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Geschosse selber gießen.....

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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Hellboy » Fr 24. Jan 2014, 09:44

Beruhigts euch wieda - der thread is eig ziemlich nützlich, weil der einzige echte zu dem thema, und eure rechnerei is jetzt ned wirklich das spannende für spätere leser ;-)

Senf
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Senf » Fr 24. Jan 2014, 11:23

Reaper hat geschrieben:Danke Mani, für die Tabelle.
Leider ist da keine Mischung mit Linotype und Reinblei.

Die Auswuchtgewichte gibt es ja bei uns (leider) nicht mehr, und die haben ja auch wieder eine spezielle Zusammensetzung.
Ich denk ich werd einfach mal Mischungen machen und die abdrücken und gucken, wie sie fliegen.
Wär halt einfacher gewesen, wenn man mal ne Richtung hätt.

@Senf:
Alles gut, Du hast recht und ich meine Ruhe.
Was Du versuchst hier nachdrücklich zu beweisen, hab ich schon in meiner Eingangsfrage vermutet und vorweg genommen.
Aber wenn es Dir hilft:
Du hast recht und ich hab keine Ahnung.
So ok?
;)


nochmal mir gehts net ums rechthaben... das de Rechnung sinnfrei ist hast ja schon vermutet... und de sarkastischen Vergleiche san halt net ankommen. Wenn dir meine Erklärungen unwirsch kommen san möcht i mi dafür entschuldigen, manchmal kommt halt die Lehrperson durch, da i von diesen Rechnereien tagtäglich genug sehe stoßts ma dann halt sauer auf... :oops:

@hellboy:
Jo hab mi eh glei wieder bei an Bier beruhigt... war ja schon a bissl später am Nachmittag:violin:

Edith: wenns gewünscht wird kann ich mal meine Kompagnons von der Metallurgie fragen ob sie a umfassendere Tabelle haben...
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Reaper » Fr 24. Jan 2014, 14:28

Ja, das wäre super!

Ich such schon lange danach, ich glaub nicht, dass es davon im ganzen Netz was Brauchbares gibt.

Interessant wären vor allem Mischungen zwischen reinem Blei und Letternblei.

Zwar ist Letternblei selbst auch eine Legierurng, aber die ist weitestgehend definiert.
Ca. Blei 66%, 6% Zinn, 28% Antimon, die BHN liegt dabei bei ca. 22.

Nun wäre es spannend, wenn man Anteile Blei hinzugibt.
Die 22 BHN sind nämlich für die meisten Kaliber zu hart, vor allem in der Kurzwaffe.

Es hat sich zwar über die Jahre eingebürgert, dass man immer härtere Legierungen eingesetzt hat, jedoch betrachte ich dies als "Angstentwicklung".
"Lieber a bisserl härter, als zweich..." :shifty:

Die Legende Elmer Keith, der "Erfinder" / Entwickler der .44 Magnum, sehr lange Zeit das stärkste Kaliber für Handfeuerwaffen, hat damals eine Bleilegierung mit einer BHN von 11 verwendet!
Das Kaliber wurde nur mit selbstgegossenen Bleibutzen entwickelt.

Meine 45er ACP macht mit Geschossen aus Reinblei (5,5 BHN) traumhafte Streukreise.
Nach den ersten 30 Schuss bildet sich ein leichter Bleiring, ca. 2cm nach dem Laufkonus - und der sieht dann 1000 Schuss später noch genau so aus.
Zwar kriegt das Geschoss, beim Aufschlagen auf der Rampe, an der Spitze eine kleine Delle, aber die Scheibe juckt das üüüüüüüüberhaupt nicht! 8-)
Die 200er SWC fliegen dabei mit knapp 260m/s, ohne Probleme!

Meine 40 S&W verschießt für´s IPSC (Faktor 175!) 180er Pillen mit ca. 300m/s.
Ich denke, dass ich die Geschwindigkeit mit einer BHN von 8, und ganz ohne Gaschecks!, eigentlich packen müsste.

