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Zündloch-Frage

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doc steel
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Zündloch-Frage

Beitrag von doc steel » Fr 26. Aug 2011, 09:59

ich hab an ganzen kübel voll 9mm hülsen die ich wiederladen werde.
abgesehen von der sortiererei (des is a hacken für an, der seine kinder gfressen hat) scheint sich mir jetzt eine zweite sisyphos-stachanow-hackn (*) aufzutun.

unter den hülsen sind wie ich feststellen konnte zweierlei S&B hülsen.
die einen haben ein normal grosses zündloch und am patronenboden die übliche bezeichnung.
dann sind da aber noch die anderen hülsen, welche ein deutlich kleineres zündloch aufweisen.
zusätzlich ist auf deren boden noch eine zahlenkombination, wie z.b. 32/09 zu lesen (produktionswoche/jahr???).
bemerkt hab ich das erst beim kalibrieren, wo das letzte drittel deutlich schwergängiger war.
wie ich herausgefúnden habe, war der grund dafür dass der ausstoßerstift durch das zu enge zündloch musste, es dabei aufs mindestmaß aufgeweitet hat und in richtung ZH natürlich einen deutlichen grat erzeugte.
abgesehen davon kanns für den ausstoßer auf dauer ned gsund sein eine kalibrieraufgabe übernehmen zu müssen.
i bin betriebsrat, bei mir muss kana was machen für was er ned angstellt worden is.
überhaupt falln ma die behm in letzter zeit a wengl ungut auf.
bei S&B is die zündglocke ums zu eng und zu wenig tief und jetzt hams aa no z'enge zündlöcher.
eng is ja leiwand aber halt aa ned immer und do scho goar ned...

so, was san des für abartige hülsen? warum is das so?
zündlöcher müssten doch eigentlich genormt im durchmesser sein, oder?
ich hab da was von 0,08" gelesen, das wären 2,032mm...könnt hinkommen.
machts an sinn die dinger mit einem zündlochbohrer (gibts sowas überhaupt und wenn ja von wem?) aufzubohren?
bitte um eure erfahrungen.

(*) meine private bezeichnung für a riesige und endlose fuzzlerei-hacken.
des sysiphos kenn ma eh: stein am berg raufrollen, fast oben, übergwicht, ausgrutscht, goschen gfallen usw.
der andere typ alexej grigoriewitsch stachanow war a bergmann in ana russischen kohlegrube. der hat in einer schicht 102 tonnen kohle zu tage gefördert, was dem 14-fachen pensum entsprach.
daraufhin wurde er zum held der arbeit ernannt und als vorzeigehackler herumgereicht, bekam orden aber mehr geld oder mehr zum fressen hats sowjet-typisch ned gspielt.
nachher hat sich eh herausgestellt, dass er ned allanich so viel gschafft hat, sondern zwei helfer ghabt hat und die angegebene menge hat aa ned gstimmt.
da wars kraut aber scho ausgschütt'!

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Salem
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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von Salem » Fr 26. Aug 2011, 11:40

Das sind sog. "Nontox", sollten innen recht sauber sein. Ich tu sie immer weg, ein Kollege hat sich einen
Ausstosserstift zurechtgefeilt dafür, dann geht eh.
Das Loch ist so eng um die Bleifreie Zündung zuverlässiger zu machen, offenbar bringts der Zündsatz sonst nicht.
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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von doc steel » Fr 26. Aug 2011, 12:23

die nontox sind auch dabei, sind innen aber fast genauso dreckig wie alle anderen.
aber die anderen, da steht nix von nontox, sondern stattdessen die erwähnte komische zahlenkombi.
Salem hat geschrieben:Das Loch ist so eng um die Bleifreie Zündung zuverlässiger zu machen, offenbar bringts der Zündsatz sonst nicht.

versteh ich nicht!
es ist doch egal wie groß das loch ist, durch das die giftigen höllendämpfe gekrochen kommen um alles irdische qualvoll ersticken zu lassen.

