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Fabrikspatronen neu laden

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artemidis
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Fabrikspatronen neu laden

Beitrag von artemidis » Sa 15. Dez 2012, 08:43

Griaß enk!
Regelmäßig lese ich die Beiträge in den Rubriken „Jagd“ und „Wiederladen“. Das macht z.T. echt Freude. Bin also dabei, mich in das Wiederladen einzuarbeiten, auch wenn ich meine Gerätschaften noch nicht beieinander habe. Die Idee die Wiederladerei zu beginnen u.a. entstand auch deshalb, weil ich mit Fabrikspatronen konfrontiert war – die Firma nenne ich jetzt nicht, sie steht aber nicht im Süden Europas, sondern im Norden ;) – , die (in einer Schachtel!) unterschiedliche Setztiefen hatten, und bei denen etliche Projektile locker waren. Nun, das Vertrauen habe ich verloren; mit so etwas will ich nicht mehr schießen, denn da kann nichts dabei ‘rauskommen und jagen will ich damit erst recht nicht. Nun komme ich mit folgender Frage zu Euch: Würde es Sinn machen, diese fabriksgefertigten Patronen zu delaborieren und dann, nachdem ich ihnen den Hals zu geschnürt habe (Halskalibrieren), die Geschoße neu zu setzen – am besten gleich in der Setztiefe, bei der sie mit meiner Bixn am besten harmonieren? Was würdet ihr tun? Sollte die Frage blöd sein, bitte um Verständnis, ich stehe am Anfang! Freu‘ mich auf konstruktive Antworten …
Mit Dank und mittwinterlichen Grüßen,
artemidis
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Wiking-76
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Re: Fabrikspatronen neu laden

Beitrag von Wiking-76 » Sa 15. Dez 2012, 09:36

Ich nehme mal an, du hast noch nie ein Geschoss aus einer Patrone herausarbeiten müssen.
Bei mir braucht's ca. 6 - 12 irrsinnig feste Schläge mit dem Entladehammer - mit einem Geschosszieher habe ich keine Erfahrung, denke aber, dass das Projektil dabei ein paar Kratzer abbekommt (man möge mich berichtigen).
Schwieriger wird's, wenn eine Crimprille vorhanden ist.

Mein Tipp daher: Vorhandene Patronen mit der Waffe "delaborieren" (gibt wenigstens Hülsenmaterial), und aus den am Markt erhältlichen Komponenten neue Murmeln basteln - scheint mir der ergonomischte Weg zu sein.

MfG,
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artemidis
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Re: Fabrikspatronen neu laden

Beitrag von artemidis » Sa 15. Dez 2012, 11:03

Wiking-76 hat geschrieben:Ich nehme mal an, du hast noch nie ein Geschoss aus einer Patrone herausarbeiten müssen.


stimmt! - bis auf die oben beschriebenen, die mit bloßer Hand recht mühelos aus dem Hals zu ziehen waren :shock: .

Wiking-76 hat geschrieben:Bei mir braucht's ca. 6 - 12 irrsinnig feste Schläge mit dem Entladehammer - mit einem Geschosszieher habe ich keine Erfahrung, denke aber, dass das Projektil dabei ein paar Kratzer abbekommt (man möge mich berichtigen).
Schwieriger wird's, wenn eine Crimprille vorhanden ist..


ich dachte eher nicht an einen Entladehammer, sondern den Luxus einer einmal zu beschaffenden Geschoßziehmatritze. Wenn man immer wieder lädt, dann wird man so etwas doch auch immer wieder brauchen. Gecrimpt is da Gottseidank nix. Da die Patronen .223er sind, und ein Entladehammer - so stelle ich mir das halt naiv vor - umso besser arbeitet, je mehr Masse das Projektil hat, wäre ich mit dem Hammer bei so kleinen Geschoßen sowieso ein wenig aufgeschmissen.

