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Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Di 27. Mär 2018, 13:13
von Hagen43
Hallo Wiederlader-Gemeinde ,

ich muß Euch etwas fragen und hoffe , Ihr könnt hier Antwort geben .

Ich lade schon seit geraumer Zeit .223rem wieder und das mit ganz gutem Erfolg ( Für mich zumindest reichts ) .

Ich habe mich aber erst seit Kurzem zur Verwendung eines Tumbler durchgerungen , denn bisher habe ich einen solchen als nicht erforderlich erachtet , wurde dann aber aufgrund der vielen Beiträge hier im Forum umgestimmt .
Also habe ich mir von einem Foren-Mitglied , der sehr nett war und mich auch eingehend beraten hat , einen gebrauchten Lymann -Tumbler inkl. Granulat gekauft ( leicht rötliches Granulat ) .

Habe die Hülsen ( ca. 300 Stk ) kalibriert und alstes ZH ausgestossen , getrimmt auf 44,50 mm , entgratet , und dann in den Tumbler geschmissen , der seine Arbeit sehr gut getan hat und mir meine Hülsen wunderschön poliert hat .

Dann habe ich die Hülsen in meinen Graf- Trennmaschine gegeben und ordentlich getrennt , was auch überraschend gut funktioniert hat .
Leider musste ich feststellen , daß bei manchen Hülsen ein kleines Stückchen Granulat im Zündkanal verkeilt bleibt.

Ich verwende einen Nagel 35 mm Länge , das funktioniert super , dmait stosse ich die Stückchen aus .

Leider ist es so , daß ich beim ZH neu setzen ( mit meinem Lee-Zündhütchen- Tisch-Setz-Gerät ) ich gedankenlos die eine oder andere Hülse bezündert habve ohne nachzusehen ob sich im Zündkanal ein Stückchen verkeilt hat . Nachsehen kann ich in der flaschenhals-Muni nimmer , wenn ich eine Hülse nun lade mit einem Stückchen Ganulat im Zündkanal , was kann hier passieren ? )

Ich tumble vor dem ZH setzen damit die Hüsle fettfrei ist nach dem Kalibrieren , das ist ja unter Anderem auch der Sinn , oder ?

Schöne Grüsse und vielen Dank im Voraus

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Di 27. Mär 2018, 17:00
von Sauer202
Ich rate dir die Hülsen als erstes für eine Stunde in den Tumbler zu werfen. Dann kalibriren/Zündhütchen ausstoßen. Danach in den Tumbler für eine weitere Stunde. Jetzt trimmen, Zündglocke reinigen und Zündloch fräsen/entgraten. In dieser Reihenfolge sparst du dir das Problem mit dem Granulat, hast keine schwarzen und fettigen Finger. Des weiteten versaust du dir auch nicht dein Werkzeug.

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Di 27. Mär 2018, 17:03
von Sauer202
Oder du reinigst die Hülsen nach dem kalbriren in der Waschmaschine. Am besten auch gleich mit in den Trockner. Dann kannst du die Hülsen weiterbearbeiten. Vor dem Laden zur Sicherheit noch über nacht an der Luft trocknen und fertig.

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Di 27. Mär 2018, 17:57
von Hirschberg
Hagen43 hat geschrieben:... wenn ich eine Hülse nun lade mit einem Stückchen Ganulat im Zündkanal , was kann hier passieren ? ) ...

Theoretisch Zündversager oder schlechte Zündung (Hang Fire).

Praktisch hatte ich das mal bei der .243, da haben alle mit Granulat im Zündkanal gezündet und waren auch sonst unauffällig, waren allerdings im Gegensatz zur .223 LR Zünder…

Gewöhne dir an vor dem Zünder setzen einen Blick durch die Hülse zu machen.

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Di 27. Mär 2018, 20:31
von Jo_Kux
Das Primborium, das da einige aufführen is schon fast Kunst.
2x thumbeln? Ok, wenn euch fad is.
Kommt doch auch im Wesentlichen drauf an, wozu man die Mun verwendet, oder? Bei Murmeln für die Meisterschaft lass ichs mir ja eventuell noch einreden, aber so zum Spaß?
Hülsen so wie sie sind in den Thumbler dann Kalibrieren und ausstossen und Fertig, dann hast das Problem nicht.

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 05:31
von dennis
Jo_Kux hat geschrieben:Das Primborium, das da einige aufführen is schon fast Kunst.
2x thumbeln? Ok, wenn euch fad is.
Kommt doch auch im Wesentlichen drauf an, wozu man die Mun verwendet, oder? Bei Murmeln für die Meisterschaft lass ichs mir ja eventuell noch einreden, aber so zum Spaß?
Hülsen so wie sie sind in den Thumbler dann Kalibrieren und ausstossen und Fertig, dann hast das Problem nicht.



und das entfetten machst du dann wie? da hast dann ab und zu Ladehemmungen überhaupt wenn feiner Sand oder sowas dazu kommt....

