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Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

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Reaper
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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von Reaper » Di 30. Dez 2014, 22:08

Ich red Keinem rein, Jeder nach seiner Facon.

Aber mal ehrlich:
Geschosse Upside down setzen,
Boden besprühen,
30 min. in den Ofen,
Geschosse aufrecht stellen,
besprühen,
nochmal 30 min. in den Ofen,
das Ganze zweimal.

Dagegen:
Geschosse in nen Eimer schmeißen und tumbeln,
10 min. in den Ofen,
auch zweimal.

Du backst viermal 30 Minuten, ich zweimal 10.
Du stellst viermal akkurat die Geschosse auf, ich schmeiss sie zweimal in einen Eimer.

Ich schätze Du brauchst ungefähr zehnmal solange wie ich, für dieselbe Anzahl Geschosse.
Wenn es Dir das wert ist, sie sehen ja schon schön aus.
Ich würd durchdrehen.

Aber ich meine es ernst, ein Jeder soll es machen wie er mag.
:obscene-drinkingcheers:
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45er
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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von 45er » Di 30. Dez 2014, 22:45

Freut mich, dass der Markus da ist. Herzlich willkommen . Mir wäre die Pulverbeschichtung mit Airbrush auch zu aufwändig. Einer der größten Vorteile vom HI-TEK ist, dass die Geschosse schneller antrocknen und nicht so leicht zusammenkleben wie bei MCC. Gezählt habe ich die fertigen Geschosse nicht. Aber in eineinhalb Tagen habe ich mehrere Tausend Geschosse mit HI-TEk beschichtet. Und das Kalibrieren geht ein Vielfaches schneller als mit der 450er. Ich für meinen Teil bin froh, dass mich Reaper mit seinem Artikel zum Beschichten angestiftet hat. Das war ein echter Fortschritt !

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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von 98fs » Di 30. Dez 2014, 22:46

Naja, so genau geht deine Rechnung nicht auf. HITEK muss gut trocknen wenn du nicht grad in der Wüste wohnst. Mindestens 2-3 Stunden damit das Zeug richtig haftet, oder 15-20 Minuten im Trockenofen. Der HiTek Zyklus ist faktisch nicht schneller als andere. Wenn HiTek nocht richtig haftet reißt die Schicht vom Geschoss ab. Präzmäßig macht das nix aus, hab zumindest bis heute nix gemerkt, und die Krümel die im Lauf bleiben sind auch nicht schlimmer als Bleiabrieb. Das Geschoss fliegt dann aber de fakto nackt aus dem Lauf.
Meiner Meinung nach sollte eine Beschichtung am Geschoss bleiben.

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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von Hellboy » Di 30. Dez 2014, 22:50

Um die backzeit komm ich mit der epoxybeschichtung sowieso ned herum, selbst im kübel wärns immer noch 2-3x30 min. Das aufstellen geht recht schnell, baue demnächst noch ein brett dafür, dann sollts noch schneller gehen. Wie gesagt, das war die testcharge, an einer Optimierung arbeite ich schon

Edit: für mich zahlt sich das aufstellen aus, das auseinanderziehen am gitter geht mich ziemlich an..

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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von Reaper » Di 30. Dez 2014, 23:39

98fs hat geschrieben:Naja, so genau geht deine Rechnung nicht auf. HITEK muss gut trocknen wenn du nicht grad in der Wüste wohnst. Mindestens 2-3 Stunden damit das Zeug richtig haftet, oder 15-20 Minuten im Trockenofen. Der HiTek Zyklus ist faktisch nicht schneller als andere. Wenn HiTek nocht richtig haftet reißt die Schicht vom Geschoss ab. Präzmäßig macht das nix aus, hab zumindest bis heute nix gemerkt, und die Krümel die im Lauf bleiben sind auch nicht schlimmer als Bleiabrieb. Das Geschoss fliegt dann aber de fakto nackt aus dem Lauf.
Meiner Meinung nach sollte eine Beschichtung am Geschoss bleiben.
Veto!

Ich arbeite mit vier Rosten (mindestens).
Rost 1 ist im Ofen,
Rost 2 war grad im Ofen und steht zum Abkühlen auf der Seite,
Rost 3 ist leer, da ich grad dessen Geschosse beschichte,
Rost 4 steht mit beschichteten Geschossen auf dem Ofen, zum Antrocknen.

Keine Wartezeit, kein Leerlauf, alle 10 Minuten geht ein Rost in den Ofen.
Momentan überleg ich mir ernsthaft einen zweiten Ofen anzuschaffen um den Takt zu halbieren.
Wenn ich an einen dranlaufe (Küchenauflösung usw.), dann kommt der definitiv her.

Ich hab keine Krümel im Lauf, die Läufe sind spiegelblank.
Auch hab ich schon Geschosse aus dem Kugelfang geangelt, an denen war die Beschichtung intakt.
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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von Reaper » Di 30. Dez 2014, 23:43

Hellboy hat geschrieben:Edit: für mich zahlt sich das aufstellen aus, das auseinanderziehen am gitter geht mich ziemlich an..
Auch das braucht es beim HI TEK nicht.

