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Blei im Blut

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Gladius V
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Blei im Blut

Beitrag von Gladius V » Di 17. Mai 2011, 09:31

möchte hier auf ein unangenehmes, aber dennoch wichtiges thema zu sprechen kommen.

wer konnte veränderungen der blutwerte (oder reproduktion ;) ) bei sich feststellen?
wie häufig wird dabei geschossen?

ausbildner bei polizei und militär scheinen ja besonders stark betroffen zu sein, aber auch als sportschütze wird man einem erhöhten risiko ausgesetzt.
ab wieviel schuss pro bestimmter zeit ist, grob gesagt, eine gefährdung der gesundheit möglich?

ich verwende, wenn es möglich ist, nontox-patronen und habe schon über die verwendung eines atemsschutzes nachgedacht.
der witz ist ja dabei: jeder schützt freiwillig seine augen und ohren; mit schutzmaske wird man jedoch belächelt. wahrscheinlich weil die auswirkungen nicht sofort gemerkt werden...
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Re: Blei im Blut

Beitrag von Expat » Di 17. Mai 2011, 09:39

Extrem individuell - wer jede Woche mehrmals im Keller IPSC auf Popper schießen geht wird natürlich eine größere Belastung haben, als ein Benchmarker.
Da ich (leider) nicht oft genug zum schiessen komme um mir darüber mehr Sorgen zu machen, überlasse ich den Leuten mit mehr Ahnung das Feld, aber ich weiß nicht ob ein Atemschutz hier überhaupt viel bringen würde?
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Re: Blei im Blut

Beitrag von Revierler_old » Di 17. Mai 2011, 10:12

mit dem Atemschutz, den du da brauchst ist gut gezieltes Schießen eh erledigt.
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

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Re: Blei im Blut

Beitrag von Old Sam » Di 17. Mai 2011, 10:18

RO wärend eines IPSC / CAS Matches im Keller - dann wäre eine Schutzmaske auf alle Fälle angebracht. Es wird mit Sicherheit niemand lächeln. ausgenommen er ist ein Volldödi.
Doch selben damit schießen, naja nen Versuch wäre es wert.

Es ist ja net nur das Blei sondern beim warmen delaborieren der Mumpelns schwirrt auch noch allerlei anderes unangenehmes Zeuchs durch die Luft. Dürfte so ziemlich das gleiche sein wennste direkt vom Auspuff eines 20 Jahre alten Magirus Deutz einen Schnapper nimmst. :mrgreen:

Ansonsten hab ich beim normalen Training eigendlich noch nicht daran gedacht weil´s da die Absaugung noch derpackt ( so hoff ich wenigstens )

All die Nachrichten von wegen zuviel Blei im Blut, in den Knochen, wo auch immer, wurden mir in Foren oder über anderen Schützen zugetragen. Direkt einen Schützen, der mit in´s Gesicht sagen konnte dass er selbst betroffen wäre - also interessanterweise kenn ich keinen. Immer hies es: Du, ich kenn einen.... mir hat der und der erzählt...
Doch nun schieß ich seit gut 40 Jahren mit Pulver und Blei, seit 25 Jahren tu ich wiederladen und selben Bleigießen und alle 2 bis 3 Jahre wird meine Suppe kontrolliert ( alldieweil ich durch meinen Job in einer herrlichen Umwelt arbeiten tu ) doch derweil fand sich noch nix arges darinnen. ( Nö, auch net zuviel Alkohol wie die phösen unter euch nu wieder argwöhnen werden ;) )
Howdy

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Re: Blei im Blut

Beitrag von Gladius V » Di 17. Mai 2011, 10:35

revierler: es gibt doch genügend dezente halbmasken, die blei abhalten.
außerdem wäre ich schon zufrieden, wenn nur ein teil der ruß-blei-partikel in der luft rausgefiltert wird.

old sam: danke für deinen bericht. deshalb habe ich gefragt, weil informationen aus erster hand immer nützlicher sind. möglicherweise lassen aber auch viele ihr blut nicht kontrollieren, wissen nicht, welche parameter sie bachten müssen, oder werden vom doktor falsch/unvollständig aufgeklärt?
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Re: Blei im Blut

Beitrag von Expat » Di 17. Mai 2011, 10:38

Man müssten regelmäßige Blutuntersuchungen (oder sogar Gewebe? Ich glaube hier haben sich ein paar Naturwissenschaftler mal dazu geäußert) gemacht werden, da es immer nur Momentaufnahmen sind - ein hoher Wert heute muß nicht bedeuten das er letzte Woche und nächste Woche auch hoch war/sein wird.
Auch wenn man bei einer schussintensiven Stage den ganzen Tag RO macht, ist sowas doch keine typische Belastung die man jede Woche hat - insofern ist das ein schwieriges Thema.

