PULVERDAMPF

Hi Zusammen, eventuell kennt jemand von euch dieses Problem:

Gestern war bei uns im Ländle Landesmeisterschaft Jagdliche Kugel. Ich bin mit meiner R8 in 6,5x47 angetreten. Starker Schneefall ca 1 Grad. Nach dem ersten Schuss hatte ich plötzlich Überdruck in der Waffe, sprich Stossboden war platt und Zündhütchen ist rausgeflogen… Hatte dieses Problem dann bei allen 19 Schuss die ich noch machen musste! Verschluss hat gehalten .

Zuhause angekommen gleich 5 Patronen zerlegt, Pulvermenge (N150) passt, OAL passt. Schiesse diese Ladung seit ca. 2 Jahren und dass waren jetzt die Schuss 300-400 also hab ich schon 300 erfolgreich mit dieser Ladung verschossen! Einzig was neu ist, neue Charge N150 und neue Charge Lapua 136grs! Ich kann es mir nicht erklären! Bin 0,8 grs unter der max. Ladung laut Vhita Ladedaten! Also Chargenschwankung beim Pulver ist wohl nicht so extrem oder?

Denke ich schicke mal 5stk zum Beschussamt um die Waffe ausschliessen zu können?!

Geschosse, Hülsen und Zündhütchen sind noch dieselben alten?

Pulver können schon ein bisschen variieren, wobei VV da eher auf der konstanteren Seite ist. Außer vielleicht, du hattest viel "Glück" und die beiden letzten Kanister lagen chargenmäßig sehr weit auseinander. Bei Ladungen im oberen Druckbereich schadet kontrolle bei neuen Chargen allereings nicht, egal welche Komponente.
Was mir jedoch einmal passiert ist, war dass der Hersteller (Hornady) das Geschoss überarbeitet hat und die geschosse der neuen Charge eine andere Spitzen- und Heckform hatten was das Geschoss um ca 3mm länger machte (.223). Das beeinflusst bei gleicher Setzlänge den Brennraum dann doch nicht unwesentlich...

Mut kann man nicht kaufen.. 19 Schuss weiter zu machen wenn das ZH fliegt find ich fahrlässig.

hari hat geschrieben: ↑

Mo 22. Apr 2024, 10:21

Mut kann man nicht kaufen.. 19 Schuss weiter zu machen wenn das ZH fliegt find ich fahrlässig.

Der klassische Wiederlader

hari hat geschrieben: ↑

Mo 22. Apr 2024, 10:21

Der klassische Wiederlader

Murmelgiesser selig nannte solche Leute "Wiederladerimitatoren".

hari hat geschrieben: ↑

Mo 22. Apr 2024, 10:21

Mut kann man nicht kaufen.. 19 Schuss weiter zu machen wenn das ZH fliegt find ich fahrlässig.

Ich tät mich das bei einem Mauser 98 schon nicht trauen, von einem Geradezug gar nicht zu reden...

Grüße

Mut würde ich es nicht nennen, eher dummheit…

Ja war auch vor der entscheidung abzubrechen… Aber ich lade seit 15 Jahren, hatte noch nie ein solches Problem… War mir 100%ig Sicher beim Laden keinen Fehler gemacht zu haben, die kontrolle zuhause bestätigte es! Klar, Überdruck war da, aber bei den 30ig Probeschüssen wo ich eine Woche davor gemacht habe nicht! Eventuell hatte das Wetter einen einfluss?! Ich kann es mir nicht erklären! Werde aber die Patronen vom Beschussamt zur sicherheit messen lassen und wenn die okay send, sende ich den Prügel nach Isney!

Aber die frage war eigendlich ob es jemand von euch kennt bzw. auch mal hatte und nicht ob es klug war weiter zu schiessen oder nicht! Das es dumm war weiss ich selber, aber es ist ein R8 der 10.000 bar aushält und nicht irgend ein billig Teil vom Diskounter… Und ja ich weiss Blaser zu teuer blablabla

Moin, wieg / liter mal die Hülsen aus und vergleich sie mit denen wo alles gepasst hat.

Ich habe vor einigen Jahren eine Messreihe ans Beschussamt geschickt, wo ich eine ziemlich grenzwertige 6.5x55 - Ladung prüfen ließ. Ergebnis: 500 Bar Unterschied zwischen Min und Max; die Max weit jenseits von gut und böse. Daraufhin habe ich die Hülsen, die ich verwendet habe, gewogen. Die Gewichtsabweichungen waren erstaunlich. Der Neugier halber hab ich daraufhin die selbe Messreihe nochmals geladen, diesmal mit gewogenen Hülsen im 1-grs-Bereich. Druckunterschied min - max war damit vernachlässigbar.

Muss nicht sein, dass es das war, aber es wäre eine Möglichkeit.

