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Wiederladekurs, ja oder nein

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doc steel
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Re: Halte die Dinge einfach...

Beitrag von doc steel » Fr 24. Mär 2017, 10:17

Analogus hat geschrieben:Youtube ist dein Freund - hat exakt gepasst. [...] und viel Youtube herhalten für eine durchschnittliche Meinung zur Bleimischung)[...]

Deine Freund mech i ned haben.... :snooty:

Was ich mich frag ist, wie willst als Anfänger wissen ob des jetzt a Schas is, dens da auf YouTube verzapfen oder ned???
Und dort wird sehr viel Mist erzählt.
Foren spiegeln oft nur eine persönliche Meinung wider, wo sich schwer feststellen lässt ob diese Meinung jetzt auf bled reden oder tatsächlich auf eigener Erfahrung beruht und somit als valide angesehen werden kann.

Deshalb bin ich der Meinung dass neben dem lesen von Fachliteratur absolut nix über das Lernen von einem anderen erfahrenen Widerlader geht.
Ich hab da gottseidank meinen Vater gehabt.

lüftl
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Re: Wiederladekurs, ja oder nein

Beitrag von lüftl » Fr 24. Mär 2017, 11:52

HALLO,

ich lieg da mit dem Doc ziemlich auf einer Wellenlänge. Ich hab selten so viel Murks gesehen, wie auf youtube. Ok, ok ein paar gute gibt es schon, aber auch da ist nicht alles Gold was glänzt! Hier in Germanien, muss man ja den Kurs machen, um einen Wiederladeschein gem. §27 SprengGes zu bekommen. Aber der Kurs beinhaltet mehr das Rechtliche als das wirkliche Wiederladen. So viel bringt das also nicht!
Wovon man schon sicher mehr hat, sind Bücher wie das von der DEVA oder zwar etwas veraltet der K.D. Meyer. Am Besten aber ist immer noch ein Wiederlader in der Bekanntschaft, der einem was zeigen kann und dessen Ergebnisse auch von seinem Erfolg als Wiederlader zeugen. Es gibt immer solche und solche! Manche wirklich guten Wiederlader können auch nix weitergeben. Ist halt nicht jeder ein guter Lehrer.
Andersrum gibt es aber auch Anfänger, die so beratungsresistent sind, da kann man dran zerschellen! Also kann man m.M. das alles nicht pauschalisieren! Mancher kommt ohne Kurs gut zurecht, mancher eben nicht.
Ich hab schon einigen Schützenkameraden das Wiederladen nahe gebracht. Bei manchen macht das richtig Spass und bei anderen fragst Dich, ob es nicht besser wär dem Halma beizubringen, weil handwerklich kein Geschick da ist, physikalisch keine Grundlagen da sind, eine Messchraube nicht von der Kombizange unterschieden werden kann, etc., etc. und der Kamerad eh alles besser weiss, weils im youtube gsagt ham................ Da sag ich dann nach ein paar Abenden ganz klar, dass ich davon ausgeh, er oder sie würd sich einen Gefallen tun und es besser bleiben lassen!
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Re: Wiederladekurs, ja oder nein

Beitrag von sauersigi » Fr 24. Mär 2017, 19:42

doc steel hat geschrieben:@ sigi, du bist ja eh der Präzisionsstopfer, was ich so weiß.
Aber ich mein halt beim Wiederladen ghört ein bissl tüfteln halt auch dazu.
z.b. schauen ob sich mit Ladung XY ein Unterschied ergibt zwischen
a) zammklaubte unbehandelte Hülsen vs. sortenreine Hülsen mit bearbeiteter Zündglocke und Zündloch oder
b) auf länge und Gewicht sortierte Geschosse vs. unsortierte Geschosse oder
c) bei Verwendung verschiedener Zünder etc.

Ohne so einen Daneben-Hinstell Chrono, den ich ja und gottseidank hab und auch einen Schießstand wo ich ihn vomiraus auch auf 100m aufstellen kann kannst halt wirklich nur Stopfen und schauen obs treffen.