Wär schön einen Anhaltspunkt zu haben, damit ich eine Richtung habe.

Es wird also einer Legierung aus hauptsächlich Blei, Zinn und Antimon Blei zugegeben.
Deshalb war es meine "Idee", dass man das linear berechnen könnte.
Ich gebe ja keine neue Komponente hinzu, sondern verändere nur das Verhältnis.

Also, nix für ungut Senf, wenn am Ende was Produktives bei rauskommt, dann darf man sich auch mal kabbeln.
:obscene-drinkingbuddies:
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von schraubermani » Fr 24. Jan 2014, 15:14

Für die 40er wird es mit 8 Brinell schon eng.
Ich z.B. nehme für die .357 und die .44 Mag mit jeweils knapp über 300m/s Vo ca. 10 Brinell Härte.
Andererseits baller ich auch Geschossse mit 11-12 Brinell aus ner 30-30 UHR mit 550m/s, allerdings mit GC :-)

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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von escard » So 26. Jan 2014, 11:30

Xandl hat geschrieben:


Die ALLERBESTE Kokille, die ich je hatte war eine Hensley & Gibbs (# 68 für .45 ACP, sechsfach, Stahl, .452", 203 grains Kegelstumpf mit Bevelbase), dieses Teil war ...[/quote]

....keine Kegelstumpf- sondern eine Semiwadcutter-Kokille.[/quote]

pardon, Du hast natürlich recht!
schon wieder hab ich sie versehentlich als KS-Form bezeichnet (die Erinnerung verblasst halt langsam.....)

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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von escard » So 26. Jan 2014, 11:33

Murmelgiesser hat geschrieben:
mgritsch hat geschrieben:
die gießerei tu ich mir nicht an, .


Es muß Dir Spaß machen, sonst bringt das nix :at1:


stimmt - und wenn mal ein besonders gelungenes Produkt rauskommt, bist gar pitzelig drauf und willst es nicht einfach so "verballern".....

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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Senf » So 26. Jan 2014, 14:40

Reaper hat geschrieben:Es wird also einer Legierung aus hauptsächlich Blei, Zinn und Antimon Blei zugegeben.
Deshalb war es meine "Idee", dass man das linear berechnen könnte.
Ich gebe ja keine neue Komponente hinzu, sondern verändere nur das Verhältnis.


Jo die Sache wird nur einen Haken haben, du gibts nicht nur Blei hinzu und da leidergottes gerade die NE-Metalle bei ihren Legierungen "sehr bestandtteilsfühlig" sind, könnten Effekte auftreten die man nicht vorherbestimmen kann. Das Blei welches du (warscheinlich) verwendest, ist bestimmt mit allerhand verunreinigt und da liegt auch schon das Problem. Ich hab mit einem Metallurgen geredet und ihm dabei diesen Fred gezeigt, abgesehn davon das er bei deiner Rechnung fast vom Sessel gefallen ist ( bist mittlerweile eine Legende in seinem Kollegenkreis..., beim Kartenspieln am Abend hat er immer noch geschmunzelt), hat er mich auch drauf hingewiesen dass es sehr starke Schwankungen in der Bleizusammensetzung gibt, wenn Dieses aus dem Recycling-Kreislauf stammt. Er hat dann 15min über diese und jene Verunreinigungen, in Form von Metallen geredet und was diese für Auswirkungen auf die Materialeigenschaften haben.

Jedenfalls wärs interessant woher du dein "Reinblei" beziehst bzw wie du es aufbereitest. Da ich auch gerade anfange mir übers Bleigießen Gedanken zu machen (vorerst nur Vorderlader-Kugeln), werde ich ihn immer wieder mal mit Fragen zur metallurgischen Aufbereitung und Legierung bzw. die zu erwartenden Ergebnisse und die ratsamen Prozessschritte ausfragen.

Was er mir gleich sagen konnte, solang man Temperaturen von über 600-800 °C beim Schmelzen nicht überschreitet, muss man keine gesonderte Schutzkleidung tragen wenn das ganze im Freien stattfindet. Ein Arbeitsmantel, Handschuhe und nicht Inhalieren reichen da völlig, da in diesem Temperaturniveau die Aufnahme von feinem Bleistaub bei weitem das größere Risiko ist.

