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Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

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Stefan
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Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von Stefan » Di 4. Nov 2014, 22:37

Hallo,

ich habe alle Themen hier im Forum zu dem Kaliber gelesen, da ich es selbst jagdlichen führen möchte. Allerdings geht es in den meisten Themen um das Selbstladen, was für mich nicht in Frage kommt. Daher mache ich ein eigenes Thema dazu auf.
Selbst habe ich noch keinerlei jagdliche Erfahrungen damit gemacht, nur vorab mein Gewehr mit diversen Fabriklaborierungen getestet. Dank eines relativ kurzen Dralls verdaut mein Lauf problemlos bis 105grs. Geschosse.

Mir geht es vorwiegend um die Wirkung diverser Geschosse auf Wild. Einsatz wäre Rehwild und Gamswild, teilweise auf jagdlich doch weite Distanzen (300/350m auch denkbar). Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass es durchaus ein Vorteil wäre ein möglichst schweres Geschoss zu verschießen, damit auf Distanzen unter 100m die Wirkung nicht ganz so brutal ist. Man hört von diesem Kaliber ja durchaus richtige Schreckensmeldungen.
Auf der anderen Seite gibt es auch recht leichte (75/80grs.) ballistisch sehr günstig geformte, moderne Geschosse. Im Hochgebirge auf 300m aber wohl weniger ratsam.

Welche Geschosse verwendet ihr und wie sind eure Erfahrungen auf Wild damit? Tendiert ihr eher zu leichten, harten Geschossen, oder schweren weicheren Konstruktionen?

lg Stefan

zelle12
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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von zelle12 » Di 4. Nov 2014, 23:56

Wenn selber laden nicht in Frage kommt würde ich einfach ein paar Sorten kaufen und schauen welche Patrone aus deiner Waffe die beste Präzision bringt - insbesondere wenn du von Schüssen von 300 Metern und mehr schreibst.

Dabei würde ich zum Beispiel testen:
85gr Sierra GameKing (Federal)
95gr Nosler Ballistic Tip (werden glaub von Federal und Winchester verladen)
90gr Swift Scirocco (Remington)
80gr TTSX von Barnes - falls es bleifrei sein soll

Ich habe selbst schon alles mögliche in der .243Win verladen und geschossen, bei deinem Anforderungsprofil würde ich zum 95gr Ballistic Tip greifen.

Stefan
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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von Stefan » Mi 5. Nov 2014, 18:54

Danke für deine Erfahrungen.
Das ballistiktip wird sicher eine hervorragende Wahl sein auf große Distanzen, aber ich befürchte auf unter 100m granatenartige Wirkung. Ev. doch ein Accubond, wobei ob das auf 300m noch aufmacht?
Schießt sonst niemand hier das Kaliber jagdlich?

crowcall66
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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von crowcall66 » Do 6. Nov 2014, 10:42

Servus,

habe vor 3 Jahren meinen gesamten Jahres-Rehwildabschuß von 10 Stück mit der .243 Win getätigt.

Die verwendetet Munition war:
- Sako-Fabrikladung mit Nosler Partition-Geschoss 100 gr und
- Federal-Fabrikladung mit Fusion-Geschoss 95 gr
Schussdistanzen waren zwischen 50 und 150 Meter.
Präzision war auf 100 Meter für mich nicht berauschend. Streukreise waren bei 5 Schuss so um die 4 cm.

Meine Erfahrung auf Rehwild:
Alle Stücke hatten saubere Kammertreffer (Lungen- und Herztreffer, keine Schulterblatttreffer), jedoch lag keines im Feuer.
Sämtliche Stücke sprangen noch bis zur nächsten Deckung ab und lagen dort am Dickungsrand. Fluchtstrecken waren daher zwischen 10 und 100 Meter.
Wildbretentwertung: Ausschüsse waren nie größer als 3 cm im Durchmesser. Ein Stück welches ich mit dem Fusion erlegt hatte, habe ich anschließend selbst aufgearbeitet. Auf beiden Seiten vom Vorderlauf bis zum Schlögel großflächig blutunterlaufen. Diese Blutschicht ließ sich aber wieder großteils sauber abkratzen.

