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Setztiefe zu gering?

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dfens
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Setztiefe zu gering?

Beitrag von dfens » Di 25. Dez 2012, 13:40

Ich habe mir schon einige Murmeln selber geladen - aber jetzt will ich mal ein wenig an der Präzision herumbasteln. Da geht sicher noch was. Daher nun das Stichwort Setztiefe:
Wenn ich z.B. bei meiner Howa eine halskalibrierte, geschlitzte Hülse mit Geschoss langsam mit dem Verschluss gegen die Felder und somit zurück in die Hülse drücke und dann wieder rausnehm, messe ich eine OAL der Patrone von 72,98 mm
Eine fabriksgeladene Remington mit der selben 168grs Match King Murmel kommt auf eine OAL von 70,84 mm.

Kann ich jetzt bedenkenlos hergehen und die Setztiefe so justieren dass ich (um Toleranzen an der Ogive auszugleichen) mit der fertigen Patrone so ca. 0,5 mm vor den Feldern lande? Also mit einer OAL von 72,48 mm. Sitzt das Kugerl dann nicht zu wenig tief in der Hülse ? (Wegen Geschossführung usw..) Oder soll ich gleich 0 Abstand zu den Feldern anstreben?

Dass ich wegen den 1,6 mm mehr OAL gegenüber der Remington an der Ladung etwas ändern muss, das denk ich doch mal nicht oder ?
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DerDaniel
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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von DerDaniel » Di 25. Dez 2012, 14:22

Geschossführung ist insofern latte, da das Geschoss vom Hülsenmund nicht wirklich geführt wird, dazu ist der viel zu weich. Es geht mehr darum, dass das Geschoss nicht schief im Lager sitzt. Wenn das Geschoss fest genug in der Hülse sitzt das es nicht herausfällt beim Repetieren oder umanandertragen ist alles gut.
ACHTUNG: Die selbe Ladung kannst du jedoch nicht nehmen, da der Druck je näher du das Geschoss an die Felder setzt steigt. Für QL wird empfohlen dem Anfangsdruck 500bar zu addieren wenn das Geschoss weniger als 1,5mm an den Feldern sitzt.

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mgritsch
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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von mgritsch » Di 25. Dez 2012, 14:55

also zunächst mal, ich vermute du sprichst von einer 308? nur der ordnung halber :)

dfens hat geschrieben:Eine fabriksgeladene Remington mit der selben 168grs Match King Murmel kommt auf eine OAL von 70,84 mm.


CIP L6 (COAL) Patrone Maxi = 71,12mm, da halten sich fabrikspatronenhersteller brav dran wie man sieht.
du kannst natürlich länger setzen, wenn es denn zu deiner waffe passt und etwas bringt :)
es geht dabei nicht nur um gasdruck und übergangskonus/patronenlager, die patrone muss ja auch noch in ein magazin passen!

Kann ich jetzt bedenkenlos hergehen und die Setztiefe so justieren dass ich (um Toleranzen an der Ogive auszugleichen) mit der fertigen Patrone so ca. 0,5 mm vor den Feldern lande? Also mit einer OAL von 72,48 mm.


der begriff "bedenkenlos" schreckt mich immer ein bissi, das klingt so wie "gedankenlos". aber grundsätzlich: ja, kannst du, das ist eine sehr vernünftige länge.

du kannst auch gerne versuchen ob es etwas bringt, das geschoss ganz an die züge heran zu setzen. manche schwören darauf dass das die ultimativ präzisionssteigernde massnahme ist. es gibt zwar auch ein paar theorien, nach denen das zu einer gasdruckerhöhung führt weil sich einpress- und ausziehwiderstand dann addieren, aber das wurde schon x-mal diskutiert und letztendlich auch von der DEVA widerlegt. quickload behauptet noch steif und fest man müsse dann 500 bar dazuaddieren. glaub es oder nicht... aber in wirklichkeit: das größte problem könnte entstehen, wenn der verschluss dann nicht mehr ganz zugeht weil das patrönchen ums berühmte arschlecken zu lang ist :)

Sitzt das Kugerl dann nicht zu wenig tief in der Hülse ? (Wegen Geschossführung usw..) Oder soll ich gleich 0 Abstand zu den Feldern anstreben?


na ganz im gegenteil! je länger die COAL desto weniger tief sitzt es in der hülse! vergleich dich mal mit der fabriksmuni...