I waas, mit der vollen Hose is leicht stinken.
Aber ich könnte meinen ja samt Stand in MaHö vermieten...halbstundenweis...ich fürcht ich werd noch reich! :dance:


Ja sicher! Wissen tät ich die Unterschiede schon gerne, es ist halt so wie beschrieben, wohin damit wenn am Stand kein Platz ist, bzw. Präziakrobaten die überall treffen nur net die eigene Scheibe...

Sag : der Labradar kostet wieviel und woher hast den?
Danke für die Info...
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Re: Wiederladekurs, ja oder nein

Beitrag von doc steel » Fr 24. Mär 2017, 20:09

http://shop.dr-gmuender.de/labradar.html
i sag da was, sigi....
für des was du machst zahlt si so a labradar voll aus.
du legst wert auf genauigkeit und arbeitest erst mit hirn und dann mit der hand und hast no nie a blöde frag gestellt.
gewiss es is a haufen geld, des tut weh. aber der schmerz vergeht, der labradar bleibt.

sag, wo schiesst du denn? kann auch a pn sein....

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Re: Wiederladekurs, ja oder nein

Beitrag von Norander » Fr 24. Mär 2017, 21:06

So ein Labradar wird meine nächste größere Anschaffung. Auch wenn es teurer ist als die anderen Geräte. Der Preis relativiert sich wennst das erste mal die Lichtschranke getroffen hast. Vom unkomplizierten Aufbau und der Lichtunabhängigkeit ganz zu schweigen.
If the freedom of speech is taken away then dumb and silent we may be led, like sheep to the slaughter.

George Washington :flags-waveusa:

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Mit solchen Antworten habe ich gerechnet :-)

Beitrag von Analogus » Fr 24. Mär 2017, 21:08

Mal von Vorne:

Grund für das Wiederladen:
Wie erwähnt ist für mich der einzige Grund die geringeren Kosten. Fertig.
Und bei 357er wirkt sich das schon recht deutlich aus. Trefferbild wird nicht schlechter als mit Kaufmunition - also was ist dann der Nachteil? Richtig - gar nichts.
Ich bin dann in der Schublade "Stopfer"? - Gerne, wenn damit geholfen ist.

Youtube:
Klar erfährt man dort auch viel Bedenkliches. Wie in anderen Bereichen des Lebens auch. Da kommte es aber auch darauf an, WIEVIEL an differenten Meinungen man sich ansieht/anhört und welche Schlüsse man daraus zieht. Ich will mal behaupten, dass z.B. WIEDERLADER-TV eine ganz gute Quelle ist, oder HARDLEAD-ZONE.
Warum sollte ein Buch eines EINZIGEN Autors besser sein als die eingedampfte durchschnittliche Meinung aus 20 Channels die sich genau dem selben Thema widmen? Warum sollte es besser sein, einem einzigen Kumpel seines lokalen Klubs zu vertrauen als einigen diversen Menschen weltweit über digitale Medien? Müll kann jeder reden. Mittels Youtube und Co. habe ich jedoch die Chance auf VIELE Meinungen und damit auf eine DURCHSCHNITTLICHE die wahrscheinlich am ehesten der goldenen Mitte entspricht.

Lee Pulverwaage:
Ja, das ist auch so ein Thema...
Natürlich gibt es Ja- und Nein-Vertreter. Interessant ist nur, dass diejenigen die dieses Produkt kategorisch ablehnen nie dazusagen, WARUM sie diese Meinung haben. Teurer ist besser. Punkt.
Ich sehe keinen rationalen Grund, warum ein so simples Produkt schlecht funktionieren soll. Es handelt sich um ein höchst einfaches, mechanisches Gerät das keinen Grund für irgendeinen grundsätzlichen Mangel erkennen lässt. Wie auch? Es ist eine mechanische Balkenwaage die sehr sensibel reagiert.
Man kann jetzt argumentieren, dass die EICHUNG eventuell nicht exakt passen könnte. Glaube ich nicht. Und wenn ja: Ja und?
Die persönliche passende Menge an Pulver findet man deshalb nicht weniger - und exakt reproduzierbar bliebe es ja trotzdem.

