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Re: Anfängerfragen

Verfasst: Mo 18. Feb 2019, 11:33
von angryscientist
HA! Ich habe es geschafft! :mrgreen:

Auch wenn man es mir nicht glauben mag - die gerade Seite des Dillon Setzstempels für 9mm passt für die LOS 145grn CPHP einfach nicht. Aus 50 Patronen gehen 10 davon nicht in die Lehre hinein. Aus Frust habe ich den Setzstempel mal auf die ogivale Seite umgedreht und plötzlich, siehe da, 150 Patronen passen perfekt in der Lehre. :shock: Die OAL schwankt auch nur in der zweiten mm-Nachkommastelle ein wenig. Da schwankt aber die Pulvermenge mehr..

So, jetzt kann ich mit dem Fine-Tuning von OAL und Pulvermenge anfangen, da ich nicht mehr die Sorge tragen muss, ob die Dinger überhaupt in den Lauf gehen. :dance:

Re: Anfängerfragen

Verfasst: So 10. Mär 2019, 16:33
von angryscientist
Ich habe nun eine Zeit lang herumexperimentiert und hätte eine neue Frage.

Ich habe für meine Glock 17 folgendes Rezept ausgearbeitet: Zünder: Fiocci SP / Hülse: CBC / Geschoss: LOS CP HP 145grn / Pulver: VV N340 2.9grn / OAL: 29mm

Weil mir die Geschosse ausgegangen sind, habe ich Ende der Woche 500x H&N CP TC gekauft und probeweise 250 Stück geladen, ohne die Presse anzupassen. Ergebnis: Zünder: Fiocci SP / Hülse: CBC / Geschoss: H&N CP TC 145grn / Pulver: VV N340 2.9grn / OAL: 28.5mm (dürfte aufgrund der leicht anderen Form etwas tiefer gesetzt werden).

Heute war ich am Stand und habe die zwei Ladungen mit meiner Glock 17 bzw Tanfoglio GM Extreme ausprobiert. Ergebnis:

LOS Patronen
  • Glock: Einwandfrei, Präzision = ok (mehr gibt der Schütze selber nicht her.. :lol: )
  • Tanfo: Keine einzige Patrone geht in den Lauf. Na gut, die habe ich auch nicht mit der Tanfo gemessen, also blöd halt, aber ok..
H&N Patronen
  • Glock: Keine einzige Patrone repetiert. :shock: D.h. Die leere Hülse bleibt im Lauf, oder wird vom Verschluss eingeklemmt.
  • Tanfo: Gelegentlich gibt es einen Failure to Feed (so alle 20 Schuss), aber die meisten funktionieren und die Präzision ist ein Traum. :eusa-think:
WTF? Die Geschosse haben zwar eine leicht andere Form, aber im Großen und Ganzen ist es doch dasselbe, oder? Warum sollen die H&N so wenig Druck entwickeln, dass die Glock damit gar nicht mehr repetiert? Noch etwas ist mir aufgefallen - die Hülsen von den H&N sind immer auf einer Seite stark verschmaucht bzw. es bröselt stärker als mit den LOS Geschossen (pulver nicht ganz verbrannt?). Hat jemand vielleicht ein Tipp für mich?

Vielen Dank & Gruß

Edith sagt:

Okaaaayy.. Ich muss doch energisch zurückrudern. Auf einen bösen Verdacht hin, aber ich die Geschosse gewogen, und siehe da, sie haben mir tatsächlich 125grn Geschosse kredenzt.. aus einer 145grn Kiste. :lol: Laut H&N Webseite brauchen sie 4.4grn N340, also das zumindest wäre soweit geklärt. Bleibt nur noch die Frage warum die Hülsen einseitig verschmaucht sind.