Dass ich wegen den 1,6 mm mehr OAL gegenüber der Remington an der Ladung etwas ändern muss, das denk ich doch mal nicht oder ?


also grundsätzlich hast du uns noch nicht verraten, was eigentlich deine ausgangs-laborierung ist, daher kann ich dir nicht sagen ob du was verändern musst. aber da du ursprünglich wohl kürzer warst - musst du nicht, aber es kann sinnvoll sein. 1,6mm sind schon merklich, da passen schon das eine oder andere zehntel mehr an pulver rein.

lg
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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von Armin » Di 25. Dez 2012, 23:31

Nach meiner Erfahrung sind die längsten möglichen die am besten schießenden Patronen. Je näher an die Felder das Geschoß gesetzt wird, desto besser. Das gilt für alle von mir geladenen Kaliber von .223 Rem bis .338 LaMa. Limitierender Faktor ist m. E. nur das Magazin.
Mit freundlichem Gruß,
Armin
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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von howa308 » Di 25. Dez 2012, 23:51

Hallo,
Ich habe auch eine Howa 1500 Varmint in .308
Ich probiere mit den Laborierungen herum und mein bisher bestes Ergebnis seht ihr unten, ich hoffe ich kann noch etwas heraus holen.

Cal: .308
Hülse: Lapua
Zündhütchen: CCI BR2
Pulver: N140
Pulvermenge: 40,00 grain
Geschoss: Hornady A-Max 155gr
Ges L: 71,3mm (+/- 0,05mm)
Achtung da diese Ladedaten nicht geprüft sind und aus Keiner Ladedatenliste sind übernehme ich keine Haftung dafür.

Außerdem habe ich gelese das man ca 1-2mm vor den Zügen bleiben soll in diesem Fall bin ich 2mm vor den Zügen möchte mich aber noch weiter vortasten.

Bild
(Gewehr war vorne und hinten augelegt und eine 5 Schuss Serie)
:at1: Aus großer Kraft folgt große Verantwortung
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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von Teal'c » Mi 26. Dez 2012, 09:33

howa308 hat geschrieben:Hallo,
Ich habe auch eine Howa 1500 Varmint in .308
Ich probiere mit den Laborierungen herum und mein bisher bestes Ergebnis seht ihr unten, ich hoffe ich kann noch etwas heraus holen.

Cal: .308
Hülse: Lapua
Zündhütchen: CCI BR2
Pulver: N140
Pulvermenge: 40,00 grain
Geschoss: Hornady A-Max 155gr
Ges L: 71,3mm (+/- 0,05mm)
Achtung da diese Ladedaten nicht geprüft sind und aus Keiner Ladedatenliste sind übernehme ich keine Haftung dafür.

Außerdem habe ich gelese das man ca 1-2mm vor den Zügen bleiben soll in diesem Fall bin ich 2mm vor den Zügen möchte mich aber noch weiter vortasten.

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(Gewehr war vorne und hinten augelegt und eine 5 Schuss Serie)

Hab mit meiner Howa eine fast identische Ladung. Wenn ich das Geschoss noch weiter raussetz, passt die Patrone nicht mehr ins Magazin. Von daher lass ichs so, einzeln laden will ich nicht unbedingt.
Magnum mag man eben! :violence-sniperprone:

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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von Orden1 » Mi 26. Dez 2012, 10:00

also wenn ich so ein trefferbild habe, lass ich alles so wie es ist und suche nur mehr den fehler bei mir.

hab auch grad über setztiefen nachgefragt, bin aber zu dem entschluss gekommen, zuerst mal ne ladung für meine ssg69 zu finden die halbwegs hingeht und dann erst ab dort mit den setzlängen zu spielen.

länge ist bei mir egal, da ich eh jede einzeln lade.

mfg und gratulation zu so schönem trefferbild

diz

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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von BigBen » Mi 26. Dez 2012, 11:09

Ich lade .308er für eine Rem700 (sind berüchtigt für ihren langen Übergangskegel) teilweise sogar bis auf 74mm (Hornady AMAX), aber dann wird das Gewehr natürlich zum Einzellader und meiner Erfahrung nach ist der Druck auch GERINGER, weil weniger Widerstand vom Geschoss in der Hülse ist.
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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von pointi2009 » Mi 26. Dez 2012, 12:19

gleiche Erfahrungen wie Ben, auch eine Rem700 in .308 und meine OAL ist für Präziladung 73mm. Wenn ich mehr Druck = V0 will, dann lade ich auf 72.5 oder 72. Weniger eigentlich nicht, da dann das Problem auftritt, dass Waffe nicht mehr präzise ist.

