ES IST SOWEIT: Der PDSV Cup 2024 hat begonnen! Teilnahmebedingungen: viewtopic.php?f=53&t=58164
Der PDSV Cup dient zur Finanzierung des Pulverdampf Forums. Bitte unterstützt unser Forum, danke!

Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Pulver, Hülsen, Geschosse, Zündhütchen, Ausrüstung - Alles zum Thema "Wiederladen".
Forumsregeln
ACHTUNG! Es kann keinerlei Haftung für gepostete Ladedaten und sonstige Informationen übernommen werden. Jeder handelt auf eigene Gefahr und Verantwortung.

Wiederladen kann gefährlich sein und soll nur von Personen mit dem entsprechenden Fachwissen durchgeführt werden.
zelle12
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 738
Registriert: So 9. Mai 2010, 14:57
Wohnort: Hohenems (V) / Innsbruck (T)

Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von zelle12 » Fr 23. Sep 2011, 10:00

Mal ein Fragen an die Präzisionsfreaks hier im Forum:

Wer von Euch misst den Rundlauf der fertigen Patronen?
Ab welchem Wert seid ihr zufrieden (0,02mm; 0,04mm Abweichung)?
Welche Vorrichtung / Messgeräte verwendet ihr dazu (Hersteller)?
Gibt es auch jemanden der die Patronen nach der Messung richtet, sofernder festgestelle Rundlauffehler zu hoch ist?

Mir ist durchaus bewusst dass man sich auf der Suche nach der maximalen Präzision auch verrückt machen kann. Die Streukreise meiner Waffen/Munition sind zum Teil durchaus brauchbar - nur besser geht immer. Und ich denke dass bei meinen Patronen noch etwas Potenzial vorhanden ist bzw habe ich dieser Thematik bisher keine Beachtung geschenkt.

Varminter

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von Varminter » Fr 23. Sep 2011, 10:09

zelle12 hat geschrieben:Mal ein Fragen an die Präzisionsfreaks hier im Forum:

Wer von Euch misst den Rundlauf der fertigen Patronen?
Ab welchem Wert seid ihr zufrieden (0,02mm; 0,04mm Abweichung)?
Welche Vorrichtung / Messgeräte verwendet ihr dazu (Hersteller)?
Gibt es auch jemanden der die Patronen nach der Messung richtet, sofernder festgestelle Rundlauffehler zu hoch ist?

Mir ist durchaus bewusst dass man sich auf der Suche nach der maximalen Präzision auch verrückt machen kann. Die Streukreise meiner Waffen/Munition sind zum Teil durchaus brauchbar - nur besser geht immer. Und ich denke dass bei meinen Patronen noch etwas Potenzial vorhanden ist bzw habe ich dieser Thematik bisher keine Beachtung geschenkt.



Vergiss es.

Wenn du ein enges BR-Lager hast, eine gute BR-Matrize verwendest, den Hülsenhals akkurat abgedreht hast, dann hast du alles Menschenmögliche getan und der Rest ist Voodoo.

Wichtiger wäre mir sorgfältigste Hülsenbearbeitung, da muss man messen, wiegen, aussortieren.

MauserM03
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1093
Registriert: So 1. Aug 2010, 15:05
Wohnort: Industrie/4

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von MauserM03 » Fr 23. Sep 2011, 10:14

Wichtiger wäre mir sorgfältigste Hülsenbearbeitung, da muss man messen, wiegen, aussortieren.


Frage zum wiegen - in welchen Abstufungen trennen/gruppieren?
Wann wiegen? Vor Bezünderung ist OK?

Danke
Gruß
MauserM03

Benutzeravatar
Armin
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1092
Registriert: So 9. Mai 2010, 21:59

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von Armin » Fr 23. Sep 2011, 11:19

Das ist ein auch für mich wirklich interessantes Thema. Ich verfüge über keine enstprechenden Meßgeräte und verlasse mich hinsichtlich dieses Aspekts lediglich auf mein Auge. D. h., jede Gewehrpatrone wird von mir mehrmals auf über eine glatte Fläche gerollt und dabei die Geschossspitze beobachtet. Diejenigen, die erkennbar "pendeln" sind 2. Wahl (und werden z. B. fürs Klappscheibenschießen verwendet).

Ich habe allerdings folgende Beobachtung gemacht (zu der ich vorausschicken muß, daß ich Gwehrpatronen grundsätzlich auf Maximallänge lade - d. d. die Geschosse bis unmittelbar an die Felder setze): Eine als 2. Wahl aussortierte Patrone würde bei mir nach dem Laden und Herausrepetieren glatt als 1. Wahl durchgehen. Das gilt für alle von mir als Präzisionswaffen verwendeten Gewehre (.223, 6,5x55 und .308). D.h., daß der Kontakt mit dem Lauflager / den Feldern offenbar die ursprüngliche Achsenabweichung vollständig (soweit mit freiem Auge erkennbar) korrigiert.