Tabelle kommt, wenn er es nicht vergisst, diese Woche.
Wenn wer fragen hat, bietet er sich an die zu beantworten und ich "darf" sein Sekrätär sein, der das Ganze weiterleitet.
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Reaper » So 26. Jan 2014, 14:59

Uuuund - Hopp! - schon zur Legende geworden!
:D


Nein, nein, keine Angst, Ihr dürfts mich ruhig weiter duzen.
:mrgreen:


Es handelt sich um echtes Kugelfangblei, also das beste Blei wo gibt oder so.
:roll:
Klar ist da Dreck drin, nicht eben wenig.
Fluxen und rühren bringt das Zeuch hoch und dann weg damit.

Ich versuch nicht weit über 400° zu gehen, weil mir gesagt wurde, dass sich dann das Zinn löst und aufsteigt.
Und tatsächlich bildet sich bei höheren Temperaturen eine mattgolden schimmernde Schicht auf der Schmelze, die man abschöpfen kann.
Zinn wollen wir aber behalten, gell?

Beim Fluxen dampfts aber schon kräftig, ich zünds dann immer an und freu mich über die Stichflamme.
Und obwohl ich im Freien arbeite, hab ich immer einen Ventilator seitlich stehen, der von mir weg bläst.
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Senf » So 26. Jan 2014, 15:13

Reaper hat geschrieben:Uuuund - Hopp! - schon zur Legende geworden!
:D


Nein, nein, keine Angst, Ihr dürfts mich ruhig weiter duzen.
:mrgreen:


Es handelt sich um echtes Kugelfangblei, also das beste Blei wo gibt oder so.
:roll:
Klar ist da Dreck drin, nicht eben wenig.
Fluxen und rühren bringt das Zeuch hoch und dann weg damit.

Ich versuch nicht weit über 400° zu gehen, weil mir gesagt wurde, dass sich dann das Zinn löst und aufsteigt.
Und tatsächlich bildet sich bei höheren Temperaturen eine mattgolden schimmernde Schicht auf der Schmelze, die man abschöpfen kann.
Zinn wollen wir aber behalten, gell?

Beim Fluxen dampfts aber schon kräftig, ich zünds dann immer an und freu mich über die Stichflamme.
Und obwohl ich im Freien arbeite, hab ich immer einen Ventilator seitlich stehen, der von mir weg bläst.


Ok Kugelfangblei... Aus GKFFW Kugelfang oder KK- oder GKLW Kugelfang... oder ballerts ihr alle in den gleichen?

Allerdings ist das nehm ich an alles(zum größten Teil) Fabrikmuni, also aus einem kontrollierten Prozess. Das is schon mal net schlecht, da die giftigen Anteile (Arsen) schon weg sind. Was meinst du mit Dreck? Erde? Plastik Kupfer? Fluxen vermutlich mit Kerzenwachs?

Des mitn Vent is a klasse Idee, das mitn Zinnanteil werd ich nachfragen, aber es klingt logisch, da es ja eine andere Dichte hat.

Ich richte mich grade folgend ein:

Gasbrenner auf Gasflasche, Gusseisen Topf, Ordentliches Thermometer (bin noch am suchen, bzw bauen), Schöpfkelle, Kokillen. Was noch fehlt ist der Vent, weil das a echt gute Idee ist. Eine Bleiquelle such ich noch, vermutlich ausm Schrotthandel. In einem Steinbruch in der Nähe gibts eine recht starke Bleiglanz-Ader aber das wird dann wohl "einwenig" aufwendig. Das legieren und härteprüfen übernimmt mein Metallurgie-Spezi.

Das was mich interessiert ist, wie kommts ihr auf die geforderte Härte, je nach Kaliber. Habt ihr das aus dem zu erwartenden Gasdruck berechnet oder wie?
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Reaper » So 26. Jan 2014, 19:26

Da ballern alle rein, wenn ich schnell genug bin greif ich auch das Diabolo-Blei vom Luftistand ab.