Hab das sowohl bei A-Max 155gr als auch 168gr und SMK 168gr als auch Scenar 155gr so gehandhabt.
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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von alfacorse » Mi 26. Dez 2012, 14:22

DerDaniel hat geschrieben:Wenn das Geschoss fest genug in der Hülse sitzt das es nicht herausfällt beim Repetieren oder umanandertragen ist alles gut.


...also bei so wenige Ahnung vom Wiederladen (was bei dir schon bei mehreren Posts auffällt), solltest du echt aufhören, dass du "Tips" gibst - sind nämlich NICHTS WERT. Mach mal genug eigene Erfahrungen und beschäftige dich damit. :doh: :doh: :doh:

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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von dfens » Do 27. Dez 2012, 00:26

Danke an alle für die Antworten. Dass ich das Geschoss schon ein bisserl mehr in die Hülse quetsche als nur vorm Rausfallen zu sichern ist mir schon klar. Diese Gleichmäßigkeit werd ich aber auch noch verbessern müssen.
Jedenfalls werd ich die .308 demnächst mal mit verschieden lang gesetzten Murmeln testen. Das ganze 3 mal in jedem Sweet Spot der Leiter. Die Laborierung kommt dann noch als Nachtrag - hab ich jetzt nicht dabei.
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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von Armin » Do 27. Dez 2012, 08:35

Ergänzend zu meinem vorigen Posting: Herr Ing. Mayerl, der für die Produktion meines am besten schießenden Gewehres verantwortlich ist, hat mir bestätigt, daß ein möglichst nahes Heransetzen der Geschosse an die Lauffelder keinerlei Gefahren oder Nachteile birgt, der Präzision aber gewöhnlich zuträglich ist.

Sollten die verfügbaren Magazine es zulassen, wäre die maximale Patronenlänge also zugleich auch die beste...
Mit freundlichem Gruß,
Armin
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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von Godraw » So 14. Dez 2014, 19:17

Hallo zusammen. Auf der Suche wegen Wiederladen bei meiner Howa 1500 .308 Win. und optimale Setztiefe ermitteln, hab ich diese Seite gefunden. Natürlich ist dieser Thread einige Tage alt aber warum einen neuen Thread öffnen wenn 's genau dieses Thema schon gibt.
Also wie gesagt, es geht bei mir um das Thema Setztiefe. Ich habe jetzt mal folgendes Probiert bei meiner Howa und freu mich auf eure Ratschläge.
.308 Win. Muster - Hülsen nur halskalibriert, nicht gecrimpt, Geschoß vorher mit ca. 74,5 mm OAL gesetzt und anschließend in
Patronenkammer verriegelt. Geschoß wurde dabei etwas weiter in die Hülse gedrückt mit einer OAL von 73,5 mm. Das Verriegeln funktioniert mit den 73,5 mm ohne Probleme. Die Geschoße habe ich mit schwarzem Edding bemalt, um
zu sehen, wo die Züge evtl. Spuren hinterlassen.
Wie weit bzw. tief muss ich das Geschoß evtl. noch setzen. Die weiteren Bilder zeigen dabei die Spuren auf dem geschwärzten Geschoß.
Sorry wegen der schlechten Bildqualität aber ich hoffe man kann die Spuren ungefähr sehen.

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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von DerDaniel » So 14. Dez 2014, 20:32

Wenn du die max OAL ermittelt hast, kannst du die Geschosse quasi genau auf die Tiefe setzen wenn du magst. Nur Solids sollte man bisal von den Zügen weg setzen.
Genauer ist übrigens CBTO zu messen, da die Ogive der limitierende Faktor ist und Geschosse nicht immer gleich lang sind, bzw. spätestens bei einem neuen Geschoss der Spaß wieder von vorne anfängt.

Als Tipp fürs nächste mal: die übliche Methode die max OAL zu ermitteln ist, den Hülsenhals vorher zu schlitzen. Und wer es ganz genau nimmt, baut den
Auszieher aus, schließt den Verschluss, öffnet und entnimmt ihn und drückt das Geschoss inklusive Messhülse mit einem langen Stock von der Mündung her raus.

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Re: Setztiefe zu gering?

Beitrag von Godraw » So 14. Dez 2014, 20:44

Danke dir.

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