News aus dem Schützenverein:
Ich hab einigen Kollegen dort die Munition gezeigt.
Deren Meinung: schöne Patina ! Wenn das Pulver noch funktioniert, warum sollte man die Muni nicht verwenden, sofern die Hülsen nicht defekt sind ? Und ich muss dazu sagen dass das alte Hasen sind. Mit jahrzehntelanger Erfahrung, nicht nur im Rahmen von issf Wettkämpfen.
Einige verschießen selbst alte Surplus Munition, einer sogar Nagant Patronen aus den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Auf meine Frage, wegen stark geladener Munition meinte ein Kollege, dass da nix passiert, weil um soviel stärker kann die nicht geladen sein, dass es da die Waffe zreisst. Und dann hat er mich gefragt ob ich seine Wiederladeausrüstung geschenkt haben will, weil er ist 80 und tut sich das Wiederladen nicht mehr an. Und langsam fang ich an, an Karma zu glauben
Soviel zu den verschiedenen Meinungen und Erfahrungen mit Surplus. Da muss sich halt jeder selber überlegen ob er sich traut, die zu verwenden.
Wichtig eben:
.kontrollieren ob die Hülsen noch in Ordnung sind (Korrosion, Risse... )
.keine Munition mit hochexplosivem Füllmaterial zwischen Geschosskern- und Mantel verwenden (und schon gar nicht versuchen, diese zu zerlegen um nachzuschaun was da drin ist )- das setzt natürlich voraus, dass man seine Muni einigermaßen identifizieren kann, mein link weiter oben zur Bestimmung der geprägten Codes sollte dabei helfen
.wenn man einen Schuss abgibt und die Munition aber nicht zündet, soll man mit Waffe auf Ziel gerichtet ca. 20 Sek. warten, da es sein kann dass ein Blindgänger zeitverzögert zündet, und es wäre in diesem Fall nicht gesund, voreilig an der Patrone zu fummeln
.sofort nach dem Schießen die relevanten Teile der Waffe mit Seifenlauge spülen, trocknen lassen, durch putzen, und mit Waffenöl behandeln
.nicht unbedingt seine teuerste Sammlerwaffe zum Schießen verwenden
.Rücksicht bezüglich Gefährdung von Schiessstandnachbarn
(Ich freue mich über Ergänzungen der Liste)
PS: bezüglich stärker geladener Munition scheiden sich die Geister, es gibt Erfahrungen von Leuten die problemlos MP Munition in ihren Pistolen verschossen haben. Manche haben aber geschrieben, sie hätten einen ungewöhnlich hohen Verschleiß und natürlich einen stärkeren Rückstoss bemerkt.
Interessant wäre es, zu erfahren, ab welcher Steigerung der Pulverladung eine realistische Gefahr besteht, den Lauf oder die Kammer zu sprengen. Ich bin halt leider kein Chemiker und kann auch Gasdruck nicht berechnen und anhand entsprechender Berechnungen kein Gefahrenpotential einschätzen. Ich kann mich daher leider nur an Erfahrungen anderer orientieren.
Mein Hausverstand sagt mir halt, dass sich der Gasdruck den Weg mit dem geringstmöglichen Widerstand sucht, also durch das Loch vom Lauf (und natürlich in die Richtung wo der Schlitten beweglich ist). Wobei vermutlich: je kleiner der Lauf Durchmesser, umso grosser auch der Druck auf die Wände vom Lauf. Aber kleiner Laufdurchmesser geht ja mit einem geringeren Hülsen Durchmesser einher. Und das ist ja dann auch wieder schwierig viel mehr Pulver dort reinzustopfen, oder etwa nicht ?
Bin halt aber selber nur ein Laie, der versucht, sich mehr Wissen anzueignen. Also nicht gleich wieder herum schimpfen, und persönlich angriffig werden, weil ich mich mit dem Thema auseinandersetze, ich bitte darum.
Alles wird gut.