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Ladung wie S&B 6,5x55

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xerax
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Ladung wie S&B 6,5x55

Beitrag von xerax » So 9. Sep 2018, 10:36

Hallo Leute,

ich schieße mit dem kurzen Schweden bisher ausschließlich die Munition von S&B und bin damit eigentlich sehr zufrieden - daher möchte ich versuchen, diese Laborierung möglichst genau zu kopieren. Hat hier vielleicht irgendwer Erfahrungen und könnte mir behilflich sein? Oder vielleicht einfach eine gute Laborierung für den M38 teilen? :D

Verwende die FMJ Geschosse von S&B sowie das S062 von Lovex

Vielen Herzlichen Dank!

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gunlove
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Re: Ladung wie S&B 6,5x55

Beitrag von gunlove » So 9. Sep 2018, 13:13

xerax hat geschrieben:Hallo Leute,

ich schieße mit dem kurzen Schweden bisher ausschließlich die Munition von S&B und bin damit eigentlich sehr zufrieden - daher möchte ich versuchen, diese Laborierung möglichst genau zu kopieren. Hat hier vielleicht irgendwer Erfahrungen und könnte mir behilflich sein? Oder vielleicht einfach eine gute Laborierung für den M38 teilen? :D

Verwende die FMJ Geschosse von S&B sowie das S062 von Lovex

Vielen Herzlichen Dank!

Xerax

Eines solltest du immer bedenken. Eine Ladung die bei einem anderen Schützen, aus einer anderen Waffe gute Trefferergebnisse liefert, muss nicht zwangsläufig bei dir, aus deiner Waffe gleich gut treffen! Auch wenn es verlockend klingt, eine "gute Laborierung" einfach nur nachzubauen.
Ich könnte dir zwar eine "gute Laborierung" anbieten, aber das hilft dir nicht weiter. Ich verwende nämlich Vihtavuori, nicht Lovex. :(

Aber ich kann dir Hilfe zur Selbsthilfe anbieten! :)
Es ist nämlich nicht so schwierig selbst eine geeignete Laborierung zu finden. Das Zauberwort nennt sich Ladungs- bzw. Ladeleiter.
Also, lt. Lovex Ladedaten solltest du dich mit dem 140grs FMJ-BT bei Verwendung des Lovex S062 in einem Bereich von mindestens 34,7grs bis maximal 36,3 grs bewegen. Um jetzt "deine perfekte" bzw. die von dir gewünschte Ladung zu ermitteln, fertigst du jeweils 3 oder noch besser 5 Patronen mit 34,7grs und mit 35,0grs und mit 35,3grs ... usw. bis 36,3 grs! Also immer in 0,2er oder 0,3er Schritten die Ladung erhöhen, bis du zumindest annähernd beim gewünschten Ergebnis (Trefferbild, Hülsenliderung, Geschwindigkeit, usw.) bist, bzw. wie in deinem Fall, annähernd an der Leistung der Fabrikpatrone.
Dann fertigst du, wie oben beschrieben, in dem Ladungsbereich nochmal ein paar Patronen! Nur diesmal in Abständen von 0,1grs! So kommst du zwar mit etwas Aufwand, aber dafür 100%ig zu einer perfekt auf deine Waffe abgestimmten Laborierung!
Viel Spass & Erfolg beim Finden der Laborierung! reload-smile
Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
(Caspar David Friedrich 1774-1840)

xerax
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Re: Ladung wie S&B 6,5x55

Beitrag von xerax » So 9. Sep 2018, 14:47

Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung, ich werds genauso machen! reload-smile

Als Anfänger klingt der Gedanke natürlich verlockend, von erfahrenen Wiederladern das Wissen quasi zu übernehmen, allerdings scheint das ja nicht so einfach umsetzbar zu sein ;)

Noch eine kurze Frage: auf welchen maxialen Ladedruck sollte ich die Patronen auslegen? Das Gewehr ist eine 1941 Fertigung von Husqvarna, laut. Quicklaod liegt der maximale Ladedruck einer 6,5x55 bei 4000 bar - mir wäre aber vermutlich wohler, wenn ich die Patrone auf maximal ~3200 bar auslege? :D
Gibts da eine Art Sicherheitsgrenze für alte Systeme?

Vielen Dank!
Xerax

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Re: Ladung wie S&B 6,5x55

Beitrag von xerax » So 9. Sep 2018, 15:12

Habe grade nachgelesen, dass die Schweden damals ihre Militärmunition auf ca. 3200 bar Maximaldruck ausgelegt haben - ist das korrekt? Übersteigt gekaufte Fabriksmunition diesen Maximaldruck? (zB meine S&B?)

Fritzchen
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Re: Ladung wie S&B 6,5x55

Beitrag von Fritzchen » So 9. Sep 2018, 15:38

Also : Früher wurde mit der Kupferstauch-Methode gemessen, da war der Schwedenmauser auf nen Druck von 3200Bar ausgelegt, mittlerweile misst mit man elektronisch nach der Piezo Methode. Hier ist der Druck mit 3800Bar angegeben.

Zu den Schweden : die Systemhülse ist dünner als beim 98er System und man sollte zu knackige Ladungen vermeiden. Hier gibts auch nen Thread zu Schwedenmauser Ladedaten.

Mit dem Lovex S062 würde ich unten laut Ladeleiter anfangen, 35 gr und mich Hocharbeiten irgendwas zwischen 35 und 37.x gr müsstest was finden.

Und noch was: Nie zwei Parameter variieren, also entweder die Ladung oder die Patronenlänge, wobei ich letztere erst nach erreichen einer guten Ladung als Feintuning betrachten würde.

Jeder Handelt auf eigene Gefahr, Ladedaten beachten !!!!


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Re: Ladung wie S&B 6,5x55

Beitrag von xerax » So 9. Sep 2018, 17:26

Interessant - das heißt also, dass die 3200 bar, auf welche die schwedische Armeepatrone ausgelegt war, eigentlich heutigen 3800 bar entspricht? Heißt im Umkehrschluss, dass die Kupferstauchmethode also eigentlich "falsche" Messwerte ergab?

Die Systemhülse der kurzen M38 wurde meines Wissens gegenüber den M96 stabiler gebaut, bzw. die Legierung des Stahls verändert oder?

Ich habe absolut kein Interesse an einer "heißen" Ladung, ich will eine sichere Ladung, die mein Gewehr und meine Schulter schont und gute Präzission hergibt :D

Aber Fazit: Wenn ich mit grob 35 gr S062 starte und eine OAL von 79mm setze (so lang sind die S&B Patronen) bewege ich mich in einem absolut vernünftigen Bereich zum Weiterexperimentieren, oder?

Danke,
Xerax

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Re: Ladung wie S&B 6,5x55

Beitrag von gunlove » So 9. Sep 2018, 18:10

xerax hat geschrieben: ... Wenn ich mit grob 35 gr S062 starte und eine OAL von 79mm setze (so lang sind die S&B Patronen) bewege ich mich in einem absolut vernünftigen Bereich zum Weiterexperimentieren, oder?

Danke,
Xerax

Schau vielleicht mal hier rein: https://explosia.cz/app/uploads/2018/06 ... 017_en.pdf
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