Zündhütchensetzer:
Wir verstehen uns aber schon, oder? :-)
Mit "setzen" ist das Platzieren und nicht das Reindrücken gemeint. Aber das war eh klar...

Überladen wegen mangelnder Qualität der Waage:
Also DAS halte ich für eine sehr gewagte Annahme, dass dies möglich ist.
Wenn eine Waage (hier: LEE) so weit danebenliegt, dass ein extrem robuster und überdimensionierter 357er in die Luft fliegen kann - dann würde das im AMI-Land wo das Ding vertrieben wird schon zu diversen MILLIONEN-Klagen geführt haben. Hat es aber nicht.
Entschuldigung - aber solche Aussagen halte ich für kindisch.

Pulver-Hersteller:
LOVEX wird bei mir wegen des Preises hauptsächlich geladen. Allerdings kommt bisher nichts an das Vihtavuori N110 heran. Leider ist das ein wenig teuer.
Wie in einem anderen Faden ausgeführt: ich mag den "Rums" des N110. Zugegeben - der Reiz am Schießen liegt bei mir bis dato nicht zuletzt auch am "Radau" den das Ding macht. Im Gegensatz zum Bogen. Ja, ist auch in Verwendung.

Kosten Revolver versus Bogenschießen:
Nun, so billig ist Bogenschießen auch nicht...
Bei mir wird im Schnitt 1 Pfeil pro Ausflug kaputt. Das sind 10-15 Euronen. Warum? Schwerer Bogen und Natur...
Die Materialkosten für 100 Schuss 357er betragen ebenfalls um die 10-15 Euro (grob geschätzt, ich muss da nochmals nachrechnen). Das ist die Menge, die ich pro Besuch am Schießplatz verbrauche.


Und zuletzt:

Es war natürlich ein wenig provokante Absicht, meine Zugangsweise so hier auszubreiten. Man lernt auch viel aus den darauf folgenden Reaktionen und Antworten.

:idea:

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Re: Wiederladekurs, ja oder nein

Beitrag von lüftl » Fr 24. Mär 2017, 21:59

Hallo Analogus,

hab ich ja gesagt, dass auch bei youtube ein paar dabei sind, die "ganz gut" sind. Darunter auch die von Dir genannten, zumindest der Wiederlader-tv, den anderen kenn ich nicht! Und warum ich einem Kameraden bei mir im Umkreis sicher mehr vertraue, als irgendeinem Zausel, der sich im Internet selber feiert, ist recht einfach zu erklären.

Im Verein kriegt man ganz schnell mit, ob die ganze Mannschaft in Deckung geht oder mal kurz aufs Klo muss, wenn einer seine geschätzten Eigenentwicklungen auspackt! Von dem würd ich mir weniger was abkupfern!!!! Und ausserdem hab ich auch die Möglichkeit einem Kameraden der geistigen Dünn..... verzapft nach Ausheilung meiner Wunden eine gepflegte Maulschelle zu verleihen! (Achtung Ironie = Kein Wiederlader würde sowas tun, denn jeder ist selbst für seine Taten verantwortlich!!!) Ist halt nur schlecht zu merken, wenn man selber der ist, bei dem alle stiften gehen.

Speziell bei Büchern kannst viel lernen! Und dass Du die Ladungsempfehlungen trotzdem mit den Empfehlungen der Pulverhersteller querchecken solltest, ist ja eigentlich nur die konsequente Anwendung von gesundem Menschenverstand (Hausverstand), weil sich Pulver mit der Zeit immer mal ändern und damit auch die Ladempfehlungen!

Mir ist persönlich auch relativ egal, warum jemand mit dem Wiederladen anfängt. Mir ist halt einfach nur aufgefallen, dass die, die es nur aus kommerziellen Gründen tun, die sind die am ehesten wieder damit aufhören. Aber Ausnahmen gibt es ja immer wieder mal!