Wenn die Charge 2-3 Minuten im Ofen ist, mache ich kurz auf und schüttel den Rost kräftig durch, das war´s.
Kein Anhaften, nix.
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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von 45er » Di 30. Dez 2014, 23:54

@98fs: Stimmt so nicht wie du schreibst. Das geht so wie es Reaper beschrieben hat. Die Geschosse trocknen keine halbe Stunde, dann kannst du sie mit den Fingern problemlos anfasssen - Temperatur im einstelligen Plusbereich. Dann geht es für 12 Minuten in den Ofen und ein Beschichtungsdurchgang ist fertig. Die Beschichtung bleibt auch dort wo sie hingehört:
Bild

Das dunklere Zeug ist HI-TEK das glänzende MCC.

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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von Reaper » Mi 31. Dez 2014, 00:03

12 Minuten bei den roten Beschichtungen.
10 Minuten bei allen Anderen.

Wenn sie zu dunkel werden war der Ofen zu heiß (messen!) oder die Backzeit war zu lang.
;)
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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von wiederladertv » Do 1. Jan 2015, 18:40

@Hellboy

Deine Geschosse sehen ja echt klasse aus. :clap:

Hast du denn Lack vorab verdünnt oder die MCC-Mischung 1:1 aufgetragen?

Ich denke mit ein paar passend gebohrten Holzbretter lässt sich der ganze Prozess innerhalb kürzester
Zeit realisieren. Damit sollte einer Massenproduktion nichts im Weg stehen.

Also mir gefällt, was du da gezeigt hast.

Die Beschichtung von 98fs sieht aber auch richtig gut aus...kann mich gerade nicht entscheiden, welche mir besser gefällt...rein optisch.

Ihr habt auf jeden Fall beide meinen tiefsten Respekt. :dance:
Zuletzt geändert von wiederladertv am Do 1. Jan 2015, 19:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von wiederladertv » Do 1. Jan 2015, 18:46

Fast vergessen...ich wünsche euch allen noch ein gesundes neues Jahr! reload-smile

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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von Hellboy » Do 1. Jan 2015, 21:07

ich verdünne den lack rel stark, konkret mische ich 20mL lack, 10mL härter, ca15-16mL verdünner und 2ccm moly - mischung in einem plastikflascherl, lagerung im kühlschrank. ist für 24h verwendbar, länger hab ich s noch nicht getestet bzw benötigt
die verdünnung macht beim sprühen keinen unterschied, 2 schichten muss ich sowieso auftragen

richtig, bzgl massenproduktion kommt ein lochbrett mit pass-stiften, da schmeiss ich die geschosse locker rein und heb das brett dann ab. dazu ein paar arbeitauflagen mehr, damit sollts ganz gut gehen

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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von 98fs » Fr 2. Jan 2015, 08:48

45er hat geschrieben:@98fs: Stimmt so nicht wie du schreibst. Das geht so wie es Reaper beschrieben hat. Die Geschosse trocknen keine halbe Stunde, dann kannst du sie mit den Fingern problemlos anfasssen - Temperatur im einstelligen Plusbereich. Dann geht es für 12 Minuten in den Ofen und ein Beschichtungsdurchgang ist fertig. Die Beschichtung bleibt auch dort wo sie hingehört:
Bild

Das dunklere Zeug ist HI-TEK das glänzende MCC.

Hmmm, bei meinen HiTek Versuchen sind die Hamermschlag - und Aceton Tests eigentlich ganz gut, wenn ich mir aber die abefeuerten Geschsse anschaue dann ist die Schicht da wo die Züge greifen weggekratzt. Soweit eigentlich kein Thema, immer noch besser als nackte Bleigeschosse, bloß ist uns aufgefallen dass die Schicht je nach Aushärtung eine dünne Bleischicht mit abzieht.
Für den schützen und Wiederlader uninteressant, dieser Effekt wird aber bei uns im Lande von der Kripo derzeit untersucht, weil etliche Muster ungenügend Waffenspuren trugen und ein Vergleich unmöglich war. Uns ist aufgefallen das dieser Effekt stark von der Trockenphase abhängt und mit den Prüfmethoden die der Joe angibt nicht im vorraus abzuschätzen ist.
MCC, Pulverbeschichtungen oder andere Verfahren die eine dickere Schicht auftragen haben dieses Problem nicht.

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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von wiederladertv » Fr 2. Jan 2015, 11:29

Ich habe auch mal eines der Hi-Tek Beschichteten Geschosse aus dem Kugelfang gefischt und kann bestätigen, dass die Beschichtung weitestgehend abgerieben war; im Lauf waren aber keine Spuren von Blei etc.. Scheint also seinen Zweck als "Mantelersatz" zu erfüllen.

Schaue gleich mal, wo ich das abgeschossene Projektil habe und lade dann ein Foto hoch.

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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von wiederladertv » Fr 2. Jan 2015, 11:46

Mist...kann es gerade nicht finden. sobald ich durch das Chaos bei mir im Keller durch bin und es gefunden habe, kommt das Foto.

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Re: Wie beschichtet man Bleigeschosse, einfach und günstig!

Beitrag von 45er » Sa 3. Jan 2015, 16:04

Jetzt habt ihr mich neugierig gemacht und ich habe im Bleistaub gewühlt:

Bild

Das rechte Geschoss ist mit MCC beschichtet. Die MCC-Beschichtung scheint etwas flexibler zu sein, aber das beschriebene Phänomen mit abgezogenen Bleistreifen habe ich nicht.

Schießen tut das HI-TEK Lyman 460 übrigens auch ganz gut. 25 m 20 Schuss Weaverstance aus einer 6 Zoll Les Baer - und das war schon die fünfte Serie zu 40 Schuss an diesem Abend:

Bild

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