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Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

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Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von BigBen » Sa 10. Sep 2011, 15:07

Hallo liebe Wiederladeexperten,

Ich frag mich gerade, warum in allen Wiederladebüchern erst getumbelt und dann entzündert und kalibriert wird. Warum ist das so? Hat das damit zu tun, dass die Hülsen beim Tumblen eventuell wieder verformt werden könnten? Und wie sieht es bei Ultraschallreinigung aus?

Last but not least: wie laut ist so ein Tumbler? Kann man so ein Teil problemlos in einer Mietwohnung betreiben oder ist das eher suboptimal?
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Re: Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Sa 10. Sep 2011, 15:28

BigBen hat geschrieben:Hallo liebe Wiederladeexperten,

Ich frag mich gerade, warum in allen Wiederladebüchern erst getumbelt und dann entzündert und kalibriert wird. Warum ist das so? Hat das damit zu tun, dass die Hülsen beim Tumblen eventuell wieder verformt werden könnten? Und wie sieht es bei Ultraschallreinigung aus?

Last but not least: wie laut ist so ein Tumbler? Kann man so ein Teil problemlos in einer Mietwohnung betreiben oder ist das eher suboptimal?


Normalerweise rekalibriert man die Hülsen und dann tumbled man.
So vermeidet man Staub auf den Hülsen und Schäden an der Matrize.
Gleichzeitig wird das Rest Fett auf den Hülsen welches man nach dem rekalibrieren ja abwischt komplett entfernt.
Ideal ist Walnusscompount aber auch Maiscompount ist gut.
Durch gelegentliche Zugabe von etwas Flitz Polish gehts schneller und die Hülsen werden schöner.

Lautstärke: wenn keiner in der Wohnung ist (tagsüber) störts nicht (Zeitschaltuhr).
Ideal ist aber ein Kellerraum oder Garage da das Ding schon 24 Stunde oder mehr laufen sollte damit die Hülsen perfekt aussehen.

Ultraschall hab ich nicht in Verwendung - soll aber gut funktionieren. Villeicht gibts hier ja User.
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Re: Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von BigBen » Sa 10. Sep 2011, 16:50

Das mit Hülsenfett entfernen etc. war ja auch meine Überlegung...aber in meinen Büchern und diversene Internetanleitungen wurde immer erst getumbelt, dann rekalbriert...als Argument wurde angeführt dass sich so kein Poliermittel festsetzen kann...was ich aber beim laden von 100-200 Langwaffenpatronen ja locker manuell kontrollieren und notfalls beheben kann.
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Re: Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von Incite » Sa 10. Sep 2011, 17:02

ich tumble vorher, dann immer eine Handvoll Hüslen in einen Fetzen und leicht rollen. Tumbelst vorher, hast ein bisserl einen Staub, machst es nicht, hast halt den Schmauch und Dreck dabei ^^

fetten tu ich nur wenn ich voll kalibrieren muss (Fremdhülsen), nur beim HH kalibrieren erspar ich mir es dank Redding Titannitrid ;)

in einer Wohnung tumbeln ist mutig - ich hoffe du hast keine Nachbarn mit viel Tagesfreizeit in der Nachbarschaft. Ich mach das immer im Keller und man hörts auch durch Ziegelwände!

edit:
vielleicht könntest du dir auch was basteln wenn es Beschwerden gibt - z.B. 2 Kisten. in die eine stellst du den Tumbler und die andere stopfst du aus um den Schall zu dämmen?

Hat der Doc Steel nicht mit einem US-Gerät gearbeitet?

lg
Zuletzt geändert von Incite am Sa 10. Sep 2011, 17:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Sa 10. Sep 2011, 17:07

BigBen hat geschrieben:Das mit Hülsenfett entfernen etc. war ja auch meine Überlegung...aber in meinen Büchern und diversene Internetanleitungen wurde immer erst getumbelt, dann rekalbriert...als Argument wurde angeführt dass sich so kein Poliermittel festsetzen kann...was ich aber beim laden von 100-200 Langwaffenpatronen ja locker manuell kontrollieren und notfalls beheben kann.


Im Bereich Zündloch setzen sich eh immer ein paar Körderl ab die man bei jeder Hülse kontrollieren und mit einem Nagel entfernen muss.
Das Granulat innen geht ohne Probleme durch schütteln raus.

