Um meinen Senf dazu abzusondern: Meine Rock-Chucker steht seit über 30 Jahren (!) im Einsatz und ich sehe keine wesentlichen Abnutzungserscheinungen. Da ich nicht viel FFW schieße, habe ich nie eine Mehrstationenpresse in Erwägung gezogen. Für die Stückzahlen die ich brauche, reicht auch die Chucker. Für Gewherpatronen ist sie m. E. super - auch für heftige Kaliber.
Was Matritzen angeht, sehe ich keine signifikanten Qualitätsunterschiede. Lediglich der Arbeitskomfort ist mit den RCBC-
Competition-Matritzen besser (Stempelextension und Zuführfenster für die Geschosse). Habe ansonsten Lee und Hornady in Verwendung. Für FFW-Kaliber würde ich jedenfalls Hartmetallmatritzen anraten. Das vereinfacht (und verkürzt) die Arbeit erheblich.
Was das Neck-Klibrieren angeht: Wenn die Hülsen alle aus nur einem Gewehr stammen, mit dem sie auch wieder verschossen werden sollen, sollte es kein Problem geben. Wenn das nicht der Fall ist, eventuell schon. Ich würde jedenfalls dazu raten,
auch eine Vollaklibriermatritze anzuschaffen.
Die Technik der Längenbestimmung ist richtig beschrieben worden. Es ist allerdings zu beachten, daß jedes Geschoß eine neue Vermessung erfordert. Besipiel: Lapua Scenar-Geschosse haben ein anderes Profil als die Sierra Matchking. Das ergibt unterschiedliche optimale Patronenlängen.
Was die Notwendigkeit eines
Wiedereladerkurses angeht: Ich hatte nie einen und besitze bis heute nicht einmal eine Wiederladefibel. Dennoch habe ich schon Zehntausende von Patronen geladen, besitze noch beide Augen, alle zehn Finger, habe niemals eine Waffe mit selbstgefertigter Muni gesprengt und treffe immer wieder einmal die Scheibe damit

.
Was ich damit sagen will: Wenn man sich brav an die Empfehlungen der Hersteller hält, kreative Experimente unterläßt und sich angewöhnt, jeden Arbeitsschritt (insbesondere die Pulverauswahl und -Füllung) dreimal zu kontrollieren, kann so gut wie nix passieren.
Die technischen Feinheiten kommen mit der Übung. Ums Suchen der besten Laborierung kommt man eh nie herum...
Gruß,
Armin