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Hülsen-Geometrie => Präzision?

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Gämse
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Hülsen-Geometrie => Präzision?

Beitrag von Gämse » Do 31. Dez 2020, 02:03

Hallo.

Könnte mich wer mal aufklären woher man aus der Hülsenform auf die Präzision schließen kann bzw warum?

Man stolpert über so viele Aussagen:
Gürtel ist a Schmarrn
243 ist zickig
308win ist sehr präzise


Doch egal was ich lese, trotzdem findet die 300winmag Präzision wie die 6,5 CM und auch die 243 stanzt dann enge Löcher mit Farbirksmuni.

Wird der Hülse zu viel Bedeutung gegeben oder hat es doch fundamentale Gründe?

Beste Grüße

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doc steel
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Re: Hülsen-Geometrie => Präzision?

Beitrag von doc steel » Do 31. Dez 2020, 10:12

aus der hülsenform alleine kannst aufs wetter von morgen, auf die evolution im allgemeinen und auf den wasserstand der alten donau schliessen. mindestens!
die von dir zitierten aussagen anderer sind genauso a bledsinn wie das was ich da oben geschrieben habe.
vergiss afoch was die expertenrunde sagt und bild dir deine eigene meinung.

eines allerdings: es gibt patronen die sind für das präzisionsschiessen entwickelt worden und eignen sich nur sehr bedingt für die jagd.
umgekehrt is es a bissl anders. es gibt patronen die für die jagd entwickelt wurden und mit denen man vorzüglich präzi-schiessen kann.

gürtel is a schmarrn is an sich die aussage alleine scho a schmarrn. wahrscheinlich kommt der erfinder dieser aussage damit nicht zurecht.
300 win mag ist eine hervorragende jagdpatrone für mittlere distanzen bei gleichzeitiger beibehaltung einer grösseren energieabgabe.
ebenso wird sie häufig für militärische zwecke verwendet.
243 is zickig ist ebenso eine sehr stark zu relativierende aussage. wennst weder das wiederladen noch die verwendung beherrscht is jede patron a dreck. das gilt übrigens für alle patronen von .22short bis 50 bmg.
.308 ist präzise. ja wennst es kannst. wenn ned, siehe oben.

zusammenfassend: jede patrone ist wenn man sie zweckmäßig verwendet grundsätzlich gut. die negativen aussagen kommen fast zur gänze von denen, die sie nicht zweckmäßig verwenden bzw. irgendwie sonst damit nicht zurecht kommen.

Gämse
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Re: Hülsen-Geometrie => Präzision?

Beitrag von Gämse » Do 31. Dez 2020, 10:44

Hallo.

Danke für deine Antwort.

Liebe Grüße

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Re: Hülsen-Geometrie => Präzision?

Beitrag von MrRemington700 » Do 31. Dez 2020, 12:44

Ich kann mich mich den Aussagen von Doc Steel nur anschließen und möchte noch hinzufügen:

Gürtelpatronen können beim Wiederladen zickiger sein als Patronen ohne Gürtel. Dies liegt daran, dass man den Gürtel nicht ganz so perfekt kalibrieren kann (am ehesten noch mit Wilson Handmatrizen). Aber auch das kann man so nicht sagen. Qualitätshülsen und ein sauber geschnittenes Patronenlager wirken dem vollends entgegen und wird man zB mit einer 7mm Rem niemals Probleme haben (eigene Erfahrung).

Die .243 Win ist eine hervorragende Jagdpatrone und weiters eine hochpräzise Matchpatrone. Dieses Kaliber feiert gerade ein riesen Comeback in der PRS. Allerdings mit einer anderen Dralllänge wie für die ursprüngliche Entwickling vorgesehen war.

Nicht jagdlich geeignete Patronen sind Patronen wie die 6PPC. Dies weniger wegen der Wirkung (Perfekt auf Fuchs, Marder oder Murmeltier), sondern vielmehr wegen der extrem kurzen Patrone und den ganz wenigen Systemen, die hier als effizienter Mehrlader tatsächlich funktionieren.
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lüftl
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Re: Hülsen-Geometrie => Präzision?

Beitrag von lüftl » Do 31. Dez 2020, 15:11

Ich weiss, dass ich mich jetzt gleich in die Nesseln setz, aber das riskier ich! Und dass ich gleich ein dickes Fell brauch, riskier ich auch! Aber ich bin schon der Meinung, dass es bestimmte Eigenschaften bestimmter Patronen gibt, die einen nicht unerheblichen Einfluss auf die erreichbare Präzision haben.
Natürlich ist es so, dass jemand der die falsche Kombination von Waffe und/oder Munition hat, nie was reissen wird und man fast mit jedem Kaliber recht anständige Ergebnisse erzielen kann. Der Unterschied besteht im Aufwand, den man betreiben muss!!