Naja, die Pulverchargen schwanken schon etwas. Allerdings hängt das vom Zeitraum ab. Hatte mal das Thema mit MRP aber da lagen einige Jährchen dazwischen. Der Unterschied war allerdings wirklich merkbar aber laut Beschussamt noch im zulässigen Bereich. Bei den Geschossen schwanken die Ogiven von Los zu Los relativ stark. Das hat dann Einfluss auf die Setztiefe, die man aber in der Regel überprüft! Meiner Meinung nach ist das Hülsenvolumen bei unterschiedlichen Herstellern und/oder Chargen der größte Einflussfaktor.

Die letzten zwei Post´s waren sehr hilfreich. Da würde ich auch ansetzten.
Gruß

Danke, die Hülsen waren auch ein gedanke…

Aber ich verwende Lapua Hülsen, wurden jetzt das 3-4 mal geladen… Habe wo sie neu waren bei allen den Hülsenhals abgedreht und bearbeitet und dann alle gewogen. Vor jedem Laden vollkalibriert und geglüht. Die Geschosse sind Lapua Scenar 136grs. Da hab ich von der letzten Serie leider keine mehr zum vergleichen. Aber denke da hat sich nicht viel verändert?! Wie gesagt, einzig eine neue Dose N150 wurde verwendet! Ansonsten alles wie immer… Vom Beschussamt habe ich leider noch keine Rückmeldung bekommen, würde gerne 5 Stk da überprüfen lassen. Ich halte euch am Laufenden was für Ergebnise ich bekomme.

Andi308 hat geschrieben: ↑

Mo 22. Apr 2024, 06:14

Hi Zusammen, eventuell kennt jemand von euch dieses Problem.....

Denke ich schicke mal 5stk zum Beschussamt um die Waffe ausschliessen zu können?!

Ja, sicher kenne auch ich so ein Problem.

Allerdings mit Werkslaborierung !

Unlängst am Schießstand, noch zu hochsommerlichen Temperaturen:

Waffe Savage BA 110
Fabrikmunition (wird noch nicht benannt, da Problemerforschung läuft)

1. Schuss: Verschluss geht etwas "teigig" auf (Mann denkt sich nichts dabei, weils ja vorkommen kann)
2. Schuss: Verschluss geht merklich schwer auf (Mann wird nachdenklich), habe allerdings gedacht, das Magazin hätte einen Einfluss darauf
3. Schuss: Verschluss klemmt massiv, lässt sich erst nach einigen Minuten mit Kraftanstrengung öffnen.

Während dem Öffnen erkannte ich hinten in der Systemhülse das darin liegende ZH. Schockschwere Not...

L6 der Patronen gemessen: in der Norm!

Nach einer halbe Stunde Abkühlzeit, Waffe und von mir, Munition eines anderen Herstellers:
1. Schuss: Verschluss geht etwas "teigig" auf... (Mann ist schon sensibilisiert... )
2. Forschungsauftrag sofort abgebrochen !

L6 der Patronen gemessen: in der Norm!

Sowohl die Waffe als auch die Munition lagen gute 8 Stunden bei ~34° offen in einer großen Halle.

Am nächsten Tag, morgens, es war wiederum recht warm, nach ca 2 Stunden Liegezeit der Problemmunition einen Probeschuss zur V0 Messung abgegeben:

gemessene 1013m/s ggü. 950m/ auf der Packung angegeben.

Forschungsauftrag nach dem ersten Schuss abgebrochen!

Fabrikmunition des Mitbewerbers, 1 Schuss, gemessen: 953m/s ggü. 950m/s Packungsangabe.
Keine Probleme mit dem Verschluss.


@Andi308 , hast Du eine Messung Deiner eigenen Munition vom BA durchführen lassen ?

Gruß aus der "Abteilung Jugend forscht!"

Nein, hab denen damals eine email geschrieben, nie was gehört von denen… Habe mittlerweile neue Hülsen und Aero Geschosse besorgt, da passt wieder alles und der Lauf Schiesst besser als je zuvor! hab ca. 4mm Streukreis auf 100m, das ist mehr als super!

Der Verdacht liegt aber an den Geschossen, Denke Lapua hat da was geändert, habe leider keine alten mehr da um sie zu vermessen. Aber letzendlich kann es nur daran liegen…

Wmh

Lapua ist in der Geschoßqualität extrem schlecht geworden. Ich kaufe immer in 1K in der gleichen Charge. Egal was für ein Kaliber. Seit ca. 3 Jahren habe ich eine Gewichts-schwankungsbreite von 1k Geschoßen im Schnitt 4 unterschiedliche Chargen an gewichten. Bin von Lapua vollkommen ab, und kaufe nur noch Berger Geschoße. Diese sind zwar Arschteuer aber da weiß ich das diese auch dort ankommen wo ich hinziele.