angryscientist hat geschrieben: ↑Mo 8. Aug 2022, 15:49
.... aber was alles noch dahinter stecket und überhaupt wie der Weg dorthin aussieht, das ist unklar ...
Warum wurde ich Jäger? Ich liebe die freie Natur, also Wandern, das Bereisen fremder Landschaften, je exotischer und einsamer umso besser, soweit mir das eben möglich ist. Die Begegnungen in und mit der Natur, dem Wald, den Gewässern und den Bergen lösen in mir ein zutiefst positives Gefühl aus, noch dazu wenn ich es mit meiner Partnerin teilen kann.
Die Jagd, dazu hatte ich früher keinen Zugang. In unserem Schützenklub sind auch Jäger. Deren Gesprächsthemen waren wirklich breit gefächert, technisch spannend und haben mein Interesse an der Jagd in hohem Maß geweckt. Sie waren auch sehr hilfsbereit bei meinen Fragen. Da ich damals alt genug war, hat mich nur mehr Neues wirklich interessiert und ich beschloß die Jagdprüfung zu machen. Das dahinter noch einiges mehr kommt, hat mich damals nicht interessiert. Der Umgang mit Nutztieren als Lebensmittel war von Kind auf auch nie ein Problem für mich.
Es gibt kompakte Kurse, man bringt dir alles bei, was du zur Jagdprüfung brauchst, garniert mit vielen guten Anekdoten, jagdliche Fertigkeiten mit der Waffe, welche du selbst und auch alleine mit viel Übungen perfektionieren musst. So ein Kurs dauert 6 Wochen, jeweis Freitag Abend bis Sonntag, dannach lernst du noch 2 oder 3 Wochenenden die beigestellten Unterlagen und trittst an. Kosten, alles zusammen so etwa 8000 (es geht auch billiger). Und die gültige Jagdkarte weist dich als Jäger aus. Was ich damals nicht wirklich wusste, war, wie die Jagd in der Realität abläuft, wohin gehst du warum um was zu erreichen - technisch gesehen. Und ich hatte kein Gespür für die Zusammenhänge. Heute weiß ich mehr, ob ich mich Jäger nennen darf, bleibt offen.
Heute ist es vor allem die Zeit, die ich draußen verbringe, die die Jagd so wertvoll macht. Frei von Analysen, Berechnungen, Telefonaten und beruflichem Verwaltungskram. Ich genieße den Wald, das Wetter. Die wenigen Momente nach langem Warten, wenn aus einem Geräusch ein Herannahen eines Stücks wird.