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Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von impact » Fr 17. Okt 2014, 23:32

Wie tief der Schlagbolzenabdruck im Zündhütchen ist, hängt in erster Linie von:
-Zündhütchen(blech)dicke
-Zündhütchen(blech)härte
-Schlagbolzenfederstärke
-Schlagbolzen(spitzen)form
ab. 1 u 2 kann man eigentlich nur beim selber Laden von Munition beeinflussen, und 3 u 4 hängen vom System ab. Sind zwar modifizierbar, aber nur in seltenen Fällen wirklich notwendig. Das problem ist aber nicht die Tiefe des Eindruckes. Das Problem ist, dass das Zündhütchen durch den in der Patrone herrschenden Druck, in das Schlagbolzenloch gedrückt wird, etwas hineinzu"fließen" beginnt, und eventuell sogar rausgestanzt wird. Es ist nicht der Schlagbolzen der das Loch in das ZH stößt, es ist der Druck in der Hülse der das Blechtellerchen von innen rausstanzt. Wir stark dieser Effekt ist hängt von folgendem ab:
-Härte des Zündhütchens
-Dicke des zündhütchens
-Durchmesser des Schlagbolzenlochs bzw Schlagbolzenspiel
Je größer der Druchmesser des Schlagbolzenlochs ist, desto größer ist die Fläche auf die der Druck wirken kann (analog zu nem Pneumatikzylinder), desto früher gibt also das Material nach. Wenn das Zündhütchen nun auch noch dünn und weich ist kanns dann leicht sein, dass das Material zu fließen beginnt, oder ganz ausreißt. Der Schlagbolzen wirkt dem normal etwas etgegen, wenn die Schlagbolzenfeder aber extrem schwach ist, oder zu viel Raum zwischen Schlagbolzen und Schlagbolzenloch ist (eher 2teres), dann kann genau das passieren was dir widerfahren ist.

Unterschiede in der Setztiefe machen normal keinen Unterschied beim Schlagbolzenabdruck. Das Zündhütchen wird beim Zünden der Patrone sowieso ganz gegen den Stoßboden gedrückt. Bei Überdruck oder sehr weichen ZH dann sogar so heftig, dass das ZH platt gedrückt werden kann.

Die Bilder sind schwer zu deuten. Sorry.

Also wie gesagt, entweder wars echt nur Pech mit der Munitionssorte. Eben ne Charge mit weichen ZH erwischt. Oder es könnte der Verschluss auch (mit)schuld dran sein. Drama ist das Ganze keines, aber lästig könnte es schon sein, wenn es dich dann zB in der Wahl der Munition einschränkt.
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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von W.Page » Fr 17. Okt 2014, 23:35

Verschlussabstand zu groß? Meistens der Verschlussabstand der Patrone. Merkt man wenn andere Sorten nach dem abschiessen nicht so aussehen.

Sollte das aber wirklich von Überdruck herrühren, dann wären das verdammt harte Zündhütchen auf deinen Bildern und ich hatte das Phänomen mal in der grauen Vorzeit mit S&B Patronen in einer Remington 700..

Grund für den Überdruck waren zu lange Hülsen die das Geschoss, beim schliessen der Verschlusses, quasi im Übergangskegel “gecrimpt“(geklemmt) haben. Und das waren Fabrikpatronen aus der Schachtel.

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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von impact » Fr 17. Okt 2014, 23:56

Verschlussabstand wäre auch ne Möglichkeit.

Sind auf den Hülsenböden irgendwelche Abdrücke vom Verschluss? Zb vom Loch in dem der Ausstoßer sitzt? (erstes Bild, Hülse links oben, auf ~10, 11 Uhr) ? DANN hättest du tatsächlich ein Problem...
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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von DerDaniel » Sa 18. Okt 2014, 15:05

Zum Zerlegen des Verschlusses kurz:
Verschluss gut in die Hand nehmen in der Position wie auf dem Bild und Kräftig am Schlösschen in Pfeilrichtung drehen. Sobald der Schlobo aus der Raste raus ist geht es super leicht. Und nach na drittel Umdrehung springt das Schlösschen samt Schlabo ca. 1cm rechts raus und du kannst es komplett entnehmen.
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Quellen: http://hollywoodmoviecostumes.com
Beim rein machen musst du ihn in der selben Position wieder rein fallen lassen (ist ein Bajonettverschluss und es geht nur diese Position, also kannst du nix falsch machen), das Schlösschen mit bisal kraft komplett auf den Verschluss drücken und umgekehrt drehen, bis er in der Raste wieder einrastet.


Überdruck habe ich auch am Anfang überlegt wegen der vermeintlich platten ZHs und den Wülsten, bin nach genauerem Hinschauen aber der Meinung, dass es nur der Lichteinfall ist der es so aussehen lässt. Der von impact erwähnte dunkle Punkt links oben spricht aber wieder was anderes...
Leider ist das so auf die Ferne immer schwer auszumachen. Der sicherste Weg ist zum Munitionshändler und ihm die Hülsen zeigen. Alternativ gleich ein paar zum Beschussamt geben. Vorher würde ich das Los erst mal in ruhe lassen.

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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von W.Page » Sa 18. Okt 2014, 19:16

@Der Daniel

Zum Munitionshändler gehen? Der war gut..... :-) Oder kennst du einen der sich so gut auskennt? (Ist sarkastisch Richtung üblichen Händler gemeint :-) )

Mich würden zwei Sachen interessieren: Wie lang sind die Hülsen? Wie gross ist der Unterschied, vom Boden der Hülse bis Mitte der Schulter gemessen, zwischen neuer Patrone und abgeschossener Hülse.