Seitdem habe ich mit der 243 Win auf kein Rehwild mehr gejagt. Die von mir verwendeten Geschosse sind meiner Meinung nach für Rehwild zu hart.
Ein Jagdkollege schoss ebenfalls das Fusion in seiner 243 und berichtete mir von gleichen Resultaten.

Ich jage jetzt mit bleifreier (AERO) 6,5x55 SE und bin total begeistert.

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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von arnstein » Do 6. Nov 2014, 11:12

Hallo,
Ich habe die 243er seit ~1976, am Anfang habe ich die Norma mit 100gr geschossen, die Rehe gingen bis zu ~120m danach wechselte ich zu Remington 80gr Power Lockt, die Rehe lagen im Feuer bei wenig Wildbret Verlust, ab~1990 beginn mit wiederladen, 100gr Sierra, das selbe wie die Norma, danach das Ballistiktip, gute Erfahrungen damit gemacht, danach das Aero, ebenfalls sehr gute Erfahrungen, derzeit schieße ich das 100gr Remington PSPCL, habe vor kurzem ein Hirschkalb damit erlegt, lag im Feuer.
Zuletzt geändert von arnstein am Fr 7. Nov 2014, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von Lindenwirt » Do 6. Nov 2014, 11:30

zelle12 hat geschrieben:Wenn selber laden nicht in Frage kommt würde ich einfach ein paar Sorten kaufen und schauen welche Patrone aus deiner Waffe die beste Präzision bringt - insbesondere wenn du von Schüssen von 300 Metern und mehr schreibst.

Dabei würde ich zum Beispiel testen:
85gr Sierra GameKing (Federal)
95gr Nosler Ballistic Tip (werden glaub von Federal und Winchester verladen)
90gr Swift Scirocco (Remington)
80gr TTSX von Barnes - falls es bleifrei sein soll

Ich habe selbst schon alles mögliche in der .243Win verladen und geschossen, bei deinem Anforderungsprofil würde ich zum 95gr Ballistic Tip greifen.


Hallo,

bitte nicht, es geht hier nicht um maximale Präzision sondern um Minimierung der Wildbretverluste.
Nosler Ballistic Tip habe ich persönlich nie verwendet aber ich habe einige Stücke (Rehwild) gesehen die damit erlegt wurden. Ich sag mal so, das war nicht schön anzusehen. :(

Generell ist die Parone eher rasant und daher nicht unbedingt meine erste Wahl, es gibt aber genug gegenteilige Erfahrungen. Ich würde dir in diesem Fall eher zu einem Jagdforum raten, dort wirst du vielleicht mehr Infos bekommen. Wird dir jetzt nichts helfen aber ich erlege alles Wild mit der .308 noch immer mit der guten alten Geco Teilmantel. Nix High Tech Verbundgeschoss oder dergleichen. Wildbretverlust und Präzision sehr gut.

lg und viel Glück bei der Suche nach dem richtigen Geschoss, ich werde auch bei uns im Jagdgebiet mal nachfragen bei denen die dieses Kaliber verwenden, dann schreibe ich hier nochmal.

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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von Lindenwirt » Do 6. Nov 2014, 11:31

Sorry, gedoppelt. (so lange ists gut gegangen und jetzt werden wieder Post gedoppelt. :( )

Stefan
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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von Stefan » Do 6. Nov 2014, 20:52

Interessante Infos. Spannend, dass einige mit etwas härteren Geschoßen Probleme mit der Augenblicksiwirkung haben, andere wiederum arge Entwertung erleben. Fusion, Partition und ähnliche Konstrukte sind sicherlich auf weite Distanzen zu hart um sicher anzusprechen. Kommen daher nicht wirklich in Frage. Aktuell schieße ich Federal PowerShot 100grs TMS als Basis. Der BallistikTip werde ich eine Chance geben, wenn ich mir auch nicht wirklich viel Wildbretschonung davon erwarte.