Verunreinigungen in etwa so wie von Dir beschrieben, analüsiert hab üchs noch nücht. :roll:

Reinblei hat ne Härte von 5,5 Brinell und nach dem Fluxen (ja, Kerzenwachs geht auch) hat es die mindestens, eher mehr, weil auch in den Fabrikmumpeln teils Zinn und Antimon vorhanden ist.

Welche Härte für welches Geschoss, da wurden ganze Bände drüber geschrieben.
Dies hängt zum Einen von der Geschossgeschwindigkeit ab (Geschoss schmiert im Lauf) und zum Andern vom Anfangsgasdruck / Kammerdruck (Geschoss schmilzt am Boden).
Die Wahrheit sagt Dir Dein Lauf nach dem Verschießen einer Anzahl Bleimumpeln.
:)

Die 45 ACP oder z.B. die 45 LC sowie quasi alle SP-Geschosse gehen mit Reinblei (wenn Du unter 270m/s bleibst).

Um welches Kaliber geht´s denn, dann könnt man etwas genauer werden?

Deutschsprachige Literatur ist so gut wie nicht vorhanden, es gab mal das Wiederladerbuch von K.D.Meyer (R.I.P.!), welches aber mittlerweile schon Seltenheitswert hat und auch nicht vertieft auf die Thematik des Gießens eingegangen ist.

Englischsprachig gibt es da schon ganz viel auch Bücher.
Ich hab z.B. das Lyman Handbook of bullet casting, oder so ähnlich, da ist einiges Gutes drin, aber auch nicht so richtig.

Die Amis gehen Alle von Wheelweights, also Radwuchtgewichten, als Ausgangsbasis aus, weil es die bei denen noch tonnenweise gibt, das nützt uns aber leider wenig, weil die auch schon legiert sind und wir dann mit deren Werten/Mischungsverhältnisse nix anfangen können.
Bei uns kriegst Du in der Regel Blei recht günstig bis umsonst und dann Letternblei zu vernünftigen Preisen.
Wenn Du mit Reinstoffen arbeiten willst, dann explodieren die Kosten (also 100% Blei, Zinn, Antimon).

Deswegen fänd ich auch definierte Härtewerte für Mischungen aus Blei und Letternblei so hilfreich.
Ich denke für so eine Tabelle wären viele Gießer in Europa danbkar, nur so als Richtwert natürlich, Letternblei ist ja auch nicht gleich Letternblei, aber es muss ja auch nicht auf´s Promillchen stimmen.

Du kannst doch englisch?

Die Seite hier find ich ganz gut:
http://www.n-ssa.org/NORTHWEST/Casting%20Bullets.htm

Gibt einem mal so nen guten Rundumblick.

Wenn Du tiefer einsteigen willst:
http://www.lasc.us/Fryxell_Book_Contents.htm

Und für die, die "Blei leben":
http://castboolits.gunloads.com/

Thermometer, ja, da kann man schon falsch kaufen.
Ich dacht auch ich wär schlauer als Andere und hab mir nen billigeren Backofenthermometer bis 600°C zugelegt.
Dem gefiel es aber im Blei nicht, war schade ums Geld.

Am Markt gibt es zwei ernstzunehmende Produkte, einmal den von RCBS und dann den von Lyman.
Einer von Beiden soll besser sein als der Andere, aber ich bin mir nicht mehr sicher welcher.
Infarot kannst vergessen, die Werte stimmen nicht (in der Schmelze ist es meist heißer wie an der Oberfläche).

Vlt. hat Mani ne Empfehlung, oder Dein Chemiker?
Wär ich auch dran interessiert!

Kokillen!?! :)

Mach mal langsam, kauf Dir erst mal nur eine und probier ein bißchen rum.
Vlt. merkst auch, dass es für Dich nix ist und bei den Kokillen kannst Geld vergraben, wobei, ich tät´s Dir dann für nen guten Preis (ich mein für mich gut) gerne abnehmen.....
:roll:

Der Rest passt denk ich.
Weil mehr geht immer, aber dann geht´s ins Geld (Elektroofen und hast Du nicht gesehen).