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 05:32
von dennis
Hagen43 hat geschrieben:Hallo Wiederlader-Gemeinde ,

ich muß Euch etwas fragen und hoffe , Ihr könnt hier Antwort geben .

Ich lade schon seit geraumer Zeit .223rem wieder und das mit ganz gutem Erfolg ( Für mich zumindest reichts ) .

Ich habe mich aber erst seit Kurzem zur Verwendung eines Tumbler durchgerungen , denn bisher habe ich einen solchen als nicht erforderlich erachtet , wurde dann aber aufgrund der vielen Beiträge hier im Forum umgestimmt .
Also habe ich mir von einem Foren-Mitglied , der sehr nett war und mich auch eingehend beraten hat , einen gebrauchten Lymann -Tumbler inkl. Granulat gekauft ( leicht rötliches Granulat ) .

Habe die Hülsen ( ca. 300 Stk ) kalibriert und alstes ZH ausgestossen , getrimmt auf 44,50 mm , entgratet , und dann in den Tumbler geschmissen , der seine Arbeit sehr gut getan hat und mir meine Hülsen wunderschön poliert hat .

Dann habe ich die Hülsen in meinen Graf- Trennmaschine gegeben und ordentlich getrennt , was auch überraschend gut funktioniert hat .
Leider musste ich feststellen , daß bei manchen Hülsen ein kleines Stückchen Granulat im Zündkanal verkeilt bleibt.

Ich verwende einen Nagel 35 mm Länge , das funktioniert super , dmait stosse ich die Stückchen aus .

Leider ist es so , daß ich beim ZH neu setzen ( mit meinem Lee-Zündhütchen- Tisch-Setz-Gerät ) ich gedankenlos die eine oder andere Hülse bezündert habve ohne nachzusehen ob sich im Zündkanal ein Stückchen verkeilt hat . Nachsehen kann ich in der flaschenhals-Muni nimmer , wenn ich eine Hülse nun lade mit einem Stückchen Ganulat im Zündkanal , was kann hier passieren ? )

Ich tumble vor dem ZH setzen damit die Hüsle fettfrei ist nach dem Kalibrieren , das ist ja unter Anderem auch der Sinn , oder ?

Schöne Grüsse und vielen Dank im Voraus


hol dir einen wettumbler und das ganze Problem ist gelöst... dann haust du sie vorher rein, und einmal danach und zack fertig.

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 05:51
von Sauer202
Jo_Kux hat geschrieben:Das Primborium, das da einige aufführen is schon fast Kunst.
2x thumbeln? Ok, wenn euch fad is.


Mir ist absolut nicht fad! Würde eher sagen dass ich faul und bequem bin. Ich tumble nur damit ich keine schwarzen Finger bekomme bzw. Mein werkzeug nicht versaut wird. 2. mal tumbeln ist damit ich die Hülsen nach dem kalibrieren entfette. Wich entfettest du? Zum entfetten ist der Tumbler das einfachste Mittel, kostet keine 2 Minuten Arbeitszeit.

Glänzen tun meine Hülsen nach dem kurzen tumbeln nocht bei weitem nicht, müssen sie aber für mich auch nicht.

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 07:59
von Jo_Kux
Thumbeln wegen entfetten?
Thumbelt hier jemand seine gefetteten 9mm ein 2tes mal? Und JA, es gibt genug Leute die 9mm fetten, weil das dann einfach leichter zu verarbeiten geht.
Das Werkzeug wird schmutzig? Jössas... Was is mehr arbeit? 2x thumbeln jedes mal oder alle 1000 Murmeln einmal mit dem Bremsenreiniger über die Matrizen gehen?

Aber vielleicht liege ich ja wieder komplett falsch, ich bleib dabei, viele betrieben hier viel zu viel Gschiss, ich tus einfach nicht und alles funktioniert genau so.
Dass das Wiederladen auch eine Glaubensfrage ist bestreitet hoffentlich niemand, auch gibt es wohl keine aussagen was jetzt genau so richtig ist und was nicht.

Es gibt hier ja genug User, die entsprechende Erfahrungen haben, die werden sich sicher noch zu Wort melden

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 08:15
von doc steel
da muss ich Jo_Kux mit seinem ersten posting ausnahmsweise recht geben. was hier manche aufführen erinnert wirklich schon an den antiken sisyphos.
wenn man wegen nicht entfetteter hülsen ladehemmungen hat, hat man irgendetwas anderes falsch gemacht.
vorausgesetzt die hülsen triefen nicht vor fett.
wenn wegen dem anhaftenden fett sand oder anderes dazukommen sollte, das dann für ladehemmungen verantwortlich ist sollte man seine allgemeine reinlichkeit im workflow überdenken. gefettete hülsen versauen auch kein werkzeug. dass man seine matrizen ab und zu reinigen sollte versteht sich da von selbst.

