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Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

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Charles
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Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von Charles » Do 30. Dez 2010, 19:56

Das Schießen mit der .54 Berdan Sharps macht Spaß. Auf die Dauer aber, mit der von den Italienern erfundenen und so verkauften Ladehülse, eine sehr dickwandige gedrehte Messinghülse, das mit Schwarzpulver gefüllt, in die Hülse das Geschoß aufgesetzt und als ganzes in das Patronenlager zugeführt wird, ist das schlichtweg eintönig und langweilig. Das pfurzt nur. Maximal 56 Grains Schwarzpulver passen in die Hülse rein, das ist auf 100m eine sehr schwache Ladung, der Ballistische Flug ist sehr parabolisch, das heißt, die Kimme muß sehr hoch eingestellt werden.

Und mit der sogenannten Feldladetechnik, das geht so: Geschoß in das Patronenlager fallen lassen, und aus der Pulverflasche so viel Pulver reinrieseln, bis das Patronenlager voll ist, ist das Schießen nicht so prickelnd. Das rummst zwar schön, die Schulter wird malträtiert, präzise ist diese Lademethode leider nicht, die Geschosse streuen über die ganze Scheibe, und der Pulververbrauch ist doch sehr hoch: 138 Grains.

Die selbstgewickelten Papierpatronen, als Pulverpropfen oder fix mit Geschoß gewickelt, sind zwar nett, haben aber auch Nachteile: Nach jedem Schuß muß der Lauf und das Patronenlager geputzt und durchgewischt werden wegen der noch glimmenden Papierreste.
Pulvermenge immer noch um die 130 Grains.

Diese Tatsache hat meinem alten Herrn doch etwas gestört, nach ein bisserl Brainstorming hat er sogleich mit dem Basteln angefangen, nun sind seine Papierhülsen fertig:

Bild

Unten sieht man die Messing-Ladehülse von den Italienern, und oben ist die Papierhülse.

Ein Abguss des Patronenlagers gemacht, die Abmessungen aufgezeichnet abzüglich 1,5mm Wandstärke, und sogleich die Drechselbank angeworfen. Und fertig ist die Aufwickelform:

Bild

Die Form mit Paketband gewickelt, damit der Tapetenkleister keine innige Verbindung eingeht mit der Form. Ja, Tapetenkleister. Papierstreifen aus schwer brennbaren Werbezetteln, ca. 1cm x 10cm, wird in Tapentenkleister getaucht, überschüssiges Kleister abgestreift und auf die Form aufgewickelt bis zu einer Wandstärke von ca. 1,8mm. Über Nacht ist die Hülse trocken und kann von der Form abgezogen werden.
Dann aus dicken festen Karton den genauen Bodendurchmesser rausgestanzt, ein 5mm Loch rausgestanzt aus der Kartonscheibe, mit Superkleber an die Hülse aufgeklebt, und mit einigen Streifen in Tapetenkleister eingeweichtes Papier verstärkt.
Nach dem Trocknen mittels Superkleber ein Stück eines Teebeutels-Gewebes auf dem Boden der Papierhülse geklebt, damit das Schwarzpulver nicht aus dem gestanzten Loch rausrieselt, und fertig ist die mehrfach verwendbare Papierhülse. Es muß nach dem Schuß nur noch das Teebeutelgewebe aufgegeklebt werden, und schon ist die Papierhülse bereit zum Füllen mit Schwarzpulver.

Bild

In die Papierhülsen passen genau 100 Grains Schwarzpulver rein, und werden mit einem 10mm dicken gefetteten Filz verschlossen. Das Geschoß wird mittels eines selbstgedrehten Anschlages aus Holz, das die Form des Patronenlagers hat, in die Züge reingepreßt. So ist gewährleistet, daß das Geschoß immer in der selben Ausgangslage steht. Dann die Papierhülse rein, Hebel der Sharps zuklappen, Zündhütchen aufsetzen, BOOAAMM! :dance:

Bild

Wieviel Schuss diese Papierhülsen aushalten bzw. mitmachen, das testen wir im neuen Jahr aus. :dance:



Charles

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Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von Old Sam » Do 30. Dez 2010, 20:46

:clap: find ich goil........im Sommer in Haag beim Bläckpaudern?
Howdy

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Jede Seele, die dem Schwarzen Pulver zugeführt wird, spricht für Dich beim jüngsten Gericht
Amen

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Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von Charles » Do 30. Dez 2010, 21:42

Old Sam hat geschrieben:........im Sommer in Haag beim Bläckpaudern?




Natürlich! :dance: :character-beavisbutthead:

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Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von cobaltbomb » Do 30. Dez 2010, 22:04

Wieviel Schuss diese Papierhülsen aushalten bzw. mitmachen, das testen wir im neuen Jahr aus.


einen schuss?

tolles munni projekt wieder
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Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von doc steel » Do 30. Dez 2010, 22:11

...was uns zeigt, dass ein erfolgreicher schwarzpuderer ( :lol: ) auch ein vifer bastler sein sollte!

gratuliere jedenfalls zu der genitalen idee! :clap:

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Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von Charles » Do 30. Dez 2010, 22:40

doc steel hat geschrieben:... schwarzpuderer...