Re: Anfängerfragen

Verfasst: So 10. Mär 2019, 17:06
von HowlingWolf
angryscientist hat geschrieben:
So 10. Mär 2019, 16:33
... Glock 17 ... VV N340 29grn ...
:shock:

Wo soll ich anfangen?
29gr würden vermutlich nichtmal in eine .223 Rem. Hülse passen...
0,29g wären 4,48gr, das ist zumindest die richtige Größenordnung.
angryscientist hat geschrieben:
So 10. Mär 2019, 16:33
Noch etwas ist mir aufgefallen - die Hülsen von den H&N sind immer auf einer Seite stark verschmaucht bzw. es bröselt stärker als mit den LOS Geschossen (pulver nicht ganz verbrannt?).
Eindeutiges Indiz für zu geringen Druck. Ohne die exakten Abmessungen zu kennen: Das LOS ist ein HP, das H&N nicht. Das LOS ist also vermutlich (deutlich) länger und der verbleibende Anfangs-Brennraum ist trotz 0,5mm größerer OAL dennoch kleiner als beim H&N -> höherer Druck -> vollständige(re) Verbrennung.

Und bevor der doc fragt: Wie sieht dein Crimp aus? ;)

Edit (nach deinem Edit): Jetzt ist es amtlich, dass dein Anfangs-Brennraum DEUTLICH zu groß war um genug Druck zu entwickeln. Ein 125er TC MUSS deutlich kürzer als ein 145er HP sein.

Re: Anfängerfragen

Verfasst: So 10. Mär 2019, 17:20
von doc steel
Könnten wir uns bei der Gewichtsangabe bitte auf Grain einigen?
Nur damit ist es weniger missverständlich wird.

Komponenten verändern ohne sie an die Presse anzupassen bzw. umgekehrt ist ein klassischer Anfängerfehler.
Das passiert in irgendeiner Form jeden Anfänger einmal, deswegen hab ich dazu wenig Puls.

Bist sicher, dass die 125-er in einer 145-er Schachtel waren? Hast dich da nicht nur verschaut?
Weil das wär dann arg.

Eine unverbastelte Glock braucht immer a Spur mehr Dampf, als z.B. eine unverbastelte 1-er oder 2-er CZ oder wie in deinem Fall die Tanfo.

Re: Anfängerfragen

Verfasst: So 10. Mär 2019, 17:26
von angryscientist
HowlingWolf hat geschrieben:
So 10. Mär 2019, 17:06
angryscientist hat geschrieben:
So 10. Mär 2019, 16:33
... Glock 17 ... VV N340 29grn ...
:shock:

Wo soll ich anfangen?
29gr würden vermutlich nichtmal in eine .223 Rem. Hülse passen...
0,29g wären 4,48gr, das ist zumindest die richtige Größenordnung.
angryscientist hat geschrieben:
So 10. Mär 2019, 16:33
Noch etwas ist mir aufgefallen - die Hülsen von den H&N sind immer auf einer Seite stark verschmaucht bzw. es bröselt stärker als mit den LOS Geschossen (pulver nicht ganz verbrannt?).
Eindeutiges Indiz für zu geringen Druck. Ohne die exakten Abmessungen zu kennen: Das LOS ist ein HP, das H&N nicht. Das LOS ist also vermutlich (deutlich) länger und der verbleibende Anfangs-Brennraum ist trotz 0,5mm größerer OAL dennoch kleiner als beim H&N -> höherer Druck -> vollständige(re) Verbrennung.

Und bevor der doc fragt: Wie sieht dein Crimp aus? ;)

Edit (nach deinem Edit): Jetzt ist es amtlich, dass dein Anfangs-Brennraum DEUTLICH zu groß war um genug Druck zu entwickeln. Ein 125er TC MUSS deutlich kürzer als ein 145er HP sein.
Ach. *facepalm* 2.9 grain, nicht 29 grain. Komma geschluckt, sorry. :oops:

Ad Crimp: Wen man das Geschoss herausklopft, sieht man einen leichten Eindruck.

