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Schnelle Hilfe Pulvermenge 45 ACP 9mm

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evo86
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Schnelle Hilfe Pulvermenge 45 ACP 9mm

Beitrag von evo86 » Mo 15. Jun 2015, 06:20

Hallo

Ich sitze gerade bei einem Projekt wobei ich die Lüftung für eine Schießanlage berechnen soll.
Ich hab damit eigentlich nichts zu tun muss es aber aus Zeitgründen selber machen da ich kurzfristig einen Termin bei der Gewerbebehörde bekommen habe allerdings noch keinen Lüftungsbauer in der kurzen Zeit finden konnte.
Glücklicherweise habe ich halbwegs vernünftige Unterlagen zu dem Thema wobei mir etwas aufgefallen ist was ich nicht ganz nachvollziehen kann.

Und zwar, gibt es in den Unterlagen eine Tabelle in der für die Unterschiedlichen Kaliber die Bleistaubbelastungen in mg angegeben sind wobei das Kaliber 45 ACP mit Abstand die größte Schadstoffmenge nämlich 12,5mg pro Schuss verursacht. Im Vergleich dazu 9mm = 4,6mg, 357mag = 3,7mg.

Das kann doch nicht stimmen oder ?
Enthält eine 45 Acp mehr als 3mal soviel Pulver wie eine 357iger ?

Bitte keine Fragen zum Projekt, ich bin zum Schweigen verpflichtet.
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Remington
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Re: Schnelle Hilfe Pulvermenge 45 ACP 9mm

Beitrag von Remington » Mo 15. Jun 2015, 06:46

Bei meinen handloads sind ca.5,3gr do32 (200gr geschoss) und bei 9mm 4.1 d032 ( 124gr geschoss) pulver in den hülsen
Ladedaten wie immer ohne Gewähr!

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45er
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Re: Schnelle Hilfe Pulvermenge 45 ACP 9mm

Beitrag von 45er » Mo 15. Jun 2015, 07:36

Mit der Pulvermenge haben die Bleistaubwerte weniger zu tun. Das Ergebnis kommt vermutlich daher, dass in der .45 ACP häufig Bleigeschosse ohne Ummantelung verwendet werden. Diese zerlegt es dann beim Aufprall auf harte Ziele wie Stahl. Die bei der 9mm Para verwendeten Vollmantelgeschosse und bei der 357 verwendeten Teilmantel werden zwar auch deformiert, bleiben aber häufig ganz. In allen Kalibern bekommt auch andere Geschosse zu kaufen, aber die genannte Konstellation dürfte die gängigste sein. Bei der 45er werden Bleigeschosse verwendet, weil sie günstig sind, normalerweise unter 300 M/s bleiben und die Läufe nicht verbleien. Die verwendete Pulvermenge bei einer 9mm Para und einer 45 ACP ist ziemlich identisch. Die Ladedaten bewegen sich häufig im Bereich 4 bis 5 grains pro Patrone.

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Re: Schnelle Hilfe Pulvermenge 45 ACP 9mm

Beitrag von Xandl » Mo 15. Jun 2015, 09:02

Jedes gängige Geschoß besteht zum überwiegenden Großteil aus Blei. Auch Vollmantelgeschoße zerplatzen im Kugelfang, wenn dieser aus Stahl ist.
Man braucht sich nur anschauen wie es aus einem stählernen Kugelfang rausstaubt, nachdem ein paar Schuss 9mm Vollmantel Fabriksmunition reingeflogen sind.

Ich glaube man berechnet die Lüftung nicht nach den mg Blei/Schuss oder sowas, sondern nach Hallenvolumen/Zeit, also zB Halle hat 500 Kubikmeter daher will ich eine Lüftung mit 6000 Kubikmetern pro Stunde, damit alle 10 Minuten die Luft einmal getauscht wird.

Alex

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Re: Schnelle Hilfe Pulvermenge 45 ACP 9mm

Beitrag von schriftführer » Mo 15. Jun 2015, 09:08

als wir unsere anlage vor etwas mehr als 3 jahren genehmigen haben lassen
haben wir eine lüftungsanlage mit einem mindestens 30 fachen luftaustausch je stunde gebaut

wir sind damit sehr glücklich

es gibt in AT kaum unterlagen dazu, wir haben uns dann der deutschen unterlagen bedient, und diese für unseren fall abgewandelt

schrift
nicht die geschwindigkeit ist es die mich reizt
sonder die tatsache das ich mit ihr fertig werde


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Re: Schnelle Hilfe Pulvermenge 45 ACP 9mm

Beitrag von 45er » Mo 15. Jun 2015, 09:26

Nachdem ich unseren Stahlkugelfang regelmässig zur Bleigewinnung ausräume, sehe ich die schon was mit den Geschossen passiert. Ein paar habe ich wahllos aus der Kiste genommen:
Bild
Wenn man lange genug sucht, findet man auch praktisch unbeschädigte reine Bleigeschosse. Und natürlich findet man auch ganz zerlegte Vollmantelgeschosse. Trotzdem bleiben verhältnismässig viele ummantelte in einem Stück.