Ultraschall ist sicher deutlich sauberer aber dafür muss man die Hülsen perfekt trocknen.
Meine 9mm Schütthülsen vom Schießstand habe ich immer in der Badewanne vom Sand und Dreck abgewaschen und dann am Balkon getrocknet. Einmal hat sich aber tatsächlich ein Wassertropfen gehalten und mir einen Zündversager beschert. Deshalb ist da wirklich Vorsicht geboten !!!

Deshalb tumble ich die rekalibrierten und getrimmten Gewehrhülsen mit Granulat - ist am prozesssichersten und die Hülsen können gleich verladen werden.
Da ich aber eine faule :whistle: bin, verwende ich mehr und mehr neue PRVI Hülsen und verwerte abgeschossene gar nicht wieder. Wenn ich meine Arbeitszeit zum rekalibrieren, trimmen, tumblen rechne, kann ich nämlich gleich neue PRVI Hülsen verwenden und riskiere keinerlei Probleme wenn mal eine Hülse in einer Fremdwaffe abgeschossen wurde und nach rekalibrieren nicht in eine andere reinpasst (Kommt leider auch vor...) ;)

Zu Tumblern: es gibt einen RCBS mit Drehtrommel - Hammer Gerät und sehr leise. Aber auch überteuert.
Nach dem gleichen Prinzip kann man sich auch selbst einen Basteln - da muss man aber wirklich HardCore sein.
Das beste Preis / Leistungsverhältniss haben derzeit TopShot Rüttler. Kosten ca. 50 € - davon hab ich 3 Stück im Einsatz und in den letzten Jahren ist erst einer kaputt gegangen (Motor...).
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Re: Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von nikkfuchs » Sa 10. Sep 2011, 17:37

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß Walnussgranulat und Hülsen lauter sind als Steine. Mit den Steinen ist es leiser als eine Waschmaschine im Schleudergang.
Tumbler im Badezimmer, Türe geschlossen und draussen ist nichts zu hören. 8-)

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Re: Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von doc steel » So 11. Sep 2011, 13:43

ich mach beide varianten, tumbeln und ultrabeschallen.
zum tumbeln:
aus gründen der wirtschaftlichkeit und ökonomie wird das als erster wiederladeschritt vor dem entzündern gemacht.
meiner kurzen erfahrung nach ist das geräusch des tumblers AUCH abhängig von dem mengenverhältnis zw. hülsen und granulat. sind zu viel hülsen drin schepperts. ich hab meinem (lyman magnum pro) das erste mal mit walnussgranulat halbvoll gemacht und dann ca. 700 hülsen in 9mm dazugeschmissen. das war zwar schön leise, aber weitergegangen is nix weil der tumbler zu voll war und der inhalt nur sehr langsam drehte. dann hab ich im offenen zustand und währen des betriebs so lang hülsen raus gefischt bis das media für eine umdrehung ca. 15sek brauchte. da is was weitergangen, aber es war halt etwas lauter.
steht aber im keller, wos wurscht is.

noch ein tipp: ich hab als reinigungszusatz ca. 4 esslöffel von einem hundsordinären (auto)lackreiniger den ich noch vom hofer hatte dazugeschüttet. dann händisch durchgemischt damit sich die klumpen schneller auflösen.
nach drei stunden glänzen die hülsen wie a paar frisch gewichste offiziersstiefel und stauben tuts auch nimmer.

zum ultraschall:
nur entzündert, da sonst die reinigungsflüssigkeit in den hülsen belibt und nicht durchs zündloch ablaufen kann.
der notwendige reinigungszusatz ist mit € 23,-/500ml nicht so billig und so würde man zuviel davon beim abspülen verschwenden.
der us summt oder besser gesagt das ist ein dauerzirpen, nicht allzu laut und eher höherfrequent und daher auch bei hellhörigen wänden nicht so durchgängig. ein tumbler ist egal wie in jedem fall lauter. aber nicht viel.

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Re: Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von Reaper » So 11. Sep 2011, 15:34

Ich kauf pfundweise den billigsten Reis im Aldi.

Wenn das ZH vorher haus ist, setzt sich im ZL immer ein Reißkorn fest.
Außerdem machst Deiner Matrize keinen Gefallen, wenn Du immer die dreckigen Hülsen reinpresst.

Also, ich tumble zuerst mit Reis und einem Sprutzer Ceranfeldreiniger (auch billigst vom Aldi).
Bei neuem Reis erst mit dem Reiniger ohne Hülsen laufen lassen, damit sich der Reiniger im Reis verteilt und nicht irgendwo inner Hülse bappt.

