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Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

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Armin
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Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von Armin » Fr 13. Mär 2015, 11:09

Daß unterschiedliche Geschossgewichte oder -Formen bei gleicher Visiereinstellung zu unterschiedlichen Trefferbildern und Abweichungen in der Trefferhöhe führen, liegt auf der Hand. Was mir nicht einleuchtet, sind (z. T. erhebliche) Seitenabweichungen. Konkret geht es um 6,5x55 (Rem 700) mit 107 oder 123 Gr. (12 cm Seitenabweichung auf 200m) und .338 LaMa (TRG-42) mit 250 oder 300 Gr. Lapua Scenar-Geschossen (20 cm Seitenabweichung auf 500m).

Ich nehme an, daß ich nicht der einzige bin, der mit diesem Phänomen konfrontiert war/ist. Wie lauten die Erfahrungen/Erklärungen der Experten im Forum? Gibt es dazu am Ende sogar Literatur oder Tabellen?

Danke im Voraus,
Armin
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o I o
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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von o I o » Fr 13. Mär 2015, 11:13

Hi Armin, kurze Frage; geht die Seitenabweichung nach links oder nach rechts? Lg

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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von oe6odd » Fr 13. Mär 2015, 12:17

Spin drift :?:
Google mal :at2:

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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von impact » Fr 13. Mär 2015, 12:20

Kann mehrere Ursachen haben...
Schwingungen:
einer ist zB dass der Lauf beim Abfeuern ein recht komplexes Schwingungsmuster ausführt. Dabei zeigt die Laufspitze zu jedem Zeitpunkt auf einen anderen Punkt. Kritisch ist hierbei, zu welchem Zeitpunkt das Geschoss den Lauf verlässt, und dass dieser so konstant wie möglich ist. Durch unterschiedliche Laborierungen (pulver, pulvermenge, zündhütchen, hülsenform u volumen, geschoss, setztiefe, etc etc etc...) wird das Schwingungsverhalten und auch der Zeitpunkt an dem das Geschoss den Lauf verlässt verändert, und damit auch die Treffpunktlage.

Rückstoß:
Die Art wie der Schütze den Rückstoß "verdaut" hat auch einen maßgeblichen Einfluss auf die Treffpunktlage. Ist zB die rechte Schulter weiter hinten als die linke neigt das Gewehr dazu nach rechts auszuweichen. Je stärker die laborierung, desto weiter wandert die Treffpunktlage nach rechts.

Ballistik:
Wenn die Mündung nicht komplett zentrisch ausgeformt ist können Druckunterschiede beim Verlassen des Geschosses das Geschoss etwas "versetzen"... manche Geschosse reagieren da sensibler drauf (zb boattail im Vergleich zu flatbase)
Ein kleiner teil macht dann noch eventuell spin drift aus... liegt aber vermutlich im promillebereich ;-)


...ich würde die Abweichung in den ersten beiden Punkten suchen ;-)
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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von Armin » Fr 13. Mär 2015, 13:51

o I o hat geschrieben:Hi Armin, kurze Frage; geht die Seitenabweichung nach links oder nach rechts? Lg

In beiden Fällen liegen die Einschläge der schwereren Geschosse weiter links.
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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von impact » Fr 13. Mär 2015, 18:58

Hast du V0 Daten zu den jeweiligen Laborierungen?
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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von alfacorse » Fr 13. Mär 2015, 22:00

Armin hat geschrieben:Daß unterschiedliche Geschossgewichte oder -Formen bei gleicher Visiereinstellung zu unterschiedlichen Trefferbildern und Abweichungen in der Trefferhöhe führen, liegt auf der Hand.


Wie erklärst du dir dieses Phänomen? Wir gehen zB. mal von 100m aus.

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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von heimwerker » Fr 13. Mär 2015, 22:18

Armin hat geschrieben:Daß unterschiedliche Geschossgewichte oder -Formen bei gleicher Visiereinstellung zu unterschiedlichen Trefferbildern und Abweichungen in der Trefferhöhe führen, liegt auf der Hand.


alfacorse hat geschrieben:Wie erklärst du dir dieses Phänomen? Wir gehen zB. mal von 100m aus.

Die Antwort steht doch schon im Beitrag von @impact:
impact hat geschrieben:Kann mehrere Ursachen haben...
Schwingungen:
einer ist zB dass der Lauf beim Abfeuern ein recht komplexes Schwingungsmuster ausführt. Dabei zeigt die Laufspitze zu jedem Zeitpunkt auf einen anderen Punkt. Kritisch ist hierbei, zu welchem Zeitpunkt das Geschoss den Lauf verlässt, und dass dieser so konstant wie möglich ist. Durch unterschiedliche Laborierungen (pulver, pulvermenge, zündhütchen, hülsenform u volumen, geschoss, setztiefe, etc etc etc...) wird das Schwingungsverhalten und auch der Zeitpunkt an dem das Geschoss den Lauf verlässt verändert, und damit auch die Treffpunktlage.

