorgt.
In einem Buch von James Johnston habe ich zum Thema das gefunden:
Flintlock rifles of the 1780 to 1820 period used a rat-tail lock with the lock plate ranging in lenght from 4-1/2 to almost 5 inches. Early percussion rifles used the same style lockplates as the flintlocks. Locks with a rounded rear section were used on plains half stocks and later percussion style rifles.

Erstens, wenn man die Schloßplatte hinten abschneidet, ist das dann nicht eigentlich ein Stilbruch?
Zweitens, was machst Du dann mit dem Abzugsstollen und der Rückstellfeder? Die liegen ja dann teilweise frei.
Bliebe nur die Möglichkeit einer Schafthinterschneidung.
Im Übrigen habe ich auf keinem der vielen Bilder im Internet eine so gekürzte Schloßplatte gesehen.

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Re: So...

Beitrag von Greenhorn » Mo 14. Nov 2011, 09:03

Nu, Heimwerker,

das "Rat-Tail-Lock" war im Wesentlichen auf Bedford County beschränkt, dort allerdings auch in der Perkussions-Ära. In Letzterer ist dort auch der für Bedford typische Schwanenhals-Hahn bemerkenswert.

Frühe britische Schlosse wie jene des ursprünglich aus der Schweiz stammenden Herrn Durs Egg etc. hatten ein "Mini Zipferl", dass den Begriff "Rattenschwanz" eher nicht wert ist ;)

Ab ca. 1820 begann der große britische Schloss-Hersteller Ketland, die Steinschlosse mit gekürzter Vorder-und Rückseite zu bauen. Häufig wurde nur mehr eine zentrale Schloss-Schraube zur Befestigung verwendet.

Ist aber immer noch genug Platz für alles, man muss beim Einlassen eher in Bezug auf ausreichend Raum für die Feder der Abzugsstange aufpassen.

Einzelne Büchsenmacher wie ein gewisser Herr Leman aus Lancaster trieben's dann 'halt ein bisserle ins Extrem.
Wenn man die kopieren will, aber noch ein anderes Schloss in der Lade liegen hat, muss man eben entsprechend vorsichtig modifizieren...

besten Gruß

Werner

PS.: Pardon, die Bilder der Schlosse wollen diesmal nicht - vielleicht später...

Äh- ach ja - der Leman:

Bild
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Re: So...

Beitrag von Charles » Mo 14. Nov 2011, 12:39

Gefällt!

Aber viel Arbeit, besonders das Einlassen ins Schaft...

Als Dummheit sehe ich das nicht, eher als nette Spielerei, hat nicht jeder.

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Re: So...

Beitrag von Greenhorn » Mo 14. Nov 2011, 14:21

Nun, was das Einlassen ins Holz betrifft, hat sich heimwerker die richtig harte Arbeit ausgewählt. Ich bin diesmal einigermaßen faul, habe einen vorgefrästen Schaft mit vorgefrästen Laufkanal und Ladestock-Kanal/Bohrung. OK, Schwanzschraube, Schloss, etc. etc. ist selbst einzulassen, was aber aufgrund der grob vorgegebenen Grundform einigermaßen angenehme Arbeit ist.

Heimwerker hat da den weit härteren Job. Einerseits ist seine Walnuss nicht ganz so bequem zu bearbeiten wie meine Ahorn, andererseits bedarf es schon sehr sorgfältiger Planung und Arbeit, um ein Gewehr sauber aus einer Latte zu kriegen. Da wünsche ich Gutes Gelingen und viel Freude!

besten Gruß

Werner
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Re: So...

Beitrag von Charles » Mo 14. Nov 2011, 14:42

Vorgefräster Schaft? Schäm Dich! ;) :whistle:

Nußbaum ist schon ein zähes Holz zum Bearbeiten, dagegen ist gerade gewachsenes Ahorn eine Wohltat.

Ja, auch ich wünsche dem heimwerker viel Gelingen und Spaß am Basteln!



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Re: So...

Beitrag von heimwerker » Mo 14. Nov 2011, 17:27

Charles hat geschrieben:Nußbaum ist schon ein zähes Holz zum Bearbeiten...
Charles

Nuß ist nicht weiter schwer zum Bearbeiten. Voraussetzung sind lediglich gute, scharfe Werkzeuge.
Der Lauf samt Schwanzschraube ist bereits eingelassen, war kein großes Problem.

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Re: So...

Beitrag von Greenhorn » Mo 14. Nov 2011, 20:44

Klingt gut, heimwerker. Da könnt' ich noch 'was lernen! Werkzeuge RICHTIG schärfen, da bin ich 'ne Niete. "Möchtegern-Scharf" krieg' ich hin, aber für mehr fehlt mir der Background, und in Folge auch die Übung.

Darf man fragen, was für ein Gewehr Du baust?

besten Gruß

Werner
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Re: So...

Beitrag von Charles » Mo 14. Nov 2011, 21:15

@ Greenhorn:

Wenn gewünscht, mache ich gerne ein Schärfe-Kurs, wie man Hobelmesser, Stemmeisen und Klingen auf Banksteinen richtig und langstandig schärft.

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Re: So...

Beitrag von heimwerker » Mo 14. Nov 2011, 22:01

Greenhorn hat geschrieben:Darf man fragen, was für ein Gewehr Du baust?
Werner

Das soll eine Percussions-Kentucky Rifle im Kaliber .45 werden.

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Re: So...

Beitrag von mgritsch » Mo 14. Nov 2011, 22:03

@charles: für den schärfungs-kurs bitte auch anmeld :)
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Re: So...

Beitrag von Charles » Di 15. Nov 2011, 14:18

mgritsch hat geschrieben:@charles: für den schärfungs-kurs bitte auch anmeld :)


Ok, mache ich Dir auch, wir schreiben uns noch zusammen. :)

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Re: So...

Beitrag von heimwerker » Do 9. Feb 2012, 20:50

@Greenhorn,

so, der erste Versuch zum Bau eines Kentuckyschafts aus amerikanischer Nuß ist vorerst mal fertig.

Bild

Fehlt noch ein Pulverhorn und der Kugelbeutel, dann kann die Bürowand mit dem Schrott verunstaltet werden.

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Re: So...

Beitrag von Charles » Do 9. Feb 2012, 20:53

Echt schön ist er geworden! :handgestures-thumbupright:

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Re: So...

Beitrag von heimwerker » Do 9. Feb 2012, 20:55

@Charles,

Zündhütchen habe ich mir schon besorgt.Aber jetzt brauche ich, da mit SP null Erfahrung, noch Ratschläge für Pulver und Geschoße im Kaliber .45

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