Und ob Du als Wiederlader, Stopfer oder sonstwas bezeichnest wirst, ändert an der Qualität deiner Arbeit erst mal wenig. Es gibt halt viele erfahrene Wiederlader, die das als weitergehendes Hobby im Hobby betreiben und sich absolut intensiv mit der Materie befassen, insbesondere mit der Innenballistik und schon eine ganze Menge erlebt haben. Wir reagieren eben leicht gereizt, wenn bestimmte Ausdrücke fallen. Das muss nicht zwangsläufig heissen, dass man schon eine Katastrophe aufziehen sieht, aber jeder von uns hat da eben in der Vergangenheit schon bessere oder schlechtere Erfahrungen gemacht. Und was ist böses dran, wenn man mehr oder weniger subtil und vorsichtig versucht, jemanden darauf aufmerksam zu machen, dass man glaubt derjenige könnte vielleicht die eine oder andere Herangehensweise noch einmal überdenken???? Das geschriebene Wort kann eben nicht alle Facetten, die man im wahren Leben von Angesicht zu Angesicht ausdrücken kann, wirklich abbilden. Außerdem kennt man Dich ja nicht persönlich, sondern nur von dem was Du schreibst. Kann ja auch sein, dass wir was in den falschen Hals bekommen haben!
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Re: Wiederladekurs, ja oder nein

Beitrag von Analogus » Fr 24. Mär 2017, 22:07

Hi Lüftl:

Keine Bange, ich verstehe dich/euch schon richtig, und das ist gut so, denke ich, wenn eher mal vorsichtig subtil vorgewarnt wird. Passt scho!

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Re: Wiederladekurs, ja oder nein

Beitrag von MartinD » Sa 25. Mär 2017, 09:19

Grüß euch,

Ich habe einiges darüber gelesen, YouTubevideos angesen und zu guter letzt habe ich es mir von einem erfahrenen Schützen zeigen lassen.
Unter dem Strich hat das whs. Mehr Zeit in Anspruch genommen, als ein Kurs. Nur es hat nichts gekostet !
Man sollte sich unbedingt die Meinungen von mehreren Schützen einholen. Fast jeder macht etwas Anders.
Z.b waschen die einen die Hülsen und andere tun nur die Hülsenhals reinigen.
Kommt d´rauf an, was man erreichen will.

BG,
Martin
:at1:

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Re: Wiederladekurs, ja oder nein

Beitrag von Hauzi » Sa 25. Mär 2017, 11:01

Ich hab mich erst mal mit dem Thema Wiederladen aus purem Interesse auseinandergesetzt, sowohl mit Lesestoff als auch im Internet.
Danach hab ich mich vermehrt mit Wiederladern auf verschiedenen Schießplätzen unterhalten und die Infos dann gesondert für meine Bedürfnisse bewertet.
Dann war da ein absoluter Glücksfall, da mein Hausarzt selbst erfahrener Schütze ist (mit 70 Waffen auf der WBK) und natürlich Wiederlader.
Von Ihm hab ich die meisten Informationen bekommen und auch seine nicht mehr benötigte Dillon Square Deal im Kaliber .45 ACP.
Auch alle relevanten Ladedaten (Pulver, Geschoßtyp, Patronenlänge und ZH) habe ich übernommen und auch eine Einschulung auf diese Presse bekommen.
Ich habe mir dann die benötigten Utensilien wie Waage, Entladehammer, Geschosse ZH und Pulver besorgt.
Bevor es dann ans Laden ging, hab ich ein paar Trockendurchläufe gemacht.
Dann war alles da und ich habe genau nach Anweisung und vorhandenen Ladedaten Kleinserien zu je 25 Stk "gestopft"!
Ich habe dann nur mehr mit den Pulverchargen experimentiert und die (für mich und meine Waffe) gefühlsmäßig beste Laborierung herausgefunden.
Ich habe zwar keinen Chrono, jedoch gibt es am Schießstand eine einstellbare Auflage um die Präzision annähernd zu testen.
In einer 5-Schuß Gruppe berühren sich 4 Schußlöcher, und da ist noch jede Menge Schützenstreuung dabei.
Jedenfalls trifft die Waffe aufgelegt besser, als ich je freihändig werde treffen können.

