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Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Di 6. Jan 2015, 19:03
von Arnold100
Eigene Erfahrungen sind bis dato keine vorhanden - Waffe wurde erst kürzlich bestellt - jedoch bin ich beim theoretischen Aufsammeln von Informationen über Halbautomaten auf dieses Thema gestossen ("Sniper: Militärisches und polizeiliches Scharfschützenwissen" von Stefan STRASSER - Seite 58; diverse - überwiegend nordamerikanische - Forenbeiträge zum Thema "Crimp").
Überwiegend wird die Verwendung von eingecrimpter Muntion empfohlen bzw. sogar - wie beim erwähnten Buch - als unbedingt notwendig erachtet.

Bzgl. der genannten Bezugsquelle solcher Munition werde ich mich in einer Mail an die Fa. Doubleaction wenden und Euch das Ergebnis bekannt geben.

Gibt es überdies Erfahrungen betreffend der Zuführung von Ballistic Tip (Plastic Tip) Geschossen - etwa Barnes TTSX - aus Halbautomaten?

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Di 6. Jan 2015, 19:24
von gewo
hi

.308 surplus ist lagernd
DAG 9,6g.
kostet € 49,-/ 125stk

und auch barnaul .308
selbes geschossgewicht
kostet € 10,20/ 20 stk

(abgabe von 308 fmj nur an inhaber wbk bzw wp)

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Di 6. Jan 2015, 19:32
von Arnold100
Danke für die Info.
Könntest Du mir freundlicherweise erklären, was es mit "Surplus" Munition auf sich hat?

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Di 6. Jan 2015, 19:40
von gewo
Arnold100 hat geschrieben:Danke für die Info.
Könntest Du mir freundlicherweise erklären, was es mit "Surplus" Munition auf sich hat?

hi

surplus munition ist fuer den zivilen handel wiederverpackte bzw tw umgearbeitete ehemalige militaerische munition nach ablauf derer gebrauchsfrist ( meist ca 25 bis 40 jahre )

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Di 6. Jan 2015, 19:51
von Arnold100
Neuware der Fa. MEN od. DAG wird mit meinen Anforderungen wohl nicht zu bekommen sein?

Nichts desto trotz klafft hier meiner Meinung nach eine Produktlücke.
Auf entsprechende Neuware ab Werk scheint wirklich kein Hersteller einzugehen...

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Di 6. Jan 2015, 19:59
von wallenstein
Hi,
die DAG kannst auf alle Fälle probieren.
Schiesse mit ihr (Los 57B-89, bei Gewo gekauft) mit dem Halbautomaten (FN-FAl / StG 58) Streukreise von 4-5 cm wenn ich funktioniere. Gibt auch keine Probleme bei Zuführung oder "wandernde" Geschosse. :violin:

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Di 6. Jan 2015, 20:04
von gewo
Arnold100 hat geschrieben:Neuware der Fa. MEN wird mit meinen Anforderungen wohl nicht zu bekommen sein?
Bevor ich zum Thema "Crimp" gestossen bin, wollte ich das RWS "HIT" Geschoss .308 10,7 g für meine Zwecke verwenden...
Nichts desto trotz klafft hier meiner Meinung nach eine Produktlücke.
Auf entsprechende Neuware ab Werk scheint wirklich kein Hersteller einzugehen...


hi

MEN lasst schon seit langer zeit seine munition nicht mehr CIPen daher ist sie am zivilmarkt nicht mehr verkaeuflich

ich sehe keine produktionssluecke
es spricht nichts dagegen uebliche herkoemmliche munition aus 308 selbstladern zu verschiessen
amerikanische internetforen sind sehr oft ..... naja .... tatsachenelastisch

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Di 6. Jan 2015, 20:14
von Hellboy
gewo hat geschrieben:
Arnold100 hat geschrieben:Neuware der Fa. MEN wird mit meinen Anforderungen wohl nicht zu bekommen sein?
Bevor ich zum Thema "Crimp" gestossen bin, wollte ich das RWS "HIT" Geschoss .308 10,7 g für meine Zwecke verwenden...
Nichts desto trotz klafft hier meiner Meinung nach eine Produktlücke.
Auf entsprechende Neuware ab Werk scheint wirklich kein Hersteller einzugehen...