(Mist, jetzt geb ich ja doch meinen Senf dazu).
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Re: Blei im Blut

Beitrag von alliger » Di 17. Mai 2011, 10:51

Expat hat geschrieben:Man müssten regelmäßige Blutuntersuchungen (oder sogar Gewebe? Ich glaube hier haben sich ein paar Naturwissenschaftler mal dazu geäußert) gemacht werden, da es immer nur Momentaufnahmen sind - ein hoher Wert heute muß nicht bedeuten das er letzte Woche und nächste Woche auch hoch war/sein wird.

Ein Arzt hat mir gesagt, dass bei den üblichen Gesundenuntersuchungen eine Untersuchung auf Blei nicht gemacht wird (auch nicht nach HIV), sondern dass das speziell angefordert werden muss. Die meisten Labors können das gar nicht.
Ein achtsamer Umgang mit Blei (Hände waschen, nicht rauchen, nicht essen, nicht trinken, im Freien, ...) und eine gut belüftete Indoor-Anlage beim Training sind gute Voraussetzungen, um die natürlich ohnehin vorkommende Bleibelastung nicht noch unnötig in gefährliche Bereiche zu erhöhen.
Ein guter Artikel dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Bleivergiftung
Grüße,
Alliger

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Re: Blei im Blut

Beitrag von Rhino » Di 17. Mai 2011, 10:54

Also beim Schiessen selber denk ich ma da nix ehrlich gesagt. Ist aber sicher "situationsbedingt" (größe der Halle, Anzahl der Schützen, Schußfrequenz, Dauer des Aufenthalts in der Halle). Wo ich mich hinter einer Maske verstecke is beim Bleiausräumen ausm Kugelfang, weil da bist mittendrin statt nur dabei.

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Re: Blei im Blut

Beitrag von Gladius V » Di 17. Mai 2011, 11:01

eine veränderung der erythrozyten und hämoglobinwerte wäre ein indikator, auch ohne bleispezifische tests.
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Re: Blei im Blut

Beitrag von Coolhand » Di 17. Mai 2011, 11:24

Wichtig, um sich zu schützen, ist das Zielmedium. Am Schlimmsten sind Stahlkugelfänge, die das Geschoss paltzen lassen. Am Besten sind Gelblöcke, die es als Ganzes auffangen. Da die aber sehr teuer sind und nicht ewig halten, gibts die fast nirgens. Sand mit darüber gelegten Gummimatten ist auch gut. Da staubts auch wenig. Draussen ists natürlich weniger ein Problem.
Nontox Patronen bringen relativ wenig, wenn ihr Geschoß platzt. Da ist auch Blei drinnen. Welch Wunder...
Wenn du dich längere Zeit im Keller aufhalten musst, wo viel geschossen wird, und auch zu den Zielmedien nach vorne gehen musst, dann solltest du unbedingt eine Partikelmaske tragen.
Es gibt Halbmasken, die nur über Nase und Mund gehen, und mit auswechselbaren Filtern bestückt werden können. Da ist der feinste Partikelfilter geeignet. Es gibt versch. Arten, zB auch gegen Aerosole, etc. Du bekommst das alles im Baumarkt, für ca. 30.-
Wenn dir sowas zu unbequem ist, (reden mit anderen ist ein Problem) dann kannst auch eine einfache Papiermaske nehmen, die man leicht anheben kann, zum reden...Die ist nicht so dicht, aber besser als nix.
Wenn man 1-2h in der Woche auf 25m Präz schießt, wird das kaum ein Problem sein. Wenn man aber ständig als Kampfrichter beim IPSC auf allen Kellerwettkämpfen des Landes dabei ist, dann sollte man sich Gedanken machen...
Die Ausbildner bei der Polizei werden alle 6 Monate auf Bleibelastung untersucht, und da ist mir zumindest in Wien in den letzten Jahren kein Fall bekannt, bei dem eine Erhöhung über die zulässige Grenze festgestellt worden wäre. (Verwendung von Nontox+Gel Kugelfang) aber dafür mehrere Stunden am Tag und ca. 1500-4000 Schuss/Tag...da kommt schon was zusammen...

Also, halte dich von den Schadstoffquellen so gut es geht fern, -gehts nicht, dann setz eine Maske auf.
1x im Jahr kannst dir auch die Untersuchung leisten. Beim normalen Blutbild ists nicht dabei, also frag deinen Hausarzt, der wird wissen wie du dazu kommst, und evtl kann er das auch mit der Versicherung als Gesundenuntersuchung abwickeln, zumindest einen Teil der Kosten...

