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Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Do 12. Dez 2019, 07:52
von Parallaxe
Hallo allerseits, ich verschieße derzeit zu Übungszwecken einen gewissen Prozentsatz an S&B .308 Win, weil mir die Hornady fürs Trainieren zu schade sind, und auf 100m reichen die S&B für mich auch, ich schieß deswegen nicht besser, aber wohl auch nicht schlechter.

Die Hornady-Hülsen hebe ich auf, weil ich gerne im Sommer mit Wiederladen beginnen möchte. Aber wie schauts mit den S&B aus? Zahlt sichs qualitätsmäßig aus? Und wenn nicht: Was kann ich mit den Hülsen sinnvoll machen? Das sind wertvolle Rohstoffe, und mit der Zeit kommt da einiges zusammen...?

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Do 12. Dez 2019, 08:21
von kemira
Verlade die Dinger einfach und gut is. Ist ja nicht so dass sie schlecht wären, die Fabrikpatronen kommen schließlich auch damit. ;-)

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Do 12. Dez 2019, 08:28
von Parallaxe
Ich denke, dass ich es so machen werde. Entsorgen kann ich die Teile ja auch nach mehreren Wiederladezyklen ;)

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Do 12. Dez 2019, 09:41
von Harry311
Ich habe meine S&B für die .308 aus der Schüttpackung nun 2x wiedergeladen ohne Probleme.

Falls du sie nicht verwendest, nehme ich sie dir gerne ab. ;)

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Do 12. Dez 2019, 10:32
von Himavo
Ich bin mittlerweile bei Runde 5 Angelangt mit meinen S&B .308er - bisher musste ich nur die Hülsen ausmustern, die ich selbst beim Laden vernichtet habe :headslap:

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Do 12. Dez 2019, 10:49
von doc steel
Ich möchte da einmal für S&B Hülsenmaterial, LW gleich wie KW, eine Lanze brechen.
Grundsätzlich und aus Erfahrung kann ich sagen, dass S&B ein relativ stabiles Hülsenmaterial verwendet.
D. h. man kann es häufig wiederladen ohne dabei Probleme mit dem Material zu bekommen.
Die kolportierten Probleme mit der Zündglocke und damit verbunden mit dem Setzen der Zünder sind bekannt und in aller Munde.
Dabei ist es aber so, dass sich das relativ leicht und dauerhaft beheben lässt.
Stellungnahmen einiger weniger User hier und deutlich häufiger in dt. Foren, wie "S&B kommt bei mir in den Müll" oder ähnliches, zeigen meines Erachtens nur, dass der jeweilige Nutzer entweder faul ist - dann sollte man sich das Wiederladen gar nicht erst antun - oder von der Materie nicht ausreichend Ahnung hat.
Speziell bei LW-Hülsen zahlt sich das Bearbeiten der Zündglocke aus, zumal man es ja nur ein einziges Mal machen braucht.
BTW sollte das sowieso bei jedem Hersteller gemacht werden um vergleichbare Ergebnisse zu haben.
10 echt harte Ladungen sollte jeder Hersteller verkraften, ohne dass das Material nachlässt.

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Do 12. Dez 2019, 11:10
von LTE
doc steel hat geschrieben:
Do 12. Dez 2019, 10:49
Ich möchte da einmal für S&B Hülsenmaterial, LW gleich wie KW, eine Lanze brechen.
Grundsätzlich und aus Erfahrung kann ich sagen, dass S&B ein relativ stabiles Hülsenmaterial verwendet.
D. h. man kann es häufig wiederladen ohne dabei Probleme mit dem Material zu bekommen.
Die kolportierten Probleme mit der Zündglocke und damit verbunden mit dem Setzen der Zünder sind bekannt und in aller Munde.
Dabei ist es aber so, dass sich das relativ leicht und dauerhaft beheben lässt.
Stellungnahmen einiger weniger User hier und deutlich häufiger in dt. Foren, wie "S&B kommt bei mir in den Müll" oder ähnliches, zeigen meines Erachtens nur, dass der jeweilige Nutzer entweder faul ist - dann sollte man sich das Wiederladen gar nicht erst antun - oder von der Materie nicht ausreichend Ahnung hat.
Speziell bei LW-Hülsen zahlt sich das Bearbeiten der Zündglocke aus, zumal man es ja nur ein einziges Mal machen braucht.
BTW sollte das sowieso bei jedem Hersteller gemacht werden um vergleichbare Ergebnisse zu haben.
10 echt harte Ladungen sollte jeder Hersteller verkraften, ohne dass das Material nachlässt.

Ich Wiederspreche ja nur ungerne dem Doc und in weiten Teilen hat er ja recht.