Ist also der zu geringe Druck die Ursache für die einseitige Verschmauchung?

Re: Anfängerfragen

Verfasst: So 10. Mär 2019, 17:36
von angryscientist
doc steel hat geschrieben:
So 10. Mär 2019, 17:20
Könnten wir uns bei der Gewichtsangabe bitte auf Grain einigen?
Nur damit ist es weniger missverständlich wird.

Komponenten verändern ohne sie an die Presse anzupassen bzw. umgekehrt ist ein klassischer Anfängerfehler.
Das passiert in irgendeiner Form jeden Anfänger einmal, deswegen hab ich dazu wenig Puls.

Bist sicher, dass die 125-er in einer 145-er Schachtel waren? Hast dich da nicht nur verschaut?
Weil das wär dann arg.

Eine unverbastelte Glock braucht immer a Spur mehr Dampf, als z.B. eine unverbastelte 1-er oder 2-er CZ oder wie in deinem Fall die Tanfo.
Es ist eh Grain. Ich habe nur den Punkt vergessen *schäm*.

Wie gesagt, ich möchte eh bei LOS bleiben, die HN waren nur für zwischendurch und wollte nicht mein Setup deswegen verpfuschen. Mein Gedanke war es, die sehr ähnlichen Geschosse von HN mit der bestehenden Konfiguration auszuprobieren. Immer nur eine Variable auf einmal verändern - ich glaube das war sogar dein Wortlaut. :mrgreen:

Nope. Nicht verschaut. Steht so sogar auf der Rechnung. Stand so auch auf der Kiste. Habe nur den Sackerl mit den Geschossen mitgemommen und daheim leider nicht mehr gewogen. :lol: Sachen gibt's. Ist für Anfänger natürlich noch lustiger, weil man keinen Schimmer hat, was man falsch gemacht hat.

Re: Anfängerfragen

Verfasst: So 10. Mär 2019, 19:41
von gunlove
angryscientist hat geschrieben:
So 10. Mär 2019, 16:33
...
Ich habe für meine Glock 17 folgendes Rezept ausgearbeitet: Zünder: Fiocci SP / Hülse: CBC / Geschoss: LOS CP HP 145grn / Pulver: VV N340 2.9grn / OAL: 29mm
...
2.9gr N340 sind auch bei einem Geschossgewicht von 145gr mMn. relativ wenig, wenn nicht sogar zu wenig!
Außerdem befürchte ich dass die 29mm zu viel, bzw. zu lang sind. Jedoch kenne ich konkret dieses Geschoss nicht. Folglich äußere ich dazu nur eine Vermutung.

Re: Anfängerfragen

Verfasst: So 10. Mär 2019, 22:36
von HowlingWolf
angryscientist hat geschrieben:
So 10. Mär 2019, 17:26
Ach. *facepalm* 2.9 grain, nicht 29 grain. Komma geschluckt, sorry. :oops:
Dann wundert mich sowieso nichts mehr. Laut VV liegen die Startladungen mit N340 im Bereich um 4,1gr. Wie kommst du auf deine 2,9gr?? :think:
angryscientist hat geschrieben:
So 10. Mär 2019, 17:26
Ist also der zu geringe Druck die Ursache für die einseitige Verschmauchung?
Da geh ich fast jede Wette ein.

Re: Anfängerfragen

Verfasst: Mi 10. Apr 2019, 17:02
von angryscientist
Ich hätte noch eine Frage. ;)

Mir ist es bewusst, das jeder Freiheitsgrad sich beim Wiederladen negativ auf die Konsistenz der Ergebnisse auswirkt, aber wie wirkt sich die Hülsenmarke konkret auf das Schussverhalten aus?

CBC sind zB bereits optisch erkennbar dicker als -sagen wir- Gecco. Geht es nur darum ob die Hülse beim Überladen ein Riss bekommen kann, oder ist das Schussbild schon anders (keine Ahnung - eine dicke Hülse hält das Geschoss fester und baut somit einen höheren Druck auf?).

