Der Millennial und der Saurier
Kapitel 3 – Das Duell
Der Saurier steht am Stand und hat alles fein säuberlich vor sich aufgelegt, er nimmt seinen S&W 29 und füttert ihn mit den auf Hochglanz polierten 44er Full-House Ladungen.
Da kommt der Millennial mit an Köfferchen in der Hand, er legt es auf den Tisch am Nebenstand und öffnet dies. Neugierig schaut der Saurier rüber, plötzlich trifft ihn fast der Schlag bei dem was er da sieht. Es schaut aus wie eine Kreuzung aus an Fön und der Phaserpistole aus Startrek.
Als Gründungsmitglied sieht er es als seine Pflicht einzugreifen um Schaden an der Anlage und Personen zu vermeiden.
Saurier: „Bursche, mit der Phaserpistole darfst aber da nicht schießen! – Was ist das überhaupt?“
Millennial: „Das ist a LMG-1, eine Laser-Marker-Gun welche ich mit meinem Start-Up entwickelt habe, und ich darf damit schießen, das hat der Herr bei der Anmeldung gesagt nachdem ich ihm das erklärt habe, aber ich kanns dir auch nochmal erklären wennst magst.
Der technikinteressierte Saurier kann da jetzt nicht wiederstehen, ja bitte erklär mal. Mittlerweile haben sich auch alle anderen Schützen eingefunden, und bilden einen Halbkreis um den Millennial weil die LMG-1 fällt ja auf wie ein bunter Hund, und neue Schützen werden sowieso immer kritisch aus dem Augenwinkel beobachtet. Da war noch keiner dabei der ohne Sünde war, irgend an Grund zu einer Belehrung hat jeder neue noch geliefert.
Der Millennial beginnt zu erklären, fast so als wolle er neue Investoren für sein Projekt überzeugen.
Also, das ist die LMG-1, „der Gerät“ funktioniert ohne Munition, ohne Lärm, ohne giftigem Blei, ohne – der Saurier beendet den Satz für ihn – ohne Spaß. Und alle Lachen erstmal. Unbeirrt führt der Millennial weiter aus, beim Betätigen des Auslösers sendet der Marker einen Laserstrahl, welcher ungefährlich ist in Richtung Zielobjekt der Punkt an dem er das Objekt trifft wird an der LMG-1 mittels Photozelle registriert. Der Trefferpunkt wird in Echtzeit auf dem Bild des Zielobjektes, welches dank drei hochauflösenden Kameras realistisch wiedergegeben wird, am Display des Smarthphones angezeigt. 3-D Darstellung ist möglich und über die App können sogar Bewerbe ausgetragen werden. Ihr könnt zuhause im Garten oder im Pausenraum in der Firma damit ganz legal schießen, der Gerät ist nämlich keine Waffe.
Der Saurier denkt sich, warum nimmt mir der Zipflziaga dann meinen Parkplatz, labert mich voll und stiehlt mir meine Zeit. Darum Fragt er, schon etwas entnervt, „wos mochst dann do bei uns, wennst damit auch daham am Scheißhaus spiele kannst?“
Ich wollte mal schauen wie der Sport in der Praxis so läuft und mir etwas Feedback holen, „Back to the Roots“ sozusagen. Und ich wollte euch auch mal zeigen wie die Zukunft eures Sportes aussieht.
Er nimmt seine LMG-1 geht in Position, Zielt und - nix - weder Klick, noch klack - einfach nix. Dann legt er sie wieder weg nimmt sein Smartphone, zeigt es in die versammelte Runde, schaut her, da sind die Treffer. Alle Gaffen auf den Bildschirm, und tatsächlich, man sieht ein Bild von der Zielscheibe mit zwei grünen Punkten im Achter und Neuner.
