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Geprimte Hülsen 9mm im Tumbler (Lee Loadmaster Stationen Problem)

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BRZLFIX
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Geprimte Hülsen 9mm im Tumbler (Lee Loadmaster Stationen Problem)

Beitrag von BRZLFIX » Mo 7. Dez 2020, 16:32

Hallo Leutz!

Nachdem ich die Probleme mit meiner Lee Loadmasster ( siehe viewtopic.php?f=16&t=26122&hilit=loadmaster&start=165 ) durch Einstellen, Schmieren an den richtigen Stellen und und peinliche Sauberkeit (hoffentlich endgültig) in den Griff bekommen habe möchte ich nun meine Arbeitsweise etwas optimieren und vor allem sicherer machen.

Derzeitige Vorgehensweise bei 9mm

Erster Durchgang auf der Loadmaster:
1. Universal Decapping Die oder 357-Magnum-Resizing Die mit Ausstosserstift auf Station 1
2. Resizing Die 9mm ohne Ausstosserstift auf Station 2

Dann Tumblen (Habe gerne glänzende und saubere Hülsen)

Zweiter Durchgang auf der Loadmaster:
1. Station 1 und 2 sind wie oben besetzt um die Hülsenzuführung präzise zu gestalten.
2. Primer setzen auf Station 2
3. Hülse aufweiten und mit Pulver befüllen auf Station 3
4. Geschoss setzen auf Station 4
5. Factory Crimp mit Lee-Matritze auf Station 5

Ich möchte nun folgende Änderung im Ablauf beim zweiten Durchgang durchführen:
1. 9mm (oder 357er) Decapping Die oder Resizing Die auf Station 1 für die korrekte Hülsenzuführung
2. Hülsen aufweiten und Pulverbefüllung auf Station 2
3. RCBS Lockout-Matritze auf Station 3
4. Station 4 und 5 wie gehabt.

Grund 1 dafür ist eine erhöhte Sicherheit bei der Befüllung mit Pulver.
Grund 2 dafür ist dass mir Das Primer-Setzsystem der Loadmaster aus leidvoller Erfahrung etwas zu unsicher ist und ich vermeiden möchte dass mir Hülsen mit falsch gesetztem Primer, um 90 Grad gedrehtem Primer oder (der Klassiker) ohne Primer zur Pulverbefüllung kommen und das Pulver in den Carrier rinnt und mir dann wieder die Presse versauen.

Das Problem dabei: Wie kommen die Primer in die Hülse?

Möglichkeit 1: Ich kaufe mir einen Lee Auto Bench Prime Zündhütchensetzer oder etwas ähnliches. (Ein Arbeitsschritt mehr)
Möglichkeit 2: Ein weiterer Durchgang auf der Loadmaster nur zum Zündhütchen setzen. (Ein Arbeitsschritt mehr)

Und jetzt die Frage: Vertragen es die Primer falls ich die Hülsen mit bereits gesetzten Zündhütchen in den Tumbler werfe ? Dann könnte ich bereits im Durchgang 1 das Neuprimen mitmachen und ich hätte nach wie vor nur 2 Arbeitsschritte. Primer sind S&B oder Magtech. Ich kann mir im Moment nicht vorstellen dass das gefährlich sein kann aber möglicherweise nehmen die Primer Schaden? Was weiss ich. Falls meine Gedanken Müll lasst´s mich bitte trotzdem am Leben.

Ein anderer Gedanke: Zuerst die Hülsen mit den abgeschossenen Primern tumblen und dann im ersten Durchgang auf Station 2 gleich das neue Zündhütchen setzen. Wahrscheinlich die sicherste Möglichkeit oder spricht da irgendetwas dagegen? Falls da keine Probleme zu erwarten sind macht meine obige "Frage" eigentlich keinen Sinn mehr. Ich lasse sie trotzdem drin da mich die möglichen Antworten interessieren.