Danke & Gruß

Re: Anfängerfragen

Verfasst: Mi 10. Apr 2019, 21:21
von doc steel
Die Hülsenmarke allein wirkt sich gar nicht aus.
Man kann z. B. ein Top-Ladung haben die man - weil man sortenrein arbeitet - aus einer Geco hülse verschießt.
Die selbe Top-Ladung kann man dann aus einer Hülse eines anderen Herstellers verschießen.
Die Unterschiede im Streukreis von der Geco auf die andere Marke werden minimalst sein wenn man alle anderen Parameter schon weitgehend egalisieren bzw. optimieren konnte.
Wenn man nun ein Gemisch aus Hülsen vieler Hersteller verwendet, ist lediglich die Konstanz der einzelnen Werte größer geworden und damit einhergehend auch die Schwankungen im Streukreis.
Wiegesagt sind diese Auswiirkungen aber gering und nur dann merkbar wenn man weiß, wie sich seine Ladung aus sortenreinen Hülsenmaterial verhält.

Natürlich gibt es Unterschiede im Material, das sich auf die Anzahl der möglichen Wiederladevorgänge auswirkt.
Die kommen speziell bei den Faktor-nahen Ladungen bei der 9mm kaum zum tragen.
Ich selbst zumindest könnte nicht sagen mit welchen Hülsenmaterial der 9mm man wieviel Ladungen erzeugen kann bis es zu Beschädigungen kommt.
Bei Hülsen eines Supermagnum-Kalibers, mit dem man stets full house-Ladungen produziert, verhält sich das natürlich anders.
Da kanns schon passieren, dass nach 10x Schluss ist.

Re: Anfängerfragen

Verfasst: Mi 17. Apr 2019, 17:17
von angryscientist
doc steel hat geschrieben:
Mi 10. Apr 2019, 21:21
...
Aha, sehr interessant! Ich dachte die Hülse wäre wichtiger - zumindest angesichts der manchmal etwas seltsam anmutender äh.. Minutiösität mit welcher manche Schützenkollegen bei den Bewerben die Hülsen mit dem roten Punkt wieder einsammeln. :lol:

Verstehe ich es also richtig, dass zumindest der 0815 Schütze bei IPSC ganz andere Baustellen als die einheitliche Hülsenmarke hat?

Und eine Frage zum Thema Pulver: Wie entscheidet man sich für ein bestimmtes Pulver? Auf der Webseite von VV wird z.B. .45 ACP explizit bei N310 / N320 (fast) und N350 (slow) erwähnt. Na was jetzt? Braucht die Patrone ein langsames oder ein schnelles Pulver? Oder nimmt man einfach N340 für alle Kaliber und gut ist es? Es geht mir nicht konkret um .45 mit VV sondern, wie man generell für Kaliber X ein Pulver auswählt. Soweit ich es verstehe, kann man doch mit verschiedenen Pulvern die gleiche Mündungsenergie erzeugen.

Danke & Gruß

Re: Anfängerfragen

Verfasst: Mi 17. Apr 2019, 19:06
von hmg382
angryscientist hat geschrieben:
Mi 17. Apr 2019, 17:17

Verstehe ich es also richtig, dass zumindest der 0815 Schütze bei IPSC ganz andere Baustellen als die einheitliche Hülsenmarke hat?
Ja. Mix ist im Regelfall kein Problem. Ich lade trotzdem Sortenrein. Bei Präzi siehts aber ganz anders aus.

Und eine Frage zum Thema Pulver: Wie entscheidet man sich für ein bestimmtes Pulver? Auf der Webseite von VV wird z.B. .45 ACP explizit bei N310 / N320 (fast) und N350 (slow) erwähnt. Na was jetzt?
Hängt davon ab. Wenn's so einfach wäre, würden wir alle pro Kaliber nur ein Pulver laden. ;) Ums Testen kommt man leider nicht umhin.

