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von doc steel » So 21. Mai 2017, 22:40
Jetzt amal langsam mit die jungen Ross, Buam!
Das ist sicher kein Grund hysterisch zu reagieren.
Hallo Alex,
bei den gezeigten Patronen bin ich überzeugt, dass da der Verschluss der Waffe - egal welcher - nicht geschlossen hat.
Eigentlich wundert mich ja, dass sich bei so weit herausstehenden Zündhütchen - zumindest bei dem zweiten von oben am Bild gezeigten - die Hülsenhalteplatte noch weitergedreht hat.
Wurscht, jedenfalls glaube ich zu wissen warum dir das passiert ist.
Von welchen Fabrikat sind die am Bild gezeigten Hülsen? S&B?
Du hast ja deine 650 noch nicht so lange, daher fehlt dir klarerweise noch das "Gspür" für die Presse und die beim Laden entstehenden Widerstände.
Ich bin fest überzeugt, dass die herausstehenden, nicht fertig gesetzten Zündhütchen nur deswegen entstanden sind, weil du den Hebel nicht bis zum Anschlag durchgedrückt hast. Du dachtest nur dass du schon auf Anschlag bist, weil die Hülse mit dem ZH in diesen paar Fällen einen grösseren Widerstand als sonst entgegengesetzt hat.
Das kommt vor wenn man z.b. Hülsen von S&B in Arbeit hat, deswegen habe ich ja weiter oben nach dem Hülsenfabrikat gefragt.
Das kann aber auch bei anderen Fabrikaten vorkommen, alledings weitaus seltener.
S&B haben eine ums Haar engere Zündglocke als alle anderen Fabrikate, daher lassen sich bei S&B die ZH nur mit mehr Kraft als sonst setzen.
Hast du den Hebel allerdings doch immer ganz bis zum Anschlag durchgedrückt, dann ist mit Sicherheit der Setzstempel locker geworden.
Greif unten rein, schau dass du mit Daumen und Zeigefinger den Seckskant-Teil des Stempels zu fassen kriegst und probier ober locker ist bzw. sich festdrehen lässt. Geht das nicht, probierst du es mit einer Spitzzange.
Das ist bei der 650 das einzige was Kritik erzeugt. Den Setzstempel festziehen bzw. wechseln.
Ich habe mir dazu von einem befreundeten Wiederlader ein spezielles Werkzeug dafür machen lassen.
Er könnte sich nämlich gelockert haben, weil an beiden Seiten des Gewindes Öl, Fett oder sonst ein Schmierstoff war.
Ich würde dir deshalb raten des Stempel herauszudrehen und beide Gewinde - das Aussengewinde des Stempels und das Innengewinde dort wo er eingeschraubt wird - mit Bremsenreiniger zu entölen. Dann festgezogen lockert sich der Setzstempel garantiert nicht mehr.
Komm aber ja nicht auf die Wahnsinnsidee dort Loctite Schraubensicherung zu verwenden.....alles schon dagewesen!
Was also tun?
All die gscheiten, die ein Nachsetzen dringend abraten sollten sich einmal mit der Zusammensetzung des Zündmaterials im ZH beschäftigen.
Der Stoff heisst Tetrazen, zählt zu den initialsprengstoffen und ist ab 1 Nm schlagempfindlich.
Der Stoff ist schlagempfindlich ab 1 Nm, der Stoff ist aber in einem Messingnapf, dem ZH eingegossen. Und des braucht mehr als ! Nm.
Obendrein müsste man es beim Setzen verformen, dass sich die Reibwirkung auf den Initialsprengstoff auswirkt.
Passiert aber nicht, maximal verquetscht man den Rand des ZH, aber auch das passiert nur auf den letzen Millimetern und da viel zu langsam.
Wird die Patrone mit dem herausstehenden ZH nun nocheinmal in Station 2 eingesetzt, kann das Zh also bedenkenlos nachgesetzt werden.
Solange du dich nicht nach 3m Anlauf mit dem ganzen Körper gegenden Hebel wirfst wird nichts passieren.
Also relax, Hirn einschalten, achte beim Wiederladen auf das was die Presse tut und vor allem eins: kontrolliere ob alles an der Presse fest sitzt und auch die fertigen Patronen.
Des wird scho...