Sollte ich je andere Kaliber oder gar Langwaffenkaliber wiederladen, so werde ich dasselbe Prozedere einhalten, bzgl Ladeinformationen.
Erst lesen, dann Gedanken darüber machen, zeigen lassen und spezivisch relevante Fragen stellen.
DANACH wiederladen.

Liebe Grüße
Hauzi
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Re: Wiederladekurs, ja oder nein

Beitrag von gunlove » Sa 25. Mär 2017, 16:54

Ob ein Kurs sinnvoll ist oder nicht, wird ziemlich sicher von der Qualität des Kurses abhängen. Ein solcher ist aber mMn. nicht zwingend notwendig wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann.

Meine "Wiederladerkarriere" begann, wie vermutlich bei den meisten Wiederladern hier im Forum, eher klassisch. Nämlich ohne Wiederladekurs. Ich kaufte mir vier Bücher zu dem Thema (Internet hatte ich 2001 noch nicht) und begann parallel dazu die Hülsen zu sammeln. Obwohl ich noch nicht einmal das zweite Buch fertig gelesen hatte, war ich mir doch relativ schnell sicher, dass das Wiederladen keine großartige Hexerei ist. Mein Interesse war also mehr als nur geweckt und so bestellte ich mir noch einen "RCBS Rock Chucker Kit" und eine Lee Turret Press.

Mir macht das Wiederladen bis heute großen Spass, aber die Lee Turret Press kaufte ich mir deshalb, weil ich schon damals meine Zeit lieber im Schießkeller als bei der Ladepresse verbrachte. Als Anfänger wollte ich mir damals auch das Wiederladen mit einer Mehrstationenpresse nicht zumuten. Es bestanden meinerseits nämlich doch Zweifel daran, ob ein Anfänger bei einer Mehrstationenpresse die Übersicht behalten kann, weil dabei ja doch mehrere Arbeitsschritte gleichzeitig ausgeführt werden.

Die Lee Turret Press war und ist für mich der perfekte Kompromiss zwischen Einstationen- und Mehrstationenpresse. Man muss die zu bearbeitende Hülse nicht so oft in die Hand nehmen wie bei einer Einstationenpresse, aber man behält trotzdem die Übersicht beim Wiederladen, weil man ja immer nur einen Arbeitsschritt macht. Und man ist damit schneller als mit einer Einstationenpresse, logischerweise aber auch nicht so schnell wie mit einer Mehrstationenpresse.

Dann kaufte ich noch einen Tumbler samt Granulat und besorgte mir Geschosse, Pulver und Zündhütchen. So ausgestattet begann ich mit dem Wiederladen während ich noch das dritte Buch las. Das vierte Buch habe ich übrigens bis heute nicht gelesen.
Zuerst habe ich nur ein(!) Kaliber wiedergeladen und hielt mich natürlich penibelst an die Daten von Pulver- und Geschosshersteller.
Mir war bewusst, dass man beim Wiederladen ruhig und ohne Stress an die Angelegenheit herangehen muss und so habe ich mir speziell am Anfang viel Zeit gelassen.
Vielleicht war das auch ein Grund dafür, dass eigentlich alles von Beginn weg sehr gut funktioniert und perfekt geklappt hat. Die ein-, zweimal wo ich mir nicht ganz sicher war, habe ich einen Schützen von unserem Verein gefragt.
Natürlich begann ich mit der Zeit dann damit peu à peu alle von mir verwendeten Kaliber wiederzuladen und in Folge dessen irgendwann
auch damit Hülsen umzuformen und mir andere, meist damit zusammenhängende "Feinheiten", anzueignen.

Den Großteil der Dinge vom "RCBS Rock Chucker Kit" samt der Presse selbst habe ich bis heute noch regelmäßig in Gebrauch.
Und obwohl ich mir zwischenzeitlich sieben Mehrstationenpressen gekauft und vier davon auch wieder verkauft habe, besitze ich auch noch immer die Lee Turret Press. reload-smile
Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
(Caspar David Friedrich 1774-1840)

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