9mm Wiederladen - ich werd noch wahnsinnig...

[Jo_Kux]

Hi
ich bin dabei mir Matrizen zu besorgen für 9mm. Soweit so gut, Kalibrieren und entzündern ist klar.
Was ich jetzt hier und anderswo gelernt habe ist, dass ein Hülsenmundanlieger NICHT gecrimpt werden soll, es reicht, wenn der Hülsenmund nach dem setzen des Geschosses sauber "angelegt" wird. Gut... ABER:

Dieses anlegen erfolgt in den Setzmatrizen oder mach ich das "sanft" in einer Tapercrimp Matrize durch die richtige Einstellung (also nicht crimpen sondern nur anlegen...)?
Gibts von einem der üblichen Hersteller einen Satz der genau das kann, oder muss ich das einzeln zusammen stellen?
Komm ich also mit Kallibrieren,Entzündern und Setzen durch, oder muss ich diese pseudo crimperei auch machen?

[Bdave]

Gibt einige Threads hier, sehr kontroverses Thema. Ich persönlich machs nicht, dehne den Hülsenmund aber nur sehr wenig auf. Manche schwören auf die Factory Crimp Matrize von Lee, andere nehmen den Taper Crimp.

Probiers einfach aus, ein paar ohne Crimp und ein paar mit Taper Crimp und schau was dir passt. Wie gesagt, meine Murmeln brauchen für meine Glocks keinen Crimp.
Von Lee gibts einen Hartmetall Matrizensatz inkl. FC oder ohne. Taper Crimp muss man extra bestellen.

[Elmo12]

Also meine Erfahrung: mach einen crimp, auch wenns nur ein minimaler ist. Dachte auch zuerst dass muss bei 9mm nicht sein.....aber dann hat sich eine patrone beim zuführen so dermaßen verkeilt (weil das geschoss nicht vollkommen gerade gesetzt war) dass wir 2 Mann brauchten um den Verschluss wieder auf zu kriegen.

Seitdem setze ich einen leichten crimp, der auch dafür sorgt dass das geschoss perfekt sitzt.

[DerDaniel]

Hey, wenn du den Titel in was aussagekräftiges ändern könntest, würdest du sicherlich mehr Resonanz bekommen...

Es gibt von mehreren Anbietern Matrizen die das können, es ist nur ein Riesen geschiss die Dinger richtig einzustellen. Wenn es rein um die Masse geht, kann man es schon machen, ich würde aber gerade bei Mehrstationen Pressen zu einer eigenen Matrize tendieren (wenn Platz ist).

Krimpen muss man eigentlich nicht, da die Geschosse meistens sowieso sehr stramm in den Hülsen sitzen, was am Colaflaschen Design erkennbar ist. Der Hülsenmund muss aber unbedingt gut angelegt werden, sonst kann man sich verklemmte Hülsen einhandeln.
Schief sitzende Geschosse haben mit dem Crimp eher weniger zu tun (außer sie sitzen nur so knapp in der Hülse, dass sie vom Krimp gehalten werden müssen).

[Elmo12]

Naja...setze sehr tief und hatte das Problem. Zugegebenermaßen nur 1 x alle 4000 stk aber wenn man gerade beginnt zu schießen und die patrone verkeilt sich, das ist nicht angenehm. Kann natürlich auch an einer unvorteilhaften Kombi hülse und geschossform liegen.

Trotzdem tut ein leichter crimp nicht weh, geht ja auch beim geschoss setzten in einem Schritt.

[Hane]

Meine Erfahrung in 9para: auf weiten und Geschoss rein funktioniert in meiner CZ nicht. Ich muss die Hülse zumindest anlegen. Das mach ich mit der Setzmatritze.

[Jo_Kux]

..Trotzdem tut ein leichter crimp nicht weh, geht ja auch beim geschoss setzten in einem Schritt.

Genau davon wird aber abgeraten. Setzen und crimpen soll man nicht in einem Arbeitsschritt.
Und das is ja das was mich verwirrt, setzen und leicht anlegen is auch eine Art crimpen, aber is das dann in einem Arbeitsgang ok? anscheinend...
Also kann ich mir die reine Setzmatrize schenken, oder wie?

[Bdave]

Welche Presse verwendest denn? Wenn du 5 Stationen hast, dann kauf einfach eine normale Setzmatrize und in den 5. Arbeitsschritt setzt eine Taper Crimp Matrize rein

[DerDaniel]

@jo: 9mm muss aufgeweitet werden (siehe Foto 1, wobei da eindeutig zu viel aufgweitet wurde) nach dem Kalibrieren, da der Hülsenmund sonst zu eng wäre und das Geschoss oder die Hülse beim Setzen beschädigt würden (siehe Foto 2). Das spätere anlegen ist daher kein Crimp, sondern soll eben nur wieder dafür sorgen, dass die Hülse zylindrisch (bzw. eigentlich minimal konisch) ist und ins Lager passt.

[escard]

Welche Presse verwendest denn? Wenn du 5 Stationen hast, dann kauf einfach eine normale Setzmatrize und in den 5. Arbeitsschritt setzt eine Taper Crimp Matrize rein

= jedenfalls die sinnvollste Variante von allen, und los gehts.....
(funktioniert aber auch bei 4-Stationen-Presse mit Dillon PVG)

[doc steel]

wennst gleichmässige ergebnisse willst, musst du crimpen.
aber eben nur den hülsenmund anlegen.
idealmaß am hülsenmund ist 9,65mm.

wichtig ist auch mit welcher matrize kalibriert wird.
eine dillon matrize kalibriert sehr eng (colaflaschen design).
das garantiert schon mal einen guten sitz.

setzen und crimpen ist mit jeder setzmatrize möglich, kann man, sollte man aber nicht wenn man nicht muss.
getrenntes arbeiten erleichtert die genauigkeit bei der einstellung und deren kontrolle.

taper crimp matrize verwende ich eine redding competition.

[MaxP81]

ich crimpe auch meine 9para etwas. also lege nicht nur den hals an. was kanns schaden? gecrimpt wird mit einer "leeren" setzmatrize. hab durch meine loadmaster jetz schon paar hundert schuss durch mit meinem derzeitigen setup und keine probleme bisher.

[doc steel]

Schauts Buam, das ewige Geseiere von 9mm jaaa ned crimpen weil sonst.... stirbt der Papst, des Ozonloch reißt auf und die Welt geht unter...voll die Katastrophe...
Das hat eine Geschichte und zwar kommt das aus den Anfängendes vorigen Jahrhunderts, als für die 9mm noch viel häufiger Bleigeschosse verwendet wurden.
Die Angst herrschte vor, dass einem durch zu kräftiges crimpen die ganze Patrone in die Kammer rutscht und man dann mit seiner P08 den Krieg ned gwinnt.

Machts euch den Spaß und crimpts eine 9mm (ohne Zünder und Pulver) mit eurer bevorzugten Länge und probierts wie weit ihr crimpen müsst,
dass die Patrone aus der Kammer in den (ausgebauten) Lauf rutscht.
So zusammenwürgen dass das passiert, das macht niemand. Das kann einem auch durch Unachtsamkeit kaum passieren.
Es gibt ja keinen anderen triftigen Grund als den oben genannten eine 9mm nicht zu crimpen.
Wenn jetzt der Hülsenmund etwas mehr als nur angelegt worden ist, so stellt das mit Sicherheit keinen negativen Faktor dar.