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.30-30 - Pulversorte und -menge

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DAKDAK
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.30-30 - Pulversorte und -menge

Beitrag von DAKDAK » Di 12. Feb 2013, 18:44

Am Wochenende habe ich meine Win94 (Comm. Florida, 20" Lauf) getestet und dazu ein paar selbst geladene .30-30 Patronen verschossen. Das Ergebnis war mäßig. Was mich allerdings irritiert hat, sind die Beulen an der Hülsenschulter (kein Überdruckzeichen am Zündhütchen, minimale Schmauchspuren am Hülsenmund, subjektiv harter Rückschlag - liegt wohl auch am geringen Gewicht). Ich werde noch schnell ein Foto von den leider bereits gereinigten Hülsen suchen.

Folgende Kombination habe ich verwendet:
Geschoss: Blei 158gr (gefettet und kalibriert auf .308)
Hülse: PPU .30-30

Laut Vihtavuori Reloading Guide No 9 kann N133 und N140 verwendet werden und zwar bezogen auf ein 150 gr Geschoss. Die fehlenden 8gr auf die richtigen 158 gr habe ich für die Annäherung vernachlässigt und jeweils die Minimalladung eingefüllt (leider gleich 20 mal - nie wieder):

  • N133 von 22,5 gr bis 26,5 gr
  • N140 von 28,5 gr bis 31,8 gr

Ich gehe davon aus, dass zu wenig Druck aufgebaut wird, dadurch ein Teil vom Gasdruck zwischen Hülse und Kammer nach hinten austritt und dabei die Beulen in der Hülsenschulter erzeugt? Ein klassischer Fall von zu wenig Pulver ...

Mit Quickload für N133 nachgerechnet hat sich folgendes Bild für die Minimal- bzw Maximalladung (laut Reloading Guide) ergeben:

Bild Bild


Die weitere Berechnung hat ergeben, dass ich ohne Probleme bis zu 29 gr (!) von N133 verwenden kann, was mich jetzt stutzig macht. Dieser Wert liegt schon beträchtlich über der Maximalladung laut Vihtavuori Reloading Guide No 9.
Bild

Zu Testzwecken habe ich nun folgende Ladungen erstellt (jeweils 5 Stück):

  • N133 27 gr
  • N133 28 gr
  • N133 28,5 gr
  • N133 29 gr

Kann es sein, dass Vihtavuori mehr Sicherheiten einrechnet als Quickload? Bislang bin ich mit den Daten von Vihtavouri immer gut gefahren, aber ab jetzt checke ich mit Quickload nochmals nach.

Weiters finde ich interessant, dass bei höherer Pulvermenge der umgesetzte Ladungsanteil ansteigt (von rund 86% auf fast 97%). Ich dachte mit mehr Pulver wird das Geschoss schneller durch den Lauf jagen und damit mehr Pulver ungenützt verbrennen.

So noch schnell ein paar Fotos (gut erkennbar ist die gequetschte Hülsenschulter - könnte das vielleicht auch vom Kalibrieren stammen?):

Bild Bild
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Hunter375
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Re: .30-30 - Pulversorte und -menge

Beitrag von Hunter375 » Di 12. Feb 2013, 21:25

Die Beulen an der Hülsenschulter stammen mit ziemlicher Sicherheit von zu viel Fett beim Kalibrieren! Nach dem Abfeuern verschwinden die aber wieder!


Gruß

Hunter
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Re: .30-30 - Pulversorte und -menge

Beitrag von michl1977 » Mi 13. Feb 2013, 07:41

Eindeutig zuviel Fett beim Kalibrieren!!

Und ein reines Bleigeschoss kannst mit einem Standard Teilmantel nicht vergleichen - dass allerdings mitunter in den VV Tabellen höchst suspekte Daten drinnen stehen ist allerdings auch unbestritten

Wenn du wirklich vorhast dieses Geschoss öfter zu verladen würde ich ein paar Patronen ans Beschussamt schicken - dann hat man Gewissheit

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Re: .30-30 - Pulversorte und -menge

Beitrag von Maggo » Mi 13. Feb 2013, 09:45

Die Beulen stammen definitiv von zu viel Fett beim Kalibrieren.Sehr wenig Fett bei solchen Hülsen mit langen Hülsenmündern verwenden! Die 7,62x54R ist auch so ein Kandidat der gerne Beulen bei zu viel Fett produziert.


