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Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

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The Boy Sebastian
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Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

Beitrag von The Boy Sebastian » Mi 3. Sep 2014, 23:56

Ich bin kompletter Neuling auf dem Wiederlade-Gebiet und stehe kurz vor meinem ersten Matrizen-Kauf, deshalb möchte ich mich schon im Vorhinein für etwaige "blöde", unbedarfte Fragen entschuldigen.
Die auffindbaren Antworten zu diesem Thema im Netz widersprechen sich teilweise grob, deshalb trau ich mich, werf sie hier in die werte Runde und bitte höflich um eure geschätzen Meinungen.

.450 Watts Magnum, .458 Lott und .458 Winchester Magnum basieren alle drei auf der selben .375 Holland&Holland, nur eben für 11,6mm-Geschoße geweitet und somit beinahe zylindrisch. Laut einer Vielzahl an Quellen sind sie in der angegebenen Reihenfolge abwärts kompatibel und aus einem Patronenlager sicher verschießbar.
Die Hülse der Watts und der Lott sollen bis auf einen Längenunterschied von 1,3mm (2.850" (72.4 mm) und 2.800" (71.1 mm)) sogar ident sein. Weiters seien "moderne" Patronenlager der Lott ohnehin auch in der Watts-Länge 2.850" gereamt. Angeblich um eine bessere Entfaltung der Crimpung zu ermöglichen?!
Die Winchester soll laut Wikipedia den selben Neck, Base und Rim-Druchmesser besitzen, allerdings bei einer Hülsenlänge von 2.500" (63.5 mm). Damit sollte sie aber nach Adam Riese eine andere konische Steigung besitzen und einfach nicht ins Patronenlager passen?!

Die Fragen, welche sich mir diesbezüglich stellen wären..
- Macht es Sinn, für ein Watts-Patronenlager 458er Lotts wiederzuladen, um diese verbesserte "entcrimpung" zu ermöglichen?
(Die Lott-Matrizen und Hülsen sind auch einfacher verfügbar und günstiger..)
- Kann die Verwendung von Lott-Munition das Watts-Lager auf lange Zeit irgendwie schädigen?
- Wieso passt die Win Mag trotz anderer Steigung sicher ins Watts- und Lott-Lager?
- Kann die Verwendung von Win-Munition das Watts-Lager durch permanente Verschmutzung langfristig schädigen oder für längere Watts oder Lott unbrauchbar machen?
- Wenn man schwächere Ladungen fabrizieren möchte, sollte man bei der Watts oder Lott bleiben oder die kleinere Win Mag-Hülsen verwenden?
- Hätte der Sitz weiter hinten im Patronenlager eine Auswirkung auf die ballistischen Daten der Win Mag?
- Kann man alle drei Munitionsarten mit den üblichen 3-die-set aus Basic-Hülsen wie der Hornady Reloading Brass Belted Magnum Basic 2.87" formen?

Welche Matrizen und Hülsen würdet ihr mir für eine .450 Watts Magnum mit hauptsächlich reduzierten Ladungen empfehlen?
Die originalen Watts-Matrizen und Basic-Hülsen?
Die günstigere Lott-Matrizen mit Basic- oder Lott-Hülsen?
Die noch günstigere Win Mag-Matrizen für reduzierte Ladungen als sinnvolle Ergänzung?

Viel neue Materie!
Ich bitte vielmals um eure Meinungen dazu, ich Blick trotz höchstem Interesse nicht mehr ganz durch.
Boy Scout.

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IT Guy
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Re: Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

Beitrag von IT Guy » Do 4. Sep 2014, 06:06

Also auf Wikipedia würd ich nicht zuviel geben. Nimm die Daten direkt von der c.i.p.
Schau dir die Abmessungen aller drei Patronen und der Kammer Watts an. Dann sollte einiges klarer werden.
Zum Rest kann ich aber nichts sagen.

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Irwin J. Finster
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Re: Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

Beitrag von Irwin J. Finster » Do 4. Sep 2014, 07:48

Ich bin ja kein Experte, aber wenn man eine Patrone verschießt die kürzer als das Patronenlager ist, wird doch die Hülse mit Sicherheit auf die große des Lagers "Firegeformt" oder?
  ▲
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Re: Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

Beitrag von alfacorse » Do 4. Sep 2014, 10:58

Du könntest eigentlich fix bei der LOTT bleiben - hier ist die Auswahl einfach grösser!

Die Winmag. kannst du zwar verwenden, auf Dauer wirst du aber Spuren im Patronenlager erhalten und die Präzision wird unter aller Sau sein.

Die L6 der Watts oder Lott sind sowieso nicht so heikel, da hier alle Geschosse über eine Crimprille verfügen, die auch genutzt werden sollte - und der minimale Unterschied der Gesamtlänge ist egal. Also bleib bei Lott und gut ists.

Für reduzierte Ladungen solltest du dir mal das Trailboss Pulver ansehen - Geschosse gibt es zur Genüge im passenden Durchmesser.

Der Verschlussabstand wird bei diesen Patronen über den Gürtel hergestellt - somit ist das alles nicht so heikel! Ist eigentlich vergleichbar mit .38 Spez. aus .357 Magnum. - nur dass deine Hülsen einen leichten Taper haben.

Kauf dir noch eine universelle .458 Necksize-Matrize dazu, dann vollkalibrieren bringt nix bei diesen Hülsen und die Präzision wird sich verbessern, da die Hülse dann satt im Lager sitzt, lässt sich aufgrund des leichten Tapers aber dennoch leicht zuführen und ausziehen.

