Hallo!
QuickMick hat geschrieben:Hallo zusammen - lese hier schon ein Zeitl mit und werde mir demnächst eine 9mm Pistole zulegen. Auf der Suche nach diversen Testberichten bin ich auf das
hier gestossen und habe dazu folgende Fragen:
Noch zuvor: Papier und ein Bildschirm sind extrem geduldig...
Warum variieren die Streukreise so über die Munition? Hat das mit der Qualität oder dem Typ der Munition oder Waffe zu tun?
Nachdem ich schon Zeuge so mancher "Munitionsproben" mit diversen Pistolen aus einer Rasom-Rest (und auch vom Sandsack aus) war, kann ich nur postulieren, dass alle diese Tests eher statistisch nicht signifikante Einzelbewertungen darstellen und kaum allgemeine Gültigkeit haben.
Ich wiederhole immer wieder gerne eine Darstellung von einem Test aus der Ransom-Rest von zwei SIG P210-2 Pistolen (im speziellen Fall mit Fiocchi Flachkopfgeschoss 6,5g):
Mit beiden Pistolen lagen vier von den fünf Probeschüssen innerhalb von 2,5-3cm und jedesmal war ein Ausreisser mit ca. 7-8cm dabei.
Ein interessierter, zufällig anwesender sehr guter Schütze (ich glaube er war zu diesem Zeitpunkt sogar Wiener Landesmeister) hat das alles beobachtet und darum gebeten, auch einmal fünf Schüsse "aus der Hand" mit jeder der beiden Pistolen abgeben zu dürfen.
Seinem Wunsche wurde entsprochen: mit beiden Pistolen und der genannten Munition lagen die Streukreise jeweils innerhalb von 2cm ohne irgendwelche Ausreisser (und zudem noch im Innenzehner, was mit der Ransom-Rest trotz sorfältiger Einstellung nie gelungen war).
Warum geht die HK USP als präziseste Waffe hervor? Je nach Munition ist dies auch die Glock....
Auch das konnte, nach Auskunft eines befreundeten Oberschützenmeisters, bezüglich der Heckler&Koch aus der Ransom-Rest bestätigt werden. Im normalen Wettkampf sind aber Streukreise wie aus den oben angegebenem Beispiel mit den SIGs nie erreicht worden.
Zum Thema Glock und "Schießmaschine" kann ich nur aus Erfahrung berichten: auch aufgelegt auf einem Sandsack bringt die Glock immer schlechtere Streukreise als frei, beidhändig geschossen. Mit der Ransom-Rest geht eigentlich sogut wie garnichts.
Anhand der Mündungsgeschwindigkeit ahne ich dass je kleiner diese ist desto präziser kann theoretisch geschossen werden. Korrekt?
Das ist immer sowas mit Ahnungen
Du hast garnicht so unrecht, die Mündungsgeschwindigkeit hat schon auch was mit der Präzission zu tun, aber das ist in diesem Fall nicht die Waffe, sondern der Schütze, der vom Rückstoß - mehr oder weniger - irritiert wird. Wobei sich die die Effekte auch gegenseitig aufheben können:
Niedrige V0 heißt, weniger mechanische Belastung für den Schützen was gleichbedeutend ist mit längerer Ausdauer.
Höhere V0 heißt, das Geschoss verläßt - um wenige Millisekunden - früher den Lauf, der Haltebereich zwischen Abziehen und Geschoss aus dem Lauf wird also ein wenig eingeengt, Ergebnis ist - reproduzierbares Schießverhalten des Schützen vorausgesetzt - ein engerer Streukreis. Das muß aber der Schütze mental und physisch auch sechs mal fünf Schuß in 20 Sekunden durchhalten können, sonst wird es nichts mit dem Platz am Stockerl.
Ich weiß es von mir selbst, wenn ich genug Zeit habe zur Schußentwicklung (150 Sekunden Serie) dann ist es egal, ob ich mit S&B Schüttpackung (8 oder 7,5g) oder MagTech 6,5g Flachköpfen schieße, die Treffer liegen immer im selben Bereich.
Bei der 20 Sekunden Serie hat sich bei mir die S&B mit 7,5g - quasi als Kompromiss - bewährt.
Obwohl die 6,5g MagTech Flachköpfe meiner Erfahrung nach zur höchsten Präzission umgesetzt werden können, verwende ich sie nicht, da aus einem 5" Lauf der notwendige Faktoroft gerade nicht erreicht werden kann (dafür machen sie einen gewaltigen Krach
Die GECO 7,5g kommen auch an die S&B 7,5g nahe herum im Schußkomfort.
Wenn das so ist, warum ist das bei manchen Waffen umgekehrt?
Gebetsmühlenartig kann ich nur wiederholen: die Waffe hat - so sie nicht beschädigt oder total verdreckt ist - sogut wie keinen Einfluß auf die Präzission.