mein vorschlag lautet daher die hülsen so wie sie sind zu tumbeln.
danach fetten, ausstoßen, kalibrieren etc.
wenn die patronen dann fertig sind - und jetzt werden nur die aufschreien, die damit keine erfahrung haben - schmeisst man sie für max. 15min in den tumbler.
einzige bedingung ist dabei, dass man dabei kleinere mengen, also max. 100 stück verwendet (wenn man das grösste tumblermodell hat).
weil die hülsen ja grundsätzlich schon sauber sind, reichen 15min um die fettschicht zu entfernen.
der präzision der hülse schadet das keinesfalls, ich praktiziere das seit jahren so ohne je einen nachteil daraus gehabt zu haben.

gegen schwarze finger kann ich dir nur raten weniger fett zu verwenden, denn die menge die man für kräfteschonendes kalibrieren braucht ist in wahrheit äusserst gering. ich konnte die erfahrung machen, dass die meisten wiederlader - und darunter sind auch etliche alte hasen - einfach zu viel case lube verwenden.
wenn man beim wiederladen gar keine unsauberen hände behalten möchte, kann ich nur raten auf chirurg umzusatteln.

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 08:21
von hmg382
Jo_Kux hat geschrieben:Thumbelt hier jemand seine gefetteten 9mm ein 2tes mal? Und JA, es gibt genug Leute die 9mm fetten, weil das dann einfach leichter zu verarbeiten geht.


Die gefetteten (genauer gesagt: gewachsten) Hülsen (nass-)tumble ich nur 1x, nachdem ich sie entzündert und kalibriert habe, um nach Möglichkeit die Zündlöcher mit den Stahlstiften auch sauber zu bekommen.

Es kann sein, dass ich sie davor 1x ohne Zusätze für 15min reinschmeiße, damit etwaige Verkrustungen (Dreck und Staub vom Schießstollen) runter sind. Aber nicht für Hülsen, die vom sauberen Tartanboden kommen ... die haben allenfalls etwas Schmauch.

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 08:54
von doc steel
einen wesentlich größeren gefallen tust du dir wenn du saubere zündglocken haben willst, wenn du sie fräst.
das dient der sauberkeit und der präzision und erspart dir die pritschlerei mit dem nasstumbeln.

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 09:23
von hmg382
doc steel hat geschrieben:einen wesentlich größeren gefallen tust du dir wenn du saubere zündglocken haben willst, wenn du sie fräst.
das dient der sauberkeit und der präzision und erspart dir die pritschlerei mit dem nasstumbeln.


Nasstumblen find ich jetzt nicht sonderlich problematisch. Mach das draußen in der "Holzschupfe" und viel herumgepritschelt wird da nicht wirklich.

Das mit dem Zündglocken-Fräsen hab ich zwar auch mal überlegt, aber erscheint mir dann doch etwas zu übertrieben. Bei Präzimun z.B. für FFWGK leuchtet mir das ein, aber für 9x19 IPSC-Munition erscheint mir das dann doch etwas viel Aufwand.

Tust du deiner IPSC-Mun dieses Prozedere an?

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 09:41
von Hagen43
Vielen Dank für euren Feedback , sehr aufschlussreich !

Sollte man die Hülsen wen man sie fettet , kalibriert , entgratet usw mit Zünder versehen und dann zwecks entfetten in den Tumbler ?
Oder fetten kalibrieren , entgraten usw , ohne bezündern in den Tumbler zwecks entfetten und dann erst bezündern ?
Dann habe ich ja wieder den Jammer mit den verkeilten Granulatstücken im Zündloch ?

Oder sehe ich hier was falsch ?

Vielen Dank im Voraus für Euren netten Support

Re: Granulat-Stückchen nach Tumbler im Zündloch

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 12:59
von Hirschberg
Meine Langwaffenhülsen werden nach dem bearbeiten noch einmal kurz getumbelt (Lyman)
Sieb über eine passende Plastikschüssel
Hülsen + Granulat hineingeschüttet => zu ca. 10 Stück in eine Hand, Hülsenmund nach unten
mit dem Boden einer weiteren Hülse Granulat aus den Hülsen geklopft
wo nötig Granulatkorn mit einer aufgebogenen großen Büroklammer aus dem Zündkanal entfernt
in die Ladebretter (Flambeau, gelbes lichtdurchlässiges Plastik) gestellt.

Wenn alle fertig, Ladebretter gegen eine Lichtquelle gehalten und mit einem Blick durch die Reihen der Hülsen kontrolliert ob alle Zündkanäle frei sind, dauert ein paar Sekunden.

Sieb (=Trichter) von der Schüssel auf den Tumbler => Granulat zurückschütten => Tumbler verschrauben.

Zum Schluss wird jede Hülse mit einem trockenen, sauberen Baumwolltuch abgewischt und in der Patronenbox verstaut.
So behandelte Hülsen dunkeln im Lauf von Monaten oder Jahren zwar insgesamt etwas nach, bekommen aber keine Flecken.