Die Zündglocke hab ich bei bitte über 1000 S&B .308er Hülsen noch nicht aufgemacht, wozu?
Wenn ihr jedoch CCI Primer nehmt, ja dann könnte es klemmen. I nimm RWS und de passen.

Bei KW wird sowieso die Hülse auf der Maschine geswaged, somit geschenkt.

Die Sache mit dem Blech allerdings, da irrt der Onkel Doktor ganz gewaltig. S&B verwendet, was sie grad günstig kriegen, no na ned. Da ist teilweise Material dabei, dass ist so spröde, da hast beim ersten msl WL an Halsriss. Von 10 Testhülsen leben nach 7x HA mit moderater Ladung aber noch 6 Hülsen. Mann merkt eh gleich beim VK, ob des weiche, zähe oder harte hund sind. Die Harten gehen strenger wie die zähen und federn nicht zurück. Fühlt sich an wie PPU nur das sie eben nicht mehr retour federn.
Die Weichen, da meinst du hast den Hebel mit zuviel kraft bedient, so leicht flutschen die. Die Zähen sind die besten, die federn schön retour, brauchen aber schon gut kraft zum Kalibrieren. Wenn ihr die selbe Hülse dann nochmal Kalibriert und sie danach ohne Kraftaufwand nunterflutscht, gratuliere, es war a harte. Wenn da wieder ein schöner Wiederstand ist, dann wars a zähe.

Persönliche Empfehlung, schießen bis se hin sind, alles andere is verschwendung von resourcen.

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Do 12. Dez 2019, 12:40
von Parallaxe
Ich bedanke mich mal wieder für die interessanten Beiträge. Ich hab mir auch gedacht, dass man einfach bei den S&B genau schauen muss und schneller einen Ausschuss hat, als z.B. bei Hornady. Die Sache mit dem Hülsenmaterial ist mir aufgefallen, das erschien mir nicht so robust wie bei Hornady. Aber ich werd mir die Hülsen mal aufheben und zunächst an ihnen die ersten Schritte des Wiederladens üben.

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Do 12. Dez 2019, 12:51
von Steelman
LTE hat geschrieben:
Do 12. Dez 2019, 11:10

Die Sache mit dem Blech allerdings, da irrt der Onkel Doktor ganz gewaltig. S&B verwendet, was sie grad günstig kriegen, no na ned. Da ist teilweise Material dabei, dass ist so spröde, da hast beim ersten msl WL an Halsriss. Von 10 Testhülsen leben nach 7x HA mit moderater Ladung aber noch 6 Hülsen. Mann merkt eh gleich beim VK, ob des weiche, zähe oder harte hund sind. Die Harten gehen strenger wie die zähen und federn nicht zurück. Fühlt sich an wie PPU nur das sie eben nicht mehr retour federn.
Die Weichen, da meinst du hast den Hebel mit zuviel kraft bedient, so leicht flutschen die. Die Zähen sind die besten, die federn schön retour, brauchen aber schon gut kraft zum Kalibrieren. Wenn ihr die selbe Hülse dann nochmal Kalibriert und sie danach ohne Kraftaufwand nunterflutscht, gratuliere, es war a harte. Wenn da wieder ein schöner Wiederstand ist, dann wars a zähe.

Volle Zustimmung!

Ich verwende die S&B nur im Notfall (u. der tritt bei sorgfältiger Planung nie ein)

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Do 12. Dez 2019, 12:53
von LTE
Parallaxe hat geschrieben:
Do 12. Dez 2019, 12:40
Ich bedanke mich mal wieder für die interessanten Beiträge. Ich hab mir auch gedacht, dass man einfach bei den S&B genau schauen muss und schneller einen Ausschuss hat, als z.B. bei Hornady. Die Sache mit dem Hülsenmaterial ist mir aufgefallen, das erschien mir nicht so robust wie bei Hornady. Aber ich werd mir die Hülsen mal aufheben und zunächst an ihnen die ersten Schritte des Wiederladens üben.
ein paar kleine tips:

Die 308 ist eine sehr gutmütige Partone, nimm ein Geschoss von dem du z.b. weist das es in Fabriksmuni gut läuft. GGG 168gr Match oder Remington Premier Match 168gr haben das Sierra Match King Geschoss drinnen.

Schau das du bei Komponenten bleibst, nicht bunt Pulver und Zünder, Hülsen und Geschosse mischen.

Mach eine Ladeleiter und wenn du was änderst dann immer nur EINE Komponente, danach mach wieder eine LL

Wenn du eine Ladung hast, kauf genug für die nächsten Jahre ein!