Dem Saurier ist es jetzt endgültig zu blöd und es ist Zeit für sein vernichtendes Resümee:
„Zauberer huach zua amoi, des Klumpert taugt nix! Zur Selbstverteidigung nur bedingt geeignet, du kannst es dem Angreifer höchsten erklären und hoffen das er an Lachkrampf kriegt. Zum jagdlichen Fangschuss komplett unnütz, und wenn das die Zukunft des Schießsportes ist dann hoffe ich, dass mich mein 29er mit a versehentlichen Double-Feed-Ladung vorher ins Nirwana befördert – Es ist ned laut, raucht ned, hat kann Hochschlag, daher keine Action, kein Spaß. Aber ich zeig dir mal was Spaß macht, er nimmt seinen 29er, da schau des is a 4“ Smith&Wesson Modell 29, so anen hat da Dirty Harry auch gehabt. Kennst den?“
Der Millennial kennt weder an Smith&Wesson noch den Dirty Harry, aber antwortet „ja sicher, der Cowboy, oder?“
Saurier: „Nix Cowboy, aber eh wurscht. I zag da jetzt mal was back to the Roots heißt. Setz auf deine Horcher.“
G
Die Schützenkollegen, welche den Saurier und seine Ladungen kennen nutzen die Gelegenheit für einen geordneten Rückzug ins Klublokal. Der Millennial erklärt ihm noch, dass er mit seinem Start-Up auch an neuen super Gehörschutz entwickelt hat, sitzt im Ohr fast unsichtbar, quasi wie ein Hörgerät nur dass….
Der Saurier hört ihm gar nicht mehr zu, er hat seinen S&W schon auf das Ziel ausgerichtet und drückt ab. *BAAAAMMM* *WUUUMMM* *BAAAMMM*
Der Millennial wird von der Magnum Druckwelle wie von einem Zunami getroffen, damit hat er nicht gerechnet, nach drei Schuss fühlt es sich an als hätte es ihm den Gehörschutz bereits durch das Trommelfell Richtung Innenohr getrieben. Er verspürt Schwindel und Übelkeit, packt schnell sein Köfferchen und will nur noch Raus. Er sieht, dass der Saurier in seine Richtung schaut und die Lippen bewegt.
Der Saurier sieht den kreidebleichen Millennial und fragt, na funktioniert der Gehörschutz? Mogst auch a mal probieren?“ Da er keine Antwort bekommt und ihm der Millennial vor die Füße speibt nimmt er an das der Gehörschutz nicht funktioniert dafür seine Ladungen umso besser.
Unbekümmert dreht er sich wieder zur scheibe und lässt die nächsten 3 Fliegen. *WAAAMMM-BAAAMMM-WAAAMMM*
Er dreht sich nochmals um sieht wie de Millennial auf allen vieren Richtung Ausgang kriecht.
Zufrieden stellt er fest, das Duell habe ich gewonnen. 1:0 für den Saurier.
Kapitel 4 – The day after tomorrow
Zwei Tage später, nach dem Frühstück steht der Saurier mit Häferl Kaffee beim Fenster, er ist etwas verkatert, weil gestern hat er an 100kg Keiler erlegt, die erfolgreiche Nachsuche hat dann Dirty Harry beendet. Da gabs dann noch a längere Sitzung im Jägerstüberl.
Plötzlich – er traut seinen noch etwas verklebten Augen kaum, sieht er wie ein Tesla X in seine Einfahrt abbiegt. – Es ist DER Tesla X, das sieht er gleich.
Verdammt denkt er, der verklagt mich jetzt sicher oder so, jedenfalls sicher nix Gutes.
Er murmelt vor sich hin, „Was will der da.“
Die Frage wird im selben Moment von seiner Tochter beantwortet, „Papi, das ist mein Freund, der holt mich ab wir fahren zu an Street-Food-Markt.“
Der Saurier bringt kein gerades Wort heraus, „Wie ist, woher, nix da mit Food, aber….“
Sie unterbricht das Gestammle, „Papi, der ist voll nett, ich glaube ihr werdet euch gut verstehen, er hat sogar dieselben Hobbys wie du, irgendwas mit schießen und so Technikzeug, der ist sogar Erfinder und hat a Firma“ – „Papa geht es dir nicht gut? Du zitterst ja und bist ganz blass! Magst dich lieber setzen?“
Der Saurier spürt wie sich der Kaffee durchs Magengeschwür brennt, „na geht schon, war nur etwas länger gestern Abend. Halte nix mehr aus.“
Seine Tochter, ok, dann tschüss und Bussi!
Der Saurier weiß jetzt, das Duell hat er gewonnen aber den Krieg offenbar verloren und ihm wird klar auch er wird dasselbe Schicksal wie seinen Vorfahren vor 65 Millionen Jahren erfahren. – Aber jetzt noch nicht denkt er als er neben den Rexglasln zufrieden seine nächste Charge lädt.