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Wiederladen . 308 Einflüsse

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Steirer
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Re: Wiederladen . 308 Einflüsse

Beitrag von Steirer » So 17. Dez 2017, 12:21

[quote="Maggo"]@derDaniel

Die .308 kann es schon,meist spielt die abschussrampe hierfür nicht mit.
Die meisten haben einen 1:12 zoll Drall, und da gehen meist 150 grain Geschoße ganz gut. Darüber wird das Geschoss meist zu lange mit dem dementsprechend bekannten Probleme mit der Stabilisierung.
Ich habe es bis dato bei einigen ,308 Gewehren nicht geschafft mit 165 oder 168 grain Geschossen vernünftige Ergebnisse zu erzielen, hingegen mit 150 graineren hervorragende Ergebnisse erzielen können.
Ich hätte aber schon einiges an erfahrung in sachen wiederladen gesammelt.....
Das Problem liegt hierfür meist beim Gewehr, jedoch nie beim schützen selbst. :lol:[/quote]
Meiner Erfahrung im Bekanntenkreis nach sind .308er-Gewehre mit einem 1:12er Drall Geschoße bis 168 Grain mit Fabriksmunition meist mit besseren Streukreisen als mit 150 Grain unterwegs. Steyr verwendete fürs SSG69 übrigens auch 168 Grain fürs Anschußbild.
Aber wie du sagst, liegt der Fehler ja nie beim Schützen. ;-)
Wer vor Metall, Holz und Plastik Angst hat, der bräuchte wirklich einen Test für seine Psyche!
Gerhard

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thigpen
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Re: Wiederladen . 308 Einflüsse

Beitrag von thigpen » So 17. Dez 2017, 21:55

Bei der Suche nach dem Wiederladeoptimum taucht sehr schnell die Frage der Setztiefe, der Patronengesamtlänge bzw. des Abstandes des Geschosses von den Zügen auf.

Ich habe mich der Beantwortung dieser Frage über den Abstand des Geschosses von den Zügen genähert. Für mein Gewehr ist es so, dass ich mit Geschossen die 0.1mm vor den Zügen liegen die besten Ergebnisse bekommen habe, für Überschall und Unterschall gleichermassen.
Insbesondere gilt das für die 168gr Hornadys und die 200gr Lapua subsonics.
Ich habe also eine Patronenhülse so präpariert, dass sie ein darauf gesetztes Geschoss gerade so fest hält, dass es beim Einführen an den Zügen ansteht und sich gegenüber der Hülse verschiebt. Anhand der Länge der Patrone kann man dann für jede Geschossform eine Patronenlänge festlegen, bei der das Geschoss dann in einem vorbestimmten Abstand vor den Zügen liegt.
Dieses Verfahren scheint gebräuchlich zu sein und kann überall nachgelesen werden.

Um die Patronenlänge zu messen gibt es ebenfalls bekannte Verfahren. Eines misst die Länge direkt und ein andres bestimmt eine Referenzlänge die nicht an der Spitze gemessen wird sondern an einem beliebiegen Durchmesser des gekrümmten Teils der Geschossoberfläche.

Über die Spitze gemessen misst man für die Festlegung des Zugabstandes völlig irrelelvante Längenungenauigkeiten der Geschosspitze mit und im andren Fall erhält man einen Fehler, wenn die Geschossform einer Bauart zufällige Durchmesserunterschiede an der Stelle hat, an der man misst.

Wieder die Frage: Wie gut ist gut genug?

Um das zu beantworten habe ich aus 100er Losen von drei Geschossbauarten eine Stichprobe von 20 Geschossen genommen und zwei Maße gemessen.
1.Gesamtlänge
2. Eine Referenzlänge die sich ergibt, wenn man das Geschoss in einen Messzylinder, Durchmesser 7mm h6, mit einer 60° Senkung einführt und dann misst wieviel noch raussteht.

Dabei zeigt sich, dass bei den geprüften, qualitativ sicherlich hochwertigen Geschossen der Firmen Hornady und Lapua, über die Spitze gemessen zwischen dem längsten und dem kürzesten Geschoss Unterschiede von 0,15 bis 0.2mm auftreten können. Die Standardabweichungen liegen bei 0.04 bis 0.06mm.
Die Referenzlänge ist dem gegenüber bei allen Bauarten wesentlich genauer bestimmt. Der Unterschied zwischen Max.- und Min.- Maß ist nie größer als 0.03mm. Die Standardabweichungen sind einen Faktor 5 bis zehn geringer, als bei der Gesamtlänge des Geschosses.

