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Rundlauf der Patrone (Geschoss)

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Teal'c
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Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von Teal'c » Di 3. Sep 2019, 08:30

Hab unlängst ein Video von nem deutschen Wiederlader geschaut, der schafft mit ner Turban Presse und Triebel Matrizen 0,02mm Rundlauf am Geschoss (gemessen kurz vorm Hülsenhals)

Hab mit der Lee (!) 0,05mm zusammengebracht. Jetzt mit der Forster ist es aber auch nicht besser, bei manchen Patronen sogar schlechter. :think: Setzmatrize ist ne Hornady aus dem custom grade Satz. Muss mir das nochmal ansehen was es da hat, aber hunderte Euro für ne Matrize will ich dann auch nicht mehr ausgeben.

Welche Toleranzen erreicht ihr beim Rundlauf der Patrone, konkret am Geschoss? Welche Toleranzen sind noch in Ordnung, ab wann wirds kritisch?
Magnum mag man eben! :violence-sniperprone:

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panhandle
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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von panhandle » Di 3. Sep 2019, 08:54

Servus...

Interessantes Thema..... wobei ich mir nun nicht vorstellen kann, wie hier die Differenz von 0.02mm -0.05mm (bezogen auf Null) sich wirklich auf die Präzision auswirkt.
Zwischen dem Punkt (Patronenlager) und dem Punkt (Laufende) liegt dann ja doch eine gehörige Distanz, die auf das Projektil wohl eher einen größeren Einfluss hat... so zumindest meine Meinung dazu.

Bei einer "recht" großen Abweichung des Rundlaufes mag es mir noch logisch erscheinen, das hier zb. auf Grund eines "undeffiniert" großen Gasschlupf am Projektil vorbei, ( und eine daraus entstehende größere Abweichung des Gasdruckes und der daraus resultierenden V0 ) es zu mess bzw. merkbaren Einbußen in der Präzision kommt.
Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren...

g
Willi
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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von gewo » Di 3. Sep 2019, 09:23

Teal'c hat geschrieben:
Di 3. Sep 2019, 08:30
Hab unlängst ein Video von nem deutschen Wiederlader geschaut, der schafft mit ner Turban Presse und Triebel Matrizen 0,02mm Rundlauf am Geschoss (gemessen kurz vorm Hülsenhals)

Hab mit der Lee (!) 0,05mm zusammengebracht. Jetzt mit der Forster ist es aber auch nicht besser, bei manchen Patronen sogar schlechter. :think: Setzmatrize ist ne Hornady aus dem custom grade Satz. Muss mir das nochmal ansehen was es da hat, aber hunderte Euro für ne Matrize will ich dann auch nicht mehr ausgeben.

Welche Toleranzen erreicht ihr beim Rundlauf der Patrone, konkret am Geschoss? Welche Toleranzen sind noch in Ordnung, ab wann wirds kritisch?
kommt doch aufs geschoss an oder?
wennst ein geschoss hast dass eiert wie sau dann hilft das alles nix

die praezipress vom turban ist sich der mass der dinge wenns um praezieses herstellen von patronen geht
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Aardvark
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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von Aardvark » Di 3. Sep 2019, 09:26

Du glaubst du bekommst 0,05 zusammen....das ist also ein Unterschied.
Miss mal die selbe PAtrone 10x hintereinander und dann schau dir die Ergebnisse an, wie die abweichen voneinander.
Auch die 0,02mm sind leider Unsinn, denn das kann niemand von uns wirklich messen, dafür bräuchtest schon fast eine klimatisierte Messungebung mit sauteurem Messwerkzeug und entsprechenden Einspannvorrichtungen.

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Peppi
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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von Peppi » Di 3. Sep 2019, 10:13

Aardvark hat geschrieben:
Di 3. Sep 2019, 09:26
Du glaubst du bekommst 0,05 zusammen....das ist also ein Unterschied.
Miss mal die selbe PAtrone 10x hintereinander und dann schau dir die Ergebnisse an, wie die abweichen voneinander.
Auch die 0,02mm sind leider Unsinn, denn das kann niemand von uns wirklich messen, dafür bräuchtest schon fast eine klimatisierte Messungebung mit sauteurem Messwerkzeug und entsprechenden Einspannvorrichtungen.
Ich glaube du hast dich um eine kommastelle verlesen. Übertreiben braucht ma ned. Ich hab auch mal gemessen. Dafür braucht man nur ein prisma und eine stinknormale 0 8 15 uhr.