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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von Thule » Fr 26. Aug 2011, 12:39

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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von mgritsch » Fr 26. Aug 2011, 12:44

Herr betriebsrat,

zündlöcher variieren in der tat bemerkenswert in ihrem durchmesser, das is nix neux.
auch nicht, dass das ärgerlich ist zumal diverse ausstoßer dann ihre liebe not haben. ich find deinen ja insofern bemerkenswert, als er sich die mühe antut das loch aufzuweiten. meiner hat da aufgegeben und ist einfach stecken geblieben, er wurde dann mitsamt der hülse aus der matritze gezogen. allerdings nicht bei S&B sondern bei HP hülsen, sowohl in kurz (9mm) als auch in langwaffenkalibern (.308). HP hülsen kommen bei mir deswegen nicht mehr ins haus.

was die S&B betrifft - ja, da gibt es offensichtlich verschiedene generationen. aber nicht nur bei S&B, auch bei geco ist das schön zu beobachten (auf die hab ich mich aufgrund großer verfügbarkeit bei 9mm geeinigt).
Generell sollte man ja eher sehen dass man sich auf ein Hülsenlos beschränkt, dann hat man all diese schwierigkeiten nicht und es ist auch für die präzision (bzw im falle kräftiger ladungen sicherheit) förderlich. Wer mix verlädt muss mit diversen phänomenen rechnen, ist so.
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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von mgritsch » Fr 26. Aug 2011, 12:47

doc steel hat geschrieben:die nontox sind auch dabei, sind innen aber fast genauso dreckig wie alle anderen.


:think: komisch. die sehen normalerweise fast wie unbenutzt aus! dann sind es evtl nicht die "echten" nontox?

es ist doch egal wie groß das loch ist, durch das die giftigen höllendämpfe gekrochen kommen um alles irdische qualvoll ersticken zu lassen.


mit verlaub, nein. das macht schon einigen unterschied.
durch ein großes loch wird der zündstrahl eher breit aufgefächert auf das pulver treffen, durch ein schmales wird er stärker fokussiert und zündet dadurch tiefer hinein in das pulver. ist ja auch nicht egal wie breit oder eng zB die düse am gartenschlauch ist - gibt einen ganz anderen wasserstrahl mit anderere reichweite. schmales loch = kärcher-effekt ;)
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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von 98fs » Fr 26. Aug 2011, 14:35

Zündlöcher sind nicht genormt und werden den jeweiligen Anzündhüzchen angepasst. Das ist hauptasächlich der Fall bei den sogenannten "green" primers. Die haben einen anderen Druck als herkömmliche, bleihaltige AZH deshalb die unterschiedlichen Zündlochdurchmesser. Ist bei Behördenmun seit Jahren üblich, aber die tut keiner Wiederladen. Für den zivilen Markt war die ganze green-Geschichte bis vor einiger Zeit nicht interessant, deshalb hat man hauptsächlich Hülsen für standard AZH vertrieben.

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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von brummbaer72 » Sa 27. Aug 2011, 18:32

mgritsch hat geschrieben:allerdings nicht bei S&B sondern bei HP hülsen, sowohl in kurz (9mm) als auch in langwaffenkalibern (.308). HP hülsen kommen bei mir deswegen nicht mehr ins haus.


Das erinnert mich an meine ersten Patronen die ich vollkommen eigenständig geldaen (davor hat mir ein Bekannter gezeitgt wie es geht und mich unter Anleitung über lassen...). Nagelneuer Hornady 243 Win Matrizensatz, aus dem eigenen Gewehr abgeschossene HP Win 243er Hülsen, die neue (gebraucht gekaufte) Wiederladeausrüstung und ich der freudige Anfänger (= blauäugig). Hülsen gefettet und los gehts. Matrize wie in der Anleitung beschrieben eingeschraubt, Hülse in den Hülsen halter und ...uff geht das schwer... na gut wahrscheinlich nicht genug Fett auf der Hülse... nochmal rein ...uff... nächste Hülse... aaaaaaaarrrrrrggggghhhhhh!!!!!! Ja das war es dann, der Ausstoßstift war einmal. So kam es, das ich gleich bei meiner ersten Einzelsession viel über engere Zündlöcher und HP Hülsen gelernt habe.

:doh:

Diese Sch...dinger kommen mir nicht mehr ins Haus :lol:

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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von brummbaer72 » Sa 27. Aug 2011, 18:35

doc steel hat geschrieben:die nontox sind auch dabei, sind innen aber fast genauso dreckig wie alle anderen.
aber die anderen, da steht nix von nontox, sondern stattdessen die erwähnte komische zahlenkombi.
Salem hat geschrieben:Das Loch ist so eng um die Bleifreie Zündung zuverlässiger zu machen, offenbar bringts der Zündsatz sonst nicht.

versteh ich nicht!
es ist doch egal wie groß das loch ist, durch das die giftigen höllendämpfe gekrochen kommen um alles irdische qualvoll ersticken zu lassen.