Wiking-76 hat geschrieben:Mein Tipp daher: Vorhandene Patronen mit der Waffe "delaborieren" (gibt wenigstens Hülsenmaterial), und aus den am Markt erhältlichen Komponenten neue Murmeln basteln - scheint mir der ergonomischte Weg zu sein...


@Wiking-76, danke jedenfalls für die Mühe einer Antwort.
weihei, artemidis
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Re: Fabrikspatronen neu laden

Beitrag von Wiking-76 » Sa 15. Dez 2012, 11:09

artemidis hat geschrieben:und ein Entladehammer - so stelle ich mir das halt naiv vor - umso besser arbeitet, je mehr Masse das Projektil hat, wäre ich mit dem Hammer bei so kleinen Geschoßen sowieso ein wenig aufgeschmissen.

...stimmt. Ich denke, ich mache meine Nachbarn regelrecht wahnsinnig, wenn ich meine .223er herausarbeite - mit 8x57 geht's ein wenig besser.

MfG,
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Re: Fabrikspatronen neu laden

Beitrag von Reaper » Sa 15. Dez 2012, 11:10

Warum nicht von Jemandem der es kann die Patronen auf gleiche Setztiefe bringen lassen?

Zuvor solltest Du aber exakt ermitteln, welche die kürzeste ist.
Wenn Du die problemlos verschossen hast, :roll: dann lass alle Andern auf dieses Maß setzen und crimpen.

Du willst die Geschosse "retten"?

Vermutlich sind die aber auch Schrott!?
Also, wozu?

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Re: Fabrikspatronen neu laden

Beitrag von DerDaniel » Sa 15. Dez 2012, 11:26

Hmmh, also ich würde sie alle durch eine Crimpmatrize jagen und dann just for fun verballern. Das Ziehen und Kalibrieren und Setzen und Crimpen wäre mir zu viel Aufwand. Hülsenmaterial hast du dann ja schon mal.

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Re: Fabrikspatronen neu laden

Beitrag von Tobisch » Sa 15. Dez 2012, 12:32

Als es einst noch eine stolze Patronenfabrik in Österreich gab, lieferte diese interessantes Hülsenmaterial: Nicht nur dass die Zündlöcher nicht dem internationalen Standard entsprachen, auch das Hülsenmaterial war etwas seltsam. Die Hülsenhälse der .243er - Hülsen hielten nach dem erstmaligen Kalibrieren das Geschoss nicht mehr. Selbst wenn man diese Hülsen auf .22-250 umformte, änderte das nichts - Elastizität des Materials gleich Null. Wenn jetzt Geschoße nicht halten wollen, würde ich nicht unbedingt meine Hoffnung im nochmaligen Kalibrieren sehen - bei schlechtem Material ist das für den Hugo. Anderes Beispiel : 10,3 g TMR von RWS in 6,5x54 MS - Hülsen von Norma - hier sollte das Problem der Geschossdurchmesser sein. Ohne schweren Rollcrimp hält das Geschoss nicht - das Ganze überprüft mit 2 Fabrikaten ( FL die) Hornady und RCBS ......

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Re: Fabrikspatronen neu laden

Beitrag von artemidis » Sa 15. Dez 2012, 15:47

Danke, Mander, bisher. Also, die "Feuerbestattung" dieser Patronen beachte ich als letzten Ausweg. Ich will ja nicht ballern, sondern gezielte Schüsse abgeben, bei denen ich mich bestenfalls über meine eigenen Unzulänglichkeiten ärgern darf ;) , aber nicht die des Materials, wenn ich sie endlich erkannt habe. Es waren immerhin etwa 40 Stk. eines namhaften skandinavischen (ich schrieb ja oben "Norden") Produzenten, von dem man sich das eig. nicht erwartet hätte. Nun, ist es aus technisch-wiederladerischer Sicht möglich/sinnvoll/vertretbar, diese Patronen zu nehmen, sie zu entladen, dann nur am Hals zu kalibrieren, das Pulver wieder einzufüllen und ihnen die Geschoße (wenn sie beim Ziehen mit der Entladematrize heil bleiben sollten, ansonsten neue mit 55gr.) wieder einzupflanzen?
Ein freundlicher Dank und Gruß,
artemidis
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Re: Fabrikspatronen neu laden