Ein paar gute Lederhandschuhe, Schutzbrille (MUSS!), lange Ärmel und Hosen, stabile Schuhe.
Immerhin arbeiten wir mit Flüssigmetall, gell?

Meine Sicherheitsregel lautet: "Alles ist heiß!"
Damit läuft man erst gar nicht Gefahr, den hölzernen Kokillengriff mit dem heißen Gießlöffel zu verwechseln usw.
Und je nach Masse ist das Material laaaaange heiß, grad Barren oder Dein Gusseisentopf, Du wirst staunen.

Material zum fluxen (Kerzenwachs, Sägemehl oder prof. Mittelchen), ein Feuerzeug mit laaaaaangem Stiel, nen kleinen Holzhammer o.ä. um den Abschneider aufzuschlagen.

Hab ich was vergessen?
Bestimmt!

Guggst Du mal auf Youtube,
http://www.youtube.com/user/wiederladerTv (deutsch)

oder
http://www.youtube.com/user/FortuneCookie45LC

"Welcome to the hot-lead-zone!"

Ich liebe diesen Typen!
:mrgreen:
Zuletzt geändert von Reaper am So 26. Jan 2014, 19:42, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Reaper » So 26. Jan 2014, 19:37

Noch etwas:
Es gibt einige Fragen, die vor dem Kauf einer Kokille beantwortet werden sollten.

Falls Du noch keine bestellt hast, könnt ma da noch helfen.

Falls Du schon bestellt hast, welche?
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Hellboy » So 26. Jan 2014, 20:04

lol, sie geben ja ziemlich gas, herr legendärer reaper ;)

ich werd mir demnächst mal kokillen bestellen, 200gr swc 6 fach von lee. weis aber noch ned ob mit microrillen oder normale, bin immer noch ned zum giessen und vermessen der microrillen-kokille gekommen :evil:

auf jeden fall werd ich morgen vm wieder 50-60 kg zu barren schmelzen, baut den vorrat noch a bissl auf :) (kugelfangblei gk ffw)

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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Reaper » So 26. Jan 2014, 20:39

Hm, Lee Kokillen sind leicht zum Handhaben, weil sie schnell heiß werden, aber es sind auch ein paar Dinge zu beachten.

Der Abschneider unten und die Kokille oben müssen vorbehandelt werden, weil es sonst zu "galling" (englisch) kommen kann und die Kokille zerstört wird.
Graphit soll sich bewährt haben, nimm nen Bleistift und reib die Kontaktflächen gut ein.

Die Kokille vorher gut reinigen, ich nehm Bremsenreiniger, Aceton und andere gehen auch.

Die Kavernen vorher mit einer Flamme (Zündhölzchen oder Feuerzeug, keine Kerze) einrußen, so fallen die Klickers besser raus.

Die Schrauben sollten vorher und hinterher leicht gefettet werden sonst rosten sie.
Aber kein Öl usw. in die Kokille!
Zweitaktöl soll besonders gut sein.

Um die Kokille auf Temperatur zu bringen kann man bei LEE, dieselbe mit einem Eck in die Schmelze halten (Alu und blei verbinden sich nicht) - das aber nie mit einer Eisenkokille anderer Hersteller machen!!!

Geh vorsichtig mit ihr um, das Alu wird weich wenn es heiß ist!
Einmal Fallenlassen und die Kokille kann unrettbar futsch sein.

Hast Du Fehlstellen, war die Kokille nicht richtig entölt, ist zu kalt, oder Du hast Lufteinschlüsse.
Letzteres kannst durch leichtes Schräghalten beim Füllen vermeiden.

Hast Du Gussfahnen, schmieren die Böden, hast Du Bleisprenkel auf der Oberseite oder unterm Abschneider, sehen die Geschosse "wie gefroren" aus, dann ist die Kokille zu heiß.