hi

MEN lasst schon seit langer zeit seine munition nicht mehr CIPen daher ist sie am zivilmarkt nicht mehr verkaeuflich

ich sehe keine produktionssluecke
es spricht nichts dagegen uebliche herkoemmliche munition aus 308 selbstladern zu verschiessen
amerikanische internetforen sind sehr oft ..... naja ....tatsachenelastisch


wird notiert, fürs wort des jahres :D

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Di 6. Jan 2015, 20:52
von buckshot
sorry, selten so einen stuss gelesen...

aus dem oa 10 kann man im grunde jede fabrikspatrone (im entsprechenden kaliber) verschießen...
fabrikspatronen werden "gecrimpt" - das hat nicht unbedingt mit einer "crimprille" zu tun - mit einer "factory-crimp" matrize wird der hülsenhals ein wenig an das geschoss gepresst um es besser zu halten, das mache ich auch bei meiner jagdmunition und patronen für halbautomaten um sicher zu gehen, dass der geschoss sitz fest ist...

hab auch schon besagte barnes tsx und ttsx daraus verschossen...

btw. was soll daraus verschossen und zu welchem behufe...?

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Di 6. Jan 2015, 21:58
von Arnold100
Geschosse sollen so präzise wie möglich - unter Abdeckung eines möglichst breiten Spektrums an möglichen Zielen - einsetzbar sein.

Hätte für meine Zwecke das RWS "HIT" Geschoss .308, 10,7g, (vernickelter Kupfersolid - angebl. TTSX Geschoss der Fa. BARNES mit addiertem Nickelüberzug und orangen Ballistic Tip durch RWS) ins Auge gefasst - als sog. "Universalgeschoss"...bis ich auf die Sache mit dem "Crimp" gestossen war...

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Di 6. Jan 2015, 23:56
von kuni
Arnold100 hat geschrieben:Geschosse sollen so präzise wie möglich - unter Abdeckung eines möglichst breiten Spektrums an möglichen Zielen - einsetzbar sein.

Hätte für meine Zwecke das RWS "HIT" Geschoss .308, 10,7g, (vernickelter Kupfersolid - angebl. TTSX Geschoss der Fa. BARNES mit addiertem Nickelüberzug und orangen Ballistic Tip durch RWS) ins Auge gefasst - als sog. "Universalgeschoss"...bis ich auf die Sache mit dem "Crimp" gestossen war...


Ich habe früher die EVO geschossen, die haben eine Art Crimp.

Das RWS Hit ist nicht angeblich ein TTSX Geschoss, sondern wird von Barnes hergestellt. ES ist ein TTSX ergänzt um die revolutionäre RWS HIT Matrix, dazu noch ein wunderschöner Nickel Mantel. Zumindest mit den Abkürzungen und Englischen Begriffen matcht sich RWS mit Steyr Mannlicher

Ätzer sagen, ist ein TTSX mit Silbernen Mantel und Oranger Spitze...

Mal schauen, ob es länger am Markt ist als das Bionic black.

Derzeit muss man ja persönlich bei Herrn Lutz oder Herrn Kubelka vorsprechen um diese Wundermunition kaufen zu dürfen. Bei Herrn Kubelka evt. besser vorsingen ;-)

Aber wenn RWS das Hit Flächendeckend und Kaliberübergreifend auf den Markt bringt, wird es damit sicher Erfahrungen geben, ob du dein möglichst weites Spektrum an Zielen abdecken kannst. Evt. hast du dann auch schon dein OA-10 und kannst testen, ob es aus deinem Gewehr auch trifft

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Do 8. Jan 2015, 10:49
von koboichi
Ich habe mich zwecks Wiederladen für mein OA10 mit dem Thema auseinandergesetzt.

Meines Wissens ist das genaue "Problem", dass beim repetieren das Geschoss ob der Wucht des Vorgangs in der Hülse nach vorne geschleudert wird. Wie in einem Entladehammer. Oder bei einer doppelten Zuführung kann sich das Geschoss nach hinten in die Hülse gerammt werden... das habe ich selber mal gesehen, und wäre extrem gefährlich. Auf jeden Fall liest man im Internet, dass manche Leute für Halbautomaten crimpen während andere sagen, dass es egal ist.

Ich wollte es zumindest für mein Gewehr und meine Patronen genau wissen.

Dazu habe ich komplette Patronen mit abgefeuertem Zündhütchen und unterschiedlichen Crimpgraden hergestellt, und habe dann nach dem Laden der Patrone ins Gewehr die Längung gemessen. Die Geschosse sind Nosler Custom Competition, ohne Crimprille.

