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spannungsglühen

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Re: spannungsglühen

Beitrag von W.Page » Di 6. Aug 2013, 21:51

Ich finde die Anlassfarbe per se sagt wenig über das Ergebniss aus. Unser Wunsch, nämlich einen wiedergewonnenen elastischen Hülsenhals, ist nicht mit bläulicher Farbe erfüllt. Mit einer Grip Zange den Hülsenhals gedrückt und schon sieht man ob das glühen den notwendigen Effekt hat. Natürlich auch mit einer ungeglühten Hülse zum Vergleich.
You Tube Videos sind mit vorsicht zu geniessen. Die Hälfte ist schlichtweg gemeingefährlich. Maschinen sind prinzipiell super,nur bin ich erstaunt das praktisch kaum eine Geschwindigkeitsgeregelt ist. Ist ein Unterschied ob ich 6 Sekunden einen fetten Naganthals oder eine .262er 6 PPC Hülse glühe.
Wie oft glühen ist auch eine gute Frage. Ich glühe halt wenn sich die Hälse anfangen hart zu arbeiten.

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Re: spannungsglühen

Beitrag von savage3000 » Sa 15. Nov 2014, 15:09

schon ein bisschen älter der thread. wiederlader.tv hat auf utube ein vid wo er die LW hülse so lang hält bis sie ihm zu heiss wird dann ab ins wasser. habe das gestern gemacht. VOR dem kalibrieren.
habe dazu einen bunsenbrenner um 17 euro. das ergebnis war, dass die hülsen (lapua) wirklich butterweich zum kalibrieren gingen. Sie sind mittlerweile 5x abgeschossen.

Technische Frage dazu: Der Ausziehwiederstand verändert sich natürlich, da sich Geschosse in weichere Hälse besser / leichter setzen lassen. (sprech von .308) . Ist da Drucktechnisch a was zu beachten?


Nachsatz: Die besten und vor allem wiederholbaren Ergebnisse erreiche ich mit Original neuen Lapua Hülsen. Ab dem 2-3x sind diese Ergebnisse nimma möglich.

Mittlerweile denk i überhaupt: Wenn einmal eine ladung passt, darf ma beim nächsten mal in keiner Weise von der Hülsenbearbeitung abweichen, in welcher Form a immer :doh:


LG

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Re: spannungsglühen

Beitrag von W.Page » Sa 15. Nov 2014, 18:43

Unbedingt vor dem glühen kalibrieren! Das Material ist dann zu weich zum kalibrieren. Nach dem abschiessen ist es wieder deutlich härter.

Wennst nicht die hammerharte Ladung verschiesst brauchst die nach 5x abschiessen noch nicht glühen.

Der “Grip“ am Geschoss hat, finde ich, den allerwenigsten Einfluss auf die Schussleistung und wenn der Hals nicht extrem stark kalibriert wird ändert sich drucktechnisch kaum was. Das kannst mit einem Geschwindigkeitsmessgerät leicht überprüfen.

Im Prinzip hast du recht den Kalibriervorgang so gleichmässig wie möglich zu halten. Aber wenn man nicht übermässig die Hülsenschulter zurückdrückt, ist auch da wenig in der Schussleistung zu merken.

Und grundsätzlich gilt auch beim Hülsenglühen: so gleichmässig wie möglich. Aber die Hülse am Boden halten bis sie zu heiss wird ist nicht das gelbe vom Ei. Wiederlade.TV in allen Ehren.....

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Re: spannungsglühen

Beitrag von savage3000 » Sa 15. Nov 2014, 19:05

danke dir für die ausführliche info! lG

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Re: spannungsglühen

Beitrag von escard » Mo 9. Feb 2015, 19:47

W.Page hat geschrieben:........Der “Grip“ am Geschoss hat, finde ich, den allerwenigsten Einfluss auf die Schussleistung und wenn der Hals nicht extrem stark kalibriert wird ändert sich drucktechnisch kaum was.....


....das dachte ich eigentlich auch immer, habe dann jedoch im Herbst zwei ausgetestete, wirklich gut schießende 308-Ladungen (5-er Gruppen um 20 mm) am Schießplatz verglichen:
zwei 5-er Gruppen mit .336" bushing kalibriert,
zwei 5-er Gruppen mit .334" bushing kalibriert.

Die Hülsen waren gewogene NRA-Hülsen von RWS, die allesamt bereits zuvor zweimal verladen worden sind, alle 20 Hülsen wurden bloß halskalibriert (bushing-Größen siehe oben). Die vorbereiteten Hülsen wurden genau beschriftet, danach wurden alle 20 Stück kontinuierlich bezündert und befüllt.