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Re: Schnelle Hilfe Pulvermenge 45 ACP 9mm

Beitrag von BigBen » Mo 15. Jun 2015, 09:33

und 230grain reiner Bleibatzen sind halt mal mehr Blei als 115 oder 124grain ummantelter Bleibatzen.
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Re: Schnelle Hilfe Pulvermenge 45 ACP 9mm

Beitrag von evo86 » Mo 15. Jun 2015, 09:38

Alles klar, dann hatte ich einen Gedankenfehler. Ich dachte dabei geht es primär um die Belastungen die durch das Pulver direkt vor der Mündung entstehen und nicht um das Projektil wenn es auftrifft.
Dann ist es klar.

schriftführer hat geschrieben:als wir unsere anlage vor etwas mehr als 3 jahren genehmigen haben lassen
haben wir eine lüftungsanlage mit einem mindestens 30 fachen luftaustausch je stunde gebaut

wir sind damit sehr glücklich

es gibt in AT kaum unterlagen dazu, wir haben uns dann der deutschen unterlagen bedient, und diese für unseren fall abgewandelt


Hast du die Unterlagen evt. noch ?
Ich hab eigentlich nur ein Merkblatt für Lüftungen von Raumschießanlagen aber nicht die Norm dazu. Leider fehlen darin die Tab. mit denen ich auf Grund der errechneten entstehenden Gase den erforderlichen Luftaustausch berechnen kann.
Die einzigen Werte die ich habe, sind der min. Luftfluss von 0,25m/s und das 1 Liter Gas pro 1gr. Treibladungspulver entsteht. Da würde ich bei 4 Schützen auf ca. 4500 Liter Gas pro Stunde kommen. Wenn ich den 30ig fachen Luftaustausch hernehme sind wären das in meinem Fall 13500m3/std, Das reicht sicher aber ich brauch halt eine entsprechende Berechnung.
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Re: Schnelle Hilfe Pulvermenge 45 ACP 9mm

Beitrag von gewo » Mo 15. Jun 2015, 11:08

hi

fuer mich klingt deine rechnung schluessig

ich glaub die rechnung ueber die abgegebenen schuesse ist nur eine kontrollrechnung
im wesentlichen wird seitens des behoerde die luftumwaelzung vorgeschrieben, also so und so oft pro stunde muss die luft komplett wechseln

schadstoffe entstehen vor allem am kugelfang
daher normal absaugung am kugelfang
hab auch schon gehoert dass tw zusaetzlich geringer dimensionierte absaugungen knapp vor der schussline vorgeschrieben werden um die verbrennungsgase rasch rauszu kriegen
das haengt aber alles von der behoerde und dem techniker ab der zur BA genehmigung antanzt
der hat einen leider sehr grossen ermessensspielraum ... der "darf" sich von die fast wuenschenw as er will, denn der einzige weg ueber ihn drueber fuehrt ueber das landesverwaltungsgericht (ehemals UVS) und da reden wir von monaten und jahren die so ein verfahren dauert, kein mensch kann es sich leisten eine anlage im bau so lange stehen zu lassen ...
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Salem
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Re: Schnelle Hilfe Pulvermenge 45 ACP 9mm

Beitrag von Salem » Mo 15. Jun 2015, 16:52

Der Schadstoffeintrag in die Luft durch den Aufprall eines Geschoßes in den Kugelfang ist stark von eben diesem, ebenso aber auch
von der Art des Geschoßes abhängig, das ist aber nur der 2. Teil des Problems. Der Schadstoffeintrag beim Schuß selbst (1. Teil d. Problems)
hängt weniger vom Pulver ab da dieses kein Blei enthält, vielmehr sind es die Zündhütchen die auch heute noch großteils Blei (als Stabilisator - ähnlich
wie seinerzeit beim Sprit) enthalten. Daher: .45ACP = Large Pistol Zündi mit wenig Druck und daher unvollständiger Verbrennung.
"Sinoxid", "Sintox" u.Ä. enthält Blei u. wird immer noch am meisten verbaut, "Nontox" ist teurer und vom Abbrand her problematischer (Schmales Zündloch!) und daher eher selten.
Abschmelzen u./o. Verdampfen des Bleis vom Geschoßboden und das verbrannte Fett ist dabei noch das geringste Problem...

Die Edit sagt: Rechtschreibfehler sind grundsätzlich zu korrigieren, auch wenn man erst etwas später draufkommt.
Zuletzt geändert von Salem am Mo 15. Jun 2015, 19:20, insgesamt 2-mal geändert.
Die schäbigste Ratte im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant.
Kleingedrucktes:
Wer unfähig ist Ironie oder Sarkasmus wegen "fehlender" Smileys zu erkennen erzähle dies gefälligst seinem Frisör.

dragon08
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Re: Schnelle Hilfe Pulvermenge 45 ACP 9mm

Beitrag von dragon08 » Mo 15. Jun 2015, 18:19

Zusätzlich zu einer leistungsfähigen Absauganlage, sollte jeder der sich nicht Blei oder anderen Schadstoffen in der Atemluft aussetzen will/möchte, Schutzmasken der Klassen FFP2 oder FFP3 verwenden.
"Je korrupter der Staat, desto zahlreicher die Gesetze"
Publius Cornelius TACITUS (~ 55 - ~ 120)

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