Dabei habe ich herausgefunden, dass sich die Geschosse immer nach vorne bewegen – um so was wie ein paar Hundertstel Millimeter (meine Unterlagen dazu sind in der Werkstatt, ich kann aber später gerne nachschauen, wenn jemand es genau wissen will). Ohne Crimp mehr, mit einem Factory-Crimp weniger. Aber, das Interessante für mich war: selbst Factory-Muni mit Crimprille und sichtbar gecrimpter Hülse tut das gleiche, halt etwas weniger.

Laut Quickload bedingt die gemessene Vergrößerung des Brennraums bei meiner Ladung (ca. 15% unter dem Maximaldruck) dann eine Geschwindigkeitsminderung von 1 oder 2 Meter pro Sekunde. Ich habe dann auch einen ganzen Abend damit verbracht, verschiedene Pulvermengen auszuprobieren, und konnte nie eine problematische Längung der Patronen feststellen (sprich Länger als die maximale Länge, oder zu lang für das Magazin), selbst nach einigen wiederholten Repetiervorgängen mit einer Patrone.

Nach diesen Versuchen werde ich allerdings scharfe Munition in einem Selbstladegewehr oder in einer Pistole nicht so wiederholt reinladen. Nicht, dass ich es vorher gemacht habe oder hätte, aber jetzt weiß ich halt, dass sich das Geschoss in der Regel nach vorne bewegt.

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Do 8. Jan 2015, 11:15
von BigBen
koboichi hat geschrieben:Oder bei einer doppelten Zuführung kann sich das Geschoss nach hinten in die Hülse gerammt werden... das habe ich selber mal gesehen, und wäre extrem gefährlich.


Wobei aber bei einer doppelten Zuführung/double feed normalerweise das Geschoss der Patrone die NICHT in der Kammer ist in die Hülse gerammt wird. Also nur wirklich gefährlich wenn man die Doppelzuführung behebt, und dann die gestauchte Patrone selbst nochmal in die Waffe lädt. Im Idealfall repetiert man aber bei so einer Störung beide Patronen raus und entsorgt sie.

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Do 8. Jan 2015, 11:19
von koenm
Also ich denke nicht, dass es für unsere Anwendungen massive Änderungen bedeutet.

Ich weiß nur aus Erzählungen, dass zb. für militärische Fertigungen die Geschossen einen gewissen Mindestausziehwiderstand haben müssen um solche Dinge zu vermeiden.
Ebenso nehme ich an, dass es so ähnlich bei zivil erhältlicher Muni sein wird.

Re: Geeignete Munition für Selbstladebüchsen

Verfasst: Do 8. Jan 2015, 16:48
von Arnold100
Bei der angeführten doppelten Zuführung wird meiner Meinung nach folgendes gemeint sein:

Eine Patrone wird aus dem Magazin ins Patronenlager geladen.
Durch die Wucht des Schließvorganges wird das Geschoss komplett aus der Hülse in den Übergangskonus zum Lauf gedrückt - Pulver verteilt sich in Lauf und Lager.
Dadurch kann die Patrone nicht abgefeuert werden - Fehlzündung.
Wird dann beim manuellen Repetieren - ohne dass es dem Schützen auffällt - nur die leere Hülse ausgeworfen und eine neue zweite Patrone aus dem Magazin ins Patronenlager geladen, kann es sein, dass sich das Geschoss
- auf Grund des sich bereits im Übergang zum Lauf befindlichen Geschosses der vorigen Patrone -
der zweiten Patrone nach hinten versetzt und so eine Verriegelung des Verschlusses möglich wird.
Wird die zweite Patrone dann abgefeuert, kommt es unausweichlich zu einer Waffensprengung.

Interessant wäre bei den oben angeführten Versuchen auch, ob der Verschluss - wenn er wie angegeben händisch repetiert wird - mit der selben Wucht schließt, als wenn dieser Vorgang nach der Schussabgabe automatisch erfolgt.

Fragen an KOBOICHI:
Gibt es für Dein OA10 jetzt eine zufriedenstellende Lösung, hinsichtlich der Patronen, auf Grund deiner Versuche?
Welche Factory-Muni mit Crimprille hast Du verwendet? (Habe für mich bis dato noch keine Einzige auftreiben können)