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Präzision .357 Magnum vs .38 spl

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McMonkey
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Re: Präzision .357 Magnum vs .38 spl

Beitrag von McMonkey » Sa 5. Mär 2016, 11:00

Es ist ein Mix aus verschiedenen Faktoren, der dir Probleme bereitet.

Hier nur mal 3davon.
1) Neuling
2) Revolver ist nicht gleich Pistole
3) Lauflänge in Verbindung mit 357Mag
4) Fabrikmunition

1) Der Faktor Neuling (du weißt schon was ich meine) ist ganz klar größte Nachteil hier. Abzugsverhalten, Visierbild, Atemtechnik usw. Da gibt es noch einiges zu verbessern, wenn du dran bleibst.

2) Ein Revolver ist nicht "unbedingt" präziser als eine Pistole. Das Schießen mit einem Revolver bedarf einer noch besseren Kontrolle seiner Abläufe. Nach dem Auftreffen des Hammersporn auf das Zündhütchen passiert nämlich noch einiges, dass die Präzision beeinflusst. Im Gegensatz zur Pistole hat das Geschoss im Revolver noch einen "Marathon" vor sich bis es den Platz in den Zügen findet. Auf dem Weg dorthin machst du - als Ungeübter - die schon erwähnten "Microbewegungen", pendelst zwischen Scheibe und Korn, erwartest den tollen Rückstoß der 357Mag., denkst über den 6er vorhin nach und so weiter. Viel Zeit für´s Denken und beim Präzisen Schuss, darf man nichts denken. Also bedarf es noch mehr Disziplin beim Schießen mit dem Revolver. Auf die Qualität des Sportgerätes, deren Verarbeitung...gehe ich jetzt bewusst nicht ein.

3) Einer der wesentlichen Faktoren ist die Lauflänge. Du hast einen Vierzöller. Diese kurze Visierlinie verstärkt also alle Fehler und Undiszipliniertheit nochmals um den Faktor X. Der Vierzöller ist auch nicht die ideale Lauflänge für die 357Mag. Dieses Kaliber bringt erst in Verbindung mit 6Zoll seine Präzision. Da spielen Energie und stabilisieren des Geschosses eine wichtige Rolle. Unverbrannte Energie (Pulver) in einem "zu kurzen" Lauf wirkt sich eben auf der Scheibe aus.

4) In Verbindung mit Punkt (3) hat die Fabrikmunition oft ein sehr offensives Pulver, entsprechend wenig ist in der Hülse vorhanden. Delaborierungen haben dies schon gezeigt. Das ist bei kurzen Läufen nicht unbedingt präzisionsfördernd. Hier wäre ein "langsameres" Pulver die bessere Wahl. Hier kommt das Wiederladen ins Spiel. Da kann man auch mit dem auch aus dem Vierzöller noch einiges rausholen und mit den Vorteilen der 357Mag. spielen.

Alles zusammen - und noch einiges mehr - spielen zusammen und wirken sich auf der Scheibe aus. Die 357mag. ist kein unpräzises Kaliber. In Verbindung mit der richtigen Lauflänge erzielt man auch mit Fabrikmunition ein beachtliches Trefferbild. Das gilt auch für die 38spezial.

Hab es schon oft erwähnt...........tu dir einen Gefallen und reduziere die Distanz auf 10, 15, oder 20Meter (je nach Können). Es bringt dir die 25Meter Distanz nichts als "Anfänger", wenn du auf die kürzere noch nicht sattelfest bist. Und JA lass einen geübten Schützen damit hantieren, damit du weitere Faktoren ausschalten kannst. Ich mach ja nur Ferndiagnose und bin auch nicht vom Himmel gefallen 8-)

Nachsatz:
Zitat von dir "Das mit den Zügen und drüberrutschen hab ich mir auch gedacht"
Da rutscht nichts drüber, siehe siehe Punkt (3).

Vielleicht ergibt es sich ja und ich kann dir in Ruhe auf einem anderen Stand helfen. Der Seidler ist jetzt nicht unbedingt der geeignete Ort dafür, wenn man keinen kennt.
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Re: Präzision .357 Magnum vs .38 spl

Beitrag von cas81 » Sa 5. Mär 2016, 11:48

Danke McMonkey, für die ausführliche Antwort.

Nach den Frusterlebnissen verkürze ich eh meist auf 15m oder 10m, das geht natürlich besser, die .38 landet dann zumeist im 8er oder sogar 9er (Fleck halt), die .357 im 7er, so ungefähr läuft's dann ab.

Ja, das Hirn ist sicher im Weg, werde weiter üben, üben, üben. Wie gesagt, das Schwarze auf 25m genügt mir vorerst völlig.

Wie du sagst, Seidler ist sicher nicht geeignet in meinem Fall, wo schiesst du denn? Ich gehe deshalb bisher nur zum Seidler, weil sich's von der Arbeit Freitag immer gut ausgeht, der ganz in meiner Nähe ist, gleichzeitig der Shop dabei ist und weil man dort wirklich schiessen kann wie man will und auf die Distanz, die man will. Das sind schon mächtige Vorteile, aber in meinem Fall wohl auch gleichzeitig das Limit. Das muss sich ändern, einen Verein, der nicht allzu weit weg ist (in der RushHour nach Hinberg zB ist jetzt nicht etwas, auf das ich mich freuen würde), der nicht immer dann geschlossen ist, wenn ich Zeit habe(n will), der mehr bietet als 25m immer 5 Schuss in der Gruppe, den habe ich bisher nicht gefunden. Den HSV Stammersdorf wollte ich mir mal anschauen, die Lunas sind immer noch voll, im 3. ist es unbezahlbar für mich, usw.
Nicht so einfach.

