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von Charles » Fr 8. Apr 2011, 13:31
@ Martini: Ja, das Schrotpatronen laden macht schon Spaß. Und bezüglich der üblichen europäischen Kurzwaffenpulver muß ich Dir Recht geben, es gibt wirklich kaum gesicherte Ladedaten, man kommt ums Ausprobieren auf eigene Gefahr nicht herum.
Ausprobiert habe ich schon aus der 16/70: N340 ist viel zu langsam, das qualmt nur, N330 müßte ich noch ausprobieren, N320 passt halbwegs und N310 ist sehr heikel. Wirklich heikel.
Das Problem bei den üblichen Kurzwaffenpulvern ist der geringe Füllgrad. Das heißt, sie haben zu wenig Füllvolumen für Schrotpatronen. Echtes Schrotpatronenpulver ist sehr leicht und voluminös zugleich.
Was bedeutet das zum Laden von Schrotpatronen? Sehr viel, immerhin muß man bei wenig Füllhöhe des Pulvers (Kurzwaffenpulver!) den Hohlraum der Schrotpatrone irgendwie kompensieren. Seien es mit Korkscheiben oder Filzpropfen, die man zwischen dem Pulver und Schrotbecher legt oder/und! oberhalb des Schrotbechers, also auf der Vorlage drauf auflegt.
Der Knackpunkt ist die richtige Gesamthöhe der Komponenten in der Schrothülse - für die Bildung des Sterncrimps! Damit sich ein schöner Sterncrimp bilden kann, muß alles passen. Ist gar nicht so einfach, das muß erst alles ausgetestet werden. Unter Umständen verhunzt man nicht wenige Schrothülsen, bis es passt.
Ein Rollcrimp ist einfach zu machen. Sehr einfach. Hülse einfach ablängen, Komponenten rein, Abdeckplatterl rein, Crimpgerät dran, fertig.
Sternverschlüsse erfordern viel Feingefühl. Aus diesem Grund gibt es die unterschiedlichsten Schrotbechern mit unterschiedlichen Bauhöhen und Bechergrößen. Anfangs habe ich mich wirklich nicht ausgekannt, jetzt aber weiß ich nun ein bisserl, wie der Hase läuft.
Ladedaten werde ich veröffentlichen, sobald ich die Ergebnisse vom Beschußamt in der Hand habe. Vorher veröffentliche ich keine Nitro-Ladedaten für Plastikhülsenschrotmuni! Ist einfach viel zu heikel, allzuleicht kann was schiefgehen.
@ lowieuser: Und etwas gelernt? Zumindest für Dich, und natürlich allen Interessierten hier, habe ich diesen Beitrag geschrieben.
@ Simarduk: Schau Dir das untere Foto von meinem Eröffnungspost an, da ist das Schrotladegerät zu sehen. Eine LEE Load All II. Ist ein praktisches Gerät, zwar eine einfache Konstruktion, funktioniert aber super! Auf der kann man: entzündern, kalibrieren, Zündhütchen einpressen, Pulver einfüllen, Schrotbecher leicht einpressen, Schrotkugerl einfüllen, und 2 verschiedene Crimps formen. Ok, hohe Stückzahlen kann man damit nicht realisieren, bis zu 6 Hebelbewegungen muß man machen für eine einzige Patrone.
Matrizen für eine normale Einstationenpresse gibt es, aber nur für Schrot-Messing-Hülsen. Ist eine ganz andere Baustelle.
Ja, die stinknormalen Plastikhülsen aus der abgeschossenen Fabriksmunition lassen sich einige Male wiederladen. Meine Versuchshülsen habe ich schon 5x wiedergeladen, Ausfallserscheinungen sehe ich bis jetzt keine, bis auf die Zündhütchen, die nicht mehr so fest sitzen in der Zündglocke.
Charles