Nimm einen Gartenschlauch und schraube die Spritze und den Adapter ab. Dreh das Wasse auf. Dann drücke den Schlauch an der Spitze seitlich zusammen um den Querschnitt zu verringern...

soll heißen die Zündflamme wird stärker gebündelt, muss sie auch weil das grüne Zeug gemütlicher ist ;)

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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von doc steel » Sa 27. Aug 2011, 18:45

brummbaer72 hat geschrieben:
mgritsch hat geschrieben:allerdings nicht bei S&B sondern bei HP hülsen, sowohl in kurz (9mm) als auch in langwaffenkalibern (.308). HP hülsen kommen bei mir deswegen nicht mehr ins haus.


Diese Sch...dinger kommen mir nicht mehr ins Haus :lol:


bei mir kommens in den altmetallkübel.
das hab ich jetzt gelernt.
ausserdem sind mir meine neuen supertollen hornady matrizen zu schade.
den ersten ausstoßerstift hab ich eh schon gekillt, weil mir eine hülse mit berdanzünder reingerutscht ist.
gottseidank denkt hornady an leut wie mich und liefert die dinger mit reservestift aus.

eines noch: trotz allem. die s&b-hülsen gehn in der kalibriermatrize allgemein a bissl zacher als alle anderen. d.h. wennst an hülsenmix hast, kann ich dir blind sagen wann eine s&b drin ist.
ham die a zäheres metall?
grösser im durchmesser könnens ja ned sein.

noch ein tip aus eigener erfahrung: neue matrizen sollte man vor dem ersten mal einschrauben innen und aussen mit bremsenreiniger einsprühen und gut abwischen.
die hornadys kommen mit einem dünnflüssigen öl eingelassen daher und da kanns leicht sein dass sie sich nach ein paar ladevorgängen lockern und man es nicht gleich merkt. bsonders blöd bei der setzmatrize.

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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von brummbaer72 » So 28. Aug 2011, 16:01

doc steel hat geschrieben:noch ein tip aus eigener erfahrung: neue matrizen sollte man vor dem ersten mal einschrauben innen und aussen mit bremsenreiniger einsprühen und gut abwischen.
die hornadys kommen mit einem dünnflüssigen öl eingelassen daher und da kanns leicht sein dass sie sich nach ein paar ladevorgängen lockern und man es nicht gleich merkt. bsonders blöd bei der setzmatrize.

Ja darum schreibt Hornady auch explizit in die Anleitung man soll die Matrize zerlegen und reinigen bevor man sie in Betrieb nimmt. Und eigentlich sollte man das mit den anderen Fabrikaten genauso tun.

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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von Salem » So 28. Aug 2011, 18:36

Wenn man bei den Hirtenbergers mit den engen Löchern(... :mrgreen: ) auf die Packung schaugt
steht "Schadstoffarm" drauf, ist nix anderes als "Nontox".
Um zuverlässig zu zünden wurde anfangs mehr Zündmasse verwendet, der Gasdruck
im ZH war dann allerdings so hoch dass er Klemmer und vor allem Durchbläser erzeugte, woraufhin
man die Zündmassenmenge wieder verringerte und die Zündlöcher verengte um durch den Düseneffekt
die erwünschte Zuverlässigkeit zu erzielen.
Sicht- und riechbares Hauptmerkmal dieser Zündungsart sind ein fast bestialischer Gestank beim Verschiessen
und innen wie neu aussehende Hülsen.
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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von mgritsch » Mo 29. Aug 2011, 23:51

das riechbarste merkmal hat mal ein kollege hinterlassen, der 45LC schlappladungen verschossen hat. aufs pulver drauf hatte er filzscheiben gelegt. pfuigack, wie angekokelte haare :)

wobei die S&B .38spl WC riechen auch echt übel find ich. die dürften auch das pulver mit zehennägeln strecken.
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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von Salem » Di 30. Aug 2011, 00:58

Jepp, so ähnlich wie die .38er S&B WC stinken auch die Nontox: Nach einer erlesenen Mischung aus
Zehennägeln, Katzenhaaren und Eichelkäse, echt nix mehr witzig daneben zu stehen...
Wenns geht packe ich dann immer die Nebelmaschine aus, SP überdeckt jeden Gestank mit seinem
herben Duft. :mrgreen:
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Re: Zündloch-Frage

Beitrag von Most_viertler » Di 31. Dez 2019, 16:57

Kann man S&B Nontox 9mm Hülsen trotz des kleineren Zündloches mit normalen Small Pistol Zündhütchen bezündern oder braucht man hier eigene Nontox Zündhütchen?
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