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Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von McMonkey » Mi 8. Apr 2020, 20:22

Heute das erste mal Geschosse gegossen. Mit einer Gießkelle von Lyman und einem 4kg Pot. Dauert doch etwas länger als ich dachte, aber man lernt viel dabei. Die Gießtemperatur lag so um 430Grad bei einer Legierung von 95% Reinblei und 5% Zinn. Ausschuss ca. 10%. Bin gespannt wie die fliegen werden.
Was mir beim Gießen besonders aufgefallen ist, es kommt auf den „Gießdruck“ an. Also ich meine, wenn ich die Kelle zu zaghaft entleere...sind die Führungsbänder nicht scharfkantig sondern eher rund. Ich freu mich auf jeden Fall diesen Teil den Wiederladen in Angriff genommen zu haben.

Hensel Kokille
410grain - sollte eigentlich 420grain sein...verursacht der Zinnanteil diese Differenz?
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von DonPapa » Mi 8. Apr 2020, 21:02

McMonkey hat geschrieben:
Mi 8. Apr 2020, 20:22
Heute das erste mal Geschosse gegossen. Mit einer Gießkelle von Lyman und einem 4kg Pot. Dauert doch etwas länger als ich dachte, aber man lernt viel dabei. Die Gießtemperatur lag so um 430Grad bei einer Legierung von 95% Reinblei und 5% Zinn. Ausschuss ca. 10%. Bin gespannt wie die fliegen werden.
Was mir beim Gießen besonders aufgefallen ist, es kommt auf den „Gießdruck“ an. Also ich meine, wenn ich die Kelle zu zaghaft entleere...sind die Führungsbänder nicht scharfkantig sondern eher rund. Ich freu mich auf jeden Fall diesen Teil den Wiederladen in Angriff genommen zu haben.

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Bin zwar kein Gießer, aber schauen doch super aus !!
Gruß
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von 45er » Do 9. Apr 2020, 09:01

Schöne Geschoße hast du da gegossen, Bravo! Das angegebene Geschoßgewicht ist meistens auf die Legierung Lyman Allloy No. 2 bezogen. Die besteht aus 90 Prozent Blei und je 5 Prozent Antimon und Zinn. Blei ist schwerer als Antimon, daher die Differenz. Schieß- und Wiederladetechnisch ist das zu vernachlässigen. Wenn die Geschoße hart genug sind und den Lauf nicht verschmieren, besteht kein Anlass, an der Legierung etwas zu ändern.

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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von R_B_ » Do 9. Apr 2020, 14:48

Ich befürchte die sind viel zu weich. Die haben maximal 9-10 Brinell, da ist bei 300m/s schon lange die Luft heraußen. Mit einer Pulverbeschichtung kann man sich ein paar Brinell ersparen aber ich befürchte die Geschosse verbleien dir nicht nur den Lauf die wirds vermutlich über die Züge drüberdrehen. Wie schnell sollen die fliegen?

Edit: ich hab mal vor Jahren auf ebay Antimon Barren aus Russland bekommen, damit bekommst ordentlich Härte, und hast den Vorteil durch die Dichteanomalie von Sb schrumpfen die Geschosse nicht mehr. Letternblei hab ich erst voriges Jahr noch 1000 kg in Ungarn bekommen damit hast du je nachdem obs ein Buchstabe oder ein Steg ist zwischen 17 und 23 Brinell. Aber die Party mit Letternblei ist seit Jahren vorbei, das ist so gut wie nicht mehr zu bekommen, zumindest um einen vernünftigen Preis nicht.

Trotzdem fürs erst Gießen ein Top Resultat, Respekt!

Bei 430 Grad hätte ich schön langsam Angst daß sich die Legierung entmischt, sprich das gute Zeug (Sb und Sn) oben aufschwimmt.

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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von McMonkey » Do 9. Apr 2020, 16:26

R_B_ hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 14:48
Ich befürchte die sind viel zu weich. Die haben maximal 9-10 Brinell, da ist bei 300m/s schon lange die Luft heraußen. Mit einer Pulverbeschichtung kann man sich ein paar Brinell ersparen aber ich befürchte die Geschosse verbleien dir nicht nur den Lauf die wirds vermutlich über die Züge drüberdrehen. Wie schnell sollen die fliegen?
Zu weich sind sie nicht. Zur Zeit verschieße ich Geschosse aus Reinblei. Da verbleit nichts! Ich hab die Geschwindigkeit nicht gemessen, es werden so um die 350m/s sein. Das Geschoss wird mit Schwarzpulver angetrieben und macht auf 800m genau das was es soll, es trifft. Jetzt will ich es eben selber gießen/nachbauen.

Nach Rücksprache mit dem „Lehrmeister auf diesem Gebiet“ sollte ich weiter Reinblei verwenden. Obwohl die Geschosse ganz ordentlich aussehen fiel dem geschulten Auge jedoch auf, dass die Fettrillen nicht scharfkantig ausgeprägt sind. Anfängerfehler, dem ich auf den Grund gehen werde.
R_B_ hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 14:48
Bei 430 Grad hätte ich schön langsam Angst daß sich die Legierung entmischt, sprich das gute Zeug (Sb und Sn) oben aufschwimmt.
Das ist mir auch aufgefallen. Hat wie „Schlacke“ ausgesehen. Mangels Unkenntnis ... naja das wird schon. :shifty:

Danke für die Hilfestellung!
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von R_B_ » Do 9. Apr 2020, 16:43