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Re: Präzision .357 Magnum vs .38 spl

Beitrag von Kapselpracker » Sa 5. Mär 2016, 12:10

cas81 hat geschrieben:..
Nach den Frusterlebnissen verkürze ich eh meist auf 15m oder 10m, das geht natürlich besser, die .38 landet dann zumeist im 8er oder sogar 9er (Fleck halt), die .357 im 7er, so ungefähr läuft's dann ab. ...

Nicht Falsch verstehen aber ich denke mal das du dir in nächster Zeit keine sorgen darum machen brauchst welche der beiden Kaliber das Präzisere ist.
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Re: Präzision .357 Magnum vs .38 spl

Beitrag von Essener » Sa 5. Mär 2016, 13:36

Ich würde den Revolver einfach mal in eine Ransom Rest einspannen und verschiedene Sorten an Muntion sowohl .38 und .357 auf ihre Streukreise testen.

Dann nimmst du von der Munition mit dem geringsten Streukreise ein Los und dann kannst du an deinen Fehlern arbeiten, da du ja die Munition als Fehlerquelle ausschließen kannst.

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Re: Präzision .357 Magnum vs .38 spl

Beitrag von simultan4 » Sa 5. Mär 2016, 13:45

Ein guter Schütze ist vermutlich schneller gefunden, als eine Ransom Rest.
Und, dass ein längerer Lauf ein Geschoss nicht präziser macht - kann man zur Genüge nachlesen.
4" ist top!
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Re: Präzision .357 Magnum vs .38 spl

Beitrag von cas81 » Sa 5. Mär 2016, 15:24

Kapselpracker hat geschrieben:Nicht Falsch verstehen aber ich denke mal das du dir in nächster Zeit keine sorgen darum machen brauchst welche der beiden Kaliber das Präzisere ist.

Was gibt's da falsch zu verstehen, ist eh eindeutig, außerdem versuche ich ja mich weiterzuentwickeln, darum dieser Thread.



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Re: Präzision .357 Magnum vs .38 spl

Beitrag von cas81 » Sa 5. Mär 2016, 15:28

Das sehe ich wie Simultan4, diese Ratschläge sind sicher gut gemeint, aber nochmal: zwei KW, ein Seidler, Ende der Möglichkeiten derzeit. Da gibt's nichts mit großartig auflegen, einspannen, andere Schiessen lassen, Ratschläge persönlich einholen. Ein bisschen wurde mir ja bereits in diesem Thread geholfen, ich nehme es mir zu Herzen und schau mal wie sich die Sache entwickelt und vielleicht auch wo das in Zukunft stattfinden wird.
Danke euch allen bis hierher, gerne lese ich noch weitere Ideen von euch

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Re: Präzision .357 Magnum vs .38 spl

Beitrag von McMonkey » Sa 5. Mär 2016, 15:45

simultan4 hat geschrieben:Und, dass ein längerer Lauf ein Geschoss nicht präziser macht - kann man zur Genüge nachlesen.
Auch wenn der längere Lauf dies in MANCHEN Fällen nicht tut, die längere Visierlinie tut nicht nur den Unerfahrenen gut. Die Fehler, bei kurzer Visierlinie sind eklatant sichtbar. Diese zu kompensieren, bedarf es an entsprechender Erfahrung. Und die hat er nicht.
Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

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Re: Präzision .357 Magnum vs .38 spl

Beitrag von cas81 » Sa 5. Mär 2016, 15:51

Absolut, nur hab ich mir damals mit dem 686 in vier Zoll leichter getan als mit 586 in sechs Zoll, Stichwort Balance. Aber das ist wieder so eine subjektive Sache, so war halt mein Empfinden, nur hab ich zur damaligen Zeit keine Unterschiede in der Präzision festgestellt. Wie denn auch, sehr schlecht und ganz schlecht liegen bei den ersten malen besonders nahe beieinander und ich wollte bloß mal ein bisschen Revo schiessen. Das kommt mir aber ein bisschen vor wie "wennst a Glock schiessen kannst, kannst alles schiessen". Na dann lerne ich's halt auch gleich auf schwierig :D

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Re: Präzision .357 Magnum vs .38 spl

Beitrag von tousibaer » Sa 5. Mär 2016, 21:06

Hi.

Also meine Erfahrungen beim Seidler:

1, wenn Du vorne nett fragst kommt Dir normalerweise einer von der Werkstatt für ein paar Schuß nach hinten (habe ich schon 2-3 mal gemacht um eben so eine Sache zu klären)
2, ich bin dort am Stand schon ein paar mal von anderen Schützen um meine Waffe gebeten worden und habe diese auch immer für ein Magazin oder so hergeborgt. Denke daher, das "Angebot" eine Trommel voll gratis zu schiessen werden die wenigsten ablehnen ;)

Grüße, Alex

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Re: Präzision .357 Magnum vs .38 spl

Beitrag von cas81 » Fr 18. Mär 2016, 18:30

Hier die versprochene Rückmeldung:

Habe heute .38 und .357 gemischt, wie geraten.
Nach dem ersten Kracher der .357 hab ich die daraufflogende .38 verrissen. Mit der Zeit wurde es besser, von gut ist es dennoch weit entfernt, die Ausreisser haben immerhin stark abgenommen. Dann hab ich wieder bewusst .38 oder .357 geladen. Distanz waren 10m. Die .38 landen in SA im Neuner oder Zehner, in DA im Achter oder Neuner. Gruppen der sechs Schuss recht knapp beieinander, Streukreis etwa in der Größe vom 10er. Die .357 landen mal hier mal da, die Schussgruppen sind schlechter, etwa das Doppelte wie .38, manchmal sogar noch mehr. Dafür schiess ich die 9mm so entspannt wie nie zuvor :lol:

Ich übe weiterhin fleissig. Danke für euren Input!
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