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3 Fragen zur Dillon 650 Presse

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3 Fragen zur Dillon 650 Presse

Beitrag von Platzpatrone » Mo 3. Apr 2017, 14:51

Hallo,

ich lade nun seit einigen Monaten mit einer gebrauchten Dillon 650er Presse und habe ein paar Fragen an erfahrenere Wiederlader:

1. Mein Hauptproblem liegt darin, daß die Hülsen nicht immer vom Bullet feeder korrekt in die Hülsehalteplatte hineingeschoben werden. Oft bleiben sie ca 0,5 mm vor dem Anschlag stehen. Dies hat zur Folge, daß die Hülse nicht in die Kalibriermatritze reingeht und ich mit dem Finger nachhelfen muß.
Ich habe mir damit weitergeholfen, indem ich ein wenig Abdeckband auf den Hülsenschieber draufgeklebt habe, um so die Hülsen tiefer reinzuschieben, Das verbessert die Situation ein klein wenig, aber auch nicht so besonders.
Hatte jemand schon das selbe Problem und / oder eine Lösung? Gleich vorweg: Die Werkbank ist festgeschraubt und die Presse ebenso. Ich lade .38 und 9mm. mit der .38habe ich die meisten Probleme.

2. Der Pulverschieber: Woran liegt es, daß die Ladung des Pulverschiebers variiert? So zw. 0,05 - 0,1 grain schwankt das Meßergebnis, wenn ich Patronen lade.

3. Der Pulverschieber, Teil 2: Ich weiß, alle 10 Patronen muß ich die Ladung kontrollieren. Woran liegt es eigentlich, daß sich die Pulvermenge beim Wiederladen verändert?

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Re: 3 Fragen zur Dillon 650 Presse

Beitrag von Loader » Mo 3. Apr 2017, 15:28

Servus Platzpatrone,

es wird zwar Berufenere geben, aber ich versuche Dir, mit meinem bescheidnenen Wissen, doch etwas weiter zu helfen.

1. Die "Einschubtiefe", der Hülse, in die Hülsenhalterplatte, kannst Du mit der Länge, der Betätigungsstange, die
den Hülsenschieber betätigt, gut einstellen. (Ich gehe jetzt davon aus, daß Du die richtige Seite der Schräge, für Kurzwaffen-
Patronen in Verwendung hast.)

2. Eine Ladungsdifferenz, von 0,05-0,1 grain, würde mich bei Kurzwaffenpatronen nicht stören.

3. Die Pulvermenge, kann sich durch mehrere Dinge verändern, zuerst solltest Du überprüfen, ob sich die Einstellschraube, für die Pulvermenge
nicht verstellt. Die Pulvermenge hängt auch leicht, vom Füllstand des Pulverfüllers ab (voller Pulverfüller, gegenüber fast leerem Pulverfüller).
Ich fülle, ca. alle 100Stk., das Pulver, auf eine Markierung, im oberen Bereich des Pulverfüllers nach. Gleichzeitig fülle ich dabei auch die
Zünderzufuhr und kontrolliere die Pulvermenge.

Gruß, Loader

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Re: 3 Fragen zur Dillon 650 Presse

Beitrag von DesertEagleCal50 » Mo 3. Apr 2017, 16:01

Nur mal so, wer misst misst Mist.
Kommt schon wie man es überprüft drauf an ob man die Toleranz nicht selbst verschuldet bzw. Gerätetoleranzen addieren sich, die Hülsen nicht sauber waren und etwas Pulver drin blieb usw.
Die gute Waage ist mal eine Voraussetzung behaupte ich mal.
Grüsse

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Re: 3 Fragen zur Dillon 650 Presse

Beitrag von Platzpatrone » Mo 3. Apr 2017, 16:29

Hallo!
Danke für die Hilfe! Ich darf grad mal nachfragen:

Loader hat geschrieben:1. Die "Einschubtiefe", der Hülse, in die Hülsenhalterplatte, kannst Du mit der Länge, der Betätigungsstange, die
den Hülsenschieber betätigt, gut einstellen. (Ich gehe jetzt davon aus, daß Du die richtige Seite der Schräge, für Kurzwaffen-
Patronen in Verwendung hast.)


Das klingt Super! Leider habe ich keine Ahnung was du mit dieser Betätigungsstange meinst. Ist es das Teil Nummer 9 auf Seite 52 der Anleitung (http://www.dillonhelp.com/Dillon%20Manu ... %206.1.pdf))

Loader hat geschrieben:2. Eine Ladungsdifferenz, von 0,05-0,1 grain, würde mich bei Kurzwaffenpatronen nicht stören.

Also keine großen Abweichung in der Präzision?

Loader hat geschrieben:3. ... Ich fülle, ca. alle 100Stk., das Pulver, auf eine Markierung, im oberen Bereich des Pulverfüllers nach. Gleichzeitig fülle ich dabei auch die Zünderzufuhr und kontrolliere die Pulvermenge.

Das heißt, du kontrollierst nur alle 100 Patronen die Pulverfüllmenge? Und du hast keine Qualitätsschwankungen?