Wenn es bei meinem Gewehr also drauf ankommt, dass man Geschosse 0.1mm vor die Züge legen will, dann kann man keinesfalls die Gesamtlänge der Patrone zur Bestimmung der Setztiefe des Geschosses verwenden. Es muss die indirekte Methode mit einer Referenzlänge verwendet werden, die an einem Durchmesser des gekrümmten Teiles des Geschosses festgelegt wird.
Ich habe eingangs erwähnt, dass ich bei einigen Versuchen noch etwas falsch gemacht habe. Daran ist es gelegen.

Das Messen der Gesamtläge der Patrone bzw. die Angabe einer Gesamtlänge zur Bestimmung der Setztiefe ist meiner Ansicht nach nicht sinnvoll. Die Streuungen die dabei entstehen sind erheblich. Die indirekte Methode ist wesentlich besser.

Der Einfluss der Messmethode ist groß.

Nebenbei bemerkt finde ich es überaus erstaunlich, dass bei all der riesigen Vielfalt an sinnvollem und weniger sinnvollem Wiederladezubehör keine derartigen Messzylinder für Messschieber oder Mikrometer angeboten werden. Zumindest hab ich noch keine gefunden.

Es versteht sich von selbst, dass zum Messen nur einwandfreie Messgeräte verwendet werden sollen. Meiner Ansicht nach sind am vorteilhaftesten analoge Micrometerschrauben zu verwenden, erstens wegen der Gefühlschraube und zweitens weil man auch halbe Hundertstel noch gut ablesen kann.

Ich muss immer dazu sagen, dass ich allein mit der Beantwortung der Fragen über die Genauigkeit der Pulververwiegung, der Vermessung der Setztiefe und mit QL mittlerweile jederzeit reproduzierbar fünf Schüsse unters 19mm Pflaster bekomme, Überschall meine ich natürlich. Manchmal sogar besser, aber dann ist immer ein Ausreisser dabei. Manchmal auch schlechter. Weil ich bin erstens kein Meisterschütze und auch das Desert Tech ist was es ist, so gerne ich es auch habe, Wunderding ist es keines.

Mit der Schreiberei möchte ich Leute zum Schiessen und Wiedeladen animieren. Wiederladen ist ein Riesenspass und echt nicht schwer. Mit dem üblichen Wald- und Wiesenequipment aus dem RCBS Set kommt an schon ein Stück weit.

Nächstens werde ich mir einen Chronometer leisten. Dann habe ich schwarz auf weiss wie gut das QL stimmt.

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Re: Wiederladen . 308 Einflüsse

Beitrag von thigpen » So 17. Dez 2017, 22:06

Ah ja, schau an. Unter einem Komparator hätte ich jetzt was andres verstanden.
Aber egal. Gibts also.

Umso mehr wundert es mich, dass überhaupt noch jemand von der Patronengesamtlänge spricht.

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Re: Wiederladen . 308 Einflüsse

Beitrag von MrRemington700 » Mo 18. Dez 2017, 09:42

@Maggo Geschossgewicht: Das könnte ich nicht bestätigen. Auch die besten Schützen aus meinem näheren Umfeld verschießen vorwiegend 165 Scenar oder 168 SMK, sowie auch manchmal Berger VLD 168 Hybrid und Standard für Entfernungen bis 500 Meter. Geht auch manchmal weiter. Aber auch fürs einfache Bahnschießen auf 100/200 erreichst du damit ausgezeichnete Präzision.

Bei meiner Rem700 mit Krieger 1:12 Drall, sind die 150/155 gr Matchgeschoße jedenfalls inferior. Aber wahrscheinlich meinst du Jagdgeschoße, die eine wesentlich flachere Ogive und damit mehr Shank aufweisen. Die ballern auch ganz beachtlich bei mir. Konstanter sind aber die 168 Berger.

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Re: Wiederladen . 308 Einflüsse

Beitrag von thigpen » Mo 18. Dez 2017, 18:56

@woolf: Keine Frage das ist alles richtig. Trotzdem sollte man für sich selber mit einer Referenzlänge arbeiten - wo sie auch immer liegt- die Patronengesamtlänge ist nicht sinnvoll.

Ein sehr genau gefertigter Messzylinder wäre ohne weiteres zu machen und auch leistbar. Die Vergleichbarkeit wäre immer etwas heikel, aber um Welten besser als die Patronengesamtlänge. Denn die Abweichungen im Durchmesser der Geschosse werden immer um Grössenordnungen kleiner sein als jene in der Länge. So ein Messsystem mittels "Komparator" ist der Gesamtlänge immer überlegen.

@Hirschberg: Danke, das werde ich ausprobieren.

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