Einkaufsliste für dich:

.458 Lott Matrizensatz
.458 Universal-Neckmatritze
.458 Geschosse (stabil gebaut...)
Trailboss-Pulver (mehr als eine Dose...)
Large Rifle Magnum Zünder (Federal oder RWS)

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Re: Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

Beitrag von alfacorse » Do 4. Sep 2014, 10:59

Irwin J. Finster hat geschrieben:Ich bin ja kein Experte, aber wenn man eine Patrone verschießt die kürzer als das Patronenlager ist, wird doch die Hülse mit Sicherheit auf die große des Lagers "Firegeformt" oder?


NEIN - wir reden hier von fast zylindrischen Hülsen, die längen sich kaum.

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Re: Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

Beitrag von Maggo » Do 4. Sep 2014, 11:42

Soweit ich weis kannst 458 Lott aus der 450 Watts verschießen. Die beiden sind fast ident bis auf die Hülsenlänge.
Bei der 458 Win aus der 450 Watts wird auf kurz oder lang das Patronenenlager darunter leiden,der vordere Teil wird ausgewaschen oder beim Hülsenmund ringförmig.
Präzision dürfte nicht die beste sein, da die 458 Win doch signifikant kürzer ist.
Die Hülsen bilden den Verschlussabstand über den Gürtel da sie die gleiche Basishülse haben.

NEIN - wir reden hier von fast zylindrischen Hülsen, die längen sich kaum.


Jede Hülse wird feuergeformt, die Länge wird aber sicher nicht so stark ausgeformt wie bei den Flaschenhalshülsen.

Reduzierte Ladungen dürften gehen,ist aber aufgrund der eh schon recht flotten Pulvern bei Zylindrischen Hülsen sicher nicht so einfach eine gute Ladung zu finden.
Wer mit Halbautomaten Schießt ist zu faul zum Repetieren! :D

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Re: Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

Beitrag von alfacorse » Do 4. Sep 2014, 12:09

Maggo hat geschrieben:Jede Hülse wird feuergeformt, die Länge wird aber sicher nicht so stark ausgeformt wie bei den Flaschenhalshülsen.


Der Druck hat keinen Angriffspunkt, wo er in die Länge schieben kann - ich konnte bei der .458 Lott nach 10 Zyklen keine Längung feststellen.

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Re: Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

Beitrag von michl1977 » Do 4. Sep 2014, 12:34

Hallo!

Hab selber mal gute zwei Jahre eine Watts besessen - hab Sie aufgrund der Knappheit an Komponenten ausschließlich mit Lott Hülsen und Matritze betrieben.

Längenausdehnung der Lott Hülsen war echt minimal - auch nach 5 Ladezyklen.

Für reduzierte Ladungen ist Trailboss ideal - für knackige Ladungen geht sogar das N540 zum Beispiel. Die Lott hat den grossen Vorteil dass man halt gegenüber der normalen WinMag net dauernd mit Pressladungen arbeiten muss.

Grüße
Michl

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Re: Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

Beitrag von alfacorse » Do 4. Sep 2014, 12:43

Wenn man wie oben von mir beschrieben nur mit einer .458 Universal-Neck-Matrize arbeitet, gibts KEINE Längung.

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Re: Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

Beitrag von The Boy Sebastian » Do 4. Sep 2014, 17:38

Hellyes! Vielen lieben Dank für die vielen Ratschläge!

Die Lott als Standard-Mun ist also fix. Ausgezeichnet, das hilft mir ungemein weiter.
Trailboss Pulver und N540 zum probieren, .485 Necksize-Matritze auf die Einkaufsliste, .458 Win Mag vergessen.

Ich werd jetzt einmal in die Richtung weiterrecherchieren aber hat sich vielleicht schon jemand von euch mit schwachen Ladungen für die .458 Lott beschäftigt und könnte mir da ein paar erprobte Ladedaten zukommen lassen?
Quasi als Ausgangspunkt und Erstversuch?

Danke jedenfalls noch einmal, für die immense Hilfe!
Boy Scout.

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Re: Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

Beitrag von alfacorse » Do 4. Sep 2014, 21:43

Trailboss gibt dir das ganz einfach vor - fülle die Hülse mit Trailboss, bis es am Geschossboden ansteht (also KEINE PRESSLADUNG), kipp das in die Pulverwaage und multipliziere das mit 0,7! Schon hast du die Minimalladung.

Die Maximalladung sind eben 100% Ladedichte - also Pulver in der Hülse bis zum Geschossboden.

Hier kannst du nichts falsch machen.

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Arminius
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Re: Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

Beitrag von Arminius » Sa 13. Sep 2014, 00:31

Doch!

Wenn die Füllungen aus den Zähnen fliegen ...

:D
Fast genug. Nur mehr EINE Waffe! Die Nächste ...

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Re: Magnum Gürtelhülsen und längere Patronenlager.

Beitrag von alfacorse » Sa 13. Sep 2014, 14:06

Naja - die Lott kann schon was, aber die Waffe hat auch ein entsprechendes Gewicht!

Im Vergleich ist die .45 Blaser mit gut portionierter Ladung aus der leichten R93 schon etwas unangenehmer als die Lott! Also ich lade die .45 Blaser wieder auf Fabriksniveau, denn das ist deutlich angenehmer als eine Fullhouse-Ladung.

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