Mit einer Mischung mach ich so 6-10 Durchgänge, je nach Dreck.

ZL reinige ich nicht mehr, seit ich weiß das ein Kumpel mit einer Mehrstationenpreise seine 45er-Hülsen zum 101. Mal ohne gestopft hat. :naughty:
"Der Euro muss platzen, sonst finden wir uns in einem sozialistischen Zwangssystem wieder."
(Prof. Max Otte)

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Re: Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von doc steel » Mo 12. Sep 2011, 09:33

also als zusatz im walnußgranulat tut sich der lackreiniger perfekt.
weil hier immer von relativ langen laufzeiten geschrieben wird...
500 stk .45acp glänzen nach 3h wie neu.

man muss allerdings so viel davon reinschütten, dass sich das granulat dann etwas dünkler färbt, weil es sich mit dem lackreiniger quasi angesoffen hat. das poliert dann toll.

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Re: Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von Arminius » So 18. Sep 2011, 00:31

Erst ZH raus, dazu eine eigene Presse, da ist dann der meiste Dreck.

Bei mir meine erste Presse, Lyman billigstes.

Funkt super!

Dann tumbeln, Keller oder Garage über Nacht. Hab jetzt Walnussschalen, aber der beschichtete, grüne Reis war besser.

Dann rekalibrieren, ...

Hülsenfett nehme ich so wenig wie möglich, und eh nur für Hülsen mit Flaschenhals, und die sind in der Minderheit.

Hermann
Fast genug. Nur mehr EINE Waffe! Die Nächste ...

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Re: Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von doc steel » Mo 19. Sep 2011, 09:15

sagts amal...wieso tuts ihr alle da immer ewige zeiten tumbeln (über nacht, mehrere stunden usw.)
bei mir ist der messingschrott nach max. 4h blitzesauber.
hardware: lyman 2500 pro magnum, 3,5kg walnußgranulat verfeinert mit 10 esslöffel autolackreiniger

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Re: Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von Charles » Mo 19. Sep 2011, 12:00

Weils den Autolackreiniger reinhaust, und das Walnussgranulat sehr effektiv ist.

Ich verwende nur das grüne Corncob von Lyman, nach einigen Stunden Tumblen sind die Granulatkörner nicht mehr so scharfkantig, ab da braucht es schon die ganze Nacht, bis die Hülsen sauber glänzen. Zusätze hau ich keine rein.

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Re: Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von cobaltbomb » Di 20. Sep 2011, 23:47

reis möglichst billiger, getumblet wird ein paarstunden, und zwar mit ZH drinn

wenn mir vorkommt das zündloch ist dreckig mach ichs mit dem drehdingsbums von lee sauber welches ich in die standbohrmaschine einspann
das kommt aber nur bei gewehrmunni zum einsatz
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Re: Tumblen...Lautstärke und vor oder nach dem Entzündern

Beitrag von Xandl » Do 22. Sep 2011, 09:46

doc steel hat geschrieben:sagts amal...wieso tuts ihr alle da immer ewige zeiten tumbeln (über nacht, mehrere stunden usw.)
bei mir ist der messingschrott nach max. 4h blitzesauber.
hardware: lyman 2500 pro magnum, 3,5kg walnußgranulat verfeinert mit 10 esslöffel autolackreiniger


Habe auch den Lyman 2500 pro mag mit Maisgranulat (gibt es im Sandstrahlzubehörhandel) und tumble mit einem Spritzer Sidol ca 5kg Hülsen über Nacht zu Hochglanz. Polierzusatz habe ich einmal Löffelweise wie du in den Tumbler gegeben; am nächsten Tag haben die Hülsen einen gummiartigen schwarzen Überzug gehabt.
Nebenbei rattert bei mir noch ein großer Dillon Tumbler. Der reinigt 9kg Hülsen in 2 Stunden auf Hochglanz. Aber der Fliehkraftschalter für den Anlaufkondensator ist hinüber, darum muss der Tumblermotor wie ein alter Propellerflieger angerissen werden. Der große Dillon ist nichts für Wohnungen, damit ist Ärger mit der Nachbarschaft nur eine Frage der Zeit.

Dreckige Hülsen kommen mir in keine Matrize, darum wird immer vorher getumbelt und dann kalibriert,....

Alex

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