Auch bei den Trefferbildern konnte ich keine signifikanten Abweichungen zwischen 1. und 2. Wahl finden. Offenbar haben die von mir beim Schießen gemachten Fehler größeren Einluß auf das Trefferbild, als die beim Wiederladen produzierten Abweichungen... :oops:

Gibt es noch jemanden, der diese (irgendwie peinliche) Beobachtung gemacht hat?
Right is right and left is wrong!

zelle12
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 738
Registriert: So 9. Mai 2010, 14:57
Wohnort: Hohenems (V) / Innsbruck (T)

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von zelle12 » Fr 23. Sep 2011, 11:38

@Mauser03: Vielleicht könnte man zu deiner Frage einen eigen Faden eröffnen - ist ja auch ein breites Gebiet, ansonsten sind wir hier gleich mal wieder weit vom eigentlichen Thema entfernt.

@Varmi: Das es in Richtung Voodoo geht möchte ich jetzt nicht behaupten. Sorgfältige Hülsenberabeitung und Auswahl setzte ich mal voraus.
Nur gibt es auch Matrizensätze die nicht genau gefertigt sind. Habe gestern mit jemanden gesprochen der einen Redding-Satz mit Bushing hat. Ebenso eine Vollkalibriermatrize von Hornady. Mit der erstgenannten hat er relativ hohe Abweichungen im Rundlauf, die zweite liefert wesentlich bessere Ergebnisse (sowohl in Sachen Rundlauf als auch in Form der Streukreise auf der Scheibe). Nur hätte er den Rundlauf seiner fertigen Patronen nie gemessen wäre er nie dahinter gekommen dass seine Redding-Matrize eine Gurke ist. Wenn ich einen Matrizensatz von Redding oder Wilson kaufe gehe ich auch davon aus dass er in Ordnung ist, aber wie dieses Beispiel zeigt kann es auch hier mal "Ausschussware" geben.

@Armin: Was verwendest du für eine Vorrichtung für deine Messungen?

Benutzeravatar
Armin
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1092
Registriert: So 9. Mai 2010, 21:59

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von Armin » Fr 23. Sep 2011, 11:41

zelle12 hat geschrieben:@Armin: Was verwendest du für eine Vorrichtung für deine Messungen?

Wie schon gesagt: außer meinen Augen - keine!
Right is right and left is wrong!

Benutzeravatar
Charles
Supporter Mr. Blackpowder
Supporter Mr. Blackpowder
Beiträge: 6786
Registriert: So 9. Mai 2010, 13:24
Wohnort: Hoch droben in den Bergen

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von Charles » Fr 23. Sep 2011, 11:54

@ Armin: Peinlich ist das nicht. Auch mir passieren manchmal schief sitzende Geschosse (von 100 Stück sind eins, zwei Stück minimal schief, die sortiere/nehme ich her zum Aufwärmen)
Nur habe ich keine Waffen mit engem Patronenlager, der mir die Geschosse gerade richtet beim Einführen der Muni ins Lager.

Schief sitzende Geschosse sind meistens ein Anzeichen, daß die Kalibriermatrize, vor allem der Kalibrierdorn nicht mittig in der Kalibriermatrize sitzt. Ist meistens bei RCBS-Matrizen so.

Was man dagegen macht: Die Ausstoßerstange peinlichst genau mittig in der Kalibriermatrize fixieren, ist u.a. ein Geduldspiel aufgrund des groben Gewindes der RCBS Matrizen. Und: Matrizen werden in die Presse NUR reingeschraubt und leicht! angezogen, wenn gleichzeitig eine Hülse in der Matrize drin ist. Somit zentriert sich die Matrize möglichst genau in der Presse, die Folge sind perfekt mittig kalibrierte Hülsenhälse.

Und wenn die Hülsenhälse sauber angetrichtert sind, und über eine gleichmäßige Wandstärke aufweisen, dann kann man das Geschoß unmöglich schief setzen.

Es gibt aber manchmal auch schiefe Ogivale und schiefe Boat Tails bei Geschosse, die müßte man aussortieren. Ist aber nur für Präzisionsfanatiker relevant.

Benutzeravatar
Armin
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1092
Registriert: So 9. Mai 2010, 21:59

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von Armin » Fr 23. Sep 2011, 12:01

Charles hat geschrieben:Matrizen werden in die Presse NUR reingeschraubt und leicht! angezogen, wenn gleichzeitig eine Hülse in der Matrize drin ist. Somit zentriert sich die Matrize möglichst genau in der Presse...