Braucht die Patrone ein langsames oder ein schnelles Pulver?
Falsche Frage. Besser wäre "Braucht ein schweres/leichtes Geschoss ein offensives/progressives Pulver?"

Oder nimmt man einfach N340 für alle Kaliber und gut ist es? Es geht mir nicht konkret um .45 mit VV sondern, wie man generell für Kaliber X ein Pulver auswählt.
Schön wärs :lol: Da spielen zu viele Faktoren eine Rolle für eine Allgemeinaussage zum Pulver: Kanone, Geschossgewicht, Lauflänge (*hust* Preis *hust*) ...

Soweit ich es verstehe, kann man doch mit verschiedenen Pulvern die gleiche Mündungsenergie erzeugen.

Danke & Gruß

Re: Anfängerfragen

Verfasst: Mi 17. Apr 2019, 20:22
von doc steel
hmg382 hat geschrieben:
Mi 17. Apr 2019, 19:06
angryscientist hat geschrieben:
Mi 17. Apr 2019, 17:17

Verstehe ich es also richtig, dass zumindest der 0815 Schütze bei IPSC ganz andere Baustellen als die einheitliche Hülsenmarke hat?
Ja. Mix ist im Regelfall kein Problem. Ich lade trotzdem Sortenrein. Bei Präzi siehts aber ganz anders aus.
Bei IPSC sind z. B. die Bewegungsabläufe, Zielerfassung etc. wesentlich vordringlicher als die Optimierung der Muni.
Und eine Frage zum Thema Pulver: Wie entscheidet man sich für ein bestimmtes Pulver? Auf der Webseite von VV wird z.B. .45 ACP explizit bei N310 / N320 (fast) und N350 (slow) erwähnt. Na was jetzt?
Hängt davon ab. Wenn's so einfach wäre, würden wir alle pro Kaliber nur ein Pulver laden. ;) Ums Testen kommt man leider nicht umhin.
Ein Beispiel aus der Praxis: Bei der .45 heissts , sie braucht an kurzen Klopfer (Zitat: Dorfner), also ein schnelles Pulver. Ich hab das ungetestet geglaubt und mir einen 2kg Kanister VV N310 besorgt, weil ich entsprechend viele Murmeln zu Hause hatte. Nach zwei, drei Testsessions stand das Ergebnis sehr ernüchternd fest. Für 230gr Murmeln ist das N310 nur brauchbar wenn man keine Ansprüche stellt. Bei einem kleinen Test danach mit 200gr Murmeln stellte sich jedoch heraus, dass dieses N310 auf einmal anscheinend perfekt ist. Die 230gr Murmeln hingegen rennen super mit Pulver die ggü. dem N310 etwas langsamer bzw. weniger offensiv sind wie z. B. N320 oder Lovex D032.
Braucht die Patrone ein langsames oder ein schnelles Pulver?
Falsche Frage. Besser wäre "Braucht ein schweres/leichtes Geschoss ein offensives/progressives Pulver?"
"Bitte verwenden Sie termini technici" hat mein Physikprofessoer immer gesagt. Die Patrone ist das gesamte Konstrukt. Die Wahl des Pulvers bezieht sich innerhalb eines Kalibers immer nur auf das zu verwendende Geschoß. Siehe meinen Praxisbericht oben.
Oder nimmt man einfach N340 für alle Kaliber und gut ist es? Es geht mir nicht konkret um .45 mit VV sondern, wie man generell für Kaliber X ein Pulver auswählt.
Schön wärs :lol: Da spielen zu viele Faktoren eine Rolle für eine Allgemeinaussage zum Pulver: Kanone, Geschossgewicht, Lauflänge (*hust* Preis *hust*) ...
Gehen täts schon nur wäre das Trefferbild im günstigsten Fall das eines mittelklassigen Selten-Trainierers.
Soweit ich es verstehe, kann man doch mit verschiedenen Pulvern die gleiche Mündungsenergie erzeugen.
Theoretisch ja, aber die Mündungsenergie ist mir eigentlich wurscht, solange ich nicht an einem "fliegende Schweine-Bewerb" teilnehmen muss. Relevant ist eine konstante V0, die ein Indiz für präzise fliegende Murmeln ist.
Danke & Gruß