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Pete75
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Re: Geprimte Hülsen 9mm im Tumbler (Lee Loadmaster Stationen Problem)

Beitrag von Pete75 » Mo 7. Dez 2020, 17:50

Servus
Ich würde mit neuen Primer versehene Hülsen nicht Tumbeln da ich befürchten Würde das etwas von dem Granulat im Zündloch stecken bleibt. Wenn du die Hülsen Tumbelst sollte das ohnehin der erste Schritt sein um den Schmutz von der Hülse zu bekommen bevor er in der Matritze ist.
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Re: Geprimte Hülsen 9mm im Tumbler (Lee Loadmaster Stationen Problem)

Beitrag von Hellprayer » Mo 7. Dez 2020, 18:07

Klingt so dass du den leidvollen Weg der meisten Loadmaster-Besitzer gewählt hast ;)

Kurze Auflösung deines Problems: Kauf dir ne andere Presse wenn du dir Mehrarbeit sparen willst. Es hat einen Grund warum die Loadmaster so billig ist. Bequemlichkeit, Effizienz und geringe Rüstzeiten kosten leider Geld.

Lange Erklärung:

Wofür hast du eine Mehrstationenpresse wenn du sie nicht verwenden kannst? Wenn ich Dinge mehrmals in die Hand nehmen möchte dann verwende ich ne Einstationenpresse.

Bezüglich deines Primer-Problems+Loadmaster: Ich habe damals meine Loadmaster zum laufen gebracht indem ich den Plastik-Zubringer von dem ZH-Arm durch einen nachgebauten aus Aluminium ersetzt habe. Das Plastik verbiegt sich nämlich wenn der Setzstempel einmal etwas schlecht oder zu früh hochkommt, danach wirds ganz grauslich mit dem zuführen. Quelle dafür gibt es leider keine, das war ein Gefallen von nem metallverarbeitenden Kollegen den er mir sicher nicht nochmal erweist :D

Die Lösung eines anderen Kollegen: Extra bezündern. Sprich in deinem Fall nach dem Tumblen die Hülsen mit dem Handsetzgerät während dem Fußball oder F1 nebenbei bezündern und danach dein Szenario 2 durchführen. Ist halt ein Extraschritt bzw. zwei weil entzündern musst halt auch vorm tumblen.

Vom tumblen von den bezünderten Hülsen würde ich persönlich Abstand nehmen. Weniger wegen möglichen Zündungen sondern weil der ganze Staub und das Granulat im Zündloch stecken bleiben kann und du dann evtl. ein Problem hast dass man von Außen (wie z.B. verkehrte Zündis) nicht mal mehr erkennt.
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Re: Geprimte Hülsen 9mm im Tumbler (Lee Loadmaster Stationen Problem)

Beitrag von BRZLFIX » Mi 9. Dez 2020, 20:07

Das "leichte Lee-Bashing" war von mir bereits einkalkuliert. ;) Im Grunde genommen hast Du aber recht. Auf einer Dillon etc. gäb´s meine Probleme nicht.

Da ich jedoch kein Power-Shooter bin kann ich damit leben wenn ich eine Murmel in 2 statt in einem einzigen Duchgang fabriziere.

Wichtig für mich war die Erkenntnis dass neu geprimte Hülsen im Tumbler Probleme bereiten können und das habt Ihr mir beide bestätigt.

Somit Vielen Dank für die Antworten.

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Re: Geprimte Hülsen 9mm im Tumbler (Lee Loadmaster Stationen Problem)

Beitrag von doc steel » Do 10. Dez 2020, 07:38

Wenn sich die Wiederlader aus der Hülsen innen u. außen Hochglanz-Fraktion endlich auf das Wesentliche besinnen würden, nämlich dass eine Hülse, versehen mit der Basisreinigung (= direkt nach dem Zammklauben a paar Stund im Granulat-Tumbler) für jede weitere Anwendung ultimativ sauber ist, könnten sie sich viel Zeit und Geld sparen.