Na, des fehlert a no, daß man fürs Pudern Steuern zahlen soll! ;)



doc steel hat geschrieben:gratuliere jedenfalls zu der genitalen idee! :clap:


Habs meinen alten Herrn weitergesagt, der stolziert mit stolzgeschwellter Brust (und nur das ;) ) rum 8-)



cobaltbomb hat geschrieben:
einen schuss?


Naa, so 5 Schuss sollen die schon aushalten mindestens!

cobaltbomb hat geschrieben: tolles munni projekt wieder


Hab´s weitergesagt, danke! :)

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Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von Freiwild » Do 30. Dez 2010, 23:04

:clap: :clap: :clap: :dance:
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Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von quildor82 » Do 30. Dez 2010, 23:43

Genial mehr kann man dazu nicht sagen.
"mit einem netten wort und einer pistole erreicht man mehr, als mit einem netten wort allein .."
Al Capone *17.01.1899 - †25.01.1947



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Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von Salem » Fr 31. Dez 2010, 08:25

Reschpeckt!
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Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von doc steel » Fr 31. Dez 2010, 09:10

Charles hat geschrieben:
doc steel hat geschrieben:... schwarzpuderer...


Na, des fehlert a no, daß man fürs Pudern Steuern zahlen soll! ;)


verschrei's ned!!!
bei die popschöffnungen, die bei uns 's sagen ham.... :tipphead:

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Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von Charles » Sa 1. Jan 2011, 14:36

Sodala. Habe die 5 Papierhülsen ohne Geschoß, nur mit dem 10mm Filzpropfen, und 100grs. Schwarzpulver, abgefeuert.
Macht einen schönen tiefen satten BOOOUUUMMM. :mrgreen: :dance:

Obwohl die Hülsen satt im Patronenlager anliegen, und ohne Geschoß abgefeuert wurden, also kaum Druck auf die Hülsen wirken, umso mehr sind wir von der bescheidenen Haltbarkeit der an sich sehr harten und festen Papierhülsen enttäuscht. Hm.

Schwarzpulver = Black Power!

Hier ein Foto, da sieht man, wie´s die Hülsen zerrissen hat:

Bild

Ok, ein bisserl mehr Aufwand als die reinen Papierpatronen machen die schon, aber soooo wild ist das nicht. In 5 Minuten ist eine Hülse gewickelt, Boden gestanzt und aufgeklebt.
Diese Papierhülsen werden wir weiterhin produzieren. So viel schießen wir nicht mit der Sharps .54er Berdan :whistle:

Nach einer neuerlichen Brainstorming-Diskussion haben wir uns entschieden, die Form der Papierhülse und auch die Wandstärke von 1,5mm auf Messing zu übertragen, sprich, wir drehen uns Messinghülsen selber. Es muß aber eine neue Drehbank her, die alte Drehbank leiert schon ziemlich, und zudem altersschwach. Ich glaub, diesen Thread hole ich in einem oder zwei Jahren wieder hervor. Wenn nämlich die Messinghülsen gedreht sind.



Charles

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Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von Salem » Sa 1. Jan 2011, 14:52

"Messing" hab ich mir beim Durchlesen auch gedacht, aber auf oldschool,
die ersten Hülsen waren seinerzeit ja aus Messingfolie gewickelt,
sone Folie wirds ja noch wo geben....
Dann bliebe der Modus Operandi im Prinzip gleich. :idea:
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Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von Charles » Sa 1. Jan 2011, 14:55

Das haben wir uns auch überlegt mit der Messingfolie, mein alter Herr aber, der große Zweifler, der hält Messingfolien für suboptimal. Dann die Bodennäpfe stanzen und mit einwickeln, er denkt, daß das ein größerer Aufwand sei als das Drehen aus Vollmaterial :whistle:

Aber die Messingfolienhülsen werde ich ausprobieren, hinter seinem Rücken... :whistle:

buckshot

Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von buckshot » Sa 1. Jan 2011, 15:05

wenigstens erfüllen zeitung so einmal einen sinnvollen zweck ;-)

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Re: Papierpatronen Berdan-Sharps .54 selbstgemacht

Beitrag von Salem » Sa 1. Jan 2011, 15:06

Ich sag nur "Martini - Henry":
Was für die .577/.450 M.H. reicht das wird wohl für ne olle .54er Berdan gut genug sein. :whistle:

Versteh mich bitte nicht falsch, ich will Dir nix einreden, ...äh,
äh, die Taschenuhr die in meiner Hand pendelt? Das ist nix..... :mrgreen:
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