Es kommt natürlich auch auf die hülsen und geschosse an.
Ich habe meine hülsen immer in der selben charge. Meine lapuas haben die kleinsten ungenauigkeiten.
Kein Gewähr für die Ergebnisse! WARNUNG: Nahe am höchstlässigen Gasdruck.

Alaskan454
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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von Alaskan454 » Di 3. Sep 2019, 10:13

In jeder nicht klimatisierten Lohndreherei werden Passungen mit 0,01 mm mit Hand
oder CNC gefertigt die man mit einer Bügelmesseschraube vom "Zgonc" ganz einfach messen kann. Auch eine Messuhr mit der du den Rundlauf messen kannst kostet nicht die Welt.
Was ich mich eher Frage ist ob so geringe Toleranzen überhaupt nötig sind? Bzw mit welchen Toleranzen werden Läufe gefertigt?

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Peppi
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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von Peppi » Di 3. Sep 2019, 10:19

Ich merke keinen unterschied zwischen meine hülsen. (Lapua 0,03 Hornady etc 0,05 -0,1!)

Ps.: Verwendete presse ist die redding big boss 2

viewtopic.php?f=16&t=39620&start=15
Zuletzt geändert von Peppi am Di 3. Sep 2019, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
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cal22
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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von cal22 » Di 3. Sep 2019, 10:34

Alaskan454 hat geschrieben:
Di 3. Sep 2019, 10:13
Was ich mich eher Frage ist ob so geringe Toleranzen überhaupt nötig sind? Bzw mit welchen Toleranzen werden Läufe gefertigt?
Wieviel Kraft brauch es eigentlich um so ein Geschoss zum "eiern" zu bringen?
Wenn ich die Patronen aus dem Magazin zuführe und diese mehr oder weniger stark mit dem Geschoss gegen die Zuführrampe knallen, war dann das Ganze nicht sowieso umsonst?

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Peppi
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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von Peppi » Di 3. Sep 2019, 10:38

Ich verwende mein magazin eigentlich nie. 🤣
Kein Gewähr für die Ergebnisse! WARNUNG: Nahe am höchstlässigen Gasdruck.

prestoopnik
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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von prestoopnik » Di 3. Sep 2019, 18:22

0.02mm Rundlaufabweichung bringe ich mit einer RCBS Rockchucker und Triebel Setzmatrizen alle Tage zusammen.

Meine Erfahrung ist, dass der wichtigste Parameter, der einen bessere Munition als gute Fabriksmunition herstellen lässt, der Ausziehwiderstand der Geschosse ist. Je gleichmässiger desto bessser. Ich verwende eine einstellbare Reibahle zum Ausreiben der Hülsenhälse nach dem Halskalibrieren.
Damit kann ich den Innendurchmesser des Halses auf 0.002mm plus minus genau bearbeiten. Die Reibahle ist eingestellt, dass sie gerade anschnäbelt. Seit ich das mache, habe ich einen Sprung in der Präzision gemacht.

Davor war ich nicht besser als gute Fabrikmunition. So ehrlich muss man sein.

Die Rundlaufgenauigkeit der gesetzten Geschosse und des Hülsenhalses ist beim mir zwischen 0.02 und 0.04 mm. Ich kontroliere es aber nur noch stichprobenartig, weil es nie schlechter ist, und auf der Scheibea anscheinend völlig egal. Denn, Herrgott noch einmal, die fünf Schuss unter ein zwei Cent Stück auf 100m wollen erst einmal geschossen werden. So oft wie ich das lese, müssten alle Weltmeister sein.

Die ganzen Abdreh- und Hülsenbarbeitungsgeräte, die man von den gängigen Herstellern im allgemeinen kaufen kann sind unnütz. Sinnlose Arbeit. Schrott.
Mit guten, leider auch teuren, Kalibirier- und Setzmatritzen von Triebel, Redding, etc. erzielt man weit bessere Ergebnisse als mit der Herumdreherei an den Hülsen.

Denn bessere Munition als gute Fabrikmunition herzustellen und das beim Schiessen auch zu nutzen muss man erst einmal auf den Boden bekommen.