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Re: Geprimte Hülsen 9mm im Tumbler (Lee Loadmaster Stationen Problem)

Beitrag von andreaslu » Fr 11. Dez 2020, 11:01

Eines was du noch machen kannst bei der Lee wenn die Zünder sich drehen und nicht richtig gesetzt werden.
Zumindest war das bei mir so, ich hatte die dreieckige Primerbox wo die Zünder drin waren.
Jedesmal wenn es eine kleine Erschütterung gab haben sich die Primer schon in der Primerbox umgedreht.
Die habe ich gegen die runde von dem Lee Clasic Set getauscht.
Das Problem der umgedrehten Zündis war gelöst und es war auch nur noch selten das hülsen nicht mehr gezündert wurden.

Jetzt habe ich aber schon länger die Hornady LNL und bereue den Kauf überhaupt nicht.
Eher das ich damals die Lee gekauft habe und nicht gleich die Hornady.
LG Andy

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Re: Geprimte Hülsen 9mm im Tumbler (Lee Loadmaster Stationen Problem)

Beitrag von BRZLFIX » Sa 12. Dez 2020, 07:13

@DocSteel.

Das mit dem Reinigen ist schon richtig. Einzig die Zündgloche wird dabei nicht gereinigt und wie sollte sich das Dreck absetzen?

Ich habe einen Weg gesucht zu verhindern dass
  • ein Primer um 90 Grad gedreht oder verkehrt rum in die Glocke reingedrückt wird und mir das erst bei de Endkontrolle auffällt oder
  • dass tatsächlich eine ungeprimte Hülse zur Pulverfüllstation kommt und mir dann das Pulver in die Presse rinnt weil ich mit den Gedanken und dem Auge gerade bei einer anderen Station war
Darum war ich auf der Suche nach einem Weg wie
  • garantiert nur richtig geprimte Hülsen zur Pulverfüllstation kommen und
  • ich zusätzlich zur Augenkontrolle bei der Geschossetzstation noch ein weiteres mechanisches System (RCBS Lockout Die) zur Prüfung der Pulvermenge einsetzen kann.
Das ist bei der Loadmaster ja (leider) nicht in einem Durchgang zu machen und damit wären wir wieder bei den oft gehörten Empfehlungen, die Loadmaster gegen eine vernünftige Presse zu tauschen....

Die 2 Durchgänge nehme ich durch den Zuwachs an Sicherheit in Kauf.

@Andy. Danke für den Tip. Werde ich ausprobieren. Ich müsste noch ein Classic Set rumliegen haben.

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Re: Geprimte Hülsen 9mm im Tumbler (Lee Loadmaster Stationen Problem)

Beitrag von CCNIRVANA » Mo 14. Dez 2020, 14:50

Als ich noch mit der Loadmaster gearbeitet habe, habe ich zuerst die Hülsen auf einer Einstationenpresse entzündert, danach gereinigt und danach bezündert der Loadmaster zugeführt. Dadurch aber dass ich keinen allzu großen Bedarf an übertriebenen Munitionsmengen habe, sondern mehrere Kaliber schieße (9mm, 357 Magnum, 44 Magnum, 223 Rem.) lege ich wert auf schnellen Kaliberwechsel und bei meinem Bedarf reicht eine Lee Classic Turret allemal aus, weshalb ich nur mehr auf der Lade und die Loadmaster vorerstmal in den Ruhestand geschickt habe. Präzise Gewehrmunition kann man ohnehin auf einer Progressiven oder Semi Progressiven laden weshalb ich die auf der Einstationenpresse herstelle. Wenn ich vorher gewusst hätte, was ich tatsächlich brauche, hätte ich wahrscheinlich viel Geld gespart, denn einen Output von 1000 Schuss und mehr pro Stunde habe ich einfach nicht. Und wenn ich mal tatsächlich "Stückzahlen" brauche, dann reicht mir ein Output von ca. 150 Schuss in 0,50 Stunden.
Übrigens: Bereits bezünderte Hülsen würde ich niemals tumbeln, wozu? Da bleibt dann womöglich noch ein Stückchen vom Granulat im Zündkanal stecken - mach das lieber nicht.

Lg
Chris

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