Meine sportlichen Gegebenheiten machen es notwendig in bestimmten Situationen auf ein Spektiv zurückzugreifen. Dieses Thema kam bisher leider zu kurz. Ein Grund, endlich den Tatsachen „ins Auge zu Blicken“ und den Fokus auf eine entsprechende Optik zu legen.
Die Suche nach dem richtigen/geeigneten Spektiv ist nicht einfach. Den oder die etwaigen Favoriten vor Ort - also am Schießstand - nicht ausprobieren zu können gibt der Anschaffung nochmals einen erschwerenden Charakter. Es bleibt ein „Blindflug“ und es schwingt ein ungutes Gefühl mit, vom Kauf bis zum Test.
Wer mehrere Spektive in seinem Schützenumfeld testen kann, ist hier klar im Vorteil und sollte dies unbedingt auch nutzen.
Gleich vorweg, ich kenne mich in Sachen Optik, Linsen, Brennweite etc. nicht sehr gut aus und gehe daher auch nicht in diese Thematik ein. Meine Beschreibung und Eindrücke bleiben einfach, ist ja die Anschaffung auch eine individuelle und daher auch subjektiv zu betrachten.
Ziel bzw. Anforderung, ein Spektiv für:
25-100m
kontrastreiches Bild
gute bis sehr gute Verarbeitung
kompakt
Schrägeinblick und auch schwenkbar
Preisklasse nicht unter EUR 400,-
Aufgrund günstiger Spektive die ich im Bereich auf 25m einsetze, war mir bewusst welche Schwächen sich bei einer Entfernung auf 100m mehr als bemerkbar machen. Daher auch der Griff in eine Preisklasse, die hier klare Vorteile bringt - Stichwort Qualität, Linsen usw.
Neben der Preisklasse war für mich auch ausschlaggebend, eine kompakte Größe. Die „Riesendinger“ mit einer Vergrößerung 20-60fach und darüber hinaus wollte ich nicht mitschleppen.
Nach intensiver Recherche unter Berücksichtigung meiner Anforderungen, bin ich auf das Delta Optical Titanium 65 ED II (15-45) gestoßen. Einige Videos im Netz haben meine Aufmerksamkeit auf das Produkt zusätzlich geschärft. Ich fand noch einige Meinungen im Netz darüber, die meinen Kaufzwang untermauerten.
Wie der Zufall so spielt, bot einer meiner Online Händler genau dieses Spektiv feil. Preis EUR 590,-. Soll ich, soll ich nicht - Stichwort Blindflug. Diese mir bekannte Entscheidungsfreudigkeit, kostete mich gut 3Wochen Kopfkino. Da fiel mir ein Hinweis auf der Webseite auf … „Sonderpreis anfragen“. Eh rot und groß zu sehen, aber bei dem engen Fokus bekommt das Wort Blindheit eine neue Dimension. Anfrage ging raus und die Antwort kam prompt nach 15Minuten. BlaBla … können wir ihnen für EUR 475,- anbieten. Meins!!!
Angekommen, ausgepackt und ausreichend begutachtet. Genau die Größe, die ich mir vorgestellt hatte. Wertig verarbeitet. Alle drehbaren Teile bewegten sich, gleitend … wirklich bestens. Durch das Lösen einer kleinen Schraube auf der rechten Seite, löst sich das Spektiv aus dem umfassenden Ring und kann so um seine eigene Achse gedreht/geschwenkt werden (360Grad). War begeistert.
Das Wochenende eignete sich für den Test am Stand. Prächtiges Wetter um alles zumindest unter diesen Bedingungen testen zu können.
Die Vergrößerung von 15 auf 45fach ist feinfühlig und spielfrei einstellbar. Das Gleiche gilt auch für die Scharfstellung. Kein Tunnelblick beim Wechsel der Vergrößerungseinstellung, fantastisch. Brillanter Kontrast, farbrein, scharfe Ränder. Auf 100m waren auch die Schüsse im Kaliber 22lr. mehr als ausreichend zu erkennen. Selbst die Beschriftung meiner selbst gestalteten Zielscheiben war zu lesen und ich spreche hier von einer Word-Schrift in der Größe von 11-14. Auch auf 25 und 50m hatte die Qualtiät der Delta Optik „das Sagen“.
Hier noch Daten zum Delta Spektiv:
Vergrößerung: 15 – 45x
Objektivdurchmesser: 65mm
Brennweite: 375mm
Augenabstand: 15mm @ 15x, 18mm @ 45x
Sehfeld @ 1000m: 57m @ 15x, 27m @ 45x
min. Fokusentfernung: 4m
Stativhalterung: 1/4 and 3/8“
Länge: 295mm
Gewicht: 1385g
Garantie: 5 Jahre
Für das Spektiv und den Gegebenheiten der verschiedenen Stände, musste auch ein passendes Stativ angeschafft werden. Wichtig, es sollte "sehr" kompakt sein. Ein Kugelkopf der auch was tragen kann und die Einstellung musste so niedrig wie möglich sein können. Da ich lediglich sitzend Langwaffe schieße wird das Spektiv samt Stativ auf am Tisch platziert. Der Blick in das Okular sollte keiner Akrobatik gleichkommen.
Das geeignete Stativ war relativ schnell gefunden. Rollei Compact Traveler Mini M1. Der Kugelkopf hält das Delta sicher in jeder Position. Die niedrigste Stellung passt exakt für einen unbeschwerten Seitenblick durch die Optik. Bei ausgezogenen Beinen ist auch die Trefferaufnahme mit der Kurzwaffe (stehend frei) ein Leichtes. Alle Arretierungsknöpfe lassen sich sehr gut bewegen und festziehen. Die Schnellwechselplatte ist ein Hit. Zwei Wasserwaagen können helfen, wenn sie den gebraucht werden. Die Mittelsäule ist umkehr- und abnehmbar. Das Gewicht pendelt sich bei 780g ein. Ein Packmaß von 15cm macht die Reise zum Vergnügen.
Ich bin äußerst zufrieden mit dieser Kombi und freue mich, dass der "Blindflug" sich als "meine eierlegende Wollmilchsau" herausgestellt hat.
Gruß
McMonkey
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Spektiv Delta Optical Titanium 65 ED II - meine eierlegende Wollmilchsau
Spektiv Delta Optical Titanium 65 ED II - meine eierlegende Wollmilchsau
Was man nicht tut, geschieht auch nicht.
Re: Spektiv Delta Optical Titanium 65 ED II - meine eierlegende Wollmilchsau
Sehr cool - danke!
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