Ein nasses Handtuch o.ä. in der Nähe, die Kokillenunterseite 4-5 Sekunden draufhalten und weiter geht´s.

Bei Bleisprenkerln zwischen den Kokillenhälften, mit einem Baumwolltuch, wenn die Kokille heiß ist, einfach abwischen.
Natürlich mit Handschuhen an.

Niemals Wasser in der Nähe der Schmelze, niemals bei Regen im Freien usw..
Ein Tropfen Wasser in die heiße Schmelze und das flüssige Blei fliegt meterweit!

Wohingegen die Bleigeschosse gerne zum Kühlen in Wasser gegeben werden können.

Lee ist gut weil billig, schnell auf Temperatur, leicht und damit gut und lang zu handhaben.
Dafür sind sie nicht so wertig, maßhaltig, dauerhaft.

Eisenkokillen haben wieder andere Vorzüge (und Nachteile).

Als Zangen würd ich immer LEE nehmen, die kosten max. die Hälfte, können aber grad so viel wie die Andern.
Kann nur sein, je nach Kokillenhersteller, dass man etwas nacharbeiten muss (Löcher aufbohren, Schenkel abschleifen).

Von der Form her würd ich am Anfang nicht sooo viele Rillen nehmen.
Wenn ich Dir raten darf, nimm die H&G 68, da wirst eher glücklich.

Hab ich was vergessen?
Bestimmt!


http://www.youtube.com/watch?v=dZ3jTvuKb_E

Guggst Du!
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von schraubermani » So 26. Jan 2014, 21:08

So, ja.....das sind viele wertvolle Tips dabei.
LEE taugt sicherlich für den Anfang, bei .45 ACP und für den Eigengebrauch sowieso.
Aber stelle sicher, dass Deine Waffe die HG#68 auch gut zuführt, das beste Geschoss ist wenig wert, wenn es die Waffe nicht "frisst".
Mach Dir wegen dem Blei keinen Kopf, Blei ausm Kugelfang ist super für alles bis 270m/s.
Da kannste auch reines Diaboloblei nehmen, da passiert nix.
Selbst wenn du aus verschiedenen Kugelfängen Blei nimmst und die Härte sich um 10-20% unterscheidet ist das egal.
Auch bis zu 5% Gewichtsunterschied wirst Du als Schütze in der Präzision nicht bemerken, ich persönlich zitter das beim Schießen einfach weg.
Natürlich kannst Du die Geschosse nach dem Kalibrieren auch gerne nach Gewicht sortieren.
Aber bei Kurzwaffen macht das wenig Sinn.

Microrillen sind eher was für Geschosse, die in irgendeiner Weise nach dem Gießen beschichtet und nicht gefettet werden.
Aber die kannste auch fetten, das Fett, das in die Microrillen reinpasst ist absolut ausreichend.

Wenn du Spaß an der Sache gefunden hast, kannst Du Dich nach höherwertigeren, haltbareren Kokillen umsehen.
Für den Anfang ist Alu ok, weil sehr leicht zu handhaben und die Geschosse fallen auch immer gut raus.
Wenn du mal teurere Kokillen hast, beschäftige Dich mit der Pflege und Handhabung, jede Kokille hat ihr Eigenleben, die Eine mag es so.....die Andere so.....wie bei den Frauen.

Klar kannste Dir Lyman oder RCBS Thermometer kaufen, ich habe mit diesen hier gute Erfahrungen gemacht:
http://www.ebay.de/itm/Edelstahl-Backof ... 33694f80d5

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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Reaper » So 26. Jan 2014, 21:50

schraubermani hat geschrieben:Klar kannste Dir Lyman oder RCBS Thermometer kaufen, ich habe mit diesen hier gute Erfahrungen gemacht:
http://www.ebay.de/itm/Edelstahl-Backof ... 33694f80d5



Hi Mani,
so einen hab ich auch.

Der hat sich aber bereits nach der ersten Session verstellt.
Der Zeiger ist hoch auf 40°, obwohl es in meim Keller aktuell vlt. 10° sind.
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