Solche Ladungen mit Bleigeschossen?
Kommen da überhaupt Teile deines Bleigeschosses an die Zielscheibe an?
Die Ladungen sind für Bleigeschosse wohl etwas zu hart,da gehen in der Regel nur Reduzierte Ladungen mit N110.
Bei den Ladungen kommen nur Mantelgeschosse mit TM, Rundkopf oder mit Kunststoffspitze (Röhrenmagazin) in frage.
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Re: .30-30 - Pulversorte und -menge

Beitrag von DAKDAK » Do 14. Feb 2013, 13:36

Na ja, eigentlich will ich Bleigeschosse für die Winchesters verwenden. Im Kaliber .32-40 mit N110 funktionieren die Bleigeschosse eigentlich ganz gut. Außerdem ist es einfach authentischer und man hat gleich den nötigen Flachkopf :)

Deshalb habe ich mir auch eine Gießkokille für die .30-30 zugelegt - inkl. 24 Kg Blei und einer Packung Gas-Checks, die ich bislang nicht verwendet habe, weil ich noch eine ganze Menge fertiger Geschosse habe. Auf die Verwendung von N110 für die .30-30 wäre ich nicht gekommen, weil Vihtavuori gute Angaben für N133 und N140 hat - beides liegt zuhause.

Was spricht denn eurer Erfahrung nach gegen die Verwendung von Bleigeschossen in Verbindung mit N133? Bei der Maximalladung von 29 gr N133 beträgt die berechnete Geschossgeschwindigkeit (moderate) 650 m/s.

Die Vor- und Nachteile von Gas-Checks bei "heißen" Ladungen werden ja ebenso heiß diskutiert - manche meinen Gas-Checks sind unnötig und mindern die Präzision. Ich habe zuletzt ein paar Bleigeschosse der .32-40 aus der Erde gegraben und dabei am blanken Geschossboden (ohne Gas-Check) keine großartigen Veränderungen gesehen. Zumindest die Einwirkung der N110-Pulvergase war nicht erkennbar. Beim nächsten Test mit der .30-30 und N133 werde ich das nochmals überprüfen.
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Re: .30-30 - Pulversorte und -menge

Beitrag von Maggo » Do 14. Feb 2013, 16:47

Der Grund dafür das N133 oder N140 nicht funktioniert ist das deine Ladung zu schnell wird und das Blei durchreissst.Deshalb muss man auch N110 oder andere Vergleichbare Pulversorten nehmen und Ladungen produzieren die mit Blei um die max. 330-350 m/s gehen und mit Gas Checks Max. 450 m/s (Gasdruck beachten!) gehen da sonst das Blei anfängt durchzureissen und somit
a.) der Lauf Komplett verbleit
b.) die Präzision absolut mies ist

Somit kannst deine Experimente mit N133 oder N140 und Blei vergessen.Was ich mir aber vorstellen kann ist das N120 und Bleigeschosse mit Gaschecks schon durchaus funktionieren könnten.
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Re: .30-30 - Pulversorte und -menge

Beitrag von Charles » Do 14. Feb 2013, 17:53

Stimmt, N120 funktioniert sehr gut in vielen Kalibern mit Bleigeschosse samt Gascheck.

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Re: .30-30 - Pulversorte und -menge

Beitrag von artemidis » Fr 15. Feb 2013, 09:34

griaß enk!
da der faden hier ganz generell ".30-30 - polversorte und- menge" heißt, bringe ich einmal meine zutaten aufs tapet: ich habe 160 gr bohnen (kein blei, sondern ftx), ein noch ungeöffnetes n130 und auch, außer einem haufen (bisher) halskalibrierter hülsen noch nichts und auch noch nichts damit getan. wenn wer was weiß - irgendwann würde ich gerne kuchenbacken anfangen, und vielleicht sind ja andere auch froh, wenn sie anhaltspunkte finden. ladedaten für ftx in 160gr plus kontinentales pulver sind noch nicht gerade häufig...
dank und gruß,
artemidis
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Re: .30-30 - Pulversorte und -menge

Beitrag von michl1977 » Fr 15. Feb 2013, 10:25

Ohne Quickload berfragt zu haben:

Auf der VV Homepage hast Daten für das normale 170 Grain FN - auf der Hodgdon Homepage siehst du dass die 160 FTX Max-Daten einen Hauch (so a halbes Grain) unter dem des 170er Geschosses liegen.

Also kannst du meines Erachtens und ohne Gewähr die Min Ladung N130 von VV ohne Probleme als Startladung hernehmen. So würds jedenfalls ich machen.

Grüße
Michl

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Re: .30-30 - Pulversorte und -menge

Beitrag von DAKDAK » Fr 15. Feb 2013, 14:42

Hallo!

Also die Daten für 160gr FTX gibt hier: http://data.hodgdon.com/cartridge_load.asp

Berechnet für H4895 Pulver:
Bild
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Re: .30-30 - Pulversorte und -menge

Beitrag von artemidis » Fr 15. Feb 2013, 16:57

thanx, @michl1977 und @DAKDAK!
backe, backe kuuuuuuchen ... :mrgreen:
weihei,
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