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Re: 3 Fragen zur Dillon 650 Presse

Beitrag von Myon » Mo 3. Apr 2017, 16:46

Für was brauchst du die geladenen Patronen? IPSC, Just 4 Fun, Präzisions Bewerbe,..... da ist ein großer Unterschied und man darf, kann und soll nicht alles pauschalisieren ;)

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Re: 3 Fragen zur Dillon 650 Presse

Beitrag von Aardvark » Mo 3. Apr 2017, 16:48

Welche Waage verwendest du?

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Re: 3 Fragen zur Dillon 650 Presse

Beitrag von Loader » Mo 3. Apr 2017, 16:56

Servus Platzpatrone,

jo genau - das Teil Nr.9 auf Seite 52, kann man mit einem Innensechskant verstellen. (Aufpassen, ist mit Kontermutter gesichert).

Korrekt, kontrolliere KW-Patronen, die einmal richtig eingestellt sind, dann nur noch alle 100 Stk., allerdings lade ich in eher
normalem Tempo und relativ gleichmäßig dahin.(Nicht wie bei einigen YT-Videos zu sehen, mit einem Stückzahlwahn.)

1. Weil ich über die Jahre hinweg, keine negativen Erfahrungen damit gemacht habe und
2. Weil ich auch ein fauler Kerl bin. :D

Trotzdem habe ich ausreichende Präzision für PPC1500, FFWGK, usw. (Die größten Ungenauigkeiten entstehen bei mir sowieso,
durch die "Waffenverlängerung" :whistle: )

Gruß, Loader

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Re: 3 Fragen zur Dillon 650 Presse

Beitrag von DesertEagleCal50 » Mo 3. Apr 2017, 17:08

Kern & Sohn
Grüsse

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Re: 3 Fragen zur Dillon 650 Presse

Beitrag von Loader » Mo 3. Apr 2017, 17:14

DesertEagleCal50 hat geschrieben:Nur mal so, wer misst misst Mist.
....

Also wenn Du da auch noch die richtige Type hast, wirst Du mit der Kern&Sohn nicht viel Mist messen. :D

Gruß, Loader

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Re: 3 Fragen zur Dillon 650 Presse

Beitrag von DesertEagleCal50 » Mo 3. Apr 2017, 17:15

[emoji23] ja.
Grüsse

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Re: 3 Fragen zur Dillon 650 Presse

Beitrag von doc steel » Mo 3. Apr 2017, 18:46

Also gut, fangen wir richtig und von vorne an:
Zu Punkt 1
Auf Seite 40, Abb. 188-192 beschreibt die Einstellung des Hülsenschieberstößels, jenen Teil das verantwortlich dafür ist wie weit der Hülsenschieber die Hülsen in die Hülsenhalteplatte hinein schiebt.
Der Stößel ist mit einer 9/16" Mutter gekontert, die musst du zuerst lösen und dann mit einem 1/8" Inbus den Stößel gegen den Uhrzeigersinn so weit rausdrehen bis der Hülsenschieber die Hülse vollständig in die Hülsenhalteplatte geschoben hat. Mutter wieder kontern. Fertig. Der1/8" Inbus liegt jeder 650-er bei. Wenn du keinen 9/16" Gabelschlüssel hast, was sehr wahrscheinlich ist, kannst du auch einen verstellbaren Gabelschlüssel dazu verwenden. Wennst kan hast, kauf da an, du wirst ihn brauchen.

Punkt 2+3
Welche Waage verwendest du um diese Toleranzen festzustellen?
Ich glaube nämlich fest dass deine Waage für die Toleranzen zuständig ist..
Toleranzen von 0,05gr Pulver sind selbst bei Lademengen unter 3,0gr vernachlässigbar.

Der Pulverschieber verstellt sich keinesfalls von alleine. Prüfe ob die Einstellschraube des Pulverschiebers schwergängig ist oder nicht. Unter schwergängig verstehe ich in dem Fall, wenn man sie mit Daumen und Zeigefinger wohl drehen kann aber nur wenn man etwas Kraft anwendet.
Solange die Einstellschraube so fest ist verstellt sich der Pulverschieber definitiv nicht von selbst.
Die von dir festgestellten Abweichungen ergeben sich aus toleranten Gewichtsmessungen.

Die Ladung kontrollieren kannst du wann du willst, müssen tust du gar nicht.
Mit einer guten Waage wirst du erkennen, dass es genügt alle 2-300 Ladungen zu kontrollieren.
Idealerweise macht man es aber gemeinsam mit einem anderen notwendigen Arbeitsschritt.
Der wäre z.B., User Loader hat es schon erwähnt, wenn man die Zünder nachfüllt.
Das entspräche dann grob alle 100 Ladungen, was ausreichend ist.

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Re: 3 Fragen zur Dillon 650 Presse

Beitrag von Platzpatrone » Mi 5. Apr 2017, 08:18

Hallo!
Danke für die Tipps! Werde sie alle anwenden!
Vielen vielen Dank!

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Re: 3 Fragen zur Dillon 650 Presse

Beitrag von Platzpatrone » Fr 7. Apr 2017, 22:13

Danke nochmals an alle! Ich habe die Einschubtiefe geändert, jetzt läuft es reibungslos.

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