Als ich anfing die Remington Premier Match nachzubauen, war ich bei 20ct ersparniss per bum.
Heute sind es 60ct per bum. Aber nur, weil ich für über 3000 Schuss (6x 500er los) Material kaufte.

Schieß deine Wiedergeladenen lose fertig und lade in einem zug ein neues los.

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Do 12. Dez 2019, 12:57
von LTE
Steelman hat geschrieben:
Do 12. Dez 2019, 12:51
LTE hat geschrieben:
Do 12. Dez 2019, 11:10

Die Sache mit dem Blech allerdings, da irrt der Onkel Doktor ganz gewaltig. S&B verwendet, was sie grad günstig kriegen, no na ned. Da ist teilweise Material dabei, dass ist so spröde, da hast beim ersten msl WL an Halsriss. Von 10 Testhülsen leben nach 7x HA mit moderater Ladung aber noch 6 Hülsen. Mann merkt eh gleich beim VK, ob des weiche, zähe oder harte hund sind. Die Harten gehen strenger wie die zähen und federn nicht zurück. Fühlt sich an wie PPU nur das sie eben nicht mehr retour federn.
Die Weichen, da meinst du hast den Hebel mit zuviel kraft bedient, so leicht flutschen die. Die Zähen sind die besten, die federn schön retour, brauchen aber schon gut kraft zum Kalibrieren. Wenn ihr die selbe Hülse dann nochmal Kalibriert und sie danach ohne Kraftaufwand nunterflutscht, gratuliere, es war a harte. Wenn da wieder ein schöner Wiederstand ist, dann wars a zähe.

Volle Zustimmung!

Ich verwende die S&B nur im Notfall (u. der tritt bei sorgfältiger Planung nie ein)

Negativ, ich hab nen .308er HA, dafür sind die perfekt.

Des läuft unter durchlaufposten, da S&B .308 nun mal ausreichend vorhanden sind.

Fürn Repetierer gibts für alles andere ausser RPM nachbau, die GGG Hülsen... absolutes Top Material.

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Fr 13. Dez 2019, 08:33
von doc steel
LTE hat geschrieben:
Do 12. Dez 2019, 11:10
Die Sache mit dem Blech allerdings, da irrt der Onkel Doktor ganz gewaltig. S&B verwendet, was sie grad günstig kriegen, no na ned.
Glaubst wirklich dass das nur S&B so macht? Ich bin fester Überzeugung, dass das alle anderen genauso machen. Das wird ihnen die Controlling-Abteilung schon vorschreiben...ka Ahnung von der Technik, Hauptsache die Zahlen stimmen.
Persönliche Empfehlung, schießen bis se hin sind, alles andere is verschwendung von resourcen.
Genauso isses!

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Fr 13. Dez 2019, 12:54
von >Michael<
Ich habe viele .308 S&B Hülsen verladen, was wirklich wichtig ist, ist die Hülsen jedesmal abzulängen. Das Material von S&B ist sehr weich, die Hülsen wachsen im Vergleich zu anderen Herstellern in den ersten 3 Zyklen sehr stark. Z.b Remington wachsen wenn überhaupt nur halb so stark. Ausserdem haben die Hülsen von S&B minimal weniger Volumen, ich kann z.B nicht die Ladedaten für Remington Hülsen 1:1 übernehmen sonst bekomme ich sehr flache Zünder und das entriegeln fängt an etwas schwerer zu werden, da muss ich 1-2 grain weniger nehmen.

Ich verwende CCI Zünder und habe eigentlich nie bemerkt dass da was schwer geht, hatte da bei geschätzten 5000+ Patronen kein einziges Problem. Die Remington Zünder gingen etwas schwerer, gab aber auch keine Probleme.

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Fr 13. Dez 2019, 13:39
von Parallaxe
Ich hatte auch den Eindruck, dass die S&B Hülsen weicher sind. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Material auch irgendwie "dehnbarer" ist, bezüglich Ablängen.

Ich werde auf jeden Fall den Hinweis auf die Ladeleiter beherzigen und mich vorsichtig nach oben tasten. Ich denke, dass ich auch ein paar Euro ins Beschussamt investieren werde, sobald das Wiederladen bei mir losgeht.

Re: Sellier & Bellot - Wiederladen?

Verfasst: Fr 13. Dez 2019, 14:48
von Flolito
Verlade die SuB Hülsen selber auch in der .308 Meist wird die Hülse in ihrem Leben 8 mal verladen davon 6x Necksize und 2x Fullsize
Sind gute Hülsen. Einzig das ausreiben der Zündglocke ist eine Pein da die sehr eng ist.....aber das macht man halt auch nur ein mal.