Bleiben wir zuerst mal bei den sog. "Europäischen" oder Metrischen Kalibern. Da haben die Entwickler anno dunnemals meistens recht lange Übergangskegel gefordert. Scheint auch der Grund zusein, dass man weder bei Long Range, noch beim Target Schiessen allzu viele 7x64 oder 6,5x57 findet. Am Preis liegt es weniger, denn die Geschosse, das Pulver und die Zünder kosten in etwa genausoviel wie für die 6,5 Creedmoor oder die 7mm BR. Ja gut, die üblichen Dralllängen sind auch unterschiedlich, aber das könnte man für eine Präzisionsbüchse anders ordern.
Wenn also diese Kaliber für LR oder andere sportliche Anwedungen keine oder fast keine Verwendung finden, muss man annehmen, dass sich diese Kaliber oder Laborierungen nicht ganz so einfach auf Top Präzision bringen lassen, wie das neumodische Zeug, oder andere Vorteile haben!

Schauen wir uns mal die .243 Winchester und die 6mm XC an. Die .243 hat den Ruf, dass die Läufe nicht so wahnsinnig lang halten, wenn man die V0 ausreitzt. Ist zwar überall so, dass man nichts umsonst kriegt, aber wenn man weiter raus will, muss man schneller sein und die Geschwindigkeit hoch halten. Übergang von Über- zu Unterschall ist Mist. Die XC hat einen anderen Schulterwinkel als die .243 und brauchen daher für ähnliche V0 weniger Treibmittel. Kann man gern mal mit QL testen.

Natürlich wird es auch so sein, dass jemand mit einem "unüblichen" Kaliber gute bis sehr gute Ergebnisse hinlegt. Ich find bis so um die 200m gibt es wenig besseres als die .222 Remington. Aber das liegt sicher auch daran, dass ich ein brauchbares Gewehr in dem Kaliber hab.

Bei der .308 Win. bin ich auch der Meinung, dass das an sich eine sehr ausgewogene und präzise Patrone ist. Und trotzdem wird die .308 bis auf die Palma Wettbewerbe immer weniger gesehen. Zumindestens auf dem Treppchen! Also an was liegts? Dass keiner mehr ein altes Militärkaliber will, oder doch eher daran, dass die Konkurrenz mit anderen Kalibern besser abschneidet, oder die Schützenbelastung anders ist?

Ich bin auch der Meinung, dass man sein Handwerk beherrschen muss, bevor man rummosert, dass das Material nix taugt. Aber es gibt schon Kaliber, die leichter auf Präzision zu birngen sind als andere!

Und zu Gürtelpatronen kann ich nicht so viel sagen, weil alle, die ich bis jetzt geschossen und laboriert habe, also die .300 Win Mag und die .375 H&H zumindest bei mir keine Zicken gemacht haben. Hab aber auch keine Wettbewerbe damit geschossen, sondern rein zum Vergnügen. Die dazugehörigen Waffen haben nicht mir gehört und die Rezepte hab ich vom Eigentümer übernommen. Also erlaub ich mir da lieber weniger Meinung.

Aber der Doc hat schon Recht. Man muss das was man hat, so zweckmäßig wie möglich verwenden. Dazu gehört auch, dass man sich zuerst Gedanken macht, was man erreichen will und dann das entsprechende Kaliber und die Waffe wählt. Sonst wird das nix! Mit der 8,15x46R wird man nichts mehr reissen, auch wenn früher viele Wettbewerbe damit gewonnen wurden. Das Bessere ist halt des Guten Feind!
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Re: Hülsen-Geometrie => Präzision?

Beitrag von MrRemington700 » Do 31. Dez 2020, 22:04

Lieber Lüftl,

weder hast du Dich mit deinen Aussagen in die Nesseln gesetzt noch widerspricht irgendetwas von dem was du sagtest dem zuvor geschilderten. Alles tip top! AAAAAAAAAber wenn jemand sagt, dass die .222 Rem eine hochpräziste Patrone auf 200 m ist, wenn nicht sogar die präziseste von allen, dann kann dieser jemand meiner Meinung nach sagen was er will, ich werde der Gesamtheit seiner Aussagen zustimmen. Eine Liebeserklärung an das verkannte Präzisionswunder .222 Rem. Zumindest bei den jungen modernen Schützen verkannt!
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Re: Hülsen-Geometrie => Präzision?

