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Muss "Krieg" ein "totaler" sein?

Verfasst: So 29. Jun 2025, 22:15
von mikonis
Heute hat die ukrainische Fußballmanschaft "Dynamo Kiev" ihr Trainingslager in der Steiermark bezogen. Lauter sportliche junge Männer, die auch in einer Armee ein gutes Bild abgeben würden.

Jetzt frag ich mich, ob das Leben eines Volks im Krieg einfach so wie bisher weitergehen soll/muss/darf/kann.

Es gibt eine Armee in der Ukraine, die ständig Personal rekrutiert. Die wissen was und wen sie brauchen. Als Armee macht sie mengenmäßig einen nur kleinen Prozentsatz der Bevölkerung aus und das wird schon reichen, um Krieg zu führen. Also abgesehen von der Mobilmachung, weiter wie bisher.

Der weitaus überwiegende Teil der Bevölkerung versucht, mehr oder weniger betroffen durch die Kampfhandlungen, ihr normales Leben weiterzuführen. Ich halte das für richtig. Man kann wohl nicht ständig in Panik leben. Man versucht vielleicht zu verdrängen, zu vergessen, das Überleben ist wahrscheinlich gesichert.

Dann gibt es den Staat, die Regierung, die Verwaltung. Der versucht neben dem Krieg, das Staatswesen aufrecht zu erhalten. Es gibt also auch noch Sport, Kunst und Kultur, Schulbetrieb etc. an dem der Rest der Bevölkerung, der die weitaus überwiegende Mehrheit ist, teilnimmt. Die Ukraine ist anders als Österreich noch stärker landwirtschaftlich und industriell orientiert. Man stelle sich vor, dass Österreich wegen eines Kriegs alle unnotwendigen Dienstleistungsagenden wie Sport, Kunst und Kultur, Tourismus etc. einstellt. Dann wäre die Hälfte unserer Leute arbeitslos und der Staat erledigt.

Dann die vielleicht etwas provokante Überschrift. Ich kenne auf der Welt derzeit nur einen einzigen Krieg, welcher für eine Volksgruppe ein "totaler" ist, den im nahem Osten. Es gelingt trotz "totalem Krieg" nicht, den Konflikt zu lösen. Also auch das dürfte kein Lösungsweg für die Ukraine sein.

Vielleicht habt ihr eine Meinung dazu.

Re: Muss "Krieg" ein "totaler" sein?

Verfasst: So 29. Jun 2025, 22:43
von Poirot
mikonis hat geschrieben:
So 29. Jun 2025, 22:15
Vielleicht habt ihr eine Meinung dazu.
Die Meinung der Bevölkerung hat bei Kriegen nichts verloren.
Deshalb gibt es auch das Kriegsrecht - in diesem Artikel ist der Umfang gut beschrieben:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 40658.html
Man sollte sich seine eigene Meinung sparen die einen im schlimmsten Fall in den Fokus von Geheimdiensten oder sogar Exekutive rücken kann.

Hier kann man studieren welche Kriege es gab, wie diese verlaufen sind und geendet haben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kriegen
Eine Friedensformel oder Siegesplan gibt es nicht. Es liegt in den Händen der Politiker - es ist deren Spiel.