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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von impact » Sa 18. Okt 2014, 19:32

W.Page hat geschrieben:@Der Daniel
[...]
Mich würden zwei Sachen interessieren: Wie lang sind die Hülsen? Wie gross ist der Unterschied, vom Boden der Hülse bis Mitte der Schulter gemessen, zwischen neuer Patrone und abgeschossener Hülse.


Das wäre natürlich interessant, ich fürchte nur ohne entsprechendem Messwerkzeug wirds schwer das zu kontrollieren. Da müsste sich Buchenstab mit nem Wiederlader zusammenreden.
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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von DerDaniel » Sa 18. Okt 2014, 20:51

W.Page hat geschrieben:@Der Daniel

Zum Munitionshändler gehen? Der war gut..... :-) Oder kennst du einen der sich so gut auskennt? (Ist sarkastisch Richtung üblichen Händler gemeint :-) )

Naja, der war schon ernst gemeint. Ich hoffe doch schwer wenn man zum Händler geht und dem die Hülsen zeigt/erklärt, dass das Anzeichen von defekter Munition sind (seis nun Überdruck, oder defekte ZHs), dass er dann mal schleunigst den Großhändler anruft und mit dem paar Worte wechselt. Alleine schon weils sein Ar*** ist der auf Grundeis geht wenn die wirklich Überdruck habe und was passiert...

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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von W.Page » So 19. Okt 2014, 14:05

Ich hab im Waffengrosshandel gearbeitet. Der Grosshandel sagts dem Hersteller und die zucken nicht mal mit der Schulter ;-)

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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von DerDaniel » So 19. Okt 2014, 16:47

W.Page hat geschrieben:Ich hab im Waffengrosshandel gearbeitet. Der Grosshandel sagts dem Hersteller und die zucken nicht mal mit der Schulter ;-)

:shock:
Heftig, ich hätte jetzt gedacht, dass die dann bisal hektisch werden. Denn wenn was passiert und paar Patronen beim Beschussamt überdruck bringen, ist es ja im Endeffekt der Händler bzw. Hersteller der seinen Kopf hinhalten darf. Gerade auch weil sicherlich ein Großteil der Muni bei den Amis landet und die da ja sehr Prozessierfreudig sind.

Danke für die Ausführung W.Page.

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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von W.Page » So 19. Okt 2014, 18:08

Na genau. Wenn was passiert werdens eh hellhörig! Rückrufe von Chargen etc., das volle Programm. Wegen ein paar flachen Zündhütchen rührt sich keiner.

Wär noch immer voll interessiert an dem Problem vom Threadersteller :-(

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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von 30-06 » So 19. Okt 2014, 19:22

@page
glaubst nicht dass es am ehesten schwindliche zünhütchen sind? hatte das auch schon öfter bei S&B 8x57er und 6,5x55er Schüttpackung...da waren einige "Durchbläser" dabei.

hab bei der 6BR ja auch das Problem gehabt mit der etwas heisseren Ladung,seit Umstieg auf die CCI 450 kein Problem mehr.

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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von W.Page » So 19. Okt 2014, 20:25

@30-06

Bei deiner 6BR hast am Anfang ja auch weiche Zünder gehabt. Die auf den Bildern müssen steinhart sein. Fliesen ins Zündloch, verformen am Rand aber überhaupt nicht. Ich Tipp ins Blaue mal auf russische Wolf Zündhütchen. Bei S&B Zünder kenn ich das auch, aber die sind ziemlich weich. Die Small Rifle zünden in meiner Light Varmint und das heisst was ;-)

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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von Buchenstab » Mo 20. Okt 2014, 09:59

He woa, da tut sich was. Danke für die vielen Antworten!

Ich hatte mir schon gedacht, dass die Photos nix bringen (nicht mal eine Rüge wegen des Drecks, haha).
Abmessen kann ich die Hülse leider nicht, dazu fehlt mir noch die Ausrüstung (Thema Wiederladen ist seit langem nur im Planen).

Plane heute noch den Verschluss auseinander zu nehmen, danke Daniel für die Beschreibung. Erspar' ich mich einiges mich durch das gruselige Fachenglisch der Howa-Bedienungsanleitung durchzukämpfen.

Und: Nein, Abdrücke hat die Hülse nicht mehr, als sie schon vorher hatte.

Ich bleib dran und berichte demnächst, kann nur jetzt einfach nicht zur Knarre.

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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von Buchenstab » Mo 20. Okt 2014, 13:58

Kaum zu glauben, aber wahr: die Rohrzange hat sich nach ein paar Versuchen durch einige Lagen Tarnjackenstoff und Fetzen durchgebissen und ein paar (zu deutliche) Spuren am Verschluss hinterlassen. Bin baff wie fest das sitzt..
Ich lasse daher vorerst alle Öffnungsversuche und teste die vier Fabriksmunitionen noch einmal durch, die ich gerade für die .223er hab. Ergebnisse halte ich fest. Ich glaube (bzw. hoffe!) noch immer an irgendeine Abweichung in der Munition selbst.
Persönliche Hilfe hat sich hier auch schon angekündigt, also mal sehen, was wir noch rauskriegen!

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Re: Fast durchbohrtes Zündhütchen? (prvi partizan .223 Rem)

Beitrag von Raven » Mo 20. Okt 2014, 14:12

Drehrichtung stimmt?
Nix übersehen ?
Zuletzt geändert von Raven am Mo 20. Okt 2014, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.

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