Reaper hat geschrieben::mrgreen:
Ihr kapiert es echt nicht, ne?
Na juut.
Wenn ich den Mittelwert von zwei Teilen haben will, zähle ich die zwei Teile zusammen und teile sie durch zwei.
Einverstanden?
Ok.
Nun haben aber die beiden Teile den gleichen Wert, in unserm Fall 5,5.
5,5 + 5,5 = 11
11 / 2 = 5,5
Right?
5,5 / 2 ist nicht gleich 5,5
Nun machen wir das Spiel mit drei Teilen.
Wir zählen die drei Teile zusammen und um den Mittelwert der drei Teile zu erhalten, teilen wir sie durch drei.
Wir zählen nicht nur zwei Teile zusammen und teilen sie durch drei, nein Sir.
Also:
5,5 + 5,5 + 22 = 33
33 / 3 = 11
Nicht:
5,5 + 22 = 27,5
27,5 / 3 = 9,1333
Ich muss dass Massenverhältnis 2:1 in der Rechnung berücksichtigen, sonst verfälsche ich das Ergebnis.
Jetzt klar?
Ja es ist klar das du nicht weißt worauf wir hinaus wollen.
Deine Rechnung funktioniert mit Eigenschaften die stofflich bedingt sind. zB. Dichte
Man kann die zu erwartende Dichte eines Pulvergemisches berechnen, wenn man die Dichten der gemischten Pulver kennt und deren Anteile an der Mischung.
Die Härte hat aber etwas mit den Materialeigenschaften zu tun die nicht unbedingt, oder ausschließlich, stofflich bedingt sind. Sondern mit der Form des Kristallgitters.
zB. Diamant und Graphit. Diamant hat eine tetraedische Kristallstruktur und im Graphit liegen parallele Schichten von regelmäßigen 6-Ecken vor. Diamant ist das Härteste Material das existiert, nichts wird( je )härter sein, da die Tetraedische Kristallstruktur die energetisch und mechanisch Stabilste ist die es gibt. Graphit besteht aus dem gleichen Grundmaterial ist aber in Schichtrichtung nicht belastbar und normal zur Schichtrichtung nur bedingt belastbar.
anderes Beispiel(schwerer zu erklären) : Bronze (egal welche), ist härter als Kupfer und als Blei oder Zinn, dürfte ja aber laut deiner Theorie nicht funktionieren. Ist sie aber, da man sonst in der Kupferzeit stehengeblieben wäre. Hat nichts, oder nur wenig mit den einzelnen Eigenschaften von den Legierungsmetallen zu tun. Die Härte hat wieder mit der Kristallbildung in der Legierung zu tun. Diese ändert sich mit dem Gehalt der Legierungselemente. Ein Werkstoffler oder Metallurge kann dir das näher erklären, bzw. untermauern.
Gleiches gilt für Stahl. Stahl müsste laut deiner Theorie eine Härte irgendwo zwischen Eisen und Graphit haben. Stimmt abermals nicht. Die Härte des Stahls hängt wieder von den Korn/Kristallformen und der umgebenden Matrix ab. Stahl kann auch durch rasche Temperaturschwankungen gehärtet werden, da die Korn/Kristallformen sich bei verschiedenen Temperaturen entwickeln und wenn man den Stahl dann schnell aus diesem Temp-Bereich bringt wird der Zustand "eingefroren".
Härte wird ausserdem mit verschiedenen Prüfverfahren ermittelt (Rockwell, Vickers, Brinell, usw.). Alle diese Prüfverfahren basieren darauf das ein (genormter) Prüfkörper in das Material gepresst wird (meist mit def. Kraft). Der entstandene Abdruck wird vermessen und daraus die Härte berechnet.
Wenn du also einen definierten Härtebereich willst, dann schau im inet nach geeigneten Tabellen die Legierungen enthalten, bei denen die Härte angegeben ist, und versuch dann diese Legierungen zu kopieren/herstellen. wenn dir diese Präzision nicht reicht, kommst du nicht umhin dich mit Zettel und Stift neben deinen Ofen zu setzen, mit den dir zugänglichen Rohstoffen selbst Legierungen herstellen, um diese anschließend auch selbst zu prüfen.
Solche Überschlagsrechnungen sind allenfalls grobe Näherungen die mMn keine Relevanz besitzen und nur zum herantasten an "deine" Legierung sinnvoll sind.