Dieses Verhalten ist ganz sicher zu 90% daran beteiligt und (fast) jeder Wiederlader wird Dir bestätigen, daß eine härtere Ladung sehr oft auch einen merklichen Tiefschuß ergeben kann. Und das auch bei völlig gleichem Geschoß.

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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von alfacorse » Fr 13. Mär 2015, 22:25

Ich kenne die Antwort, aber ob der TS schon mal so darüber nachgedacht hat...

Impact hat aber noch was vergessen.

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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von Armin » Sa 14. Mär 2015, 08:18

alfacorse hat geschrieben:
Armin hat geschrieben:Daß unterschiedliche Geschossgewichte oder -Formen bei gleicher Visiereinstellung zu unterschiedlichen Trefferbildern und Abweichungen in der Trefferhöhe führen, liegt auf der Hand.


Wie erklärst du dir dieses Phänomen? Wir gehen zB. mal von 100m aus.


Unterschiedliche Streukreisgrößen gehen wohl darauf zurück, daß bestimmte Waffen mit bestimmten Geschossen einfach besser harmonieren und damit homogenere Ergebnisse bringen. Und daß unter sonst gleichen Bedingungen schwerere Geschosse stärker abfallen, ist auch leicht zu begreifen. Das erklärt aber noch immer nicht die Seitenabweichung.

Ja, die Mündungsgeschwindigkeiten habe ich gemessen: .338 LaMa: Bei 300 Gr. im Schnitt 793 m/s und bei 250 Gr. 852 m/s. Die maximale Abweichung (zwischen dem schnellsten und dem langsamsten Geschoss, lagen bei den 300ern bei 1,5% und bei den 250ern bei 0,8%. Trotz der höheren Abweichung liefern die 300er bessere Streukreise.

Für die 6,5x55 habe ich noch keine Messungen für die 107 Gr.-Geschosse, daher keinen Vergleich.
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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von impact » Sa 14. Mär 2015, 11:27

alfacorse hat geschrieben:Ich kenne die Antwort, aber ob der TS schon mal so darüber nachgedacht hat...

Impact hat aber noch was vergessen.


Es steht dir frei mich zu korrigiere /ergänzen wenns angebracht ist ;)
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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von heimwerker » Sa 14. Mär 2015, 14:35

Armin hat geschrieben:
Unterschiedliche Streukreisgrößen gehen wohl darauf zurück, daß bestimmte Waffen mit bestimmten Geschossen einfach besser harmonieren und damit homogenere Ergebnisse bringen. Und daß unter sonst gleichen Bedingungen schwerere Geschosse stärker abfallen, ist auch leicht zu begreifen. Das erklärt aber noch immer nicht die Seitenabweichung.


Du hast die Antwort von @impact nicht wirklich durchgelesen.
Ich versuch's nochmal:
Bekanntlich weisen Büchsenläufe einen Drall auf, durch den das Geschoß zwecks Flugstabilisierung in eine sehr schnelle Drehung versetzt wird. Durch den enormen Druck versucht nun der Lauf sich in die entgegengesetzte Richtung zu strecken,
was wiederum bewirkt, daß die Mündung in eine mehr oder weniger große, kreisförmige Pendelbewegung gerät. Je nachdem, wo sie dann beim Austritt des Geschoßes hinzeigt, wird auch das Projektil fliegen. Die Treffer können dann natürlch irgendwo auf der Scheibe sein, seitlich, tief, hoch oder in einer Kombination davon.

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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von oe6odd » Sa 14. Mär 2015, 16:44

Keine Ahnung ob diese Seite bekannt ist?zu diesen Thema.
Sehr Gut auf jeden Fall.
http://www.varmintal.com/amode.htm

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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von Armin » So 15. Mär 2015, 18:49

Vielen Dank - besonders für den Link zu varmintal.com!
Mit freundlichen Grüßen,
Armin
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Re: Trefferlagen bei unterschiedlichen Geschossgewichten

Beitrag von alfacorse » Mo 16. Mär 2015, 19:00

Armin hat geschrieben:
alfacorse hat geschrieben:
Armin hat geschrieben:Daß unterschiedliche Geschossgewichte oder -Formen bei gleicher Visiereinstellung zu unterschiedlichen Trefferbildern und Abweichungen in der Trefferhöhe führen, liegt auf der Hand.


Wie erklärst du dir dieses Phänomen? Wir gehen zB. mal von 100m aus.


Und daß unter sonst gleichen Bedingungen schwerere Geschosse stärker abfallen, ist auch leicht zu begreifen. Das erklärt aber noch immer nicht die...


Eben nicht - Denkfehler.

Hängt mit der Laufschwingung zusammen.


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