Beitrag von Wiking-76 » Sa 15. Dez 2012, 16:45

Deine Sparsamkeit in allen Ehren, aber ich halte das nicht für sinnvoll.
Ich mach's so:
Wenn ich Munition habe, die ich aus welchen Gründen auch immer jagdlich oder beim Präzi-Löcherstanzen nicht einsetzen will, dann verschiesse ich jeweils zwei bis fünf Schuss entweder nach einer gründlichen chemischen Reinigung (fouling shots), oder am Beginn der Session am Stand, damit ich mich an die jeweilige Waffe wieder gewöhne, ohne die mühselig hergestellte Präzisionsmunition eher sinnlos verblasen zu müssen.

Edith:
Sollte darüber hinaus dein Plan sein, kein Pulver kaufen zu müssen (weil du ja das originale recyclest), dann muss ich dich auch enttäuschen - ich hab noch keine Fabriksmunition gesehen deren Pulverfüllmenge genauso akribisch gemessen wurde wie bei den hausgemachten.
Ergo müsstest du alles auf einen Haufen werfen und dann durch 40 teilen, und nicht - wie ich annehme - jede Patrone mit dem ihr innewohnenden Pulver gleich wieder befüllen.

MfG,
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Re: Fabrikspatronen neu laden

Beitrag von Spieler 8 » Sa 15. Dez 2012, 19:34

Weil es hier so schön reinpasst: Wie siehts denn mit Surplus Munition aus?

Diese sind meist älter und haben eventuell Mängel, z.B. im Hülsenmaterial oder aber einfach Zündversager. Diese sortiert man dann aus und kann sie anschließend delaborieren. Speziell die Ostblock Munition hat dann noch den korrosiven Zündsatz.

Entweder direkt in eine andere Hülse umfüllen oder den Mittelwert der Pulvermenge (bei mehreren) herauswiegen.

Hat hier jemand Erfahrungen in diesem Bereich?

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Re: Fabrikspatronen neu laden

Beitrag von VincentVega » Di 25. Dez 2012, 23:22

Moin.
Man beachte auch die rechtliche Seite (Deutschland):
Meines Wissens ist zwar "delaborieren" grds. erlaubt, allerdings unter Verpflichtung zur Vernichtung des Treibladungspulvers (offen auf feuerfestem Grund verbrennen o.ä.). Alles Andere wäre "Gewinnung von Treibladungsmittel" - was verboten ist.
Wenn ein namhafter Hersteller allerdings solchen "Murks" liefert, würde ich mal das Qualitätsmanagement des Herstellers anmailen oder anschreiben. Sollte sich keiner erlauben und ist heutzutage nicht akzeptabel.... Umtauschen...
Gruß

buckshot

Re: Fabrikspatronen neu laden

Beitrag von buckshot » Mi 26. Dez 2012, 11:52

wir sind in Österreich. da darf jeder ab 18 entladen und wiederladen . geschossziehmatrize macht grundsätzlich Sinn. hab schon einige delaboriert . geht schnell und sicher. Geschosse sind zwar zum weghauen aber die hülsen sofern es gute sind verwendbar ... zb ppu

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Arminius
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Re: Fabrikspatronen neu laden

Beitrag von Arminius » Mi 26. Dez 2012, 23:11

Leute???

Bleibt´s bitte am Boden!

.223?

Verballern!

Und neue, bessere, kaufen!

mit den winzigen 55 grs Murmerln, was willst denn da?

Ich lade aus Prinzip .223 und 9 mm nicht wieder ... .44 und .45, ok.

.357 ist grenzwertig.

Hermann
Fast genug. Nur mehr EINE Waffe! Die Nächste ...

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