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Re: Blei im Blut

Beitrag von the_law » Di 17. Mai 2011, 12:40

nach einem aussgibigen schiesstraining hatte ich einen süßlichen geschmack im mund, kam mir schon etwas komisch vor, hab mir dann am nächsten tag einen bluttest machen lassen (kost so um die 15€), ergebniss, bleiwert um gut das vierfache des maximalwertes erhöht :shock:
ab zum betriebsarzt....
wisch gezeigt...., medis verschrieben bekommen (weis nimmer was genau)
einen monat später wieder bluttest...., werte wieder halbwegs im lot...

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Re: Blei im Blut

Beitrag von BigBen » Di 17. Mai 2011, 12:56

the_law hat geschrieben:nach einem aussgibigen schiesstraining hatte ich einen süßlichen geschmack im mund, kam mir schon etwas komisch vor, hab mir dann am nächsten tag einen bluttest machen lassen (kost so um die 15€), ergebniss, bleiwert um gut das vierfache des maximalwertes erhöht :shock:
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du sollst das Zeug auch nicht essen! ;-)

aber doch beängstigend wie schnell das gehen kann...
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Re: Blei im Blut

Beitrag von pastrana199 » Di 17. Mai 2011, 12:59

Das Blei Thema ist bei uns im Verein in letzter Zeit ein ziemlich großes geworden. Da doch so mancher Schütze überhöhte Werte im Blut hatte.
Wie schon erwähnt ist die Bleiuntersuchung nicht automatisch bei einer normalen Blutabnahme enthalten. Danach muss man explizit fragen. Einmal im Jahr bezahlt diese die Krankenkasse (zumindest war es so bei mir).

Da ich 2x pro Woche IPSC trainiere (ca. 20.000 Schuss/Jahr) und gleichzeitig auch RO bin und bei fast jedem Match in Österreich dabei bin hab ich mich natürlich auch testen lassen.
Ich hatte bei der ersten Untersuchung auch überhöhte Werte zwar ganz knapp unter dem Arbeitsmedizinischen Grenzwert aber doch höher als normal. (zwecks genauem Wert muss ich zu Hause nachschauen).
Bei uns im Verein wurde schon immer direkt über dem Kugelfang abgesaugt und vor kurzem haben wir noch auf jeder Seite auf der ganzen Länge des Kellers eine zusätzliche Lüftung angebracht.

Man kann zu "Expertenmeinungen" stehen wie man will, aber in diesem Fall haben wir einen solchen zugezogen. Er meinte die Bleibelastung entsteht hauptsächlich im Zünder und es entsteht bei der Zündung feinster Bleistaub. Daraufhin haben wir die Zünder der S&B 250er Schüttpackung und als vergleich die Remington SP untersuchen lassen. Dabei kam heraus, dass die S&B einen 10x höheren Bleigehalt hat als die Remington Zünder. Gegen diesen Feinstaub soll laut 3M eine Filtermaske der Filterstufe FP2 völlig ausreichend sein. Man hat sich ziemlich schnell daran gewöhnt und stört nicht wirklich.

Natürlich achte auch auf bewussten Umgang mit Blei. Wie schon erwähnt: Hände waschen, nicht rauchen, nicht essen, nicht trinken. Zusätzlich haben wir noch einen Speziellen Staubsauger für Schießstände welcher Ex-Geschützt ist. Mit diesem wird nach jedem Training der Stand aufgesaugt und man merkt wirklich einen unterschied wie sauber es jetzt ist.

Seit diesen Maßnahmen sind meine Werte leicht bei anderen Schützen sehr stark gesunken. Meine nächste Bleiuntersuchung steht in den nächsten Wochen an. Ich werde Berichten falls erwünscht.

Ich glaube die meisten Schützen haben sich noch nicht wirklich viele Gedanken zu diesem Thema gemacht aber wenn man mehr als 10.000 Schuss/Jahr abfeuert sollt man sich vielleicht doch mal testen lassen. Erst dann kann man sagen ob man Betroffen ist oder nicht. Mir ist es jedenfalls nicht zu blöd eine Maske aufzusetzen auch wenn man ab und zu komisch angeschaut wird, dafür ist mir meine Gesundheit zu kostbar.

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Re: Blei im Blut

Beitrag von doc steel » Di 17. Mai 2011, 13:23

danke für deinen input!
ich wollte es nicht schreiben, bevor es aus berufenem munde wer getan hat.
ich kenne nämlich mittlerweilen auch zwei personen die beide >20k schuß im jahr verbraten und die beide mit einer maske die einen fp2 filter hat trainieren und an wettkämpfen (soferne in geschlossenen räumlichkeiten) teilnehmen.
offensichtlich ist das doch ein thema, dem derzeit noch zu wenig beachtung geschenkt wiord.

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