PULVERDAMPF

Nachdem ich gestern mein Kahles auf meiner .308 Tikka eingeschossen habe hab ich jetzt erstmal übrige Hülsen(Remington Premier Match) die für den Beginn des 308 Wiederladens wohl mal reichen müssen. Hab auch alles Zuhause um das erste mal Langwaffen Kaliber zu laden weil ich bis jetzt nur KW Mun gemacht habe. Was ich natürlich im ganzen Kaufrausch vergessen habe ist Werkzeug um die Zündglocke zu Reinigen/Fräsen und auch ein Zündlochentgrater. Frage ist jetzt ob das wirklich so einen massiven Unterschied im positiven Sinn machen würde um erst zu warten bis ich das besorgt habe oder ob ich dieses Wochenende meine Mun fertig abdrücken kann weil ich eh kaum einen Unterschied merken würde?

zündloch entgraten/bohren ist nach der lademenge und der setztiefe die drittwichtigste parameter bei der munitionsherstellung.
das entgraten/bohren sollte gemeinsam mit den fräsen der zündglocke als einheit betrachtet werden wenn man kompromisslose hülsenbearbeitung machen möchte.

das entgraten ist für den ablauf eines gleichmäßigen zündvorgangs immens wichtig.
wenn du in die hülsen wo das zh bereits ausgestoßen ist hineinschaust, wirst du verschieden große grate rund um das zündloch erkennen. s&b sind bei KW-hülsen der spitzenreiter.
diese grate wirken allzuoft wie ableitende spoiler auf den zündstrahl, sodaß der zündstrahl dann nicht zentral in den pulverraum sondern seitlich abgeleitet auf das pulver trifft.
ich konnte bei chrono-messungen merkliche unterschiede zwischen behandelten und unbehandelten KW-hülsen erkennen.
wie sich das bei LW-hülsen darstellt kann ich leider nur theoretisch beantworten da mir hier die erfahrung fehlt.
am KW-sektor wirkt es sich jedenfalls merklich aus.
und die benchrester machen es schließlich auch und die sind ja bekanntlich die sissies unter den wiederladern und hören das gras wachsen.
den qualitativ hochwertigsten zündlochentgrater und zündglockenfräser baut K+M, bekommen kannst du ihn bei https://henke-online.de/

Hi.
Doc hat recht.
Wennst schon keinen ZGlocken Fräser zu Hause hast dann entgrade das ZÜLoch mit einem passenden kleinen Bohrer per Hand. Ich habe noch nie was anderes als einen Bohrer verwendet und diesen mit a bisserl Gfühl am ZLoch aussen und innen angesetzt und zwei drei Mal gedreht, fertig.

Gruß

Super, Danke euch für die Infos. Werd jetzt provisorisch mit Bohrer und Handgriff entgraten und am Wochenende noch ne Bestellung aufgeben.

Wenn man meint man müsse das machen, ist ein Zentriebohrer in einem entsprechenden Halter ein leicht herzustellendes Hilfsmittel das gleichzeitig die Borhrung reinigt und die Ränder ansenkt. Koste auch fast nix.

Meiner Erfahrung nach ist der Effekt dieser Bearbeitung aber vollkommen vernachlässigbar. Ich halte mich damit nicht mehr auf. Es hat auf die Qualität meiner fünfer Gruppen die mittlerwele völlig reproduzierbar unters Schusspflaster passen nachweisbar genau keinen Einfluss.

Weil man darüber aber doch öfters was, liest habe ich einige Hülsen verschiedener Hersteller aufgemacht und mir die Sache aus der Nähe besehen mit dem Resultat, dass da von Haus aus keine nennenswerten "Grate" festzustellen sind . Vielleicht gab es das mal bei Billgmunition im Jahre Tobak und jetzt hält sich der Mythos.

Ich habe bei mehreren tausend Schuss Langwaffenmunition noch nicht einmal eine Zündglocke oder einen Zündkanal bearbeitet...und die Murmeln treffen immer noch. Aber Jedem das Seine

Man muss auch sagen, das 6h nasstumblen Wunder wirken. Die Hülsen sind innen sauber, die Grate vom trimmen sind weg, die Zündglocke ist sauber usw. Ich hab einen netten 308er Hülsenmix daheim werd da mal ein paar aufschneiden... dauert aber da ich gerade auf Baustelle bin.

BigBen hat geschrieben:Ich habe bei mehreren tausend Schuss Langwaffenmunition noch nicht einmal eine Zündglocke oder einen Zündkanal bearbeitet...und die Murmeln treffen immer noch. Aber Jedem das Seine

Hallo,
Genau so ist es auch bei mir

Die K&M Zündglockenfräser sind aber trotzdem eine gute Investition, ich nutzte sie schon zwanzig Jahre zur standardmäßigen Zündglockenreinigung und möchte sie nicht mehr missen.

Naja, wirklich Schaden wirds jetzt nicht die Zündglocken/Kanalbearbeitung. Da bei der .308 eh eher Präzimun gemacht wird(oder zumindest probiert) werden es auch nicht massive Stückzahlen sein und da kann ich mir das als Feierabend Arbeit vor dem Fernseher gut vorstellen.

mura hat geschrieben:Naja, wirklich Schaden wirds jetzt nicht die Zündglocken/Kanalbearbeitung. Da bei der .308 eh eher Präzimun gemacht wird(oder zumindest probiert) werden es auch nicht massive Stückzahlen sein und da kann ich mir das als Feierabend Arbeit vor dem Fernseher gut vorstellen.

Schaden tuts auf keinen Fall, das ist richtig...für mich gabs halt bisher einfach keinen Grund es zu machen

BigBen hat geschrieben:

mura hat geschrieben:...für mich gabs halt bisher einfach keinen Grund es zu machen

Naja, ich machs halt um den Kopf zu beruhigen.

thigpen hat geschrieben:Vielleicht gab es das mal bei Billgmunition im Jahre Tobak und jetzt hält sich der Mythos.

na dann laufen sämtliche benchrester offensichtlich einem mythos nach.
und die messingspäne die mir beim entgraten entstehen bild ich mir auch nur ein.
ich rate dir das nächste mal am schiesstand ein paar s&b 9mm hülsen aufzusammeln und sie dir anzusehen.
über LW-hülsen habe ich diesbezüglich nie etwas geschrieben, weil ich damit keine erfahrung habe.

Dem Threadstarter gings um .308. Aber es stimmt. Schaden tuts sicher nicht und auch die spanische Zündlochinquisition kommt nicht ins Haus wenn mans macht.

thigpen hat geschrieben: die spanische Zündlochinquisition kommt nicht ins Haus wenn mans macht.