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GehtDas
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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von GehtDas » Di 3. Sep 2019, 18:43

Sehe ich nicht so,
Ich bin der Meinung wenn man gute Geschosse hat, gute Hülsen, das Pulver genau abwiegt und vor allem einen guten Lauf hat, kommt die Präzision von ganz allein.
Selber getestet, alle mal besser als Fabriksmuni ;)
.22l.r. 9x19 .357 Magnum 454 Casull .22 Hornet .243Win .308Win 6,5x55 SE 7,5x55 .300 Win Mag 12/76

Traditon ist nicht das Bewahren der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.

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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von cal22 » Di 3. Sep 2019, 19:06

GehtDas hat geschrieben:
Di 3. Sep 2019, 18:43
Selber getestet, alle mal besser als Fabriksmuni ;)
Der Weg ist das Ziel, kaufen kann jeder.

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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von GehtDas » Di 3. Sep 2019, 19:07

cal22 hat geschrieben:
Di 3. Sep 2019, 19:06
GehtDas hat geschrieben:
Di 3. Sep 2019, 18:43
Selber getestet, alle mal besser als Fabriksmuni ;)
Der Weg ist das Ziel, kaufen kann jeder.
? Soll heißen :?:
.22l.r. 9x19 .357 Magnum 454 Casull .22 Hornet .243Win .308Win 6,5x55 SE 7,5x55 .300 Win Mag 12/76

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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von cal22 » Di 3. Sep 2019, 19:22

GehtDas hat geschrieben:
Di 3. Sep 2019, 19:07
cal22 hat geschrieben:
Di 3. Sep 2019, 19:06
GehtDas hat geschrieben:
Di 3. Sep 2019, 18:43
Selber getestet, alle mal besser als Fabriksmuni ;)
Der Weg ist das Ziel, kaufen kann jeder.
? Soll heißen :?:
Das man beim selber laden auch viel lernt. Und wenn nicht alles schief geht kann es sogar Spaß machen :lol:

prestoopnik
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Re: Rundlauf der Patrone (Geschoss)

Beitrag von prestoopnik » Di 3. Sep 2019, 19:29

Ich spreche von guter Fabrikmunition.
Ich habe einmal 25 Stück einer Packung HORNADY 308 WIN 168 GRS BTHP MATCH entladen und vermessen.
Ergebnis:
Pulvermassenunterschied 0.01gr Medianwert gemssen mit 15000Euro Laborwaage in Versuchsanstalt
Geschossgeometrieunterschied nicht messbar
Hülsenrundlauf 0.03 mm Medianwert
Gesamtlängenunterschied 0.05mm Medianwert
Geschossrundlauf 0.03 mm völlig konzentrisch zum Hülsenhals

Das muss man erst einmal mit seinen selbergeladenen Patronen prozesssicher schlagen. Nicht bloss zufällig.

Einzig und allein die Tatsache, dass ich nach dem Verschiessen auf mein Patronenlager angepasste Hülsen hatte, sie mit einer Triebel Matrize halskalibriert und den Hülsenhals ausgerieben habe, hat einen Ticken bessere Präzision gebracht. Aber keineswegs eine Welt. Jetzt komme ich unter 2 cent, aber nur wenn ich sehr, sehr, sehr gut schiesse.

Alles andre was man liest in Bezug auf die Hülsen hat genau Nullkommajosef Einfluss gehabt. Hornady, Norma oder Geco Hülsen liefern mir bei gleicher Bearbeitung dasselbe Ergebnis. Völlig wurscht.

Und, nebenbei, was sich als absolut vergebliche Mühe erweisen hat, ist das "Auslitern" der Patronenhülsen. Das liefert keinerlei brauchbaren Erkenntnisse, die sich auch nur annähernd im Ergebnis auf der Scheibe zeigen. Geschweige denn reproduzierbar sind.
Wenn ein Einfluss da sein sollte, dann geht er bei 99% der Schützen in den Schiesskünsten und andren Umgebungsbedingungen unter.

Was etwas ausmacht ist wie weit ich die Geschosse vor die Züge setze. Damit lässt sich individuell was herausholen.
Beim Rest muss man erst einmal schauen, dass man so gut wie industriell in Grosserie, qualitätskontrolliert hergestellte Produkte von namhaften Herstellern ist. Ordentliches Gewehr einmal vorausgesetzt.

Kann jeder selber einschätzen, ob er glaubt dass er das kann oder viellicht doch eher nicht. Ich selber bin da vorsichtig geworden mit Meinen, was ich alles kann.

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