Re: Anfängerfragen

Verfasst: Mi 24. Apr 2019, 14:17
von angryscientist
hmg382 hat geschrieben:...
doc steel hat geschrieben:...
Vielen Dank hmg382 und doc steel! Ich verstehe, dass man ohne Testen nicht auskommt, aber ich nehme an, dass es gewisse Anhaltspunkte zu den sinnvollen Kaliber-Gewicht-Pulversorte-Kombinationen gibt, oder? Oder kann man wirklich jedes Geschoss mit jedem Pulver paaren und schauen was dabei auf der Scheibe herauskommt?

Nach viel Messen und Differentialrechnen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es in meinen 9mm Patronen noch ca. 2mm Abstand zwischen Geschossboden und Pulver gibt. Ist das relevant? Muss das Pulver dicht bepackt sein, oder ist es egal, wenn es sich in der Hülse bewegen kann?

Re: Anfängerfragen

Verfasst: Mi 24. Apr 2019, 17:33
von doc steel
angryscientist hat geschrieben:
Mi 24. Apr 2019, 14:17
Ich verstehe, dass man ohne Testen nicht auskommt, aber ich nehme an, dass es gewisse Anhaltspunkte zu den sinnvollen Kaliber-Gewicht-Pulversorte-Kombinationen gibt, oder?
Natürlich. Die verschiedenen Pulversorten wurden ja für bestimmte Kaliber optimiert entwickelt.
Oder kann man wirklich jedes Geschoss mit jedem Pulver paaren und schauen was dabei auf der Scheibe herauskommt?
Hamma oben ja schon erwähnt. Klar gehts, das Pulver wird das Geschoss schon irgendwie durch den Lauf drücken. Du wirst dabei aber den nachteil erfahren, dass du dich z'blöd testen wirst bis du endlich ein brauchbares Ergebnis hast. Also warum nicht gleich das Pulver verwenden, das der Hersteller für das jeweilige Kaliber und Geschossgewicht empfiehlt.
Nach viel Messen und Differentialrechnen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es in meinen 9mm Patronen noch ca. 2mm Abstand zwischen Geschossboden und Pulver gibt. Ist das relevant? Muss das Pulver dicht bepackt sein, oder ist es egal, wenn es sich in der Hülse bewegen kann?
Das ist durchaus relevant. Was du ansprichst ist die Ladedichte. Theoretisch optimal wäre wenn der Geschossboden an der Oberfläche des Pulvers ohne Zwischenraum aufliegt. Man spricht dann von einer Ladedichte 100%.
Nur ist das leider selten möglich.
Drückt man das Geschoss noch weiter hinein und erzeugt man so ein geringeres Innenvolumen als nur das Pulver alleine in Anspruch nehmen würde, man presst das Pulver also zusammen, das wäre dann eine Pressladung.
Pressladungen mit Nitropulver in KW sind dringend zu vermeiden!

Würdest du z.B. die 9mm mit den für sie empfohlenen Pulvern mit 100% Ladedichte befüllen, weil du gehört hast, dass das ideal sein soll, kannst davon ausgehen, dass es dir die Gun zumindest beschädigt wenn nicht gar zerreißt.
Die 100% Ladedichte ist bei KW selten erfolgreich anzuwenden, bei LW ist das ein ganz anderes Thema.
Also...es wird bei sämtlichen KW-Ladungen immer etwas Luft zwischen der Pulver und Geschoss sein und trotzdem wird man eine gut gehende Ladung haben.