Beitrag von checkinthedark » Fr 8. Jan 2021, 00:11

lüftl hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 15:11
....
Ich find bis so um die 200m gibt es wenig besseres als die .222 Remington.
....
dem stimme ich aus vollem Herzen zu und habe mir deshalb vor einigen Jahren für meine Krico Jagd Match einen neuen Lauf mit 8" Drall gegönnt. 69gr ist eine super Gewichtsklasse und, wenn es damit mal rausgeht auf Rehwild, fliegt auch das 62gr NP richtig gut.

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Re: Hülsen-Geometrie => Präzision?

Beitrag von zeusentlein » Sa 9. Jan 2021, 08:41

MrRemington700 hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 22:04
Lieber Lüftl,

weder hast du Dich mit deinen Aussagen in die Nesseln gesetzt noch widerspricht irgendetwas von dem was du sagtest dem zuvor geschilderten. Alles tip top! AAAAAAAAAber wenn jemand sagt, dass die .222 Rem eine hochpräziste Patrone auf 200 m ist, wenn nicht sogar die präziseste von allen, dann kann dieser jemand meiner Meinung nach sagen was er will, ich werde der Gesamtheit seiner Aussagen zustimmen. Eine Liebeserklärung an das verkannte Präzisionswunder .222 Rem. Zumindest bei den jungen modernen Schützen verkannt!
Nicht umsonst ist bei uns (zumindest in Südtirol) die 222 bei den Jagdschießen/jagdliche Wettkämpfe am meisten vertreten. Schieße selbst eine 222 Rem in einem Kipplauf mit einer unglaublichen Präzision, wenn der Schütze auch mitspielt(letzteres ist leider nicht immer)

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Re: Hülsen-Geometrie => Präzision?

Beitrag von doc steel » Di 12. Jan 2021, 17:01

mit der patron is mein alter herr 2x staatsmeister im jagdlichen geworden.

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Re: Hülsen-Geometrie => Präzision?

Beitrag von Trijikon » Di 12. Jan 2021, 18:42

Ich hab mich (leider) auf das Abenteuer 6mmPPC eingelassen.
Momentan lieg ich damit etwas schlechter!! als mit meinen .223 und .308.
Natürlich hab ich mit denen erprobtere Ladungen und mehr Gewöhnung an die Waffe aber eigentlich habe ich mir Wunderdinge von der PPC erwartet (<3mm) und liege derzeit bei >1omm.
Auf Kaliber Erweiterungen (meiner bestehenden) lass ich mich erst wieder ein wenn ich einen Platz für echtes LR
gefunden habe.
LG Wolfgang
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31,36,44VL,12/70
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Re: Hülsen-Geometrie => Präzision?

Beitrag von Fuchs1975 » Di 12. Jan 2021, 19:06

Trijikon hat geschrieben:
Di 12. Jan 2021, 18:42
Ich hab mich (leider) auf das Abenteuer 6mmPPC eingelassen.
Momentan lieg ich damit etwas schlechter!! als mit meinen .223 und .308.
Natürlich hab ich mit denen erprobtere Ladungen und mehr Gewöhnung an die Waffe aber eigentlich habe ich mir Wunderdinge von der PPC erwartet (<3mm) und liege derzeit bei >1omm.
Auf Kaliber Erweiterungen (meiner bestehenden) lass ich mich erst wieder ein wenn ich einen Platz für echtes LR
gefunden habe.
LG Wolfgang
Hi
Kann ja auch sein das der Lauf einfach nicht besser schießt ?
hatte mal einen Matchlauf in 223 rem wo der Kaltschuß immer wo anders war einmal 2 cm links dann wieder 1 cm rechts,
nach 3 Schüssen hats dann immer gepasst sowas ist unbrauchbar !
habe den Lauf vom Hersteller anstandslos getauscht bekommen und dann war auch der Kaltschuß immer an der gleichen Stelle
lg

Camare
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Re: Hülsen-Geometrie => Präzision?

Beitrag von Camare » Sa 16. Jan 2021, 21:00

MrRemington700 hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 12:44

Nicht jagdlich geeignete Patronen sind Patronen wie die 6PPC. Dies weniger wegen der Wirkung (Perfekt auf Fuchs, Marder oder Murmeltier), sondern vielmehr wegen der extrem kurzen Patrone und den ganz wenigen Systemen, die hier als effizienter Mehrlader tatsächlich funktionieren.
so hab ich das noch nicht gesehen :shock:

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