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von lüftl » So 8. Jan 2017, 12:52
@rupi und @DerRaven
Natürlich kann man mit Wiederladen Geld sparen, gehörig sogar. Nur muss es nicht sein! Das wollten auch schon einige andere vor mir wohl ausdrücken.
Wenn man günstig, also in Mengen einkauft und aus günstigen Komponenten eine Laborierung gefunden hat, die passt dann kommt man schon mit den 11 Cent bei der 9Para hin. Wenn man die Geschosse selber giesst wird es noch mal um die Hälfte billiger. Aber wenn man nur deshalb das Wiederladen anfängt, um Geld zu sparen, kommt bald Frust auf. Das sind dann die Ersten, die die Sache wieder aufgeben und Wiederladen per se kaputtreden.
Wer nur sparen will, rechnet bald Werkzeug und Arbeitszeit mit rein, wenn möglich noch die Zeit die er braucht, um Komponenten zu kaufen. In Deutschland noch die Kosten für die Erlaubnis nach §27, den Pulvertresor und von mir aus noch das Warnschild wegen Explosivstoff, und, und, und.
Ich hab nur gesagt, dass es schwer ist, bei Feld-, Wald- und Wiesenkalibern, wie der 9 Para viel zu sparen. Sogar bei der .38 Special /.357 Magnum kann man beim Wiederladen zu besten Preisen Fabrikmunition bei Preis und Leistung weit schlagen. Aber die Betonung liegt auf K A N N. Je seltener oder teuerer ein Kaliber im Handel ist, desto eher wird man mit dem Sparen anfangen. Die .300 Win Mag kann ich für fast das selbe Geld laden wie eine .308. Und jetzt vergleich mal die Ladenpreise für fertige Munition. Oder reden wir über die 30-40 Krag da wird das Verhältnis noch ärger. Oder die 300RUM, oder die 22-250, oder, oder, oder. Wir können aber auch bei der .45ACP oder der .44 Magnum bleiben. Da lohnt es sich auch schon viel früher. Über die .454 Casull brauchen wir da nicht erst zu reden. Oder über verschiedene Kaliber, wie alte Ordonnanzkaliber oder Sachen wie die 45-120, die man fertig so gut wie nicht kaufen kann.
Aber nochmal, wer nur sparen will, tut sich die Arbeit für die saubere Entwicklung einer Laborierung wahrscheinlich nicht an. Denn genau das geht ins Geld. Laborierung machen, Schiesstand, ausprobieren, zurück an die Ladebank, wieder Schiesstand, wieder Ladebank, wieder Schiesstand, usw. usw. Dann geht das nicht mal eben mit 5 Schuss, da braucht man dann schon mal eine oder zwei 50er Schachteln, bis man sich über das Ergebnis sicher ist, zwischendrin mal über den Chronographen laufen lassen und vielleicht noch beim Beschussamt wegen Druckprüfung vorbeischauen, etc. Das ist Aufwand, den viele nicht bereit sind zu gehen!
Das sieht man recht gut an den immer wieder kommenden Fragen, welche Laborierung aus welcher Waffe, gemeint ist dann ein Hersteller oder eine Marke, wenns hoch kommt ein bestimmter Typ von Waffe gut schiessen und funktionieren würde. Anstatt sich eine Laborierung zur eigenen Waffe und nur und einzig allein das zählt, zu entwickeln. Was aus meiner 210er oder aus meiner Les Baer gut schiesst, kann in Deiner Waffe streuen wie eine Giesskanne, bzw nur Störungen produzieren. NATÜRLICH MUSS MAN IRGENDWO UND IRGENDWIE ANFANGEN! Aber auf das Anfangen folgt halt mal das Weitermachen. Und da hab ich persönlich halt die Erfahrung gemacht, dass die, die nur deshalb anfangen, weil sie was über die Materie lernen wollten und deswegen angefangen hatten, um Ihr Können und Ihre Technik beim Schiessen zu verbessern eher dabei bleiben, wie die "Pfennigfuchser" und "Sparer". Natürlich kann es auch passieren, das jemand der aus wirtschaftlichen Gründen angefangen hat, Geschmack am Wiederladen findet und dabei bleibt.
Und zum Abschluss noch einmal, ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Patronen für mich und nur für mich so gut wie immer preislich gesehen günstiger sind und waren, als wenn ich mir die gleiche Anzahl an Fabrikmunition gekauft hätte! Allerdings hätt ich mit Fabrikmunition nie so viel herumexperimentiert oder ausprobiert. Vielleicht wär ich damit jetzt auch zufrieden, aber ich wüsste nicht warum, so wie ich es jetzt beim Wiederladen weiss. Billiger wäre es eventuell auch gewesen. Aber was weiss man schon, was gewesen wäre, wenn man ein Hobby über 35 Jahre betreibt und eben nicht nur auf die Kosten schaut.
@karl
Du würdest sicher auch beim Wiederladen profitieren, aber eben nicht zuallererst finanziell. Dein Profit wäre, dass Du, um zu einer anständigen Laborierung zu kommen mehr und zielgerichteter Schiessen müsstest. Dann kommt je nach Kosten der Komponenten und der Kosten für die Fabrikmunition, eine mehr oder weniger lange Zeit der Amortisation Deiner Ausrüstung und dann finge das Sparen in finanzieller Hinsicht an. Das aber eben hauptsächlich wenn Du nicht mehr Schiessen würdest, als wenn Du Fabrikmunition kaufst. Nur wird eben das nicht der Fall sein, wenn Du voll einsteigst. Profit im übertragenen Sinn, also bessere Kenntnisse über Dein Hobby, Spass am Vollbrachten etc. kommt noch oben drauf! Nur wer will das in Zahlen fassen!
Edit: Absatz hinzugefügt
Pfiat Eich God
Da Lüftl
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Kuscheln und Kuschen is net des selbe!
silentium aureum est