McMonkey hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 16:26
Nach Rücksprache mit dem „Lehrmeister auf diesem Gebiet“ sollte ich weiter Reinblei verwenden. Obwohl die Geschosse ganz ordentlich aussehen fiel dem geschulten Auge jedoch auf, dass die Fettrillen nicht scharfkantig ausgeprägt sind. Anfängerfehler, dem ich auf den Grund gehen werde.
Gerade wenn das auftritt sollte man nicht aufs Zinn verzichten da durch Zinn die Legierung viel "flüssiger" wird und somit alles schön ausfüllt, an einer zu geringen Temeratur ist es ja sicher nicht gelegen. Wobei ich zugebem muß daß ich mich mit Schwarzpulverladungen nicht auskenne, vielleicht gehts weil es keine so extreme Druckspitze gibt und das Projektil viel mehr Zeit hat beschleunigt zu werden. Dein Lehrmeister wird schon wissen auf was es beim Schwarzpulver ankommt. Aber generell ist Zinn verantwortlich für schön ausgegossene scharfkantige Geschosse. Bei Wadcutter und Semi Wadcutter Geschossen kann man das sehr gut beobachten.

Ich kann natürlich wieder nur von Legierungen sprechen aber wenn die Geschosse so schön glänzen wie bei dir paßt eigentlich die Temperatur, wenn du zu heiß wirst werden sie matt. Wenn die Kokille zu kalt ist sieht man kleine "Falten" am Geschoss. Und wenn sie nicht scharfkantig sind hilft eigentlich immer Zinn. Wobei hier 2% schon eine Verbesserung bringen. Was noch sein könnte ist daß die Blei Temperatur etwas zu hoch und die Kokille gerade noch ein bischen zu kalt ist.
McMonkey hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 16:26
Das ist mir auch aufgefallen. Hat wie „Schlacke“ ausgesehen. Mangels Unkenntnis ... naja das wird schon. :shifty:
Um die Schlackenbildung zu reduzieren bzw zu vermeiden (da kein Sauerstoff mehr zur Verfügung steht) empfiehlt es sich immer Sägespäne draufzutun. Hat auch noch den Nebeneffekt daß du den Rauch siehst und riechst. Es gehen zwar die Meinungen auseinander ab welcher Temperatur Bleidämpfe entstehen aber so siehst du wenigstend den Rauch. Ich gieße so schon seit Ewigkeiten und lasse jedes Jahr meinen Bleiwert testen. Er bleibt seit bald 10 Jahren konstant gleich.

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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von McMonkey » Do 9. Apr 2020, 20:51

R_B_ hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 16:43
Und wenn sie nicht scharfkantig sind hilft eigentlich immer Zinn. Wobei hier 2% schon eine Verbesserung bringen. Was noch sein könnte ist daß die Blei Temperatur etwas zu hoch und die Kokille gerade noch ein bischen zu kalt ist.
Das ist womöglich die Ursache dafür. (Scharfkantig). Die Kokille hat eine goldene Anlassfarbe durch das Gießen bekommen und es scheint, dass sie zu wenig auf Temperatur gekommen ist.
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Steelman » Do 9. Apr 2020, 21:03

McMonkey hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 16:26

Bei 430 Grad hätte ich schön langsam Angst daß sich die Legierung entmischt, sprich das gute Zeug (Sb und Sn) oben aufschwimmt.
Das ist mir auch aufgefallen. Hat wie „Schlacke“ ausgesehen. Mangels Unkenntnis ... naja das wird schon. :shifty:

[/quote]

Die "Schlacke" mischt sich wieder ins Bleibad wenn du ordentlich Flussmittel verwendest!
Flussmittel: reines Stearin (ggf in Flockenform weil besser dosierbar)
Hab´s eh schon so oft geschrieben! Warum hörst nicht auf mich?

LG Steelman
Mangelnde Vorbereitung ist die Vorbereitung auf das Versagen

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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von McMonkey » Do 9. Apr 2020, 21:59

Steelman hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 21:03
Die "Schlacke" mischt sich wieder ins Bleibad wenn du ordentlich Flussmittel verwendest!
Flussmittel: reines Stearin (ggf in Flockenform weil besser dosierbar)
Hab´s eh schon so oft geschrieben! Warum hörst nicht auf mich?
Ich hab deinen Tipp eh noch im Kopf :shifty:
Hab ich aber noch nicht vorrätig. Hab Laienhaft mit Bienenwachs herumprobiert.
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Steelman » Do 9. Apr 2020, 22:08

McMonkey hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 21:59
Steelman hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 21:03
Die "Schlacke" mischt sich wieder ins Bleibad wenn du ordentlich Flussmittel verwendest!
Flussmittel: reines Stearin (ggf in Flockenform weil besser dosierbar)
Hab´s eh schon so oft geschrieben! Warum hörst nicht auf mich?
Ich hab deinen Tipp eh noch im Kopf :shifty:
Hab ich aber noch nicht vorrätig. Hab Laienhaft mit Bienenwachs herumprobiert.
Du brauchst Fettsäure (ist in hohen Maß in Stearin enthalten). Bienenwachs hat zu geringen Säuregehalt (wenn überhaupt)

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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Jarnold » Do 8. Dez 2022, 21:50

Ich bin mal so frei und hänge mich hier an: Ich schieße aktuell relativ "viel" Co2 im Keller, da fallen im Kugelfang natürlich mit jedem Schuss 0,5 Gramm Daibolo an. Nix Billiges, sondern solide RWS Qualität. Natürlich inklusive der Schnitzel von der Zielscheibe.
Frage: Da man mit der Post ja 31 Kilo für 10 Euro in Ö verschicken kann, wären da auch kleinere Mengen um die 30 Kilo für euch Gießer interessant? (Dauert natürlich, bis ich 30 Kilo Dias verschossen habe :) aber jede Dose bringt ein Viertel auf die Waage.

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