@Lindenwirt
weitere Erfahrungen wären natürlich wünschenswert. Mit der Geco 170grs. TM in .308 habe ich den Großteil meiner bisherigen jaglichen Strecke erlegt. Auf größere Distanzen ist das aber kein brauchbares Geschoss mehr. Augenblickswirkung war bei mir aber immer top.

mfg Stefan

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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von nominus » Do 6. Nov 2014, 21:26

Ich hab einem Freund 40 Schuss 100grs. Remington Core lokt geschenkt.
Er hat damit ein paar Rehe erlegt. Alles im Wald und auf kurze Distanz. War Entwertungsmäßig ok und die Präzsion passt aus seiner Waffe (alte Mannlicher Luxus -> die mit dem einreihigen Stahlmagazin). Die Stücke sind im Knall gelegen.

Ein anderer Bekannter (Förster) schießt die .243 in einem Sako Repetierer. Er verwendet das Ballistik Tip (Fabriksmuni). Keine Ahnung welches Gewicht/Marke.
Rehe, Schweine (ÜL) liegt alles im Feuer. Das Weiteste war bis jetzt irgendwo zwischen 200-250m auf Reh.
Entwertung kommt auf die Distanz an. Präzi gut. Wirkung selbst auf das weit stehendes Reh umwerfend.

Ich würd das Gewicht vor dem Hintergrund deiner Jagdmöglichkeit auswählen.
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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von Felsschorre » Fr 7. Nov 2014, 13:24

Servus,

schieße die .243er selbst auf Reh und Sau.

Seit 2 Jahren nur mehr mit der Hornady Interlock SST. Kaum Fluchten, keine Wildpretentwertung.
Präzision ist im Vgl zur Fusion exzellent. Schieße vorwiegend zwichschen 35 und 100 Meter.

Liegt aber oft auch an der Waffe/am Lauf.

die Hornady ist aber sicher einen Versuch wert.

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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von Stefan » Fr 7. Nov 2014, 23:02

Hallo,

das Interlock SST ist das normale SST mit der Crimprille, oder? Also etwas härter als das normale SST. Verschießt du das in einer Fabrikpatrone? Das SST wäre das ideale Geschoss für die .243er. Habe in der .308 extrem gute Erfahrungen damit gemacht. Leider sehr schwer zu bekommen.

mfg Stefan

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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von alfacorse » So 9. Nov 2014, 10:55

Es gibt kein Interlock SST!

Entweder Interlock oder SST (bzw. auch das Interbond).

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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von nominus » So 9. Nov 2014, 13:43

Das SST wurde einige Zeit lang mit SST Interlock angepriesen.
http://www.hornady.com/assets/files/cat ... ts_sst.pdf
Auf den neueren Packungen nur mehr mit SST.
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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von Atron » So 9. Nov 2014, 20:17

arnstein hat geschrieben:... derzeit schieße ich das 100gr Remington PSPCL, habe vor kurzem ein Hirschkalb damit erlegt, lag im Feuer.


hätte ich übrigens unter viewtopic.php?f=36&t=21694&p=386547#p386547 abzugeben...
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Re: Jagdliche Erfahrungen Kaliber .243 Win

Beitrag von alfacorse » So 9. Nov 2014, 20:27

nominus hat geschrieben:Das SST wurde einige Zeit lang mit SST Interlock angepriesen.
http://www.hornady.com/assets/files/cat ... ts_sst.pdf
Auf den neueren Packungen nur mehr mit SST.


Ja beim Schnittmodell stehts - rechts in der Anzeige schon nicht mehr. Auf den Geschosspackungen steht Iterlock nur als Zusatzinfo dabei - genau wie cannelure, so dieses Geschoss darüber verfügt. Auch heute hat das SST noch den Interlockring.

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