Das ist ein sehr logisch klingender Hinweis...danke!
Gruß,
Armin
Right is right and left is wrong!

Varminter

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von Varminter » Fr 23. Sep 2011, 12:04

Charles hat geschrieben:Es gibt aber manchmal auch schiefe Ogivale und schiefe Boat Tails bei Geschosse, die müßte man aussortieren. Ist aber nur für Präzisionsfanatiker relevant.



Sowie ungleiche Mantelstärken bei Geschossen. Schneid mal solche Geschosse durch und du wirst Augen machen :!:

Benutzeravatar
Charles
Supporter Mr. Blackpowder
Supporter Mr. Blackpowder
Beiträge: 6786
Registriert: So 9. Mai 2010, 13:24
Wohnort: Hoch droben in den Bergen

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von Charles » Fr 23. Sep 2011, 12:09

Varminter hat geschrieben:
Charles hat geschrieben:Es gibt aber manchmal auch schiefe Ogivale und schiefe Boat Tails bei Geschosse, die müßte man aussortieren. Ist aber nur für Präzisionsfanatiker relevant.



Sowie ungleiche Mantelstärken bei Geschossen. Schneid mal solche Geschosse durch und du wirst Augen machen :!:



Um solche Geschosse ausfindig zu machen zwecks Aussortierung, da müßte man eine Art "Geschoßzentrifugal-Wuchtgerät" bauen, in dem das Geschoß in der Längsachse eingespannt wird... :think:
Ich glaube, mit so einem Gerät würden einem die Präzisionsfanatiker zu Füßen liegen ;)

zelle12
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 738
Registriert: So 9. Mai 2010, 14:57
Wohnort: Hohenems (V) / Innsbruck (T)

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von zelle12 » Mi 28. Sep 2011, 10:15

Nach langer Überlegung (und viel stöbern und lesen im Netz) habe ich mir nun doch eine entsprechende Messvorrichtung bestellt. Ich bin gespannt und werde dann weiter berichten.

Und sollte es tatsächlich nichts bringen den Rundlauf zu messen, so habe ich zumindest meinen Seelenfrieden wenn ich weiß wieviel meine Patronen "eiern" und trotzdem tolle Schußgruppen liefern.

activemike
.22 lr
.22 lr
Beiträge: 8
Registriert: So 10. Jul 2011, 14:39

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von activemike » Mi 28. Sep 2011, 10:30

Welches Tool ist es geworden?

zelle12
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 738
Registriert: So 9. Mai 2010, 14:57
Wohnort: Hohenems (V) / Innsbruck (T)

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von zelle12 » Mi 28. Sep 2011, 10:52

@activemike: Ausnahmsweise habe ich mal nicht bei Sinclair eingekauft - sondern in Polen. Hier der Link dazu:
http://www.sanders-shooting.com/product_info.php?products_id=20&language=pl

Kosten belaufen sich auf € 130 inklusive Versand - Zahlung per Vorkasse/Überweisung.

Dieses System hat mir vom Aufbau her am besten gefallen. Einziges Manko könnten die verbauten Kunststoffteile sein (die schwarzen Teile - auf den Fotos nicht unbedingt zu erkennen dass sie nicht aus Alu oder Stahl sind).
Der Verkäufer ist ein sehr erfolgreicher polnischer F-Class-Schütze.

Varminter

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von Varminter » Mi 28. Sep 2011, 11:04

zelle12 hat geschrieben:@activemike: Ausnahmsweise habe ich mal nicht bei Sinclair eingekauft - sondern in Polen. Hier der Link dazu:
http://www.sanders-shooting.com/product_info.php?products_id=20&language=pl

Kosten belaufen sich auf € 130 inklusive Versand - Zahlung per Vorkasse/Überweisung.

Dieses System hat mir vom Aufbau her am besten gefallen. Einziges Manko könnten die verbauten Kunststoffteile sein (die schwarzen Teile - auf den Fotos nicht unbedingt zu erkennen dass sie nicht aus Alu oder Stahl sind).
Der Verkäufer ist ein sehr erfolgreicher polnischer F-Class-Schütze.



Hoffentlich wurde die polnische Betriebsanleitung nicht in einem indischen Callcenter ins Plattdütsch übersetzt... :lol:

zelle12
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 738
Registriert: So 9. Mai 2010, 14:57
Wohnort: Hohenems (V) / Innsbruck (T)

Re: Rundlauf von Gewehrpatronen - Toleranzen/Messen/Richten

Beitrag von zelle12 » Mi 28. Sep 2011, 11:30

@varmi: Ich glaube dass es für das Teil gar keine Bedienungsanleitung braucht. Von dem her also egal ob Polnisch, Englisch oder Indisch-Platt-Deutsch.

Antworten