vor längerem habe ich ja in einem eigenen Thread nach euren Erfahrungen mit Schutzbrillen fürs Schießen und Korrektureinsätzen gefragt. Hier wie auch im von Suchmaschinen erfasste Internet waren leider keine großen Informationen vorhanden. Damit das nicht so bleibt, teile ich hier meine mittlerweile gemachten eigenen Erfahrungen mit euch.
Meine Ansprüche an die Brille (Priorität absteigend):
- Schutzklasse mindestens ANSI Z87.1 besser MIL-PRF-31013
- Korrektureinsätze verfügbar
- Bügel sollen Gehörschutz nicht einschränken
- Gläser austauschbar
- Preiswert
Wie die Amis so sind hat dort natürlich irgend ein Verrückter mal eine Trapladung aus 15yard auf eine Aegis Arc, die die selben Gläser wie die Aegis Echo benützt, gestanzt. Der Styroporkopf war danach im Eimer, die Augenpartie hats anstandslos überstanden.
Gestoßen bin ich auf meiner Suche letztendlich auf die Aegis Echo von Smith Optics da sie alle Ansprüche erfüllt.
Smith Optics bietet die Brille in zwei Größen (Regular bzw. Namenlos und Compact), drei Farben (Schwarz, Tan und Multicam) und 4 Glastönungen (Gray, Ignitor, Yellow und Clear) an.
Die Größe Compact wird für Leute mit einer Hutgröße kleiner 7 1/2 empfohlen. Da ich Hutgröße 7 1/2 habe und in einem anderen Bericht gelesen hatte, dass bei jemandem mit selber Hutgröße die Regular etwas locker sitzt, habe ich mir die Größe Compact bestellt. Leider war diese mir viel zu schmal und musste getauscht werden. Ich habe eine Kopfbreite von ca. 15cm und würde die Größe Compact frühestens ab 13cm empfehlen.
"Neu" ist die Linsenfarbe Ignitor die ich am ehesten als rostrot beschreiben würde. Sie soll bei gleißendem Licht und wenig Kontrast eben diesen verbessern. Leider bin ich nicht in der Steppe um High Noon und Winterlandschaften habe ich im Moment auch nicht zur Hand, also muss ich die Aussage des Herstellers bezüglich der Kontrastverbesserung so stehen lassen. Aber sie sieht cool aus.

Erhältlich ist die Brille je nach "Kit" mit zwei oder drei Gläsern (Field Kit = Grau und Klar; Delux Kit = Grau, Klar und Gelb; Range Kit = Grau, Klar und Ignitor).
Geliefert wird das ganze in einer 17x10x8 cm messenden Transportbox aus Stoff deren Seitenwände verstärkt sind.
In der Box enthalten sind ein Putztuch, die Anleitung zum Gläser Tauschen, ein Brillenband, das Gestellt mit einem Glas montiert und die Ersatzgläser in kleinen Stoffsäckchen.
Man bekommt übrigens Problemlos das Gestell, alle vier Gläser und den Korrektureinsatz in der Box unter. Dafür steckt man sie nicht mal eben in die Tasche bei den Maßen.
Zur Brille selber. Sie sitzt perfekt an meinem Kopf. Das Sehfeld wird in keine Richtung eingeschränkt und nirgends sind mehr als ein paar Millimeter Spalte zwischen dem Kopf und der Brille.
Auch nach längerem Tragen entstehen keine Druckstellen auf der Nase oder an den Schläfen und die Gläser sind trotz Sport nicht beschlagen.
Der Gläsertausch geht extrem simple von statten und nach dem ersten mal braucht man keine Anleitung mehr. Ich habe es aber bis jetzt noch nicht geschafft ohne Fingerabdrücke auf den Gläsern zu hinterlassen. Also immer ein Putztuch parat haben wenn man die Gläser wechseln möchte.
Die Bügel sind wirklich hauch dünn (<1mm) und drücken weder unter dem Gehörschutz noch schränken sie dessen Funktion ein. Einzig die nach außen gebogenen Enden, die zur Aufnahme des Brillenbandes dienen, könnten mit dem ein oder anderen Gehörschutz und je nach Trageweise interferieren, ich hatte aber weder mit meinen Sordin Supreme noch den Baumarkt-Billig-Mickymäusen Probleme.
Ich hoffe ihr verzeiht mir das ich keinen Beschusstest durchgeführt habe, wobei es mich bei dem Preis für ein Ersatzglas von 20€ durchaus in den Fingern juckt.
Bis hier her ist mein Eindruck von der Brille wirklich überragend, aber was sich Smith Optics mit dem Korrektureinsatz (übrigens ist der englische Begriff ohne den man bei der Suche eigentlich aufgeschmissen ist Rx System) erlaubt hat ist schon fast unverschämt.
Montiert wird das Gestell durch den Tausch des Nasenstücks. Das neue Nasenstück führt aber dazu, dass die Brille nach vorne und oben wandert. Plötzlich sind die nach außen gebogenen Enden der Bügel genau auf Höhe des Gehörschutzpolsters. Abschließen mit dem Gesicht oder uneingeschränktes Sehfeld? Wovon träumst du nachts?! Ich würde behaupten, dass wenn es blöd läuft sich eine KK-Hülse ohne Probleme zwischen Augenbraue und Glas durch schmuggelt. Schrot oder Shrapnel von oben oder der Seite wird genauso gut abgehalten wie mit meiner normalen Alltagsbrille...
Die Montage der Gläser selber im Gestell geschieht durch gewaltsames reindrücken. Laut dem Optiker meines Vertrauens ist das maximal eine one way Geschichte und er gibt mir keine Garantie das es verlustfrei funktioniert.
Mein Fazit:
Eine super Brille die ich liebend gerne zum Schießen oder auf die Jagd angezogen hätte, aber mit den Korrektureinsatz wird sie unbrauchbar.
Da ich das Nasenstück des Korrekturgestells schon mit dem Skalpell bearbeitet habe um eine bessere Passforum zu erreichen (übrigens erfolglos) und somit eine Rückgabe ausgeschlossen ist, bastele ich im Moment daran den Einsatz auf ein Standard Nasenstück zu bekommen. Bei Erfolg werde ich berichten.