Die zwei Ladungen mit der .334" Kalibrierung produzierten Streukreise in gewohnter Manier, die Streukreise der mit .336" bushing bereiteten Ladungen waren beinahe doppelt so groß und fast immer im 2+3 Stil gehalten! Nach meinem Befinden ein Hinweis auf ungleichmäßigen Grip/Abbrand bei den .336" Hülsen.

Damit eine eventuelle Schussleistungsverschlechterung ausgeschlossen werden konnte, habe ich im Rhythmus "No1-336/No1-334/No2-336/No2-334" die Testgruppen geschossen (jeweils 5 Schuss ohne Pause, danach vollkommene Abkühlung vor der nächsten Gruppe).

Also, zumindest in meiner Waffe (und mit den vorgegebenen Hülsen) war diese Differenz extrem deutlich zu erkennen und fiel ganz klar zugunsten der .334" Kalibrierung aus. Vielleicht mach ich das Ganze bei Gelegenheit auch noch mit .336/.334/.332 damit ich auch noch die ganz enge Kalibrierung mitvergleichen kann.

Mit .332" bushing kalibriere ich übrigens nur jene Ladungen, wo das Geschoss unter Kaliberlänge im Hals steckt (zB die leichten Barnes, die noch dazu meist ein klein wenig unter .308" ausfallen).

:idea:

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Re: spannungsglühen

Beitrag von W.Page » Mo 9. Feb 2015, 20:09

Guter Test! Ich meinte den unterschied im Auszugswiederstand von geglüht und vorher. Der ist viel geringer als bei deinem Beispiel.

Bei “dicken“ (Hülsenhals) Hülsen ist der Unterschied zwischen 336 und 334 gewaltig! Glaub ich sofort das man das auf der Scheibe sieht.

Im grossen und ganzen bin auch draufgekommen das schnelles Pulver leichten und langsamere Pulver festeren Grip mögen. Das weicht aber, je grösser das Hülsenvolumen, ein bissl auf und ich schau dann das der Pulverabbrand vorrangig stimmt.

Sag uns bitte noch der vollständigkeit halber wieviel .3xx eine geladene Patrone mit den RWS Hülsen bei dir hat. Danke :)

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Re: spannungsglühen

Beitrag von impact » Mo 9. Feb 2015, 20:18

savage3000 hat geschrieben:schon ein bisschen älter der thread. wiederlader.tv hat auf utube ein vid wo er die LW hülse so lang hält bis sie ihm zu heiss wird dann ab ins wasser. habe das gestern gemacht. VOR dem kalibrieren.

LG


Ich wär vorsichtig, das Messing sollte wirklich nur am Hülsenmund und Schulter heiß werden, wenn der Bodenbereich zu warm/weich wird dann kann der Boden beim abfeuern abreißen.
Es gibt Lacke die bei einer bestimmten Temperatur wieder verflüssigen. In den USa gibts ein Produkt das sich "tempilaq" nennt, eventuell ist das bei uns auch erhältlich oder es gibt ein europähisches Äquivalent.
Das streichst du bei den ersten Hülsen auf den Mund und heizt nur so lange bis das Zeug wieder flüssig wird, um anfangs mal ein Gefühl für die Heizzeit zu bekommen. Welche Temperatur? Gute Frage, ich weiß es nicht mehr aus dem Gedächtnis.
Eine beliebte Methode ist auch die Hülsen in ein Wasserbad zu stellen dass 2/3 der Hülse unter Wasser setzt und dann die fertig geglühte Hülse einfach umwerfen (dadurch kann der Boden nicht heiß werden). Härten durch "abschrecken" wie es beim Härten von andern Metallen oft gemacht wird ist bei Messing NICHT möglich. Messing härtet nur durch kaltumformung. Wie zB die Hülsenherstellung, aber auch die Verformung beim Abfeuern, die Kalibrierung beim Wiederladen, etc...
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Re: spannungsglühen

Beitrag von escard » Mi 11. Feb 2015, 06:28

W.Page hat geschrieben:Sag uns bitte noch der vollständigkeit halber wieviel .3xx eine geladene Patrone mit den RWS Hülsen bei dir hat. Danke :)


Die geladene Patrone hat Mitte Hals .3355" (10 Messungen, davon kein Ausreißer unter .3350" bzw. über .3360" dabei).

Geschoss: 150 Nosler Accubond

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